Ps-
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198.
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1.— bei>
igung:
per Pfd-
70 Pfg,
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45 „
28 „
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empfiehlt
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i5, 3. St.
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>ei billiget
esseren Fa^
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dition des
we Mith
sucht bck
iellung zut
ung.
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abzugeben
30 Pfg'
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caße 5.^,
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uar
onneinech
ser.
n 5 Akten
nur.
nt.
n Ma!;
rs.
von Ä- i
Inserate die 1-spaltige Petilzeile oder deren Raum 10 .H
Reklame 25 Mr hiesige Geschäfts- und Privat-
anzeigen, sowie für Jahres-Anzeigen bedeutende Rabalt-
bewrlligung. Expedition: Zwingerstraße 7.
Berantwortl. Redakteur: F. Z. Knappe
in Heidelberg.
Wckttg, MiltMlh, Stil K. Mm.
! Druck u. Verlag von Gebr. Huber in Heidelberg
früher Verleger des Pfälzer Boten.
1890.
blit-M Scs hl. Mrs
^ber die vornehmsten Pflichten der Katho-
liken als Bürger.
Allen ehrwürdigen Brüdern, Patriarchen, Prima-
ikn, Erzbischöfen und Bischöfen des kath. Erdkreises,
Welche mit dem Apostolischen Stuhle in freundlicher
Verbindung stehen,
Papst Leo XIII.
(Fortsetzung.)
Wollen wir jedoch diesen unfern Pflichten genügen,
dürfen wir nicht vereinzelt und getrennt von ein-
ander auf den Kampfplatz uns begeben. Jesus Chri-
stus hat nämlich verkündet, daß der Widerspruch und
.le Befeindung, die er selbst erfahren, auch dem von
'M gegründeten Werke, der Kirche, zu Theil werden
wüte; worin es ja auch gerade begründet liegt, daß
Aele das von ihm bewirkte Heil nicht erlangen sollten.
Deshalb wollte er auch nicht bloß einzelne Anhänger
seiner Lehre haben, sondern zu einer Gesellschaft wollte
sie vereinen, zu einem Leibe fügen, „der da ist die
Kirche" (Coloss. 1,24.) dessen Haupt er selber ist.
So durchströmt denn das Leben Christi seinen ganzen
Ahstischen Leib, es belebt und nährt die einzelnen
Glieder, es verbindet sie untereinander und befähigt
ssk, ihrer Bestimmung gerecht zu werden, obschon die
Einzelnen verschiedenen Dienst haben. („Denn wie wir
au einem Leibe viele Glieder haben, alle Glieder aber
chcht dieselbe Verrichtuugchaben; so sind wir, die Bielen,
aw Leib in Christus, die Einzelnen aber einer des
bes Andern Glieder." Röm. 12, 4, 5.) Die Kirche
Christi ist also eine in sich vollkommene Gesellschaft
Und überdies erhabener als jede andere Gesellschaft.
Von ihrem göttlichen Stifter selbst ist es auch gewollt,
^aß sie zum Heile der Menschen einherschreite, ein-
heitlich und „wie ein geordnetes Kriegsheer". (Oantio.
ff 9.). Diese Verfassung und Gestaltung der christ-
stchen Kirche ist unabänderlich; auch darf Niemand
innerhalb derselben nach seinem Gutdünken leben und
nach seiner Meinung die Weise des Kampfes sich zu-
skchtlegen wollen ; denn wer mit der Kirche und Je-
sus Christus nicht sammelt, der zerstreut, und Der-
lenige gxhf wahrhaftig gegen Gott selber vor, der
Nicht kämpft mit ihm und seiner Kirche.
Zu dieser Uebereinstimmung der Gemüther und
^uuhelligkeit des Handelns, welche fvon den Feinden
er katholischen Religion nicht ohne Grund gefürchtet
N'rd, ist vor allem Gleichheit der Meinungen noth-
Nirndig. Hjezu ermahnt der Apostel Paulus die Ko-
^chther sehr inständig und mit gar gewichtigten Worten,
Köhen cu^ f
A3)
.-Raimonda!" rief Alfred, zu sich kommend;
'Ue Spur nickt verlieren, — wo ist er hin, der
kenin -b ^ine Reisetasche abgeschnitten war, das Porte-
'hm fehlte, bemerkte er kaum über dem Schrecken,
Bon Lary Groß
(K«chdr. Verb.)
(Fortsetzung.)
zu >vu,u,r»u; „ich darf
"w Spur nickt verlieren, — wo ist er hin, der Unselige?"
dnV^ >hm fehlte, bemerkte er kaum über dem Sckrecken,
Dvsserinis Flucht ohne Anhaltspunkte für das Wieder-
"w>cn Raimondos zu sein.
War „ualvolle Minuten vergingen, bis der Tunnel passiert
kg- und der Zug an einer Haltestelle unweit des Äus-
dukt? bielt. — Alfred sprang aus dem Waggon, die Kon-
zv'siore eilten herbei, deren einer den Sprung eines
wer?« Q ri aus dem Zuge unweit des Tunnel-Eingangs be-
«nlan ^atte, wo sie jedoch den Zug nicht zum Stehen ver-
mien konnten.
"Mas ist geschehen?" rief der Bahnvorstand ihnen zu.
..-woher wisfen Sie?" frug man entgegen.
Telegramm des jenseitigen Wärters meldet: Ein
^rungluckter, Stationsarzt schicken."
es Wdre mit demselben zurück, entschied Alfred,
" 'N der Unselige, der aus meinem Waggon entsprang."
-Hat er Sie beraubt?"
-Kennen Sie ihn, Herr?" , . . .
senk Mensch muß rasend gewesen sein; in icner Ge-
»o. wo die Böschungen felsig und steil abwllen, mutzte
^gründe gehen"
kntvp^^"d suchte soviel als möglich den Neugierigen zu
h.fMcn; her Zug brauste weiter und er stand allem m
Zur Anklwerdenden Gegend, bis Bahnbeamte und Arzt
ibn 5"Mahrt bereit waren. Peinigende Sorge bestürmte
los, M nicht aufs neue das Ziel seiner Mühen inl pfad-
U.s^n fast eben der Stunde, als das erzählte Ereigniß
U °ds Reise unterbrach, trat Pater Mauritius' hohe vom
Z^"ur le'cht gebeugte Gestalt m das stille, einfache
sstz^er Kurhaus zu Parpan, wo die gutherzige Be-
v'"N des im Winter leerstehenden Laufes die todtkranke
indem er schreibt: „ich ermahne euch aber, Brüder,
durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus,
daß die nämliche Rede ihr alle führt, und nicht unter
euch Spaltungen seien, hingegen ihr ihr vollkommen
seiet in demselben Sinne und in derselben Meinung."
(Kor. 1. 10.) Die Weisheit dieser Aufforderung ist
leicht zu erkennen. Es haben nämlich die Handlungen
ihren Anfang im Geiste.; daher kann keine Ueberein-
stimmuug im Wollen und keine Einhelligkeit im Han-
deln herrschen, wenn die Geister verschiedenen Mein-
ungen ergeben sind. Diejenigen aber, welche der
Vernunft allein folgen, können nur überaus schwer
die gleichen Ansichten haben. Denn das Erkennen
der Dinge ist sehr schwierig, der Geist hingegen, von
Natur aus schwach, wird durch die Verschiedenheit
der Meinungen und durch äußere Einwirkungen nicht
selten getäuscht; dazu kommen die Leidenschaften, welche
die Fähigkeit, das Wahre zu erkennen, oft be-
nehmen oder doch wenigstens schwächen. Ans diesem
Grunde geschieht es, daß in der Leitung der Staaten
oft versucht wird, diejenigen durch Gewalt vereint zu
halten, die in ihren Ansichten nicht übereinstimmen.
Anders ist es bei den Christen. Diese empfangen
ihren Glauben von der Kirche und sie sind gewiß
daß sie unter deren Autorität und Leitung die Wahr-
heit besitzen. Wie es daher nur eine Kirche giebt,
weil nur einen Christus, so giebt es auf dem ganzen
Erdkreis und darf es nur geben eine Lehre für alle
Christen. „Ein Herr, ein Glaube." «Ephes. 4, 5.).
„Da sie aber denselben Geist des Glaubens haben,"
(2. Korinth. 4, 13.) besitzen sie vor Allem das, wo-
raus für Alle Uebereinstimmung im Wollen und Han-
deln hervorgeht.
Jndeß muß die Uebereinstimmung, wie auch der
Apostel Paulus mahnt, eine vollkommene sein. Der
christliche Glaube stützt sich nicht auf menschliche, son-
dern auf die göttliche Autorität. Was aber Gott
uns offenbart, halten wir für wahr, nicht weil wir
mit dem Lichte der Vernunft die innere Wahrheit der
Dinge erkennen, sondern weil Gott selbst, der nicht
getäuscht werden und nicht täuschen kann, zu uns
spricht. Daraus folgt, daß wir jeder einzelneu Wahr-
heit, von der feststeht, daß sie von Gott geoffenbart
ist, die gleiche Zustimmung gewähren müssen. Wenn
wir einer dieser Wahrheiten nicht znstimmen, dann
ist das so viel, als wenn wir alle verwerfen. Es
untergraben folglich die Grundlagen des Glaubens
ebenso diejenigen, welche leugnen, daß Gott zu den
Menschen gesprochen, wie jene, welche an seiner un-
endlichen Wahrheit und Weisheit zweifeln. Welche
Mutier Raimondas beherbergte und sie mit echt christlicher
Nächstenliebe verpflegte.
Frau Sprecher war eben jetzt bei der Kranken; leise
kam sie dem Eintretenden entgegen.
„Sie schläft nicht, aber sie ruht!" flüsterte sie. Die
Schwäche nimmt zu"
Pater Mauritius trat ans Bett der Kranken. Mar-
garetha !" sagte er sanft.
Da schlug die Kranke ihre dunklen Augen auf. die in
dem wachsbleichen, abgezehrten Gesichte noch größer er-
schienen. Ein Heller Strahl flog über ihre Züge; die
Lippen versuchten zu lächeln, als sie des Priesters Gruß
erwiderte, und mit schwacher aber freudiger Stmme
sagte sie:
„Sie kommt! Sie wird heute noch kommen, ich fühle
ihre Nähe, ich erwarte sie mit jeder Minute."
Des Priesters mildes Auge wurde ernster.
„Ich bin gekommen, Euch noch Segen und Absolution
zu bringen, ehe es Nacht wird und ich in meine Zelle
Heimkehren muß. Ihr wißt es, Margaretha, daß Eure
Lampe bereit sein muß, wenn der Bräutigam kommt!
Hütet Euch wohl, die Flamme nicht zu trüben durch Wünsche,
die so gut sie an und für sich sind, dennoch zum besten
Eurer Seele vielleicht vom Herrn verweigert werden. Jeder
Wunsch, der nicht auf Gott allein sich richtet, ist ein Band,
das an die Erde fesselt und kann zur Versuchung gereichen,
welche die Seele ablenkt von ihrem hohen Ziele "
, „Das ist es nicht, mein Vater. Ihr wißt es wohl,
ich bm bereit! Auf den Ruf des Bräutigams will ich
freudig kommen. Aber ich fühle auch, daß der Herr mein
Gebet erhört hat. Erst seit ich erfuhr, daß mir noch eine
Aufgabe bleibt, daß mein Kind gerade der Gefahr ausge-
setzt ist, die ich von ihm abwenden wollte, habe ich mit der
ganzen Inbrunst der Mutterliebe um dies Wiedersehen
gebetet. Nicht um meinet-, nein, um ibretwillen! Und ich
weiß, daß Gott meine Bitte erhört. Ich fühle die Ent-
fernung schwinden, die uns trennt. Mir ist als sehe ich
ste auf dem Wege zu mir, Schritt für Schritt."
„Eben dies kann eine Täuschung Eurer aufgeregten
und geschwächten Sinne sein," sagte der Pater bekümmert-
Lehren aber von Gott geoffenbart sind, hat die Kirche
zu bestimmen, welcher Gott die Bewahrung und die
Erklärung seiner Offenbarungen übertrug. Der oberste
Lehrer in der Kirche ist aber der römische Papst.
Die Uebereinstimmung der Gemüther verlangt nun
vollkommene Uebereinstimmung in demselben Glauben,
aber auch vollkommene Unterwerfung des Willens
unter die Kirche und den römischen Papst wie unter
Gott. Nun aber ist, wie der Glaube selbst, so auch
diese vom Glauben geforderte Willensunterwerfung
nur dann vollkommen und wahrer Gehorsam, wenn
sie nngetheilt ist; und gerade in dieser Ungetheiltheit
des Glaubens und des Gehorsams, die eben Alles glauben
und befolgen, was Gott geoffenbart und ungeordnet
hat, ist man gewohnt, das charakteristische Merkmal
zu erblicken, welches Katholiken und Nichtkatboliken
von einander unterscheidet. Sehr schön erklärt diese
Wahrheit der hl. Thomas von Äquin mit folgenden
Worten: „Der Formalgegenstand des Glaubens ist
die oberste Wahrheit, insofern diese sich in der heil.
Schrift und der aus dieser obersten Wahrheit selbst
entspringenden Lehre der Kirche offenbart. Niemand
also, der sich weigert, seinen Glauben von dem un-
fehlbaren Lehramt der Kirche zu empfangen, kann
von sich sagen, daß er das Gut des Glaubens besitze,
die einzelnen Glaubenswahrheiten mag er besitzen,
keineswegs aber den Glauben selbst . . . Wer näm-
lich die Lehre der Kirche als unfehlbare Regel und
Norm seines Glaubens anerkennt, der nimmt Alles
an, was die Kirche lehrt, denn wenn er in den Leh-
ren der Kirche nach seinem Gutdünken Auswahl tref-
fen wollte, um die eine Lehre zu glauben, die andere
nicht, würde er offenbar die Lehre der Kirche als un-
fehlbare Glaubensregcl verlassen, um seinem eigenen
Willen zu folgen. Die ganze Kirche hat nur einen
Glauben nach dem Worte des Apostels: (1 Corinth. 1)
„Habet Alle dieselbe Lehre und Spaltungen seien nicht
unter Euch." Dies aber wäre unmöglich, wenn etwa
aufgeworfene Glaubensfragen nicht entschieden wer-
den durch den Vorsteher der ganzen Kirche, dessen
Entscheidung von der ganzen Kirche angenommen
werden muß. Daher steht es der Autorität des Pap-
stes allein zu, ein neues Glaubensbekenntnis; festzu-
setzen, wir auch alles das, was die gesammte Kirche
angeht.
Will man nun die Grenzen der Unterwerfung
ziehen, so glaube Niemand, daß man den Hirten der
Kirche, insbesondere dem römischen Papst, nur in
Dingen gehorchen müsse, die zu den Glaubenswahr-
heiten gehören, deren hartnäckige Verwerfung Irrlehre
Er setzte kein Vertrauen in denjenigen, der sich zum Boten
aufgeworfen hatte, und fürchtete, daß Margarethas Bot-
schaft nicht bis zu ihrem Kinde gedrungen sei. Wer konnte
Wissen, ob Posserini, nachdem er sich des Geldes bemächtigt,
nicht einen ganz anderen Weg eingeschlagen und Raimonda
gar nicht ausgesucht hotte? Er äußerte diese Befürchtung
nicht, aber er sagte eindringlicher: „Wenn ich davon sprach
daß Eure Lampe bereit sein solle, so meinte ich auch, daß
das Oel der Vergebung darin nicht ausgehe, und es Euch
nicht allzu schwer würde, zu verzeihen, sollte irgend jemand
Euch die letzte Freude vorenthalten. Könnet Ihr alles
vollständig verzeihen?"
„Möint Ihr Posserini, Vater? Ich that es längst. O,
daß der Herr mir meine Schuld so vollständig tilgte, wie
ich ihm verzeihe! Mein Leben war zu kurz, um mein Ver-
gehen zu sühnen. Ich vergesse nicht, daß nicht er, daß ich
es war, die Raimonda um ihren Vater u. um ihre Rechte
im Leben betrog. Sollte dahier diese letzte Hoffnung trügen
so will ich sie zu meiner Buße legen, und sogar freiwillig
wollte ich verzichten auf den Trost, könnte ich dadurch je-
nem Unglücklichen die Reue erlangen, die seine letzte Stunde
versöhnen möge-"
Margaretha schwieg. Es ging ein leiser Schauer
durch ihren Körper und leise betend bewegten sich ihre
Lippen. Endlich sagte sie lauter;
„Ich werde hier wie dort nicht aufhören, für mein
Kind zu beten, dessen Wohl doch nur in der Hand des
Herrn liegt. Sein Wille geschehe."
„Amen!" sagte der Mönch und beugte sich legend über
die Kranke. Als er das Zimmer verließ, folgte ihm die
Wirthin-
„Wie mich das Weib dauert," sagte ste draußen. „So
geduldig, so fromm, so dankbar sah ich noch keine Kranke.
— Wenn aber die Tochter nicht bald kommt, so müßte ein
Wunder geschehen, auf daß sie die Mutter noch lebend
finde.
„Auf Wunder darf man hoffen bei solchem Glauben
wie der Margarethas," erwiederte Pater Mauritius.
Fortsetzung folgt.
> Pf.
wringe
Pf.
eister,
198.
schgcn
Pfg.
mklsr,
stplatz.
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Hammer,
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klk W.
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>, welches
i5, 3. St.
Hdchett
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Berantwortl. Redakteur: F. Z. Knappe
in Heidelberg.
Wckttg, MiltMlh, Stil K. Mm.
! Druck u. Verlag von Gebr. Huber in Heidelberg
früher Verleger des Pfälzer Boten.
1890.
blit-M Scs hl. Mrs
^ber die vornehmsten Pflichten der Katho-
liken als Bürger.
Allen ehrwürdigen Brüdern, Patriarchen, Prima-
ikn, Erzbischöfen und Bischöfen des kath. Erdkreises,
Welche mit dem Apostolischen Stuhle in freundlicher
Verbindung stehen,
Papst Leo XIII.
(Fortsetzung.)
Wollen wir jedoch diesen unfern Pflichten genügen,
dürfen wir nicht vereinzelt und getrennt von ein-
ander auf den Kampfplatz uns begeben. Jesus Chri-
stus hat nämlich verkündet, daß der Widerspruch und
.le Befeindung, die er selbst erfahren, auch dem von
'M gegründeten Werke, der Kirche, zu Theil werden
wüte; worin es ja auch gerade begründet liegt, daß
Aele das von ihm bewirkte Heil nicht erlangen sollten.
Deshalb wollte er auch nicht bloß einzelne Anhänger
seiner Lehre haben, sondern zu einer Gesellschaft wollte
sie vereinen, zu einem Leibe fügen, „der da ist die
Kirche" (Coloss. 1,24.) dessen Haupt er selber ist.
So durchströmt denn das Leben Christi seinen ganzen
Ahstischen Leib, es belebt und nährt die einzelnen
Glieder, es verbindet sie untereinander und befähigt
ssk, ihrer Bestimmung gerecht zu werden, obschon die
Einzelnen verschiedenen Dienst haben. („Denn wie wir
au einem Leibe viele Glieder haben, alle Glieder aber
chcht dieselbe Verrichtuugchaben; so sind wir, die Bielen,
aw Leib in Christus, die Einzelnen aber einer des
bes Andern Glieder." Röm. 12, 4, 5.) Die Kirche
Christi ist also eine in sich vollkommene Gesellschaft
Und überdies erhabener als jede andere Gesellschaft.
Von ihrem göttlichen Stifter selbst ist es auch gewollt,
^aß sie zum Heile der Menschen einherschreite, ein-
heitlich und „wie ein geordnetes Kriegsheer". (Oantio.
ff 9.). Diese Verfassung und Gestaltung der christ-
stchen Kirche ist unabänderlich; auch darf Niemand
innerhalb derselben nach seinem Gutdünken leben und
nach seiner Meinung die Weise des Kampfes sich zu-
skchtlegen wollen ; denn wer mit der Kirche und Je-
sus Christus nicht sammelt, der zerstreut, und Der-
lenige gxhf wahrhaftig gegen Gott selber vor, der
Nicht kämpft mit ihm und seiner Kirche.
Zu dieser Uebereinstimmung der Gemüther und
^uuhelligkeit des Handelns, welche fvon den Feinden
er katholischen Religion nicht ohne Grund gefürchtet
N'rd, ist vor allem Gleichheit der Meinungen noth-
Nirndig. Hjezu ermahnt der Apostel Paulus die Ko-
^chther sehr inständig und mit gar gewichtigten Worten,
Köhen cu^ f
A3)
.-Raimonda!" rief Alfred, zu sich kommend;
'Ue Spur nickt verlieren, — wo ist er hin, der
kenin -b ^ine Reisetasche abgeschnitten war, das Porte-
'hm fehlte, bemerkte er kaum über dem Schrecken,
Bon Lary Groß
(K«chdr. Verb.)
(Fortsetzung.)
zu >vu,u,r»u; „ich darf
"w Spur nickt verlieren, — wo ist er hin, der Unselige?"
dnV^ >hm fehlte, bemerkte er kaum über dem Sckrecken,
Dvsserinis Flucht ohne Anhaltspunkte für das Wieder-
"w>cn Raimondos zu sein.
War „ualvolle Minuten vergingen, bis der Tunnel passiert
kg- und der Zug an einer Haltestelle unweit des Äus-
dukt? bielt. — Alfred sprang aus dem Waggon, die Kon-
zv'siore eilten herbei, deren einer den Sprung eines
wer?« Q ri aus dem Zuge unweit des Tunnel-Eingangs be-
«nlan ^atte, wo sie jedoch den Zug nicht zum Stehen ver-
mien konnten.
"Mas ist geschehen?" rief der Bahnvorstand ihnen zu.
..-woher wisfen Sie?" frug man entgegen.
Telegramm des jenseitigen Wärters meldet: Ein
^rungluckter, Stationsarzt schicken."
es Wdre mit demselben zurück, entschied Alfred,
" 'N der Unselige, der aus meinem Waggon entsprang."
-Hat er Sie beraubt?"
-Kennen Sie ihn, Herr?" , . . .
senk Mensch muß rasend gewesen sein; in icner Ge-
»o. wo die Böschungen felsig und steil abwllen, mutzte
^gründe gehen"
kntvp^^"d suchte soviel als möglich den Neugierigen zu
h.fMcn; her Zug brauste weiter und er stand allem m
Zur Anklwerdenden Gegend, bis Bahnbeamte und Arzt
ibn 5"Mahrt bereit waren. Peinigende Sorge bestürmte
los, M nicht aufs neue das Ziel seiner Mühen inl pfad-
U.s^n fast eben der Stunde, als das erzählte Ereigniß
U °ds Reise unterbrach, trat Pater Mauritius' hohe vom
Z^"ur le'cht gebeugte Gestalt m das stille, einfache
sstz^er Kurhaus zu Parpan, wo die gutherzige Be-
v'"N des im Winter leerstehenden Laufes die todtkranke
indem er schreibt: „ich ermahne euch aber, Brüder,
durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus,
daß die nämliche Rede ihr alle führt, und nicht unter
euch Spaltungen seien, hingegen ihr ihr vollkommen
seiet in demselben Sinne und in derselben Meinung."
(Kor. 1. 10.) Die Weisheit dieser Aufforderung ist
leicht zu erkennen. Es haben nämlich die Handlungen
ihren Anfang im Geiste.; daher kann keine Ueberein-
stimmuug im Wollen und keine Einhelligkeit im Han-
deln herrschen, wenn die Geister verschiedenen Mein-
ungen ergeben sind. Diejenigen aber, welche der
Vernunft allein folgen, können nur überaus schwer
die gleichen Ansichten haben. Denn das Erkennen
der Dinge ist sehr schwierig, der Geist hingegen, von
Natur aus schwach, wird durch die Verschiedenheit
der Meinungen und durch äußere Einwirkungen nicht
selten getäuscht; dazu kommen die Leidenschaften, welche
die Fähigkeit, das Wahre zu erkennen, oft be-
nehmen oder doch wenigstens schwächen. Ans diesem
Grunde geschieht es, daß in der Leitung der Staaten
oft versucht wird, diejenigen durch Gewalt vereint zu
halten, die in ihren Ansichten nicht übereinstimmen.
Anders ist es bei den Christen. Diese empfangen
ihren Glauben von der Kirche und sie sind gewiß
daß sie unter deren Autorität und Leitung die Wahr-
heit besitzen. Wie es daher nur eine Kirche giebt,
weil nur einen Christus, so giebt es auf dem ganzen
Erdkreis und darf es nur geben eine Lehre für alle
Christen. „Ein Herr, ein Glaube." «Ephes. 4, 5.).
„Da sie aber denselben Geist des Glaubens haben,"
(2. Korinth. 4, 13.) besitzen sie vor Allem das, wo-
raus für Alle Uebereinstimmung im Wollen und Han-
deln hervorgeht.
Jndeß muß die Uebereinstimmung, wie auch der
Apostel Paulus mahnt, eine vollkommene sein. Der
christliche Glaube stützt sich nicht auf menschliche, son-
dern auf die göttliche Autorität. Was aber Gott
uns offenbart, halten wir für wahr, nicht weil wir
mit dem Lichte der Vernunft die innere Wahrheit der
Dinge erkennen, sondern weil Gott selbst, der nicht
getäuscht werden und nicht täuschen kann, zu uns
spricht. Daraus folgt, daß wir jeder einzelneu Wahr-
heit, von der feststeht, daß sie von Gott geoffenbart
ist, die gleiche Zustimmung gewähren müssen. Wenn
wir einer dieser Wahrheiten nicht znstimmen, dann
ist das so viel, als wenn wir alle verwerfen. Es
untergraben folglich die Grundlagen des Glaubens
ebenso diejenigen, welche leugnen, daß Gott zu den
Menschen gesprochen, wie jene, welche an seiner un-
endlichen Wahrheit und Weisheit zweifeln. Welche
Mutier Raimondas beherbergte und sie mit echt christlicher
Nächstenliebe verpflegte.
Frau Sprecher war eben jetzt bei der Kranken; leise
kam sie dem Eintretenden entgegen.
„Sie schläft nicht, aber sie ruht!" flüsterte sie. Die
Schwäche nimmt zu"
Pater Mauritius trat ans Bett der Kranken. Mar-
garetha !" sagte er sanft.
Da schlug die Kranke ihre dunklen Augen auf. die in
dem wachsbleichen, abgezehrten Gesichte noch größer er-
schienen. Ein Heller Strahl flog über ihre Züge; die
Lippen versuchten zu lächeln, als sie des Priesters Gruß
erwiderte, und mit schwacher aber freudiger Stmme
sagte sie:
„Sie kommt! Sie wird heute noch kommen, ich fühle
ihre Nähe, ich erwarte sie mit jeder Minute."
Des Priesters mildes Auge wurde ernster.
„Ich bin gekommen, Euch noch Segen und Absolution
zu bringen, ehe es Nacht wird und ich in meine Zelle
Heimkehren muß. Ihr wißt es, Margaretha, daß Eure
Lampe bereit sein muß, wenn der Bräutigam kommt!
Hütet Euch wohl, die Flamme nicht zu trüben durch Wünsche,
die so gut sie an und für sich sind, dennoch zum besten
Eurer Seele vielleicht vom Herrn verweigert werden. Jeder
Wunsch, der nicht auf Gott allein sich richtet, ist ein Band,
das an die Erde fesselt und kann zur Versuchung gereichen,
welche die Seele ablenkt von ihrem hohen Ziele "
, „Das ist es nicht, mein Vater. Ihr wißt es wohl,
ich bm bereit! Auf den Ruf des Bräutigams will ich
freudig kommen. Aber ich fühle auch, daß der Herr mein
Gebet erhört hat. Erst seit ich erfuhr, daß mir noch eine
Aufgabe bleibt, daß mein Kind gerade der Gefahr ausge-
setzt ist, die ich von ihm abwenden wollte, habe ich mit der
ganzen Inbrunst der Mutterliebe um dies Wiedersehen
gebetet. Nicht um meinet-, nein, um ibretwillen! Und ich
weiß, daß Gott meine Bitte erhört. Ich fühle die Ent-
fernung schwinden, die uns trennt. Mir ist als sehe ich
ste auf dem Wege zu mir, Schritt für Schritt."
„Eben dies kann eine Täuschung Eurer aufgeregten
und geschwächten Sinne sein," sagte der Pater bekümmert-
Lehren aber von Gott geoffenbart sind, hat die Kirche
zu bestimmen, welcher Gott die Bewahrung und die
Erklärung seiner Offenbarungen übertrug. Der oberste
Lehrer in der Kirche ist aber der römische Papst.
Die Uebereinstimmung der Gemüther verlangt nun
vollkommene Uebereinstimmung in demselben Glauben,
aber auch vollkommene Unterwerfung des Willens
unter die Kirche und den römischen Papst wie unter
Gott. Nun aber ist, wie der Glaube selbst, so auch
diese vom Glauben geforderte Willensunterwerfung
nur dann vollkommen und wahrer Gehorsam, wenn
sie nngetheilt ist; und gerade in dieser Ungetheiltheit
des Glaubens und des Gehorsams, die eben Alles glauben
und befolgen, was Gott geoffenbart und ungeordnet
hat, ist man gewohnt, das charakteristische Merkmal
zu erblicken, welches Katholiken und Nichtkatboliken
von einander unterscheidet. Sehr schön erklärt diese
Wahrheit der hl. Thomas von Äquin mit folgenden
Worten: „Der Formalgegenstand des Glaubens ist
die oberste Wahrheit, insofern diese sich in der heil.
Schrift und der aus dieser obersten Wahrheit selbst
entspringenden Lehre der Kirche offenbart. Niemand
also, der sich weigert, seinen Glauben von dem un-
fehlbaren Lehramt der Kirche zu empfangen, kann
von sich sagen, daß er das Gut des Glaubens besitze,
die einzelnen Glaubenswahrheiten mag er besitzen,
keineswegs aber den Glauben selbst . . . Wer näm-
lich die Lehre der Kirche als unfehlbare Regel und
Norm seines Glaubens anerkennt, der nimmt Alles
an, was die Kirche lehrt, denn wenn er in den Leh-
ren der Kirche nach seinem Gutdünken Auswahl tref-
fen wollte, um die eine Lehre zu glauben, die andere
nicht, würde er offenbar die Lehre der Kirche als un-
fehlbare Glaubensregcl verlassen, um seinem eigenen
Willen zu folgen. Die ganze Kirche hat nur einen
Glauben nach dem Worte des Apostels: (1 Corinth. 1)
„Habet Alle dieselbe Lehre und Spaltungen seien nicht
unter Euch." Dies aber wäre unmöglich, wenn etwa
aufgeworfene Glaubensfragen nicht entschieden wer-
den durch den Vorsteher der ganzen Kirche, dessen
Entscheidung von der ganzen Kirche angenommen
werden muß. Daher steht es der Autorität des Pap-
stes allein zu, ein neues Glaubensbekenntnis; festzu-
setzen, wir auch alles das, was die gesammte Kirche
angeht.
Will man nun die Grenzen der Unterwerfung
ziehen, so glaube Niemand, daß man den Hirten der
Kirche, insbesondere dem römischen Papst, nur in
Dingen gehorchen müsse, die zu den Glaubenswahr-
heiten gehören, deren hartnäckige Verwerfung Irrlehre
Er setzte kein Vertrauen in denjenigen, der sich zum Boten
aufgeworfen hatte, und fürchtete, daß Margarethas Bot-
schaft nicht bis zu ihrem Kinde gedrungen sei. Wer konnte
Wissen, ob Posserini, nachdem er sich des Geldes bemächtigt,
nicht einen ganz anderen Weg eingeschlagen und Raimonda
gar nicht ausgesucht hotte? Er äußerte diese Befürchtung
nicht, aber er sagte eindringlicher: „Wenn ich davon sprach
daß Eure Lampe bereit sein solle, so meinte ich auch, daß
das Oel der Vergebung darin nicht ausgehe, und es Euch
nicht allzu schwer würde, zu verzeihen, sollte irgend jemand
Euch die letzte Freude vorenthalten. Könnet Ihr alles
vollständig verzeihen?"
„Möint Ihr Posserini, Vater? Ich that es längst. O,
daß der Herr mir meine Schuld so vollständig tilgte, wie
ich ihm verzeihe! Mein Leben war zu kurz, um mein Ver-
gehen zu sühnen. Ich vergesse nicht, daß nicht er, daß ich
es war, die Raimonda um ihren Vater u. um ihre Rechte
im Leben betrog. Sollte dahier diese letzte Hoffnung trügen
so will ich sie zu meiner Buße legen, und sogar freiwillig
wollte ich verzichten auf den Trost, könnte ich dadurch je-
nem Unglücklichen die Reue erlangen, die seine letzte Stunde
versöhnen möge-"
Margaretha schwieg. Es ging ein leiser Schauer
durch ihren Körper und leise betend bewegten sich ihre
Lippen. Endlich sagte sie lauter;
„Ich werde hier wie dort nicht aufhören, für mein
Kind zu beten, dessen Wohl doch nur in der Hand des
Herrn liegt. Sein Wille geschehe."
„Amen!" sagte der Mönch und beugte sich legend über
die Kranke. Als er das Zimmer verließ, folgte ihm die
Wirthin-
„Wie mich das Weib dauert," sagte ste draußen. „So
geduldig, so fromm, so dankbar sah ich noch keine Kranke.
— Wenn aber die Tochter nicht bald kommt, so müßte ein
Wunder geschehen, auf daß sie die Mutter noch lebend
finde.
„Auf Wunder darf man hoffen bei solchem Glauben
wie der Margarethas," erwiederte Pater Mauritius.
Fortsetzung folgt.