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Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden (1) — 1890

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Nr. 31 - Nr. 40 (7. Februar - 18. Februar)
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— In der am Donnerstag Abend in Karlsruhe
startgefundenen Versammlung der Centrumspartei,
in welcher bekanntlich beschlossen wurde, gleich im
ersten Wahlgang für den freisinnig-demokratischen
Kandidaten zu stimmen, referirte Freiherr von Buol.
Derselbe gedachte zunächst des verstorbenen Führers
von Frauckenstein, der auch vom Kaiser als echt pa-
triotischer Mann bezeichnet worden sei. Sodann er-
läuterte der Redner drei Hauptpunkte des Centrums-
Programms, die da sind: volle Freiheit in der Be-
wegung der Kirche, Festhaltung an den Grundlagen
der Verfassung, insbesondere an den für die bürgerliche
Freiheit bestehenden Garantien, und Abschaffung aller
Ausnahmegesetze. Zu diesen drei Punkten allein schon
lei der Nationalliberalismus der größte Feind, deshalb
habe man es sich zur Aufgabe gestellt, mit aller Kraft
wr dessen Niederlage zu arbeiten. Ein Erfolg sei
P'er nur im Bund mit dem Freisinn möglich. (Ganz
Io wie in Heidelberg!) — Vor drei Jahren gaben
vund 7'/- Millionen Wähler (77 sie Prozent aller
Wahlberechtigten) ihre Stimmen ab. Nehmen wir
einmal an — das ist sehr hoch gerechnet —, am 20.
Februar 1890 würden gegen 8 Millionen Stimmen
in die Wahlurne gelegt. Es kämen dann auf jeden
der zu wählenden 397 Abgeordneten rund 20,000
Summen. Sollten nun, was wahrscheinlich ist, die
Sozialdemokraten bei der diesjährigen Wahl min-
destens 1 Millionen Stimmen aufbringen, so würden
sie proportionell einen Anspruch auf 50 Mandate er-
deben können. Niemand glaubt, daß sie diese Man-
date wirklich bekommen werden, aber nicht bei den
gewählten Sozialdemokraten, sondern bei den sozial-
demokratischen Wählern liegen die Gefahren.
— Vom südlichen Kandel schreibt man der
-Fr. Stimme": „Die Gehaltsregulirung nach neuestem
Eister nach unten statt oben, gilt nicht allein bei der
Zollbehörde, sondern bei allen niederen Dienern,
'Steueraufsehern, Steuererhebern u. dgl. Die Steuer-
urheber erhalten jetzt eine monatliche Bauschgebühr,
Welche hinter den bisherigen Bezügen zurückbleibt.
Die bisherigen Nebengebühren, mögen solche heißen
Wie sie wollen, z. B. für Kontrolscheine, Auf- und
-Zumachen der Bierkessel, Kontrole, Salzberechtigungs-
cheine, alle Auszahlungsgebühren rc., fließen jetzt in
Ze Staatskasse! So pflanzt man Sozialdemokraten,
wgte jüngst ein Stenerbeamter!"
Personalnachrichten.
ta a ts ei s e nb ah ne n-) Versetzt: Expcditions-
Mstcnt Heinrich Rttdinger in Durlach nach Heidelberg,
^tzpeditwnsassistent Karl Hecker in Oos nach Durlach: Eisen-
^.hnasisteiit Georg Meythaler m Heidelberg nach Heibols-
^im, Eilenbahnassistenl Johann Peter in Basel nach Denz-
W'gen. Eijenbahnasiisteiit Jakob Jung in Denzlingen nach
.^asel. Eisenbahnaffistent Ludwig Baunholzer in Brucksol
jwch Oos; Expeditionsgih.lfe Franz Renisch in Oberlauch-
Vgen nach Waldshut. Exp.ditionsgehilfe Karl Stocker in
dwdshut nach Oderlauchtmgen, Expedmons^ehilfe PhillipP
scheeler in Mannheim nach Bruchsal, Expeditionsgchilfe
Mer Opitz in Mannheim nach Gengenbach; Werkschreiber
Michael Grätzlin in Konstanz nach Karls, uhe: Bureaudiener
siwlentin Hambsch in Donaueschingen zur Versetzung einer
wnzleidicnerstclle zur Zentralverrvaltuna.
, Als Expeditionsgclulfen wurden bestätigt: Eisenbahn-
ZMdat August Fingado in Lahr, Eisenbahnkandidat Karl
Wüterich in Bretten
.(Zollverwaltung» Ernannt: Grcnzaufseber
"lrinian Streik in Ebringen zum Rüb.nzuckersteuerauf-
cher in Waghäusel.
, , Versetzt: Grenzaufseher Robert Wiedmann in Walds-
nach Wyhlen.
.. Gestorben: am 23. Januar l890 Rübenzuckerstcuer-
Wleher Wendelin Heid in Waghäusel-
(S t e ue r v erw a ltu n g.) Finanzassistent Gch Kern,
Zt. erster Geh lfe beim Grojztz- Hauptsteueramte Singen,
L^de zu seiner Ausbildung in den Geschäften des direkten
Meuxrnwsens dem Sleuerkommissär in Waldshut zuge-
Aesem___
Aus Stadt und Land.
^chrichten für diese Nubrik sind uns jederzeit willkoiNiN.-u. — Etwaige
Kosten werd n stets sofort ersetzt.)
Heidelberg, 1t . Febr. Der gestrige Faschings-
-Mbd des- kath- Mannergesangvereins „Constaiilia" stand
isiwr der absoluten Herrschaft Les urfidelen, lustigen Prin-
Karneval, der mit Humor die zahlreiche Gesellschaft
^si/r sxw Szepter zwang und keinen Mihton in den vollen
^wrd der Freude dringen ließ- Das Programm, welches
hgA. gestrigen Abend zu Grunde lag, war ungemein reich-
vielleicht etwas zu reichhaltig für die junge Welt,
Um io Uhr schon nach einem Tänzchen lechzte, so aber
,urz vor Mitternacht die Glätte des Parquets erpro-
sjjö konnte. Eröffnet wurde der Reigen der lustigen Auf-
siZUngen mit einer Vorlesung „Aus der Naturgeschichte"
Srvhere Kinder einer ergötzlichen Beschreibung ver-
M„Mener Menschensorren; es folgten hieraus mehrere Lie-
^,?°rträge, ein köstliches dramatisches Duett „Beim Herrn
>^?webel" und ein ungemein humorvoller Einakter „Der
-MUngene", der flott uno tadellos ausgefttbrt wurde. Auch
^zweiter Einakter „Unser Johann" legte beredtes Zeug-
hx, von dem darstellerischen Talente einzelner Damen und
der Constanna ab; ganz besonders köstlich wurde
^-Bediente Johann gegeben. Aus dem wie bereits er
lehr umfangreichen Programm wollen wir noch das
siswälugende Bild der streikenden 4 Maurer und das
^»rv- "ise der Kameruner sowie das Couplet „Der
Mchtensammler" hervorheben. Es gab in den dicht-
^tix Engten Reihen der zahlreichen Festlheilnehmer wohl
si^ua-den, der nicht recht herzlich über den einen oder
°tjjMNdern der ulkigen Auftritte gelacht und sich nicht
fthjaftg unterhalten hätte- Wie lange dem Tanze noch
X^wgt wurde, ist uns nicht bekannt, jedenfalls aber
isiLpach Mitternacht dasjenige redlich nachgeholt, was
«r'Mtternacht durch Faschiugsulk verdrängt worden war.
Mm^vnstantia" aber unfern Glückwunsch zu den gestrigen
Ken auf dem Gebiete fastnachtlichen Humors-

x Heidelberg, 10. Febr. Reich gesegnet an Festlich-
keiten und Versammlungen waren die letzten zwei Tage.
Die Harmoniegesellschaft gab am Samstag ihren
Mitgliedern einen „kreuzfidelen Herrenabend mit Galavor-
stellung." die ..Concordia" veranstaltete am selben
Abend im „Faulen Pelz" einen humoristischen Herrenabend,
bei welchem nicht nur die aktiven und insbesondere die
jüngern Mitglieder, sondern auch die Herren „Blech-
musikanten", Passivmitglieder benamset, in Aktivität traten.
Der Arbeiterbildungsverein hielt am Samstag
im „Prinz Max" ein Maskenkränzchen ab- Gestern feierte
der Metallarbeiter-Fachverein im Brückenkopf
sein erstes Stiftungsfest, während die Bäckergehilfen-
vereine „Helvetia" und „Germania" bei einem
Tanzkränzchen, das die erstere gestern im „Zwinger" ver-
anstaltete, sich zu einem Vereine vereinigten, so dah in
diesem Falle die „Germania" „wohlgemuth" in der „Hel-
vetia" aufging. Schließlich sei noch das Maskenkränzchen
der „E intrach t" erwähnt, welches ebenfalls im „Zwinger"
stattfand und seine Theilnchmer durch seinen schönen Ver-
lauf erfreute.
* Mannheim, 9. Feb. Von dem an Donnerstag
im Hause des Fabrikanten Reuther durch das Brand-
unglück verletzten Personen sind zwei gestorben und
zwar starb die Köchin, ein Mädchen aus Ladenburg
gebürtigt, welches erst zwei Tage vor dem Unglück
in den Dienst trat, und der Tüncher Ullrich. Derselbe
ist verheirathet und Vater von drei Kindern. Die
beiden andern Mädchen, welche gleichfalls schwere
Brandwunden erhielten, hofft man am Leben erhalten
zu können. — Ueberfahreu wurde gestern Nach-
mittag ein junger Bursche von 14 bis 15 Jahren
von einem Rollfuhrwerk. Der Wagen ging ihm über
Arm und Brust. — Der Oberregisseur Marter-
steig ist als artistischer und technischer Direktor des
Ständischen Stadttheaters in Riga berufen und hat
auch angenommen. Das von den Ständen Riga's
unterhaltene und reich dvtirte Theater dieser Stadt
hat einen alten, wohlbewährten Ruf als Kunstanstalt
höheren Stils und arbeitet mit einem größeren Bud-
get als unser Hoftheater. — Der hiesige Stadtrath
beschäftigte sich dieser Tage mit der Frage der obli-
gatorischen Benützung der Leichenhalle u.
lehnte einen diese Frage bejahenden Antrag ab. Hier
scheint man somit trotz der Größe unserer Stadt
und der Mißverhältnisse unseres Wohnungswesen, nicht
so ängstlich zu sein, wie die Herren im Heidelberger
Rathss-.-ale.
* Karlsruhe, 6. Febr. Daß nicht einmal die
Nachtwächter vor Einbrechern sicher sind, zeigt nach-
stehender Vorfall, der sich in vergangener Nacht
in dem benachbarten Orte Hagsfeld ereignet hat.
Der Bürger Brecht hatte Nachtwache, war in Folge
dessen nicht zu Hanse; er pflegte in diesem Falle die
Hausthüre offen zu lassen, damit er nach Absolvirnng
seines nächtlichen Dienstes bequem den erwähnten
Durchlaß passiren konnte. Diesen Umstand benutzte
ein Jndividium und machte gegen 2 Uhr den Versuch
in das Haus einzudringen, doch waren die Zimmer-
thüren geschlossen. Die durch das Geräusch vom
Schlafe geweckte Hausfrau und ihre Tochter ahnten
was vorging und in ihrer Angst sprang erstere zum
Fenster hinaus, uni nach dem Rathhaus zu eilen,
dabei zog sich dieselbe eine ernste Verletzung des einen
Fußes zu. Der Einbrecher merkte unterdessen, daß
es nicht mehr ganz geheuer sei und verließ das Haus;
in diesem Augenblicke nahte auch der zu Hilfe geru-
fene Nachtwächter, doch die Verfolgung war ohne
Erfolg: der Dieb war schneller als sein Verfolger.
Man sah, daß ersterer ein weißes Tuch über den
Kopf gebunden hatte, nm nicht erkannt zu werden.
Der Bürger Brecht aber wird durch diesen Vor-
fall gewitzigt sein und jedenfalls sein Haus gut ver-
schließen, wenn er wieder auf Nachtwache kommt.
* Baden-Baden, 8. Febr. Die Frau Großher-
zogin von Baden hat eine Spende von 15,000 Mark
als „Kaiserin-Augusta-Erinnerungsgabe" für das
„Lndwig-Wilhelms-Pflegehaus" für von Unglück be-
troffene vereinsamte Frauen gegeben und die verstor-
bene Kaiserin Angusta hat der Stadt Baden-Baden
testamentarisch in dankbarer Erinnerung 2000 Thaler
vermacht, welche nach deren Ermessen an die in ihrem
Weichbild zu Lebzeiten der Kaiserin bestandenen und
von derselben unterstützten Wohlthätigkeits-Anstalten
vertheilt werden sollen.
* Vom Bodensee, 8. Febr. Der bei Bodman
unlängst ertrunkene Maurer Blum soll ein eifriger
Pfahlbantenforfcher gewesen fein und mancherlei werth-
volle Funde gemacht haben, die er an Museen ver-
kaufte. Allem Anschein nach erhält die WittweBlum
trotzdem ihr unglücklicher Mann im Dienste der Post
seinen Tod fand, keine oder nur eine geringe Unter-
stützung aus der Pvstkasse, so daß die freiwillige Hülfe
hier doppelt nvth thut.
* Landau (Pfalz), 8. Febr. Im nahen Arzheim
fanden gestern Nachmittag drei Kinder im Alter von
6 und 5 Jahren und ein Säugling ihren Tod durch
Ersticken. Die Kinder wurden ohne Aufsicht zu Hause
gelassen, während die Eltern ihrer Beschäftigung nach-
gingen, und haben jedenfalls mit Feuer gespielt.
Gerichtszeitung.
* Mannheim, 7. Febr. (Hl. Strafkammer.)
Die Berufung des Heinrich Quenzer von Zuzenhausen,
der vom Schöffengericht Sinsheim wegen Diebstahls

zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt worden war,
wird wegen Ausbleibens des Angeklagten verworfen.
— Mit allerhand Eßwaren, so z. B. mit Schinken,
Eiern, Würsten, Brod wußte der 1871 geborene
Hausbursche Peter Krämmer von Walsheim sich und
den mitangeklagten Taglöhner Franz Kränkel von
Mannheim, resp. dessen Familie, im Dezember v Js.
zu versorgen, indem ersterer mehrmals sich des Nachts
in die Zwingerwirthschaft zu Heidelberg einschlich und
aus dem daselbst befindlichen Speiseschrank die betr.
Lebensmittel entwendete. Krammer erhält wegen schweren
Diebstahls unter Annahme mildernder Umstände eine
(-monatliche Gefängnißstrafe, während der schon mehr-
sach bestrafte 1866 geborene Kränkel wegen Hehlerei
in wiederholtem Rücksalle zu einer Zuchthausstrafe
von einem Jahr 6 Monaten und zu drei Jahren
Ehrenverlust verurtheilt wird. — Der ledige Tage-
löhner Konrad Schmitt von Ladenburg, geb. 1870,
wird wegen Unterschlagung eines Ueberziehers
mit 4 Monaten Gefängniß bestraft, von denen 1
Monat durch die Untersuchungshaft als verbüßt gilt.
— Der 32 Jahre alte Tagelöhner Georg Wipfler
von Baierthal hatte sich mit Hilfe gefälschter Be-
scheinigungen verschiedene Kleidungsstücke und ein
Paar Stiefel verschafft. Wegen Urkundenfälschung und
Betrugs erhält der Angeklagte eine Gefängnißstrafe
von 3 Monaten. — Christian Jettensohn von Roth,
angeklagt, in einer dortigen Brauerei an Weihnachten
1888 u. 89 ohne Erlaubnis; Sache im Werthe von
40 Mark ausgespielt zu haben, wird zu 6 Mark Geld-
strafe und zur Tragung der Kosten verurtheilt.
* Philippsburg, 7. Febr. (Schöffengerichts
sitzung.) Taglöhner Lukas Maier von Oberhausen
wurde wegen Körperverletzung zu einer Gefängniß-
strafe von 24 Tagen, verurtheilt. — Gemeinderath
Franz Tirols von Huttenheim wurde wegen öffentlicher
Beleidigung von Beamten mit Bezug auf ihren Beruf
zu einer Geldstrafe von 6 Mark verurtheilt. — Tag-
löhner Adrian Bischoff von hier erhielt wegen Unter-
schlagung eine Geldstrafe von 5 M. evcnt. 2 Tagen
Gefängniß. — Die Fortbildungsschüler Karl Reiß,
Christian Vögtel und Eugen Herr von hier wurden
wegen gemeinschaftlich verübter Sachbeschädigung zu
je einer Geldstrafe von 4 Mk. event. je 2 Tagen Ge-
fänguiß verurtheilt. — Die Privatauklageverhandlung
gegen Maurermeister Florian Brengle von Philipps-
burg wegen Beleidigung des Maurermeisters Franz
Zopf von da ergab die Freisprechung des ersteren
unter Verfüllung des Privatklügers in die Kosten.
Neueste Nachrichten.
* Berlin, 9. Febr. Die „Norddeutsche" schreibt
Staatssekretär Graf Bismarck erhielt ein Schreiben
des Sekretärs der „Church Missionary Society" in
London vom 4. Februar, worin das Komitee der
„Church Missionary Society" den Dank ausspricht
für die werthvollen Dienste, welche Wißmann in
Ostäquatorialafrika den Missi o ns a genie n ge-
leistet hat. Wißmann gewährte Herrn und Frau
Cole in Mpwapwa im Augenblicke der Gefahr seine
Hilfe und beschützte sie auf der Reise zur Küste.
Wißmann erleichterte die Verbindung der anderen in
Usagara befindlichen Missionäre mit ihren Freunden
an der Küste bedeutend und gewährte denselben Hülfe
und Unterstützung während der aufreibenden Periode
ihrer Isolierung in den Zeiten der Beängstigung und
Gefahr.
* München, 9. Febr. Das zuständige Ordinariat
Augsburg leitete gegen den Pfarrer Stempfl den
kanonischen Prozeß ein. — Prinz Ludwig, der älteste
Sohn des Prinzregenten, erklärte in der Reichs-
rathskammer, „daß die Altkatholiken nicht der Kirche
angehören, sie hätten Lehren der Kirche, nämlich das
Vatikanum, nicht angenommen, hätten, soviel Redner
wisse, auch andere schon vor dem Vatikanum fest-
stehende Lehren der Kirche verworfen und hätten,
was nach von keiner Seite bestrittenem bayerischen
Staatskirchenrechte unzweifelhaft unzulässig sei, sich
eine eigene von der Kirche getrennte Hierarchie gegeben."
Eine endgiltige Entscheidung, ob die Altkatholiken als
nicht zugehörig zur katholischen Kirche betrachtet werden
sollen, wurde nicht getroffen.
* Paris, 9. Febr. Dem „Jorunal des Debats"
zufolge ist die im Allgemeinen für richtig gehaltene
Ansicht über den Schritt des Herzogs von Orleans
die, daß er nicht als ehrgeiziger Prätendent und auch
nicht als Agitator gehandelt habe. Wenn das Urtheil
gesprochen sei, werde dem Präsidenten der Republick
zukommen, einzugreifen.__
Wetterbericht.
* Heidelberg 10 Feb. 9 Uhr Morgens.
Thermometer 0"
Barometer: Schön
Morgen (Dienstag) tritt wahrscheinlich Buoölknng und
Schneefall in hohen Lagen ein.


finden im „Badischen Bolksboten"
die weiteste Verbreitung uns find
deshalb von bestem Erfolg.
 
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