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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Dimsiaq 7. April 1908

Grstes Blertt-

L5. Iahrßana — .A


Zum Besuch des Kaisers in Diinemark.

. Die Mitteilungen aus Kopenhagen lassen er-
.bünen, daß der Besuch des deutscheu Kaisers
. Dänenlart ohne Ztveifel ein großer persönlicher Er-
Mg Monarckien gewesen ist. Seine Liebenswürdigkeit
Schlichtheit, seine Unermüdlichkeit und sein umfassen-
^ Wissen haben ihm die Sympathie der Dänen — des
! °'Uglichen Hauses, wie des Volkes — errungen. Aber
i nichf politische Bedeutung ist der Besuch des
^chsers. Es hat sich im Verlauf desselben gezeigt, daß
l d-anemark nur aus einen Anlaß gewartet hat, um mit
! /Ur stammverwandten Deutschland in herzliche Bezie-
Mngen zu treten. Die alten Geschichten von 1864 scheinen
^gessen zu sein, seit die Hüterin der Ueberlieferung, die
. Hnigin, ins Grab gesunken ist,- wenigstens scheint die Er-
'Nnerung an die nun fast 40 Jahre zurückliegende Zeit
l ^scht mehr die Kraft zu haben, die beiden Nationen aus-
> diNanderzuhalten, obgleich ja bekanntlich eine dänische
^gitation in Nordschleswig bis in die jüngsten Tage
^nein dem Reich beziehungsweise Preußen zu schaffen ge-
! ^»cht hat. Sollte etwa der Besuch des Kaisers in Däne-
^ark die dänischen Hofsnungen neu belebt haben, danu
^cherdings wäre ein Rückschlag in der freundnachbarlichen
^timmung, die sich angebahnt hat, unvermeidlich.
^an hört aber nichts davon, daß die Dänen in dieser Rich-
den Besuch des deutschen Kaisers speknliert haben.
^emnach würden sie vor einer Enttäuschung bewahrt
Mben und der weiteren Annäherung der beiden Nationen
'tünde nichts im Wege.

Zur Wahlbewegung.

Tie Verhandlungen zwischen Zentrum und P o-
n im rheinisch - w e st f ä l i s ch e n Jndustriegebiet
^°rr eir, gemeinsames Vorgehen bei den Reichstagswahlen
endgiltig gescheitert. Zur Kennzeichnung des
^ ejstes, von dem die dortigen PoI e u seit dem Auf-
^Nimen der raditalen Richtung beherrscht stnd, mögen fol-
Ande von ihnen der Zentrumsleitung für die Wahl-
^se unterbreitete Bedingungen hervor^gehoben werden:
. Die Zcntrumspartei verzichtet auf eigene Kandidaturen
Ostpreußen (mit Ausnahme von Braunsberg-Heils-
^'g), Weslpreußen, Ostpommern, Posen und Oberschlesien
üüd wird die deutschen Katholiken jener Bezirke ofsiziell
öffentlich durch die Presse zur Ünterstützung der pol-
^stchen Kandidaten aufsordern. 2. Die Zentrumspartei
p^i L<eir bischöflichen Behörden eine Verordnung er-
^rken, nach welcher: in allen Gemeinden, in welchen die
7-ost'n in übenviegender Majorität sind, wie dies viel-
^ch in Sachsen der Fall ist, der Hauptgottesdienst mit
^olnischem Gesang und Predigt sür die Poleu bestimmt
soll; in allen Gemeinden, in welchen Polen und
^utsche annähernd gleich itark sind, soll bei dem
^auptgottesdienste abwechselnd, also jeden zweiten Sonn-
^8 Polnisch resp. deutsch gepredigt und gesungen werden,
l»r den anderen Teil müßte alsdann möglichst zu einer an-
Zeit gepredigt werden; der Vorbereitnngsunterricht

Konzert des Heidelberqer Liederkranz.

Heidelberg, 7. April.

. Vor dicht gefülltem Saale hielt der Liederkranz am Sams-
Abend sein zlveites Wintcrkonzert ab. Scharenweise hat-
sich pio Freunde des Vereins und seincs verdienstvollen
rfUigentcn wieder cingefunden, um sich an den Gaben dcS
l uttlichxn und gut Mchulten Chores zn erfreuen.

L Iranz Schuberts „Nachtmusik" leitete die Vorträgc ein.
i-siten haben wir die.stimmgewaltigen Herrcn, selten unser
^"wischcs Orchester eine Nummer so zart zur Wiedergabc
r^Ngrn hörcn, wie dies bei diesem Stimmungsbilde des gro-
sl u. so früh, allzn früh für die Kunst dahintgeschicdcnen Mei-
rs des Liedes gcschah.

n-Mit R. Wagners Arie der Elisabeth aus Tannhäuser führte
Frl. D. v. d. Vyvcr von der Mannheimer Hofoper ber
ein. Jhre warme, helle Sopranstimmc, ihre bedeutende
I, lungskunst croberten sosort die Gunst der Zuhörer und wohl
loh , ul war der reiche Bcifall, welcher di» schöne Leistung

urwüchstge prächtige Gcdicht Scheffels „Naus aus dem
von Jos. Pembaur', dem Jnnsbrucker Universitäts-
j, "Ukdirektor. frisch und schwungvoll vertont und dem Heidel-
Licderkranz gewidmet, schlug zündend ein. Hier bot der
Leistung allerersten Ranges.

K,-r^vn Frl. s. Könitz diskret u. geschmackvoll begleitet, sang
„zi' v. d. Vyver 3 Lieder, wovon das gchaltvolle Brahmsche
»^iger Licbe" tiefen, nachhaltigen Eindruck hinterließ.
„Zur Drossel sprach der Fink", eine liebenswürdiae
Tz vvsstion voll Frühlingsstimmung, trug die ausgezeichnete
goz kierin reizend vsr und wie köstlich gclang ihr die Wieder-

tzn anmutigeu Liedchcns „Die Bekehrte" von M. Stange.
Etinf'fuu Liedern ließ die Künstlerin alle Vorzüge ihrer -
jchwwden hellsten Farben leuchten und wir unter-
6erne den Beifall, welcher nach dem letzten Takte an-
"v ungcstüm durch den Saal brauste.

zu der hl. Beichte und Kommuuion ist an Kiuder Polnischer
Eltern in polnischer Sprache Zu erteilen; die wenigen
Geistlichen in den deutschen Diözesen, welche der polni-
schen Sprache vollständig mächtig sind, sind für die Seel-
sorge sür die Deutschen zu entbinden und ausschließlich
für die Polen zu bestimmen, somit auch in Gegenden an-
zustellen, wo die Polen zahlreich sind., 3. Die Führer der
Zentrumspartei übernehmen die Verpflichtung, dafiir zu
sorgen, daß die Geistlichkeit von der Germanisation der
Polen durch deutsche kirchliche Vereine und dnrch Ver-
breitung deutscher Zeitungen in polnischen Familien ab-
läßt. 4. Die Zentrumsfraktion des Abgeordnetenhauses
wird sofort Aushebung des Sprachenerlasses für die Berg-
werke, sowie des Verbots der polnischen Sprache in öffent-
lichen Versammlungen, insbesondere im Landkreise Bo-
chiim, beantragen.

Deutsches Reich.

— Das „KI. Journal" meldet aus Breslau: D«r Kom-
mandeur des 6. Armeekorps, Erbprinz von Sachsen-Mei-
ningen, richtete an die ihm unterstehenden Dienstsiellen
einen scharfen Ertaß gegen die Soldatenmiß-
handlungen. Jede Mißhandlung soll von dem Be-
treffenden sofort angezeigt und von jeder Beschwerde an
das Generalkommando sofort Meldung erstattet werden.

Badcn.

Karlsruhe, 6. April. Aus grit informierten-
Kreisen geht der „Bad. Korresp." die Mitteiluug zu, daß
die badische und die bayerische Regierung sich
für die Aufhebung des 8 2 des Jesuitengcsetzes er-
klärt haben. (Bestätigung bleibt abznwarten.)

Bayer».

M ünchen , 5. April. Der S t r e i t u m T i l l y ,
an dessen Statue in der Feldherrnhalle zu München bis
vor ganz kurzem Einheimische wie Frenide vorübergiugen,
ohne sich um seine Persönlichkeit, Bedeutung und Wirk-
samkeit den Kopf zu zerbrechen, will nicht zur Rühe kom-
men. Gestern Abend fand eine von der Leitung der hie-
sigen Zentrumspartei einberufene große Protestversamm-
lung „gegen die liberalen Religionsfeinde und kofessionel-
len Friedensstörer" statt, in der, wie wir einem Berichte
der „M. N. N." entnehmen, die berühmtei „kochende
Volksseele" ganz gehörig übergeschäumt haben muß. Der
Professor Graf Du Moulin-Eckart, dessen Ausführungen
über Tilly bekanntlich den Ausgangspunkt der ganzen Be-
wegung hüben wie drüben bildeten, kam schlecht weg, einer
der Versammlungsredner gab ihm die wenig tröstliche Ver-
sicherung, daß ihm „nichts geschenkt werden" solle. Auch
die Professoren Haushofer und Böhtling! waren Gegen-
stand maßloser Angriffe. — Zur „Tillyfrage" hat übri-
gens vom militärischcn Standpunkte aus der bekannte
Schriftsteller, Generaleutnant z. D. von Bogus -
Iawski, das Wort ergriffen. Er erkennt an, datz Tilly
ein tüchtiger Soldat, aber durchaus kein Bahübrecher oder
Pfadfinder in der Geschichte der Kriegskunst gewesen sei.
Jnsbesoüdere stshe er hinter allen anderen Feldherren des

Felix Wohrsch's „Der Vandalem Auszug" stellt an die
Lungenkraft der Sänger große Anforderungen, doch konstatie-
ren wir gcrne, daß die Chorstimmeii dem gewaltigen Wogen-
schwall des Orchesters tapfcr Stand hielten und dem Werke
nach jeder Richtung hin gerecht wurden. Die Komposition
schildert einleitend in stimmungsvoller Weise die erhabene
Ruhe des Meeres, die, durch aufspringende Triolen in den
Violinen unterbrochen, in kunstvoll gefügter Steigerung zum
wilden, ungestümen Aufbruch der Vandalen-Flotte führt.

Hier leistete das Orchester Treffliches. Klar und scharf
zeichneten sich die kräftigcn Motivtz von den rauschenden Ton-
gebilden ab. Man sah cs Sängcrn und Musikern an, wie sie
mit ganzer Seele bei der Sache waren. So konnte der volle
Erfolg nicht ausbleiben und mit frohem Stolz darf der Lie-
derkranz und sein vcrdienstvoller Dirigent auf diese prächtige
Kunsttat zurückblicken. Uebrigcns kamen die Freunde und
Vcrehrer des einfachen, schlichten, ungekünstelten Volksliedes
nuch auf ihrc Rechnung, denn Fr. Silcher war mit zweien seiner
schönsten Volkslieder vertretcn. Daß Meister Weidt uns bei
jedem Konzert des Liederkranz die schönsten und edelsten Per-
len des deutschen Voltsliedes bringt, rechnen wir ihm hoch an.
Wie wirksam erwiesen sich wieder diese schlichten Weisen, wie
innig und warm sprachcn sie sedem zu Gemüt. Die fein ab-
getönten Stimmen des Chores vereinigren sich sowohl beim
ersten Liede „'s Herz", wie beim zweiten „Die drei Röselein"
zu herrlichstem Wohlklang. Ganz besonders zart gebracht
wurde die Schlutzstrophe des zweiten Liedes.

Frl. v. d. Vyver sang hierauf noch drei Lieder: Strauß'
„Cäcilie", Naffs „Keine Sorg' um den Weg" u. W. Tauberts
„Der Vogel im Walde". Aber wie verblaßte neben Strauß'
herrlicher Komposition „Cäcilie" Raffs „Keine Sorg' um den
Weg". Tauberts „Vogel im Walde", cin im Konzertsaal
gerne, und, wenn so prächtig vorgetragen, immer wieder gerne
gehörtes Lied, f«md rauschendcn Beifall. Die Begleitung be-
sorgte auch bei diesen Liedrn in ganz vorzüglicher Weise Frl.
v. Könitz.

Nun flutete R. Wagners „Kaisermarsch" machtvoll durch

dreißigjährigeu Krieges: Wallensteiu, Gustav Adolf, Bern-
hard v. Weimar und Torstenson als Organisatör und
Stratege weit zurück.

Sachscn.

— Nach einer Meldung deS „Journal d'Jtalia hat
sich der König von Sachsen wegen A n n u l-
lierung der Ehe des Kronprinzen durch einen hohen
Mittelmann vertraulich an den Pap st gewendet und da-
rauf angeblich ein zustimmendes Versprechen erhalten.
Rts Grund für die Annullierung wird geltend gemacht,
daß die Prinzessin schon zur Zeit ihrer Vermählung an
Hysterie gelitten habe.

Preußen.

Der „Rei-chsanzeiger" veröffentlicht aus sechs eng be-
druckten Seiten den vorläufigen E n t Iv u r f eines
F i d e i k o m m i ß r e ch t s. Nach demEntwnrf mntz jedes
Fideikommiß dem Fideikommißbesitzer ein Jaoresein-
kommen von mindestens 10 000 Mark aus Grnndbesitz
gewähren, der die Grenze einer Provinz und der an sie
anstoßeüden Kreise nicht überschveitet.

Aus der Kurisruher Zeitung

— Seine Känigliche Hoheit der Großherzog haben
dcm Kommandeur des Jnfanterie-Regiments Alt-Württem-
berg (3. Württembergischen) Nr. 121, Obersten Freiherrn v.
Hügel, das Kommandeurkreuz 2. Klasse des Ordens vom
Zähringer Löwcn verliehen.

— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben dem
Vorsitzenden des Provinzialausschusses der Rheinprovinz, Gra-
fen Beitzel von Gymnich, Königlichen Kammerherrn u.
Landrat des Kreises Bergheim das Kommandeurkreuz zweiter
Kiasse des Ordens Berthold dcs Crsten und dem Mitglied des
Provinzialausschuffes der Rheinprovinz, Gutsbesitzer Jakob
Destrec in Esferen, das Ritterkreuz erster Klasse des Or-
dens vom Zähringer Löwen vcrliehen.

— Juristische Prüfung. Auf Grund der im
Frühjahr l. I. abgehaltcnen erstcn juristischen Staatsprüfung
stnd folgende Rechtskandidaten zu Rechtspraktikanten
ernannt worden: Appel, Julius, aus Homburg v. d. H.;
Bender, Leonhard, aus Nußloch; von Bodman,
Freiherx, Richard, aus Gengenbach; Böhm, Rudols, aus
Pforzheim; Bötticher, Hermann, aus Frankfurt a. M.;
Brucker, Emil, aus Seelbach; Butz, Theodor, aus
Karlsrühe; Caro, Adolf, cms Mannheim; Dil^berger,
Karl, aus Dingelshof; Dilger, Herbert, aus Stühlingen;
Dolletscheck, Ludwig, aus Karlsruhe; Engler, Paul,
aus Eberbach; Feiler, Hermann, aus Langensteinach;
Fischer, Ludwig, aus Basel; Friedberg, Leopold, auS
KarlSruhe; Ganter, Emil, aus Freibnrg; Götz, Wilhelm,
aus Dertingen; Goitein, Elija, aus Karlsruhe; Grafs,
Moritz, äus Lesum; Gutenberg, Fricdrich, aus Frei-
burg; Hardung, Otto, aus Heidelberg: Heß, Otto, aus
Neuenheim; Hirschler, Franz, aus Mannheim; Hof-
ner, Karl, aus Freiburg; Hog, Hermann, aus Ettenheim;
Holler. Josef, aus Königshofen; Iägler, Otto, aus Kap-
pcl; yung, Jnlius, aus Müllheim; Kaiser, Hans, aus
Kiesenbach; Karg, Ludwig, aus Heidelberg; Kauf-
mann, Ferdinand aus Gailingcn, v. Kirchenheim,
L-iegfricd, aus Heidelberg; König, Guido, aus Möhringen,
Kohler, Hermann, aus Taubcrbischofsheim; Lefmann,
Leupold, aus Heidelberg; Leonhard, Rudolf, aus Sins-
heim a. d. E.; Löb, Jakob, anS Mannheim; Lüdemann-
R a v i t-Hermann, aus'Barlt; M ar ck, Rudolf, aus Mann-
heim; M ö r i ck e, Otto, aus schwäb. Gmünd; Moll, Oskar,
aus Mannheim; Neckermann, Eduacd, aus Königshofen;

den Saal nnd als unter Weidts befeuernder Leitung Chor und
Orchester sich zu mächtigem Klange vereinten, um dem gc-
waltigen Schluffe zuzustreben, da schienen die Kräste der
Ausführenden, insbesondere des Orchesters, noch zu wachsen.

Es war ein in allen Teilen herrlich verlaufenes Konzert
und war ein schöner und würdiger Abschicd von dem alten
Haus.

Kleine Zeitung

— Hochschnlnachrichtcn. Auf den 21 Universitäteu
des Deutschen Reichs sind im eben abgelaufenen Winter-
semester 1902—1903 iirsgesanü 36 663 Studierende ein-
geschrieben geivesen. Davon entfallen auf Berlin 7091,
München 4279, Leipzig 3764, Bvnn 2214, Breslau 1753,
Halle 1740, Heidelberg 1352, Göttingen 1335, Würzburg
1302, Tübingen 1301, Fveiburg i. Br. 1288, Straßburg
1193, Münster 1153, Marburg 1111, Gießeu 1018^,
Königslberg 976, Erlangeu 969, Kiel 879„ Greifswalü
706, Jena 697, Rostock 597 Studiereude. Dazu kommen
noch die zum Hören der Vorlesungen berechtigten, nicht
eingeschriebenen Personen, nämlich 7862 männliche nnd
1271 weibliche. — Die erste Doktorin d e r P h i l o-
soPhie wurde dieser Tage an der B e r I i u e r U n i -
v e rs i t ä t promoviert, d«8 Fräulein Strattlescu aus
Rumäinen. Die Dissertation der Dame behandelte die
physiologische Grrmdlage des Seelenlebens bei Fechner
und Lotze; die übrigen bisher in Berttn promovierten
Damen waren alle Aerztinnen. — An der Wiener
Universität studierten im abgelaufenen Winter-
semester 306 Frauen, und zwar 70 ordentliche und 236
 
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