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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0065

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Goſchoiirk täglich

mnit Ausnahme der Sonn und
Felertage Als Beilagen das
„Heidelberger Vollsblati“ und
bas Sſeitige Illuſtrierte Sonn
— _ 4eg8blatt“. Breis ZOO Mfa,,
mit den Beiblättern 4.0 Pig,
monatlich. Durd) die Poftbier-
kehährlich 1I k. ohne Be—
tellgeld

Ge



++
a







rger

(728 Jahrgana.








Samstag, den 19. Jaunar.








Anızigen: -
die 1-[paltige Vetitgeile oder
deren Raum ZO far. Lokale
Geſchäfts- und Privat- An⸗
zeigen bedeutend ermäßigt.
Reklamen 35 fg. w Für
Aufnahme von Anzeigen an
beftimmten Tagen wird nicht

‚garantiert.





















. ; - kollet der
u Heidelberger
A
„Sohkal- Anzeiger‘
Neuer Heidelberger Üıneinger
A nehit ben Deilagen: .
Heidelberger Volksblatt Emal wöchentlich)
und Illuſtriertes Sonntagsblatt
am Poſtſchalter abgeholt für die Monate Februgt
und WBeärz Dom iefträger ober unſern Agenten fret
n’s Haus gelract 28 Möfg, mehr,

Beſlellungen werden von allen Poſtanſtalten Briefe

trägern und unferen Ügenten jebergeit
— Mtgegengenomunen, . —

“Für Seldelberg und näherer Umgegend foltet
der „Geidelberger Cokal-Anzeiger" zur 30 Big,
Wit den Weitagen „Getdelberger Boltchlatt“ und
m SUuftriertes Sonntageblatt 10 Big, mehr.



Blatt bi8 Ende dieles Wonats gratie,
7 Bir Mbonnentent (ahet freundt ein
Der Verlag des

Mener Heidelberger Ameiger

„Geidelberger Qofal- Anzeiger“
7 or, 17.



Untere Nertarfirabe








Wochen ſchan.
& Heidelberg, 18. Kannar.

Die politilhen Kämpfe auf dem Gebiete der inneren

Politiſche

Politik find in diefer Woche durch einen Nalt und Feſt⸗
189 unterbrochen worden.
der Erhebung Preußens zum Königreich iſt in der Meichs-
Dauptftndt mit fejtlihem ©cpränge begangen worden, aber
cht nur in Berlin, ſondern überall im deutichen Waters

worden
= Der Meidhstag 9















uterbrechungen, in oenen fd) das Maus mit der Duell

Interpellaklon des Centrums und den Anträgen über die
©emwerbegerichte beſchäfligte die zweite Leſong des Etats
forfgefebt, wober fe anfanas feßr fampfiuftige Stimmung
allgemad eine friedlihere Färbung erhalten kat.

„Don Krieg und Ariegegelchrei” ff dagegen die pol
tiſche Lage, Hr Delterreich erfüllt, wo am Kreitag die
Reichſsrats wahlen ihr Cunde erreicht Haben, Der
Mustall der Wahlen kann alles im allem als cin erfreuts
licher Erfolg der Deutichen bezeichnet werden. Denn, went


neigen, fo 4 doch Ser Unterfehieb fo gering und außer-
dent, Der Anfaminenhang des früheren finvild- Meritalen
Riugens (a ehr aclodert, daß Ofefe Barteien in dem neuen
Reichsrat nicht mehr über die Mehrheit verfügen. Noch
weniger freilich find die beutimen und Seuffchfreundlichen
Parteien inı Siattbe, eine Mehrhert zu bilden, fobaß 23
fürs erſte noch völlig unklar Mt, auf weichen Wege das
Kabinet Körber in dieſem Reicherat zu der Möglichkeit
poſitiver parlamentarſcher Arbeit gelangen will.

Beſſere Ausſichten ſchent das Programm des Friedens
ent endlich in China zu Haben, freilich erft nachdem die
Muchte von ihrem urſprünglichen Brogramm der Ber-
geltung mehr und immer mehr abgeſtrichen haben. Nach
dem die Mächte lange Heit Bindureh mit wehrhaft hin:
liſcher Geduld auf die Cntfehlüffe des „Sohnes des Himmels"
gewariet habe, haben die SriebenSupterkänhler, der ſchlaue
Unden gehebte Bi:



CS



der Diächte mit Ihrer Unterfehrift au nerfehen, umd auch
das fatjerlich clnefiihe Siegel Mt enblug auf biefes Heiß
uumlirittene Shriftſtück aufgedrückt worden. Wenn die
— im demfelben Zempo verlaufen,


DA . } .
Won Berhandlungen und Zriedensabiehluß {ft iur Süd—

afrika gar uicht mehr die Rede. Die famofe Friedens⸗

kom tec Gründung mit deren Hilfe der engliſche Oberfeld—

bis eudlich der eutgiltige Friesensabieluß in China er-


der Waffen bisher verfagt blieb, iſt elend geſcheitert und
die Buren haben an den Friedenskomitee Migliedern, die
ſie mit Recht als Verräter an ihrer Sache betrachteten,
ein Sirafgericht vollzogen, das abfhredend auf Diejenigen
Buren wirken dürfe, welche etmn geneigt find, fich mie
jene Komiteemitglieder durch engliſches Geld beftedhen zu
Die Lage auf dem Kriegeſchauplaß eirſcheint












noch immer alles Buren, die in lebter
Zeit manche Erfolge erzielt haben, günſtiger als für die
Engländer welche ſich zu innner wetteren ftarken Rüſtungen
genötigt ſehen Nicht nur hat der Kampf auf dem Ge—
biete der Kapkolonie ſich mmer welter ansgedehnt, ſon
dern fowohl im Dranjefreiftaat als auch vor allem.
in der Traunsvaal-Republit ſind die Buren in letzter
Zeit mit außerordentlichem (Eifer und mit mandjerlet Er—
folgen thätig geweſen. Der kapfere und unermüdliche
De Wei it wieder mit reorganiſirten Streitfräften auf
dem Plan erichlenen uud bon der berühmten „Sagd auf
De Wet" Hit nicht mehr die Rede Wenn die Eugländer
Heute noch van Ger „Jagd auf De Wei“ erzählen wolle,
dann müffen fie ion in dem bekannten Sul berichten:
ch nid! fanl, Halter mir eine runter; bald lag er oben,
bald lag ich unten! Dr. P.
— — —S ET EN — HERE — REN
Denkees Deich.
Die Hmweihundertjahrfeier des Könlgreigs
= Prenßen
B.N Garlsruhe 18 Jan Anlaäßlich der 200 ährigen
Jubelfeier des Kömgreiches Preußen fand heute Bormittag
jür die Zruppen, der hiefigen Garniſon in der evangeliſchen
ind katholiſchen Stabtlirde Feſtgottesdienſt ſtatt Auf






ber Prinzen Karl und War von Baden eine Parade ab-
gehalten, mobet Generalleutnant von Gindenburg eine Au—
ſprache an die Truppen hieft a
Berlin, 18. Yan. Anläßlich der Zweihundert
jahrfeier Haben u. a. ſannliche Botſchaftsgebände ge—
flaggt. Auch die Univerſitätsgebaände und großen Geſchäfte
prangen im mad.

— ®egen 9 Uhr begann die Auffahrt zum Krönungs«
und Ordensfeſt In Prunkwaßen fuhren die Fürlilich:
Seiten, Botjhafter und Gefandten zum Schloffe. In end-
loſer Reihe rollten außerdem Oroſchken mit den zum
Ordensfeſte geladenen Berfonen vorüber.

— Beim Feltgottes diente in der Schloßfapelle hielt
Oberhofprediger Dryander die Feſtpredigt. Während
des Segens feuerte auf ein Zeichen vom Schloſſe her die
im Luſtgarten aufgeftellte Batterie 101 Salutſchüſſe
ab. Den Schluß des Gottesdleſtes bildete das von der
Gemeinde geſungene niederländiſche Dankgebet
Wir treten zum Beten vor Gott dem Gerechten“

Bald nach der Rückfahrt der geladenen Gäſte begann
im Weißen Saale des Schloſſfes um 1 Uhr die Feſt—
tafel der Neubekorirten, bei welcher drei Muſikkapellen die
Tafelmuſik ſtellten.














Der
= Roman von ©. Balme-Payfen. ET
2 Magdune verbnten.]
— (Forlfegung.) ; ; ;
=. Aita’s Worte Gatten nicht die beablichtigte Wirkung
ervorhebracht, im Gegenteil, Ulrich fühlte eine ummider-
lehliche Neigung, für de Angeariffene einzutreten. :
m Dementfprechend fagte er: „Ihre Behanptungen td im
Danzen richtig, gnädige Frau, aber doch nicht anwendbar
ABf jedem einzelnen Fall, Man hat da mit der Yndi-
Üdualtiät jedes Einzelnen zu rechnen Ich nehme an,
Ae kennen Fräulein v. Belendorf mur oberflächlich?“
Mta lenkte fofort ein, auch. weil ihr die Frage ſehr
“Gelegen fan. Der Baron follte — mußte durchaus über
re Beziehung zu feiner Braut orientiert werden,
m Da fie beitrebt gewejen war, feit YDMaria’s Tode ihre.
erbindung mit ihm durch einen Briefwechſel zu erhalten,
ennach über ſein Thun und Treiben bis zu feiner fie
derſchmetternden Verlobung gut unterrichtet war, ſo




















unte ſie ſich willkommenerweiſe kurz faſſen
Sie lizzierte ein harmloſes Bild in den Waſſer—
rben der Nüchternheit und Unſchnld, über dem der
Dens ex machina feine Flügel gebreitet. ne
Zuerſt ſprach ſe von der bilteren Enttänſchung, die
der liebe Baron” ihr und ihren Bekannten, welche ſich
n Gardone mit ihr dieſen Frühling eine ‚Zufammen-
unſt hätten geben wollen, durd) feine plögßliche Ablage
“Feitet habe. Die bald darauf unvermutet eintreffende





















Berlobungsanzeige Habe die Erffärung dafür gegeben und
ion entfüßnt. Danach jet fie frank, ſehr frank geworben,




verfehr habe gänzlich zurückziehen mitifen. Sie Habe Kann
noch gewußt, daß eS eine Welt gübe und in Halbſchlaf
und Zräumeret bahingelebt, Hier in C ſei es ihr etwas
beſſer geworden Sie Babe {ich endlich auch auf ihren
hier in der Mühe weilenden Freund befonnen, ihn aber
nicht mit Brief und Bitte um. Begrüßung beläftigen
wollen. Sol) ein Krankenbeſuch fei langwelig


Heilanſtalten aufzuſuchen Freilich Habe ihr ein Wieder


Die in Ytalien gemeinſam mit ihm verlebte Zeit, mit
allen den manichfachen, zulekt fo [Amerzlichen Erlebniffen,
die dom) erft eigentlich ihren Freundſchaftsbund zuſammen—
‚gefittef, hiclte ja fürs ganze Leben ihre Intereſſen für
ſeines Daſeins fernere Geſchide aufrecht. — Da fei fie
plötzlich von der Heinen Dberförftersfran hier aufgelpürt,
einer Freundin der jungen Braut, „wie die Lente“ ihr ev-
3ühlt, ab, richtig, und die Erbihaftefrage um die Leiden
kleinen amerikamſchen Neffen Habe ihr den Weg zu dem


gerade der Onkel feiner Braut fer wie „die Leute ſagten
— ſonſt hätte fie es ja nicht gewußt — fei doch ein
wunderbares Zufammentreffen. Eigentlich habr fie ers
wartet — oder vielmehr gehofft — in Ddeifen Haufe die
Braut kennen zu lernen, den dort häufig gefehenen Saft



Sache fei ſchneller, als fie gedacht, und brieſlich zu et
ledigen geweſen und die Hochzeit der Werlobung fo unver-
mutet bald gefolgt: Leider ſo bald — eine längere Be—


Bertrauen gezeitigt und es wäre vielleicht gar nicht zu
dem traurigen Geſchehnis gekommen. Die junge Frau
Oberförſier Habe ir zuerft von dem anonymen Schreiben
erzählt. Dadurch fel fie in eine ſolche Empörung und
Hufvegung geraten, daß fie vonuenem erkrankt fet. Schade,
doß man von dem Briefe nicht hätte reden fönnen, Da
plötzlich dieſes Evenement in der Kirche! Dieſer Skandal!
Sie ſei ſo entrüftet, fo außer ſich über das ihr unver:
ſtändliche unverzeihliche Gebahren des Fräulein v. Belen-
dorf geweſen daß ſie ſich zu der gewünſchten Begegnung
mit ihr babe nicht verftehen können. Gleichwohl habe die
kleine Oberförſterin nicht nachgelaſſen, darum zu bitten
und beide Damen ſelen zu wiederholten Malen bei, ihr
geweſen, trotz jedesmaligen Verleugnens ihrerſeits Anſtand
halber habe fie ſich nun erſt, ganz kürzlich zu einem
Gegenbeſuche aufgerafft Darauf, anf dieſe einzige Be—
gegnung, beſchrünkte ſich bis feßt ihre Bekanntſchaft mit
der jungen Dame, A 2
Es klang alles unſchuldig freıt und wahr.
Sie hatte ſich Ulrich auch wieder gegenübergeſetzt und
freute fih, im Bewußtſein ihrer Schoͤnheit, der ſie hell
überfehimmernden Sonne. Mochte er fie unr anſchauen,
ſie vertrug eine Rivalität

In der That, Ulrich's Geſammeltheit und äußere




Kühle hatten Alta v. Heldhauſen über feinen, eben In




 
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