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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0555

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Anl mit Ausnahme der Sonn und Feiertage. ;
38 Beilagen das „Heidelberger Volksblatt“ und das Sfeitige |
—— —
ern monatlich. Dur e Poſt vierteljährli
Sr. ohne Beſtellgeld.

Erſcheint



28. Jahrgang.
Druck und Verlag von 6, Geiendörfer,
Verantwortlich: Uch. Geiſendörfer.

Nr. 138.
Deutſches Reich,

Homburg v. d. H., B Juni Auf der Saalburg
machte der Kaiſer, wie der „Taunusbote“ berichtet, dem



Ängedenf des Heutigen Sterbetages des Kaifers Friedrich

er zu dieſem Zwecke 10 000 Mark aus ſeiner Privaiſcha—
ulle geſtieftet habe Auch haben erfreuncher Weiſe die

opieen ihrer Römerfunde an das künftige Reichslimes
muſeum auszuliefern.

Oeſterreich-Ungarn.

unft des deutſchen Kaiſer mit dem Zaren würde,
alls {ie Beſtätigung findet, hier als Befeſtigung der Fries
ensbürgſchaften freudig begrüßt werden.
England. 2
a tomdon, 15. Juni. Ein Vertreter des Reuter"fehen
Yureaus hatte in Sondon eine Unterredung mit Sir
alter Hillier, dem früheren Generalkonful von Koren,
ber die Angelegenheiten des Yangfethales. Hillier fagte,
eutſchland ſei eine kommende Macht in China; es ver—
änge England nicht, erweije ſich aber als ehrlicher und
üchtiger Nebenbuhler.
Ci Gebiete des Handels werden in China fein: England,




eShalb nicht ein Zufammenarbeiten ftattfinden _ Bönne.


3

. 3n China habe der Handel eine große Zukunft,
enn es findet fich dort Kaum für Yedermanı,

Südamerika



al en ein Telegramm, in en Def —

SS freut mich herzlich, daß Eure Exzellenz die Güte hatten,
den Kreuzer „Marvehall Floriano“ nach Kiel 0
Und mir damit Gelegenheit gaben, diefes Moderne
Cinrihtungen des Kreuze18, 1 l
Muftergiltigen Zuftand, in dem mir der Kapitän Bacellar
das Schiff und die Befabung vorflhrte. AlS Zeichen der
huten Beziehungen, die unſere beiden Länder verbinden und


ommandanten und ſeinen drei erſten Offizieren als Er—
Muerung an den Befuch in Kiel Ordensauszeichnungen
täftdent Dr. de Campos Sales anwortete : —
So ES Majeftät lebhaft für die herzliche Weife, mit
X Eure

Anehmen, die nach dem Hafen von Kiel zu entfenden ich mich
* verpflichtet hielt. Sch bin ftolz auf die hohe Meinung,


ure Majeſtät an Bord des Kreuzer8 gefehen.























Montag, den 17, Juni



















in hohem Waße_die ausgezeichneten Chren an, die dem X
pitän und den Offizieren zuteil geworden. Die Sefinnung
Eurer Majeftät mird von dem brafilianif hen Bolt als Beweis an-
geſehen für die Freundſchaftsbande, die es mit dem deutſchen
Volke verbinden und die, wie ich wuünſche, ſich noch enger ge—
ſtalten mögen. VL 3 1

Der füdafrifanijche Krieg.

Brüffel, 15. Yunt. Aus dem Haag find von beftunter-


geſtrige Meldung über das Vorhandenfein einer ftarlen
Friedensſtrömung unter den leitenden Burenkreiſen
beſtütigen Darnach hätten die dem Präfidenten Krüger
durch Zifferntelegramme unterbreiteten, von Lord Kitchener
geſtellten Vorbeding ungen füͤr die Eröffnung der
Friedesumterhandlungen auch geſtern den Gegenſtand einer
längeren eingehenden Beratung gebildet, deren Verlauf

allgemeine Lage und die Stimmung im Lager der krieg—
führenden Parteien ftark beeinflußt habe. Ohne btS zur


jtaaten zu gehen, feiem die von Lord Kitdhener gemachten

dern auch vom Präfidenten Krüger und dem Gefandten
Dr. LeydS jelbit. in Erwägung gezogen zu werden. Da

Präſidenten die jüngſten Vorſchläge Lord Kitcheners
zur Erwägung vorgelegt hat, Ht die Hoffnung gerecht-

Ergebnis der im
werde dürfte. . Cl

‚Haag, 15. Juni. Die Fran des Burengenerals
Botha Hatte eine 2'/,jtündige Unterredung mit dem


zurück. Man weiß, daß es ſich da
Herſtellung des Friedens Handelt.)
Zur Wahlbewegung.
Neckargemünd, 16. Juni.
Die nationalliberale Partei hielt geſtern Abend
im „Anker“ dahier eine Verſammlung ab, in welcher zu⸗
nächſt Reichstagsabgeordneter Beck über die lehte Reichs
tags tagung berichtete und ſodann der Landtagskandidat für
den Bezirk Heidelberg Land, Profeſſor Quenzer, mi
welchen noch mehrere Heidelberger Herren, darunter Land
tagsabgeordneter Prof. Rohrhurſt erſchienen waren, ſich
erſtmals ſeinen Wählern vorſtellte Nach kurzer Be—

um Verſuche der





















Roman aus der ruffilhen Gefelfhaft von €, Gofowin,
8) Genehmigung des Verfaſſers überfebt von A. Hauff.
a Sertiebung). DC

n auch zumeiſt unrichtig zu zitieren. Doch kaum

$ man Rasmetalski's Ankunft meldete.

le

% bon Honig und er war Äußerft gut gelaunt. .
Nach den erſten liebenswürdigen Begrüßungen ging
el zum Geſchäft über mit jener einfachen Aufrichtigkeit,
ee nach feiner eigenen Behauptung ihn immer und
Nie über alles auszeichnete. Er wollte gern erfahren,
% 9lod war in feinen Augen nichts weiter als das
ingeſch id feines Schwiegervaters. „Es giebt zweierlet

unl denſelben Wert haben, — dieſe ſind ſelten, und

die große Menge derer, welche ebenfo wie Bank

hür dann etwas zu bedeuten haben, wenn man fie
ed umwechſeln kann!” — Bu diejen „Bank

8 ‚3ühlte er audy Wfewolod.

in ſchitſch hörte ihn ſchweigend an, zuweilen wie zu—

chinmerte e8 wie |pöttijches Lächeln der Ueber—

















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X

Jahrgang.




Fernſprechanſchluß Rr. 621.



hin; Jeder müſſe ſich bewußt fein, daß die einzelne
Stimme ausfchlaggebend fein könne. und im Interejfe des
Ganzen müſſe jeder perſönliche Unmut zurücktreten. Ueber—
gehend zu ſeinem Thema, bedauerte er den unerfreulichen,
durch Obſtruktion herbeigeführten Schluß der letzten Reichs
tagsfefjion, die vom 14. Mov. 1900 bis 15. Mat d. I.
währte. Die nationalliberale Partei habe die Obſtruktion,
Durch welche das Branntweinfteutergefeb, in dem gewiß ein
berechtigter Kern ftecte, zu Fall gebracht wurde, nicht mit=z


legte, wejentlich beteiligt gemejen an den Beratungen der
Geſetze über Saccharin- und Schaumweinſteuer, Seemanns—
Ordnung, Urheber= und Verlagsrecht, Privat-VBerficher-
ungsweſen, Strandungsordnung, Unfallfürſorge für Beamte
und Perſonen des Soldatenſtandes und habe beſonders
mitgewirkt, daß die Bezüge unſerer Kriegsinvaliden um 15
Millionen erhöht wurden und die Militärpenfionen vor—


ein neues Weingefeb ſtehe in Ausſicht Von den aus der
Mitte des Haufes geftellten. Anträgen erwähnte der Redner


die Gewerbegerichte Befugnis erhalten jollen, in Streitigs
keiten zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern als Einig—
ungsämter in Thätigkeit zu treten und den Toleranzau—


Heduer nach den Beratungen der betreffenden Kommiſſion, deren:


Einzelftanten bedeute, fei die nationallib. Bartei zwar vor=:
ſichtig geweſen, aber feſt entſchloſſen, für die Hoheit des
Der Etat
habe kein allzu erfreuliches Bild geboten, neue Einnahmen
ſeien nötig und eine Finanzreform müſſe durchgeführt
werben. Für Armee, Flotte und die Kolonien einzutreten
zur Wahrung des Anfehens des Neichs nach Außen, habe
die nationallid. Partei als ihre Pflicht erkannt und in
dieſer Srfenninis auch die Mittel für die Expedition nach


und des Volkes Wohl ſeien ſtels für ſie beſtimmend, und
mit der Aufforderung daß jeder mit Einſetzen aller Kräfte


feinen beifällig aufgenommenen Vortrag. Prof. Quen


YNede etwa Folgendes aus: Er habe die Kandidatur nicht


habe ihm bei der Annahme Bedenken erregt, doch feien



ren Knjäſchitſchs ſich ſeit jener Zeit fehr verändert Halten,
wo er bor drei Yahren fo eifrig bemüht gewefen war,
dieſe Finanzgröße für fih zu gewinnen,
= m 30, ja“, erwiderte er gedehnt, als Masmetalsti ge—
endet Hatte, „das Unternehmen mag ein recht einträgliches
ſein. Dagegen läßt ſich nichts ſagen; aber— ſagen Sie,
ſind Sie einmal mit

lich Ihr Gefährte mit voller Jagdtafche nach Hauſe kom—
men und Sie ſelbſt mit leerer Hand! Das iſt es, was
ich befürchte, So wird es auch mir ergehen, wenn ich
mich in Ihre kaukaſiſchen Wälder verirre Ein fremdes
Unternehmen iſt dunkel, Väterchen, mehr noch als eine
fremde Seele,“ . !
Rasmetalski beftand nicht weiter darauf und entfernte
ſich ſehr bald, nicht ohne beim Abſchied Wſewolod einen
unfreundlichen Blick zuzuwerfen. Kmäſchitſch war über⸗
zeugt, daß die Angelegenheiten ſeines Schwiegerſohnes nicht
beſonders günſtig ftänden. ——
Dieſe Börſenjobber werden ihn in Verlegenheilen
bringen, und dann ich werde wieder zahlen. Ih werde mit
ihm ein ent[djiedenes Wort reden müffen.“ —

an demſelben Morgen Rasmetalski geſprochen, und dieſer
ihm ohne Umſchweffe zu verſtehen gegeben, daß er forkab












feinen Ausdruck finde. ; {
begann Knjä—⸗
nachdem er die Thür des Arbeitskabinets ſorg
fältig wieder gefhloffen Hatte, „daß ich Deiner Bitte ent»
ſchieden nicht entſprechen kann. Zu Deinen Finanzgeſchäf⸗
ten fannft Du auf feine Unterftüßung von mir rechnen.”
gebeten‘, erwiderte Wſewolod ſtolz und kühl.
Kniöäſchitſch ſetzte ſich mit trockenem Lachen. „Nun,
mein Lieber, das iſt Deine Sache. Aber höre, was ich
Dir zu ſagen Habe. Du Haft Did ja in berſchiedene
Sachen eingelaffen, um über Deine Mittel hinaus leben
zu können, und bildeſt Dir wohl gar ein, daß im Falle
eines Mißerfolges mein Geld immer zu Deiner Verfüg
ung ſtehen werde. Solche unſinnige Gedanken ſchlage Dir
nur aus dem Kopf. Mich kannſt Du nicht tänfchen, ſage
mir lieber, haſt Du viele Schulden?“ ·
Wſewolod machte eine ungeduldige Bewegung. Er
Hatte große Luft, in fharfen Worten zu antworten, doch
der Cchwiegervater kam ihm zuvor: „Berfuche keine Aus
flüchte, fpridh gerade Heraus! Daß Du Schulden haft,


wie viel PH.


ſeiner Verbindlichkeiten nannte, die eine beträchtliche Höhe
erreicht Hatten. x
„Heun, ftehft Dir, wozu erft Ausflüchte? Es iſt weit



beffer, Du fprichjt gerade heraus! Die Schulden werde ©




 
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