Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0439

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext












ellagen
Taufe agen
aͤttern

a3 „GHetdelberger Volksblatt” und das Sfett

7 EG ET. — A En den Bei⸗
g« monatlich. Dur e oft vierteljährlich
— 1 ME, ohne Befitellgeld.. } N ?











„98, Jahrgang.
I nd Verlag von G. Geiſends fer
Cantwortlich: Ich. Geiſendörfer.











| Anzeigen: die 1-{paltige Petitzeile oder deren Kaum |
1208 {9 Lokale Ge[hafts= und Privat-Anzeigen bedeutend
| ermäßigt. Reklamen 40 Pfg. Fuͤr Aufnahme von Anzeigen |
an beitimmten Tagen wird nicht garantiert. Gratisverbreitung |
N durch Säulenanſchlag.











+ *

Dentiches Heich.
‚Baden-Baden, 9. Mai. Die Katferin empfing
N den Beſuch des Großherzogs und der Großherzogin
Jutta An der Frühftlickstafel nahmen das großher-
Vtft Michael Nicolajewitich und die Fürftin von Lippe
‚ferner Prinz Morig von Sachfen-Altenburg, Brinzejfin
rn a Karl von Baden und die Erbprinzejfin
nhalt. LA :
ang Donanejhingen, „9. Mai. Die vorgejtrige Mittags
Qeir Gen dtafel im füritlihen Schloß fand nur im engiten
öl iſe ſtatt. Es nahmen teil der Kaiſer mit ſeinem Ge—
der Fürſt und die Fürſtin zu Fürſtenberg, Prinz
¶ Wrinze ſin Heinrich XIX. von Neuß. (Prinz Heinrich
Yo Reuß iſt der Kommandeur der 34. Diviſion in
8, feine Gemahlin eine geboene Prinzeſſin Marie zu
—— D, RAuch die geſtrige Mittags—






















S




1098 beabſichtigte der Kaiſer mittels Sonderzuges zu
hahnjagd nach St. Georgen zu fahren. Wegen un-
Utiger Witterung wurde aber die Fahrt in leßter Mi-
ze, Abbeftellt, der Zug jedoch 3 Heute früh 2 Uhr bes

"A A
Swerin, 9. Mai. Königin Wilhelmina und
Gemahl Prinz Heinrich find Heute - hier einges
N. Am Bahnhof fand. feitlicher Empfang ftatt unter
täriſchen Ehrenbezeugungen. Unter der Ehrenlaube vor


liche Baar, während die Frau des Bürgermeiſters
tamann der Königin einen Blumenſtrauß uͤberreichte
„Serlin, 9. Mai. Die „Nat.-Ztg.“ meldet: Der Se-
Menkonvent beriet heute Mittag darüber, ob der Reichs—
lich am 14 Mai oder nach dieſer Woche vertagen ſolle
Berlin, 9. Mat. Dem Reichstag ging ein Schreiben
Reichskanzlers zu mit dem Antrag der Ver-


Zuzuſtimmen.

Berlin, 9 i
tet, ‚9, Mai.

In parlamentariſchen Kreifen ver

ordnung des Reichstages und werde wahrſcheinlich
ee werden. tel
and iche Verordnung vertagt. Vorher würden noch das
ie bproviſorium mit England und andere Vorlagen


EdT betreffend die Handelsbeziehungen zum
. den Reiche zu, wonad) den Angehörigen und
igniſſen des britiſchen Reiches und der britijchen Ko—
. bi8 zum 31. Dezember 1903 diejenigen Vorteile
a tülmt werden, die ſeitens des britiſchen Reiches den
| erien SE Crema des meiſtbegůnſtigten Landes
At werden. En ;

Des Bruders Braut.
“man aus der ruffifchen Geſellſchaft von C. Golowin.
Genehmigung des Verfaſſers überſetzt von A. Hauff.

J

















— (Fortfegung.)

un denten Sie ſih aber einmal, Wſewolod Waffilie-

ſuthehen daß meine Kräfte weiter reichen, als
mein Geld allein riskieren und den Reingewinn
{te „mit ihm theilen. So etwas ijt doch im der
X BA Sch bin, Gott fer Dank, ja fo beftellt,
won auch ohne Knjaſchitſch die Sache ausführen kann.
enden ETitevol, nicht gegen ihn zu arbeiten, aber
Üerfei Ofen, — Gie begreifen, — giebt es nur
0 meh rechnung: je mehr Geld jemand dazır hHergieht,
A N muß er doch auch verdienen und bekommen.“
in n daran Hat ſich das Kompagniegeſchäft mit Knjä—
ac lagen?“ unterbrach ihn Wewolod.
ühlen TER ST, andie die Achſeln; „Sr wollte mir er—
Whalh aß er vor mir auf die Idee verfallen ſei und
EST malen etwas vor mir voraus haben müffe.
Tößen N eben überhaupt nicht nach Geſchäftsgrund—
Ya N N doch reichen ſeine Kräfte allein allem Anſchein
2 Babe dem Unternehmen nicht aus. Man jagt Hbrigens,
Hehüfe auch ſchon an Ihren Chef mit der Bitte um
76 auf Anträge von der Regiernng gewandt. Alſo

FO















Freitag, den 19. Mai —








9. Mai. In der Zweiten Kammer
der Volkspartei an, auf Wegfall der jeparaten
württembergiſchen Poſtmarken und Einführung
gemeinſamer Reichsmarken Die Sozialdemo-
kralen halten den Antrag eingebracht: Die Kammer halte
ine einheitliche Geſtaltüng des deuſchen Bahn—
verkehrs durch eine Reichsbetriebsveretnigung
für erftrebenswert.
Spanien,
Die Unruhen in Barcelona.

Madrid, 9. Mai. „ Geftern kam e8 in Barcelona
zu neuen Rnheftörungen. Das Militär griff
ſcharf ein. Viele Perfonen wurden getötet und ver—
wundert, Wie eS Heißt, hat der dortige Generalkapitän
Delgado um feine Entlaſſung gebeten. Er [ol durch
General Luque erfegt werden. Nachrichten aus Bilbao
zufolge Herrfcht auch im dortigen Berggrubendiſtrikte große
(Erregung. . . R . —

Barcelona, 9. Mai. Sammtliche Fabriken und Werke
Haben die Arbeit eingeltelit, die meilten unfreiwillig.
Truppen bewachen die großen ‚Fabrifen, um Unyuhen vor-

von den Behörden unterjagt.
Zürfer. —
Konſtantinopel, 9. Mai. In Erwiederung auf die
Einiprücdhe der Botjhafter gegen die willfürliche
Beſchlagnahmung der am Sonntag eingetroffenen
uslandiſchen Poftfäcke durch die türkiſche Poſt—
verwaltung überſandte die Pforte an die betreffenden
Botſchafter geſtern Abend eine Note, in der ſie den Ge⸗
waltakt unter Berufung auf das Recht, nach Contrebande—
Artikeln zu forſchen, zu erklären ſucht; die Note behauptet,

ferner Revolver und die türkijche Regierung | dh ädigende
Schriftſt ücke gefunden worden. Die ausländiſchen Poſt—
Anter werden der Einführung von Kontrebande zum Schaden
der türkiſchen Zolloerwaltung beſchuldigt. Die Pforte be—
harrt dabei, zu den Maßregeln berechtigt zu ſein. Die
Abſendung der Poſt nach Europa mit der Eiſenbahn iſt
gegenwärtig noch unterbrochen. Ihre Expedition erfolgt
durch Spezialkuriere, welche den Orienterpreßzug
benutzen. Aus Salonik und Adrianopel wird ge—
meldet, daß von den dortigen türkiſchen Poſtämtern die

getroffen ſind. Die intereſſierten Botſchafter haben
jich über die zu treffenden Gegenmaßregeln geeinigt.
Aus guter Duelle verlautet, der Urheber des Kampfes
gegen die ausländifchen Poſtverwaltungen ſei der zweite
Sefretär des Sultans, Izzet Bey. . —

Auſtralien.
Melborne, 9. Mai. Der Erbffnung des auſtra—
chen Bundesparlaments durch den Thronfolger

es eben nicht, ſolide Handels-Geſchäfte in geeigneter Weiſe
zu führen.“ SO

5% weiß gar nichts von diefen Angelegenheiten,” bes
merkte der junge Mann fühl. ; TO

„Sie follten wirklich nichts davon wiſſen?“ Die liſti⸗
gen Augen Rasmetalsky's blinzelten

„Sie wollen doch nicht etwa einen alten. ZUuchS irre
führen? Oder iſt etwa Knjäſchitſch ſelber zu Ihnen ge—
fkommen? N

Bei diejen Worten ſprang Rasmetalski hHaftig auf,
ſchaute Wſewolod mit durchborenden Blicken an und ſchlug
mit der fleijchigen Hand auf den Tiſch. Ich will auf—
richtig ſprechen, Wſewolod Waſſiljewitſch; ich bin ein gerader
Menſch und liebe offenes Spiel. Wollen Sie für mich
ſein oder nicht?“ — N

Die hellen Augenbrauen Rasmetalskys zogen ſich zu—
ſammen und ſeine groben Zügen nahmen plötzlich einen
böſen, faſt ſtechenden Ausdruck an.

Hbren Sie, Borosdin,“ fuhr er fort,“ ich habe für
Sie eine gewiffe Schwäche, das wiſſen Sie ſchon ſeit
flanger Zeit. Sie noch ein ganz junger Menich
waren, erfannte ich Sie al8 einen fähtgen Kopf und ſtreb⸗
ſamen Geiſt. Wenn ich einen ſolchen Sohn hätte, wie
Sie, wos fönnten wir nicht alles erreichen! Nun aber
alle Phantajteret bet Seite, Sie find nicht mein Sohn,
noch fonft mit mir verwandt, aber doch würde ich mich in
der Seele freuen, einen ſolchen Menſchen wie Sie in die

=.










Welt einführen zu können.“



foren bei. Der Herzog verlas ein Telegramm des Königs
Eduard, welches befagt: „Ich bin bei dieſem erhabenen
Anlaß bet Euch und wünſche dem auſtraliſchen Bunde
alles Glück und Gedeihen.“ Geſtern fand im Parlaments


An beiden nahmen zahlreiche Offiziere der fremden Kriegs—
ſchiffe, darunter des deutſchen Kreuzers Hanſan teil.

Deutſcher Reichstag.

7 © Berlin, 9. Mai.
Das Haus berät in der zweiten Sefung die Anträge
Albrecht (Soz.- Dem.) und ZTrimborn (Cir.) über
Aenderung des Geſetzes über die Gewerbegerichte $ 1,
der die bisherige fakultative Errichtung von Gewerbe—
gerichten obligatorifd macht, wird angenommen, Die
Kommijfion beantragt einen neuen S la, der beſtimmt,
daß für Gemeinden von mehr als 20 00 Einwohnern auch
ohne Antrag beteiligter Arbeitgeber oder Arbeiter von der




anzuordnen iſt.
Die Abg. Albrecht u. Gen. münjdhen die Errichtung
jchom bei 15000 Einwohnern oder mindejtens 3000 ge⸗
werblichen Arbeitern in einem Bezirk.
Nach längerer Debatte wird der Antrag Albrecht zur
S& 1, die Gewerbegerichte obligatorifd) zu machen, abge—
lehnt, fodaß es bei der fakultativen Errichtung bleibt,


wird. S 2 (perfönliche Zuftändigkeit der Gewerbegerichte)
wird unter Ablehnung eines Aenderungsantrages Albrecht:
in der Faſſung des beſtehenden SGejeges angenommen.

83 (achliche Zuſtändigkeit der Gewerbegerichte) wird nach


Debatte. Die SS 5—62 werden unter Ablehnung ſozial⸗
demokratiſcher Abänderungsankräge in der Kommiſſions—


Morgen: Anweſenheitsankräge Fortfegung der Des
tatte über die Gemerbegerichtsanträge. — A

Der ſüdafrikaniſche Krieg.
Cookhnts (Kapkolonie), 9. Mat.
kloof-River kam es geſtern zu einem Ka m pf zwiſchen den
Burenkommandos unter Schepers und Konial—
truppen. Erſterer wurde wiederum zurückge ⸗·
worfen. Die Eiſenbahntelegraphenlinie wurde vergangene
Nacht bei
Nähe derfelben Stelle wie kürzlich

m —* 7 \ - Ss
vVermiſchte Nachrichten,
Schwebingen, 6. Mar [Der Spargelmarfkt] {ft
gut beſucht Faſt jeden Zag finden ſich größere und klei—






Wſewolod lachte
Was lachen Sie “ futhr Kontradi Sawitſch erregt
fort, „Sie denken, Sie werden auch ohne mich Ihren Weg


Berechnungen über den Haufen zu werfen ——
Geld allein, ſprach Kontradi Sawitſch, iſt ein zuver
fäifiges Fundament, das Ihnen auch Niemand nehmen
fann. DO, ich fönnte Sie belehren, wie man Geld vers
dient, denn ih habe mit Grojchen angefangen. Ich habe
e8 aber gern, wenn auch andere in meiner Umgebung ſich
reich zu machen lernen. Das ift nun einmal fo meine
Art und Weiſe und num Hören Sie,
Kurz und bündig zu jagen Habe: Nehmen Sie mein, In-
tereſſe wahr in der vorliegenden Angelegenheit und ſorgen
fie dafür, daß Knjäjchttih einen ablehnenden Beſcheid er—
Hält, und ich eröffne ihnen für dieſen Fall eine Perſpel⸗
tive, im Vergleich zu welder Ihre jetzige Karriere gar
Ihnen kann es ja einerlei ſein!“
Er bemühte ſich, auf Wſewolods Geſicht abzuleſen,
welchen Eindruck ſeine Worte auf dieſen machten. Doch
Wſewolods Mienen blieben ſo gleichgültig kalt, wie zuvor.
Raͤsmetalskys ebenſo glänzende wie erniedrigende Ver⸗
heißungen vermochten, wenigſtens in ſeinem Aeußern, nicht
die geringſte Veränderung Hervorzuheben.

Rasmetalsky wechſelte daher die Tonart, und ſeine
Slimme wurde unwillkürlich gedämpfter —
Wohl anbetrifft,“

„Und was das fogenannute öffentliche







 
Annotationen