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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0447

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‚| Cricheint täglich mit Ausnahme der Sonu- und Feiertage, |
Als Deine a8 „Heidelberger Volksblatt“ und das Sfeitige |
Unfirierte Sommutagsblatt“, Preis 30 Pfg., mit den Bei⸗
blättern 40 fg. monatlid. Durch die oft ‚vierteljährlich
' . 1 ME, vhne Beftelgeld.














<S, Jahrgang,
Druck und Verlag von G. Geiſendürfer.
Berantwortlich: Ich. Geiſendürfer.





eidelberger




7 etitzeile oder e I .
Ne —* Privat-Anzeigen bedeutend
Sür Aufnahme von Anzeigen
Sratisberbreitung |

Anzeigen: die 1.{p.
20 Pfg. Lokale Geſcha





ar beitimmten Tagen wird nicht garantiert.
\ durch Säulenanſchlag





28. Jahrgang. .



8



Nr. 111.
Deutſches Reich.

Stuttgart, 11. Mai. Der Miniſter des Aenßern,
Frhr. v. Soden, erklär
trachte es als Audabe des württernbergiſchen Verkehrs
minifters, nicht einen Weg aufzuſuchen, Ser dazw führen
würde, die Selbſtſtändigkeit des württembergiſchen
Berkehrsweſens aufzuheben

Stuttgart, 11. Mai. Landtag. Der Antrag der
Deutſchen Partei auf Ertmitklung über den Anſchluß an
die preußiſch⸗ heſſiſche Eijenbahngemeinfhaft nid mit 51
gegen 26 Stimmen abgelehnt. Cbenio wurde der Aukrag
ber Sozialdemokratie zugunften einer Reichsbetriebsver
waltung mit 44 gegen 34 Stiünmen abgelehnt, wobei fich
unter den Zujtimmenden and) ein Mitglied der Volts-
harter befand. Mit 53 gegen 26 Stimmen wurde der
Antrag des Centrums md der Volkspartei gegen den An-.

ſchluß an die preußiſch heſfiſche Eiſenbahngemeinſrhaft an
genommen. Der Zuiagantzag auf Erlaß eines Reichs
eiſenbahngeſetzes, das dein Neiche Heſteigerten Einfluß auf

den Betrieb der deutjchen Bahnen verſchaffen ſoll, wurde
einſtimnnig angenommen, benſo der Ankrag auf Ver⸗
billigung, insbeſondere des Nahverkehrs.

Zürfei.
11. Mai. In der Angelegenheit des

x







auſtantinopel,


Bokſchafter flatte Das frauzöſiſche Schiff Congo,
welches geftern won Syrien aubgegangen, vermeigerte die
Aufnahme der Boftfendungen der türkiſchen Poſtverwaltung
Die Abfahrt ging ohne Hindernis vor fich. Der frau—
üöſiſche Botſchafter Conſtans beauftragte die beiden fran-
Wſiſchen Stationsſchiffe, ſich für alle Falle halten.
Es berlautet, ein rulfiiches Schifff, welches mongen nach
Syrien abgeht, würde die Poftfendumgen der türkifchen
Boftverwaltung an Bord nehmen. 72 für die fremden
Poſtämter befttmute Pofifendungen aus Europa, welche.
Gm der bulgarijeh-türtijchen Grenze von den bulgariſchen

S


Alıtem der Öfterreichtichen Boft überautwortet, jedoch bei‘
Eintreffen auf türkijchem Gebiete durch die türkiſche Zoll⸗
Sehörde verſiegelt. Die zur Beförderung nad Curopo
durch die fremden
Werden täglich durd

; Spezialfourtere befördert.
Konſtantinopel,

11. Mal. Die Pforte hat in Sachen
S „Bofjtfrieges“ an die Botſchafter eine neue Note
Ferichtet, in der ſie ausführt, daß die Einrichtung der

nden Poſtämter auf keiner geſetzlichen Grundlage be⸗

Be, und die Beſchuldigung wiederholt, daß die fremden Boft- |

ter den Schmuggel begünſtigen, ſowie auf den Fortſchritt
© türfkifchen‘ Poſtverwaltung hinweiſt und neuerlich ſo⸗
ige Aufhebung der fremden Bojtämter fordert. Die
Atſchafter ſandten auch dieſe Note dem Miniſter des
wärtigen int der Erklärung zurück, daß ſie die Note

Des Bruders Braut.
„Roman aus der ruffifhen Gefel

; ſchaft von C. Golowin.
it Genehmigung des Verfaſſers überſetzt von A Bauff.
% 7 / — (Fortjebung.) }

Und nach diefem Geftändnis," fuhr Perchurow fort,

en Sie noch die Bekanntſchaft mit Petja Borosdin

gegen? 30 werde ihm jebt nicht mehr die Hand
nln ) 7 —

Jebt war an Wera die Reihe,

ihr Petjas Vergehen durcha

Anoge hte erſchienen; ſie hatte ihn nur als das Opfer

hlücklicher Zufälle betrachtet

vi ‚wollen ihm die Hand nicht mehr reichen,“ rief
je, „Sie um bejjen Willen doch das alles ge-
egreifen Sie doch, Wera:

8 Geld rührte. Was er

A 0liche Handlung!“

- dag Side Perchurow hatte bei all
& a, Mige wenige, aber feſte Grundſä
von anderen forderte. ;

Es thut mir Sie mir das mitgeteilt haben,

Ph cunn — bisher immer

enden aber jeßt Kann ic ihn nicht mehr zu meinen

un en zählen." N 50 m h 5








Tei
fich zu wundern. Bisher

ra: ich wußte ja nicht, woher
that, war doch eine ganz un-








ſeiner Leichtlebigkeit
tze, deren Beachtung









Montag, den 13. Mai
| Yirhen Seihuldign

X

— —

ngen G
anzunehmen nicht in der Lage ſeien ;

Spanien En
Madrid, 10. Mai, Aus Barcelona wird berichtet,
daß bereits mehrere Anarchiften zum Tode verurteilt
worden find, mährend andere mach der Inſel Fernando Bo
verbannt wurden. Die Anzakl der Getöteten beträgt 20,
während Hundene bei den Zuſammenſtößen mit Militan
und Gendarmerie ſchwer berlebt wurden. Ciner Anzahl
Gefangenen gelang es, durch Brandlegung aus einer Ka

jeme, Morin fe untergebracht waren, zu flüchten

Deutſcher Reichstag.

Der Antrag auf Bertagung des Reichstags
his den 26 Novembet wird in einmaliger Leſung ohne
Debattte angenommen Desgleihen wird der Machtrags-
“tat und die Novelle Getreffend das Flaggenvecht der Kauf⸗
fahrteiſchiffe in erſter und zweiter Leſung ohne Debatte
genehmigt. Endlich werden‘ Rechnungsſachen erledigt.

Zur erften Beratung des Geletz es betreffend die Han-

ungen zu Großbritannien ertlärt Abg. Dr.
v. Levetzo w (konſ. daß die Confervativen ihre Bedenken
| gegen die Vorlage jebt nicht geltend machen md für die
Vorlage ftimmen würden.
Abg. Münch-Ferber (matl.) erklärt, feine Partei
würde dem Handelsprovijorium zufimmen. Die Handels⸗
verträge liefen doch bald ab. Die Abg. Dr. Bachem
(Ctr.), ODr. Pachnicke (freif. Ber... b. Tiedemann
GRp und Müller-Sagan (freif. Vp.) fyrechen {ich
ehenfalts für die Vorlage aus. Darauf wird din Schluß-
‚«antrag ‚angenommen. Der Entwurf wird in erſter und
zweiter Leſung in der Regierungsfaſſung genehmigt

Die erſte Beratung der Berordnung betreffend den
Zoll auf Blauholz und den Zollzuſchlag auf Kaffee und
Cacao aus Hatti wird ohue Debatte. durch Kenntnis
nahme erledigt. Ebenſo die zweite Lefung.

ſp

mw






he

he

ſiſchen Beamten ſcheinen eine von den Möchten ‚garantierte
vierprozentige in fünfzig Jahren rückzahlbare Anleihe zu |
wünſchen, während andere, darunter Tſchang-Tſchitung,

hne Anleihe in fünf Fahren

glauben, daß der Betrag o
bolljtändig gezahlt werden kann. Der Hof beriet über die
Mittel und Wege zur Aufbringung einer weiteren 20{jähr.
Anleihe. Jedoch haben die chineſiſchen Bevollmächtigten
möglichft eine Ermäßigung der geforderten
zu berlangen. In der Verſammlung der



die Weiſung,
Entſchädigung

na

|

Gemüt; das Vergehen Petjas erſchien ihr nun plötzlich
in einem ganz anderen Licht. GE begegnet Frauen oft,
daß fie ihr eigenes Urteil aus 3weiter Hand nehmen.
Bielleicht fand Wera auch in dieſer ſtrengen Verururteilung
Petja's die Entſchuldigung für ihre Sefinnungsänderung
gegen den Freund. ;

Seltſam! Jetzt ſchwand i

rei
fie
W

hre Abneigung gegen Miſcha
ßt W

Perchurow. Sie nahm faſt freundſchaftlichen Abſchied bon
ihm. Als er beim Weggehen ihre Hand füßte, war ihm
nicht froh ums Herz, er konnte fid) von feinen früheren

fagte er zu ſich ſelbſt im ortgehen. „Wäre dieſer Petja
nicht. hierher gefommen, vielleicht. ..? Ich bin doch
anch ein ganz anſehnlicher Menſch und ſie wäre an
meiner Seite nicht unglücklich geworden! aber jetzt wird
weder mir noch Petja dieſes Glück zu Teil und
Weruffja.. .. — wer weiß, wie ihr Gejchick ſich noch
wendet. Solche Naturen finden ſelten das Glück! Und
doch hätte ſich Alles ſo einfach machen können. In der
Zhat eine dumme Grſchichte!“ | DM ;
Aber Wera beklagte doch ein wenig das Entſchwinden
ihres Ydeals. — So trauern die Kinder um die Spiel-
jachen, welche fie ſelbſt zerbrochen haben — Was ſie für
lauteres Gold gehalten, erwies ſich jetzt Lediglich als faljche
Nachahmung. Auch mit ich felber war fie unzufrieden.
Sie, die ihre Umgebung ſonſt ſo niedrig ſchätzte, konnte

fahrenes Kind von dem trügeriſchen Spiel

un

Ur

nie

fra

gell
Ih





ne Worte blieben nicht ohne Wirkung auf Wera's



ſich wie ein uner
ihrer Phantaſie ſo täuſchen laſſen! Das verwundete ihren















—IIIIII

ſtern Vormittag beſchloſſen, den Chineſen

geforderte Betrag nicht bloß An-
fondern die Gefamtjumme der
darftellt, darunter die von pri⸗

g



ſandken wurde ge

rüche für Schadenerſatz,

Petersburg, 11. Mat. Der „Invalide“ veröffent
ramm des Generals Wolkow vom 30 April,
ß die ganze Truppenabteilung des
am 18. April nadg Mukden
In Singtſchintin ließ der
attungen beftehende Gar-
ftationierte in der Stadt Inpan auf
befondere Truppenabteilung. Die Bers
undeten wurden ebenfalls nach Mukden übergeführt.



London, 11. Mai. Die „Times“ meldet aus Pie
gebnis der vereinigten Operationen
eld (das von dichtem Geſtruͤpp bedecke Gebiet,
er als für unzugänglicher Weideort:
©. Ned.) ift, daß fi 1300 bewaffnete Kriegs
beziehentlich gefangen genommen.
Den Buren wurde Pietersburg (nördliches Trans»
chiſonberge) als Operationsbaſis —
gebniſſen der Vorgänge im. lebten:
daß die Buren den Feldzug im Buldg-
als die engliſchen Truppen vertragen
nuen. Die Pan erzüge find zur Zeit zur Vollkommen-
it gebracht und für die gegenwärtige Art der Kriegs .
hrung vnn unſchätzbarem Werte. —

Vermiſchte Nachrichten.
Käferthal 12. Mai. [Tötlicher Unglücks
der Sinner ſchen Fabrik
Faltermann von Viern
in einen Bottich und

zurückgekehrt iſt.



im fiel am Donnerstag Mittag

Montag „1 Uhr Meine Vorlagen, Branntweinſtener⸗ erlitt außer ſtarken Brandwunden einen Unterſchenkelbruch
worlage. N . ; Machdent man ihm einen Notverband angelegt hatte, wurde
— * FE der Schwerbverlette in das allg. Sranfenhaus in Mannheim:
Die Wirren I China. überführt, wo er Freitag Vormittag feinen‘ Verletzungen
Beking, 11. Mal: Der Geſamtbetrag der Ent⸗ erlegen ift. n ON a
{79Gdigaungsanjprüche in Göhe von 450,000,000 Tacls ):( Mannheim, 12. Mai. Auf dem Wege der nn
wurde Haute den Chinejen mitgeteilt, Die meiften chine⸗ Beſſerung) befindet {ich der beim Cifenbahnunfalle im

Xofomotivführer Matterm
& Wiesloch, 12. Mat. [Die Beſichtigung der
von hier nach Meckesheim feitens
ehörden fiel zur völligen Bufrieden-
Die Feftlichkeiten zur Eröffnung des Betriebs
Montag, den 13. 5. ftatt. Aın
10 Uhr iſt eine Fahrt mit Sonderzug
ch Meckesheim geplant, nach Rückkeht des Zuges finde
loch Feſteſſen ſtatt

fich auch nicht ganz fret von Schule
Es war doch nicht ſeine Schuld, daß ihrd
cht hatte, und daß er ſich
Rolle nicht gewachſen zeigte. Mus
n findijchen Widerſpruchsgeift gegen ihren Vater hatte
Petja das Verſprechen gegeben, die Seine zu werden! —
a$ mochte fie darım geben, koönnte fie jenes unbedachte
ort zurücnehmen ! ; ; ——

Sie bemühte ſich jetzt, ſich ſelbſt zu überreden, daß
en alles fo gelommen, daß ſie ſich

Träumen noch immer nicht losſagen in Petja's Charakter geirrt habe. Aber das unbeſtechliche
„Was für eine dumme Kombdie iſt doch das Leben,“ Gewiſſen wollte ſich dadurch nicht beruhigen laſſen Es

auch ein voreiliges Ver

ſprechen heilig zu halten
dees ſei ein anderer heimlicher

Beweggrund vorhanden,
uf einmal ein ſo ſtrenges

teil gegen Petja fällen ließ, den fie doch noch vor ſo

Es war kein Wunder, daß Wera etwas bleicher und
gewöhnlich fich an ihrem Arbeitstiſchchen
derließ. De |
Knjäſchitſch bemerkte es nicht ohne Sorge.
„Was fehlt Dir, Weruſchka, Du biſt doch nicht etw
nf?" fragte er. . '

„Stein, Papa. € ift nichts,"

erwiderte fie kurz Das
eine Unruhe zu überwinden und es
ang ir, fogar Lebhafter als gewöhnlich zu ſcheinen.

ve Augen glänzten } :
Tſchiſtopolski, der

in fieberhafter Glut
ſie nur flüchtig auf dem Balle ge⸗
er übertriebenſter Schmeiche




 
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