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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0747

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Er ſcheint uglich n Ausnahme der Sonn- und Feiertage, 1 HR : SB — — Anzeigen: die 1-ipoltige Petitzeile oder deren Raum :
Als Beilagen das „Heidelberger Volksblatt“ und das 8ſeitige 20 After Lokale Gefchäfts= und Privat-Anzeigen: Bedentend |

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1 RE, ohne BefteNlgeld. durch Saäulenanſchlag

28 Jahrgang. Rn iD {bh N | + 28, Ja r au E 2
SO Selen @ Gelfeudärfer, Mr uer He lorlberger Anze iger Geibätstene Mir Wehe,
Nr. 186. Zeruſprechanſchluß Nr. 621. Montag, den 12. Auguft Fernſprechanſchlnß Nr den 1901

Wieder zu Hauſe. einen Feldzug fo ſchnell wie möglich, mit thunlichſt geringen | Friedrich birgt, werden Unteroffiziere ihres Vegim ents
Das deutſche Obet Konmande für China t Wieder Verluſten beendet zu haben. Beſſeres konnte er nicht thun, unter Fackelbegleitung durch die Spaliere der Infanterie
daheim! Sit im Dinblie 7 das Hinicheiden der Katlerin und er hat es gethan. Die Pofe allein macht e$ nicht. ! und der Kriegerbereine tragen. Sn der Kirche übernehmen
; Schal J elle € g on S en x EA CS jet an das Wort des großen Schlachtenmeifters Na- | Offiziere die Wache am Sarge von heute Nacht bis Mon⸗
7 En u Sion“ RD fall In An pofeon I. erinnert, der einen Maler, der ihn mit dem | tag früh. Schon heute ift der Andrang von Fremden in
DOLOME Mar ie * Tichteit. des Sei Mn S DT ht Degen in der Hand an der Spibe eines zum Bajonnet- | Cronberg gauz gewaltig. Für heute Abend Haben die
| / 7 ichkei De Willkommens ha De Angriff vorgehenden Regiments malen wollte, mit den | Homburger Gaftwirte in Cronberg die Fenſter ganzer
Era 0 En * Bat ee Kan frodenen Worten abwies: „Mit dem Degen gewinnt man Häuſer für ihre Gäfte gemietet. Hält morgen das prädh-

rn ser 4 ou rſee ifieer ießen, | Cine Schlachten!“ Ya, Graf Walderſee hat ruhig „in | tige Sommerwetter an, dann dürfte der Verkehr in den
Ole SPOHfENe mit anderen N Sion u selen N ln als | Befing nachgedacht, gearbeitet und. feine Befehle erteilt, | engen Straßen Cronbergs ſehr ſchwierig werden Tauſende
wenn e8 Taujende von Menjchenleben ton hätte ' ir aber diefe Arbeit, in der ein Gedanke in dem anderen wünfchten vergeblich Zulaß zu der morgigen Hanptfeier
freuen uns SS Erfolges, der HE a all iſchweren auleing, Dat chen den Srieg entſchieden Das war das | in der Heinen Sronberger Stadtkirche. ;
Spieen ß toren * ö Kriegfuͤhren. - Homburg v, d, $., 10. Aug. Zum Empfange des .
Als der Chinazug begann, hat es von ezcentrijcher |, ler in Deutſchland, am grünen Tiſche, laſſen jih | Grafen Walderfee, Der 000m 9 Uhr bier entf,
Seite an den allerdütterfie en * eiungen efeglt. | Die militärifchen Maßnahmen des deutfchen Oberfommando’s Dtm 10 anf dem Bahnhoſe eingefunden SE Kater
® Lofer Lolitit N DACCD * a fan che | 1 China Teicht abthun; an Ort und Stelle fie vorbereiten in der Uniform der Königsulanen, der Kronprinz, Prinz
Mena ) $ dritten Napoleon, das Frankreich San Kar) musführen, das war etwas anderes, Was ‚an Ber- | Citel Friedrich die Darren de8 Dauptquartiers zmd
von Menid en 1 irren Gel efoftet Hatte, wurde lehrtheiten möglich iſt das geigte der erſte verunglückte Zug Reichskanzler Graf Buͤlow Ferner waren anweſend die
Date, lea S e "eich auf Peking unter dem Kommando eines britifdhen Momirats, | direkten Vorgefegten der Ehrenkompagnie mit dem fomman-
— Yanzlers Örafen Bülow vor Dr Deueiden Feuet frei der nach dem Urteil felbft. von engliſchen Offizieren alles dierenden General b. Sindequift, Landrat Dr. v. Meiſter
tießen auf Zweifel und Unglauben | Und diefelben N rule: nderr Chen Denn rein Melfterfeile Mal 906 Mnlderjee | nn HEN en ET Zn N ent
"Die Toldie Sorauslekun U ba etonen heute, daß der | Cut Militärifchem Gebiete geleiftet, wird von den fremden | einlief präfentierte die Ehrenkompagnie.. Der General-
eltmarieholt har et We ber SRH In. DO ea ch gar | Zifigieren in China fo unummwunden anerkannt, daß der feldmarſchall der ſehr friſch au8jah, entftieg dem Wagen,
uchts thun gehabt habe ſie — alſo Solo Dentfhe getroft eine Sritik a 7 Behalten a : RE t nf 8 a LE N uf En T
bergeffen wie war fie gefehen haben. Untere Beitge- |... enig, weil e8 ein fehr heifles Thema ift, wird von | Wangen. rauf begrüßte der Anifer die mit dem Sl
toffen ObeH AU of ui ir kn de S nt dem geſprochen was die Autorität Walderfee’s glücklich marſchall eingetroffenen Herren, darunter Frhrn. v Gayt
n ea cn daran erinnert Otte * fig | indert hat; Ohne ſeine Anweſenhen würden ſich nicht während der Feldmarſchall dem Reichskanzler die Hand
einmal FÄHSIG torte aber im vorliegenden Falle ve Sienen bloß die internationalen Sruppen, fondern auch ihre Führer De Sinner Teil der Suifer mit dem Otafetı. ?
le Zhatia dien doc te, Sollen. a N erden Colt grbıs gehörig in die Haare geraten fein. Die Hünfeleien zwijdhen | Walderfee, den Prinzen und Gefolge die Front der Chren- nn
Salleh g das Unheil, 682 fönne irtaber Den Soldaten waren fowiefo fon zahlreich genug, "und TO ESRAE Ob, tootanf Sn Morndemari O0 DEE
Konijhe Erörterungen, dakıgar nm OtS-Sehweres alte darüber, daß die Eiferfüchteleien namentlich „unter den | Kaijer begab ſich Darauf in offenem Wagen mit Graf
ım un er Seldan er a # Dane it verdient | tabsoffisieren, recht große gewefen jind, braucht fein Wort Walderſee ins Schloß; das Publikum, welches die Haupt-
an ein Wort “von ihm erinnert. zu een das für eine verloren zu werden. Mag mancher General auch nur ſtraßzen belegt Bielt, brach m 3ebOafte Hochrufe au SM
Brntteitung der Cae Bemarte lat WAL ſagten Ungern dem Anfehen Walderfees {ich gebengt Haben, gemug, | SHloffe begrüßten die Kaiſerin und die Übrigen Prinzen
2 Die Geld fon Dee Monate dauern abe ic rer | Dat ca gethan. den Feldmarſchall und die mit ihm ingetroffenen Herren
donat „aber auch drei Nun gar vom Uebel it das Aufwärmen der Mord- Der Feldmarſchall und die ihn begleitenden Herren wurden 2

ahre!“ vor, aß er mit © 10 en 1 ; L . d nn en.
RU En da A und Brandmürchen! Es ift von. rennomierIuftigen Leuten | 3U* Mittagstafel geladen. Bet feiner Ankunft in Sam

Loy Hroar HE ot 7 burg war dem Feldmarſchall außer den bereit$ genannten
er Schlachtenlorbeeren keinen großen Täuſchungen hinge-⸗teichlich aufgeſchnitten, Pre It einer Sarauf Yinein, er AR SE ne höde wwülcttenbergliehe Orden
geben hat. Wie f ; it Worten ſo iſt e8 fein Pech, Aber wir Deutſche Haben wahr- : ; SE

hat. Wie kann „man nur mi orten kommen: lich feinen rund, bei der Heimkehr Walderfees und feiner verliehen morden. Prinz Eitel Hriedrich war Heute Mor- DE
Walderſee mußte Größeres thun!“ Er fonnte nichts — 8 8 einer gen, die Prinzen Adalbert, Auguſt Wilhelm und Oscar
Sr un. als 5 Leute ein anderes Gefühl zu empfinden, als das einer Br * —
Abßeres thun, als indem er {ich felbft auf den Boden ren geſtern Abend eingetroffen. SE
der praktiſchen Thatſachen ſtellte und nur dieſem Rechnung herz ichen Genugthuung und Freude —— — Homburg v d. H, 10. Aug. Bei dem Empfange
Zug, nicht den „Anforderungen der militär iſchen Glorie ZART ° des Grafen Walderfee konnte man feititellen, daß der
Derade, als er im Begriff war, ſeine Heimreiſe anzutreten, Deut ſches Reich. Graf wohl ausſiehte Sein Antlitz iſt gebräunt, von je
Wurden, wie erinnerlich [ein wird, von London aus wieder | Somburg v. 5. Sa, 10. Aug. Die Hige ift außer- ner förperlichen Clajticität hat er in China nicht$ einges
_ Atmal allerlei — über China verbreitet. gewöhnlich. In Cronberg wurden die lebten Vorbereit- bißt. Dagegen haben einzelne Herren feines Stabes
Zn kriegsluſtiger General hätte daraus leicht Anlaß ungen für die Trauerfeierlichkeiten am heutigen Abend und | mandhes Pfund an Körpergewicht in China verloren, bes
Nehmen Können, bdazubleiben und bon neuem vom Leder | am Sonntag Nachmittag. getroffen. Sonderzüge von und | fonders der Oberftleutnant vo. Böhn, der recht {chlank ges
7 m ziehen; Graf Walderrfee hingegen iſt nicht nur abge- | nach Srankfurt und Homburg werden Heute Abend und worden ift, Heute hat Homburg einen großen politiſchen
eiſt, er hat auch ſofort im allerruhigſten Tone erklärt, in der Nacht den Verkehr zu bewältigen Juchen. Schon | Zag. Nach Graf Walderfee wird. auch der kaiſerliche
Nach feiner Ueberzengung hätten die Chinefen genug. um 8 Uhr wird die Straße vom Schloß Sriedrichshof | Statthalter Fürft Hohenlohe-Cangenburg eintreffen. Der
2 Der Feldmarſchall verdient das uneingeſchränkteſte höchſte nach der Eronberger Stadtkirche für jeden Verkehr ge- | Reichskanzler und Mehrere Minifter weilen ſchon 8 age
Lob, welches einen Armeebefehlshaber zůteil werden kann; | jperrt. Den ſchweren Sarg, der die Leiche der Kaiferin | hier. Der Kaiſer wird nach den Trauerfelerlichleiten






























































































weſenden unterhielten ſich und beobachteten zuweilen auch auch ſogleich aufftand und den Tijch verließ, während fein

. Aug um Auge, Zahn um Zahn, Whiſttiſch ſpielte ſtandhaft weiter, und die Übrigen An- | er Habe genug geſpielt und ſei ermüdet, worauf Trojanski
Roman von Karl Eden. das Spiel.

ı ) . ; Landsmann fi in feinem Stuhl zurüclehnte — das U
— A Nachdruck berboten.] Donnington ſtellte ſich hinter Steffens, um ihn, wenn Spiel war vorüber. Aber diefer plötzliche Abſchluß gefiel —
Wortfegung) — | möglich, zu raten. (Sr tranf wenig oder gar Nichts, und | Steffens keineswegs. Er hatte aufs neue ftarf verloren,
Georg war eifrig damit beſchäftigt, für die Bewirtung | fein Geift war baher noch volllommen far ; aber dennod) | und war jebt in jener vermegenen Stimmung, wo es einem
Gäſte zu {orgen, und beobachtete ‚dabei au mit In- | glaubte er, er müffe ſich geirrt haben, als er f{ah, wie | Spieler gleichgiltig ift, wie tief er fällt.
ereſſe die Wechſelfälle des neuen Spiels. Die Prophe- | Kurilowitich eine Karte trumpfte, nachdem er bei einem „Das ift eine Schande!“ rief er. „Und nicht nur
Stihung Steffens ſchien jich zu erfüllen, denn er erhielt | vorhergehenden Stiche, mo Zrumpf ansgefpielt war, eine das, es ift auch geradezu unrecht, einem Menſchen Geld
dortreffliche Karten und hatte bald nicht nur ſeinen fru andere Karte zugegeben hatte, alS ob er feinen, Zrumpf | abzunehmen und ihm Kevandhe zu verweigern. Seben
ven Verluft eingeholt, fondern noch bedeutenden Gewinn | hätte. Cr bemerkte auch, daß Kurilowitich die auSge- | Sie fi nochmals, Kohnfon, und Sie meine Herren wer-
rüber, denn die Einſätze waren nicht mehr beſchränkt, ſpielten Karten nach jedem Stich ſehr eilig aufammennahm. | den auch. das Spiel fortfesen, nicht wahr?“ ; A
Gold nahnm jebt die Stelle des Silbers ein, und ein Mei | — Das war in der That eine peinliche Entdeckung. Wiel Sowohl Johnſon als Trojanski ſchüttelten verneinend
ner Haufen von Doppelkronen lag vor dem jungen Mann | konnte er als Wirt einen Herrn, den er felbit eingeführt | den Kopf. „Kommen Sie“, fuhr Steffens fort, zu Qu-
uf dem Tiſch hatte und für den er verantwortlich war, des Betrugs an- rilowitjch gewendet, „Sie haben gewonnen, Sie werden

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Seorg verließ infolge einiger Worte, die ihm Sarah | Magen! Und andererfeit8 war er doch verpflichtet, dem | fich nicht weigern, noch einige Spiele zu machen, — wir
Suflüfterte, einen Augenblit das Zimmer, um Frau Sip= | Spiel menigitens ein Ende zu machen, wenn er den Ver- | wollen jagen drei, ic) fordere Sie heraus!“ ; ;

Per zur Ruhe 3u bringen, die er in einem Bimmer in dacht hegte daß feine Freunde von einem Falſchſpieler be⸗ Der Ruſſe zuckte mit den Achſeln und lächelte; er
Ted gehobener Stimmung antraf. Die Dame war in der | trogen wurden, felbit wehn er von ſeinem Verdacht nichts | Konnte eine ſolche Heftigkeit nicht verſtehen N
rigen Bemühung, {ich etwas Gutes anzuthun, zu weit jagte. Waren dieſe Ruſſen gemeine Schwindler — we=| „SO werde natürlich weiter {pielen, wenn Sie es
ſegangen denn ſie war jeht ſtark angetrunken, und der Nigitens einer von ihnen? Nein, unmöglich! Ralowski wünſchen“, fagte er ruhig, „aber unter der Bedingung,
unge Mann Konnte fie nur mit Mühe dazır bereden, ich | hatte ihn mit ihnen befannt gemacht,” und das blirgte für daß wir nach dem dritten Spiel aufhören. Angenommen?“ ;
in ihre Gemächer zurückzn ehein 2°. fie; er mußte ſich geirrt ‚Haben. Er wollte alfo das Spiel] Cr griff nach den Karten, weldhe Georg in der Hand
in Dieſe kleine häusliche Epiſode nahm ziemlich viel Zeit ſorgfältig beobachten, und wenn er dennod eine Betrügerei | hielt. N Sn
Ta Anſpruch und als Georg das Zimmer wieder betrat, | entdeckte, fogleich den Schnldigen faffen. „Angenommen! Und Einſätze von zehn Pfund!“ rief
Sn er nur noch bier Spieler am Tiſch, von welchem Mit dieſem Entſchluß überwachte er die folgenden | Steffens. „Wir wollen abheben, um zu ſehen wer giebt.“
‚Steffens Goldhaufen faſt ganz verſchwunden war. Der Stiche ſorgfältig, aber unauffällig; doch alles ſchien ehr⸗ „O, ich werde geben, da ich die Karten in der Hand
lunge Mann war noch aufgeregter als aubor und machte | lich zuzugehen. Die Ruſſen verloren, und dann erhob | habe“, erwiderte der Nuffe gleichmütig und begann ſofort
nell Einfͤte, ohne zu überlegen. Die Sefelljhaft am fi zu Georgs Befriedigung der vierte Herr und fagte, | zu mifgen., n A








 
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