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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0111

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A
ES

Grichetert tglich

Ausnahme der Sonn⸗ und
ge. Us Beilagen das

Heid elberger Bollsblatt und
en luſtrierte Sonn⸗
eeee Preis BO Big,
ben Boiblättoun 40 Wu.
Ndna elch Dnreh die Poft vier⸗
"lang 1 tl, ohne Be—




















































ſfe cher Reichstag.

Berlin, 31. Jannar.

Mei der fortgefebten Beratung des Etats des Innern
anlaſſen einzelne Titel Zahlreiche Spezialerbrterungen
iD 3. B. über die Förderung Der Hochſeefiſcheret, Heraus⸗
be yon Nachrichten für Handel und Induſtrie ſeitens
8 Reichsamts des Innern. EN
Siaatsjekvetär Dr. SGraj Pol ado wsky verweiſt auf
© Yusnahmezuftände, die der füdafrikantfehe Krieg mit
© bracte, und anf das Lob, das der Sorſcher Hans
Meyer und viele englifche Sıhriftiteller Der Oſtafrilo⸗ Vinie
Ausgelprochen Haben. .
Ee langere Beſprechung entſpinnt fich bei den: Zitel
„Reiehafchuldenkommiifion“ über die Reſolution Müllers
agan auf Herbeiführung einer gietm mäßigen
utichen Nechtichreibung für das Reichsgebiet und ſoweit
Noängtg auch für des Deutfche Sprachgebiet von Oeſter—
ich Ungarn und der Schweis A

Stantsiefvetär Dr. Graf v. Pofladomsty erklärt:
uf Anregung der mürttentbergifchen Megierung find zwijdhen
in einzefnen beutjdjen Regierungen behufs Herbeiführung
ner einheitlichen deutſchen echt{Hreibung Berhandlungen
ingeleitet morhen, die {ieh auf das gegenwärtig in den
tenßifchen Schulen angewendete Orthographieſyſtem gründen
erden. Die Buttkamerfhe Orthographke wird
tet einer erneuten Prüfung unterzogen, Aenderungen
erden nur in geringfügigem Maße eiutreten Haben
ir erſt eine einheitliche Orthog raphie inner—
Hat der Grenzen Beutſchlands, ſo wird darin das Mo—
ent liegen, das für alle Deutfehlprechenden außerhalb
Deutfchlands maßgebend jein wird ;

Die Refolution wird gegen die Stimmen des Centrums
ngenommen.

Beim Kapitel Statiſtiſches Yııt" bemängelt Abg
hiele (Soz.) in ausführlicher Rede die ſtatiſtiſchen Ta—
ellen über die Arbeiterfrage, beſonders die Berichte der
Gewerbeinſpeltoren.

Der Redner wird vom Vizepräſident w
— Gefordert, hei der Sache zu bleiben. .
Nachdem verſchiedene Wünſche über ſtatiſtiſche Ange—
legenheiten vorgebracht und vom Staatsſekretär Dr. Graf
%, Bofadowsiy erörtert wurden waren, bemerkt dieſer,
Man möchte doc wirklich mit der Statiftik nicht ſoweit
Kehen, daß die eine Hälfte der Menſchheit nichts anders
hut, als Stotiftifen für die andere Hälfte aufzuſtellen
x Morgen Fortjegung, außerdem Siat des Reichsjuſtiz⸗
mies.





ieberholt aufs






























CN

Be

Payfen.
Nachdruck verboten.)

Der H

A — Roman von H. Balmös:
34) ;
; . (Fortſetzung.)
„Scherz bet Seite,“ fuhr er fort, „von Varbarei kann
Dei uns, in unferer jhönen, fruchtbaren Provinz, nicht
die Rede fein. E8 Hat feine eigenen Reize, mein Liebes
Heimatland. — Wein Bater it FJuriſt, auch ſo ein alter
lieber Manı wie der Herr Juſtizrat. Die Eltern haben
hät geheiratet, waren Beide dazumalen nicht mehr ganz
jung. Ih habe alte Elterm Als einziger Sprößling
bin id unvernünftig erzogen worden, }
Gewefen und deshalb fait in jeder Kaffe einmal fiben ge:
blieben und meiner Bortrefflichkeit entjprechend, auf der
Kriegsfhule wegen allerlet Thorheiten geſchwenkt worden.
Gin Wunder, daß aus mir jHließlich do noch ein Leut—
hant geworden iſt. Db auch noch ein Ehemann — was

Umftänden ab" — eine Flamme Lohte über feine Wangen
— „dag Hängt von -— derjenigen ab, die iQ liebe —
bon der id) aber nicht weiß, ob —"
Gijela unterbrach ihn Hajtig.
„Bitte, nicht weiter,“ Tief fie be
8 nicht gemeint, Herr Leutnant!
Einiges von Ihrer

rwirrt. „So mar
Ich bat Sie, mir















(20 Jahr



Aeck

ni⸗ —

Dontiches eich

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+

2 — —
Graf Walderfee meldet

aus

Kiel, 31. Jan

Kaifer beſtimmte Am Beiſetungetage der Konigin von
(England haben die Schlife unit Flaggenparade die Topp—
flagge halbmaft zu hiffem, die engliche Flagge im Groß—
topp. Am Abend iſt ein Frauerjalut von 81 Schuß in
Awijchenräumen von je einer Minute derart abzufenern,
daß der Salut mit Sonnenuntergang beendet iſt

Oeſterreich Ungarn

Wien, 31. Kan. Die heutige Eröffnung des Reichs⸗
rats begaim mit wüſtem Lärm. Sobald Koerber
ten einflhrte, erhoben die wenigen
chechiſchen Radikalen, Sozialiſten und Agrarier ein wildes
Gebrüll, Koerber möge czechifch ſprechen, Weigel als Slave
ſich nicht zum Präſidenten hergeben. Us Weigel in feiner
MBegrüßungsrede der Königin Biltoria von England
einen Nachruf widmete obſchon Die Deulſchradikalen
ihn gebeten Hatten, darauf zu verzichten, ent{tand links
ud bei den Deutich-Nabikolen Zumult mit den Ruſen!
Talllefigkeit! Goch die Buren! Nieder mit England!“
Dann ſchrieen Gzechiſch Radikale und Deutſch⸗Radikale
gleichzeitig, fodaß der Prſident den Schluß feiner unver⸗
ftändlichen Rede den Sienographen diltieren mußte
Später vollzog ſich jedoch die Angekobung der Abgeordneten
mit Namensaufruf ruhig und ohne Zwiſchenfall.

Der übafrifaniiche Krieg.
Bloemfontein, 31. Yan. Das Reuterſche Bureau
meldet: Der Kommiffar in Krosufiadt teilte dem hieſigen
Militärgonverneur mit, daß Andries Weſſels, welcher
dle Friedenskommiſſion nach Morgendanl begleitete, am
Januar auf Befehl Dewets in Klippfontein erſchoſſen
wurde. ;
London, 31.



——

San. Die Daily Mail" meldet aus
Kapitadt vom 30.:; Siner nicht amtlichen Meldung zu—
folge iſt Dewet mit einer ziemlich großen Truppenmacht
in die Kapkolon ie eingedrungen.

Kapſtadt, 31 Jan. Das Reuterſche Bureau meldet:
Der Kürzlich ftattgehabte Angriff der Buren auf die
d Modherfontein war, mie jest
bekannt wird fehr ernft. Er wurde von demſelben Kommando
ausgefuhrt, welches die Werke von Kleinfontein und von
Brakpan zerſtörte Es wird befürchtet daß ſich der
Schaden auf 300 000 Pfund Sterli beläuft. Es ſind






nicht erwidern ich könnte Ihnen von mir ſelbſt nichts
erzählen — noch lange nicht.

Das waren rätfelhafte Worte. Der junge Mann
ſah ſie erſtaunt und enttäuſcht, faſt erſchreckt an.

„Berzeihen Sie mein Ungeſtüm!“ bat er, den be—
ſchwingten Ton ſenkend, ich bemerke daß ich zu haſtig
borgegangen bin. Geru gedulde ich mich auch wenn
es lange währt — wüßte ich nur, daß — unterdrückte
Leidenſchaft durchbebte feine Stimme, „daß mir etwas zu
Hoffen bleibt! Ya darf annehmen, 0, reizende Gifela, daß
Sie mich verſtehen!“

Giſcla erblaßte

„Was habe ich gethan,
raſchen und — erſchrecken dürften, Herr Leutnant,“
ftammelte fie, „trage ich Sehnld daran — 0 dann Bere,
zeigung. Und zürnen Sie mir nicht, wenn iq Sie bitte,
mit mir in foldher Sprache nicht wieder zU Eden und —
mir eine Erflärnng Ddiefer Worte zu erfparen, auf lange
— [ange Zeit hinaus.“

„Wie Sie befehlen, gnädiges
betroffenem Tone der junge Offi
Mütze legend.

Er ſah es dem erſ
hinter den ſchmerzlich hervorgeſtoßenen Worten
riges Geheimnis ſchlummerte.

Der ganze Waldzauber ſchwand mil einmal dahin,
die ganze Sommerluſt und Daſeinsfrende.



Fräulein,“ antwortete in
zier, die Hand an die

chreckten Mädchengeſichte an, daß
ein trau⸗













| Awgrigew: .
die 1-jpnltige Betitgeile Ser
deren Koss BO Big. Golale
Gelchaͤfte⸗ und, Privat⸗ An⸗
zeigen bedeuten? ernzigt
oflamen 35 Blag.w Sür
Auhnahme evn Anzeiden
beſtm enden Togen wirs nicht

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jegenden Weinen,



Merlin, 81. Yan. EEE akt —
Peting vom 31. 5. 0: Die Kolonne Hoffmann und 2 Sax (4 Mai \
Aluer ſind ohne Zwiſchenfall zurüdgefommen, da die Die Wirran in China. n
Raͤuber durch einen vorzüglichen Machriehtendienit vecht- Shanghai, 31. Jan. Die Nordchina Daily News"
zeitig gewarnt Moden Waren. melden: Bei der Vernichtung chineſiſchen Pulvers m
Die „Kieler Qtg.“ meldet: Der Schanhatfwan wurden durd) eine Eyplojion 40 japas

gliſche ver—



Wermiichte Nachrichten.
B.N. Mannheim, 31. Jan. ſUeberfahren.] Der
25 Jahre alte ledige Maichinenpuger Karl Albert von
Krautheim, wohnhaft In Hockenheim, wurde geſtern Abend
beim Paſſiren der Geleiſe im hieſigen
Raugierbahnhof von einer Kolomolive erfaßt und über—
jahren; er war ſofort tot
Rappe nau, 31. Jan
Samstag die etwas geijteSgel
meifters Dürzbach. Bieſelbe i
groß, blond und hat üppigen H
daß ein Unglück gejchehen ſel
Auskunft geben fann, wird höflichſt erſucht,
(Sitern ober das Nürgermeiſteramt thun zu wollen
Lampertheim 30. Jan. [Von cinem traurigen.
Ungl#AsFalle| wurde heute Morgen die Familie des
Landwiris Philipp Edi
zweijährige Söhnchen desſelben ma
ſchaffen und riß dabei die jedenfalls ſchlecht befeſtgte Ofen⸗
ſtühe um, wodurch der Ofen und ein auf demjelben bez
findlicher Tepf mit kochendem Waſſer umfiel und das
Knäbchen in ſchrecklichſter Weiſe, größtenteils auf dem
Nucken, berbruht wurde. Nach einigen qualvollen Stunden
verſtarb das Kind
Darmitadt, 30. Yan. [Das ſpurloſe Verſchwin—
den] des im hiefigen Infanterie Leibgarde⸗Regiment or. 115
ſtehenden türkiſchen Offiziers Leutnant Memed Alif er—
regt überall, bejonders aber in Militärkreiſen berechtigtes
Auſſehen. A, iſt ca. 80 Jahre alt, ledig und dient feit
ca. einem Yahre in der Leibkompagnie des Leibgrenadier⸗
Regiments; vorher hatte er den Rang eines Oberleutnants
in der urkiſchen Armee inne. Er war noch bei der ge—
legentlich der Krönungsfeier am 18. Januar von der
Militärbehörde vrranſtalteten Feſtlichkeit zugegen und wird
ſeikdem vermißt. Er hat ſeinen ſchlechteften Zivilanzug
und ganz abgeiragene Stiefel an. %. war fonft ein ganz
beliebter und tuchtiger Offizier, ſeine ſtarle Schwäche für
das emig Weibliche giebt, lt. „Wormſ. Tageblatt“ viel-
fachen Bermutungen Raum.

[Bermißt] wird hier ſeit
törte Tochter des Bürgers
{ft ca. 1,66 bis 1,68 Meter
aarwuchs. Man befürchtet,
Wer über ihren Berbleto

chte ſich am Ofen zu



almend, ols endlich durch
Himmel leuchtete
Wo war man
Begleiuer gelockte
Der wieder breit und tieffandig gewordene Weg ſtieg
jetzt aus einer Bodenverſenkung jäh in die Höhe und
mündete zu Beider Ueberraſchung auf der Chauſſee, die
rechts zur Stadt, auf der andern Seite ins Land hinein—
lenkte. — —

Dort Harıte‘ au ſchen der
Erz gegoffen hoben ſich vom hellen
Reiter ab.

Das Geficht des Rats
wandt. Er hatte fich ſeinen Kneifer aufgeſ
er e8& nötig, etwas fcharf zu beobachten.

„Willfommen, meine jungen Herſchaften, rief er im
Gegenſatz zu einer ernſten Miene unnatürlich munter und
unbefangen, „Sie haben ſich viel Zeit gelaſſen. Ich
denke, wir reiten jetzt etwas ſchärfer zu. Bis zur Stadt
ijt e® dann nicht weit.“ \

Auf welchem Punkte der Heerſtraße befinden wir uns
deim eigentlich, Herr Rat? fragte zerſtreuten Blickes um⸗
herſehend Leutnant Flemming, indem er fi) bemühte, auf
den angeftimmten Ton einzugehen.

„Schauen Sie fih ur einmal um. Sie junger
elbit beantworten fönnen.

Stratege müßten {ich die Frage | ;
Sa, ja, mer nit auf Leg und Steg achtet, gerät leicht
in die Irre

der

hing eraten? Wohin hatte der Nat feine

Führer. Wie aus
Horizonte Hoß und

war den Kommenden zuge—
etzt, als habe





denn ich Könnte Ihr Vertrauen



Schweigend ritten Beide weiter,

*


Aber der Herr Rat waren ja unſer Führer und










 
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