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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0547

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(GeiGeint täglich mit Ausnabme der Sonn: und Seleringe,
05 Beilagen das „Geidelberger Volksblatt“ und u Stettlac |
Ye alirterte Somnntagsblatt“. Preis Z0 Pfg., mit den Beis

ern 40 Pfg. monatlich. Durch die Poſt vierteljährlich
— 3 ME, yörie DBeltelineld. | ‘







88, Jahrgang.
Druck und Verlag von E. Geiſendörfer.
*_ Verantwortlich: Ich. Geiſendärfer.

















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. 7 durch Sänlenanflag. A











Pr, 136.





Feruiprehanfüluf Nr. 621. 1901.





Deas eigenhändige Teſtament.

Von der durch das Bürgerliche Geſetzbuch angegebenen,
früher nur für einen Teil des deutfchen Nechtsgebietes

Dorhandenen Möglichkeit der Errichtung eines eigenhän-
digen Teſtaments iſt, trotzdem noch nicht ein und einhalb
Jahre ſeit der Einführung des Bürgerlichen Geſebbuches


brauch gemacht worden und die Anzahl der gerichtlichen


hangen Dieſe Erſcheinung iſt ganz natürlich und man
hatte bei der Einführung des Bügerlichen Geſetzbuches
Mit ihr gerechnet. Die Koſtenerſparnis, die Erſparnis an
Laufercien und Scherereien und die durch das eigenhändige
ejtament gebotene Leichtigkeit des Widerrufs bieten einen
ſehr begreiflichen Anreiz, die Form des eigenhändigen

ı ud emS der des gerichtlichen oder notariellen vorzu—

en. : Ü

Alles in allem genommen berechtigen die bisher mit
Den eigenhändigen Teſtament gemachten Erfahrungen zu
NE Urteil, daß fich diefe Form des Teftierens and) in

A Menigen Gebieten des Deutjchen Reiches, wo man fie
Über nicht gekannt hat, in der Hauptjahe bewährt hat.
Denn wenn auch mehrfach Fälle vorgefommen find, wo
Teſtamene ungenau und zweideutig abgefaßt worden ſind,


Civilpkozeſſen Anlaß gegeben haben, ſo beweiſen doch
. Sci Fälle, welche eben die Ausnahmen bilden, nichts gegen
ie Inſtitution ſelbſt. VE
x Über diefe Fälle der ungenügenden und mangelhaften
bfaſſung eigener Teſtamente geben uns Anlaß, im Fol—


tamente geltenden Vorjchriften Kar zu legen, umſomehr


Tehgeber
8 3. G.-B. nicht vorausgefehen Hatte. S 2231 des
* SB. beftimmt: Ein Teſtament kann in ordentlicher
ſorm errichtet werden; 1. vor einem Nichter oder vor


Gabe des
Anterſchriebene Srflärung“. Wer alfo fein Tejtament ohne
SZ Oter oder ohne NMotar machen, alfo ein eigenhHändiges


. enhändig zu unterzeichnen, fondern auch eigenhändig zu
en Diefe Form des Teftaments i{t aljo denen ver-
/ “offen, welche des Schreibens nicht unkundigt find. Aber
Tel Minderjährige Perſonen find von dieſer Form des
. Aments ausgejchloffen und auf die notarielle oder ge-
ichtliche Form des Teſtaments augewieſen. Als weitere


Ni das Wort „eigenhändig“ wörtlich zu nehmen ijt. Cine
5 eſchentt mit der Schreibmafchine würde mithin zweiz




—_ Des Bruders Braut,

oman aus der ruſſiſchen Geſellſchaft von C. Golowin.

ee 2 77 (Wortjekang.) 022
aber Sera erhob ſich. Ihre Augen ſtanden voller Thränen,
uicht blos aus Kummer über des Bruders Krankheit.
wWeee lange ich denn nach aledem?“ ſchluchzte ſie.


Über unfere Mittel hinaus leben? Schämft Du Di


Dettool, über nicht die Möbel und der Laxus!“



8 nr Dich in Deinem Papa beleidigt? Du weißt,
2% Si ſolche ſentimentalen Szenen nicht leiden“

dieſe e fuhr fort, leije zu weinen, ohne ein Wort au
a usbrüche feiner Heftigkeit zu erwidern.
Aghſelzuckend verließ Wiewolod das Himmer,


rot hre ZThränen waren getrocknet. Sie fühlte feinen

en gegen den Gatten. Aber e8 war ihr zu Mute,


7 ie, eig vertrauensvolle Siebe, ein Ende finden
5 88 (609 2 Ye.

Wird er nich ,
ten 9m er nicht kommen und





mich um. Berzeihung


ſchriftlich hergeſtelltes Teſtament verlangt wird.
Das Teſtament ſoll von dem Erblaſſer unterſchrieben
ſein. Wenn hier auch im allgemeinen durch den Familien—
namen die Perſon des Erblaſſers hinreichend gekennzeichnet
wird, ſo iſt es doch, um etwaige Zweifel und Anfechtungen
zu vermeiden, dringend zu empfehlen, daß das Teſtament
außer mit dem Familiennamen auch mit den bezw. dem
Vornamen unterzeichnet wird. Das Teftament ft ferner
mit dem Drt und dem genauen Datum des Abfaſſungs—
tages zu verfehen. Das Fehlen dieſes Zuſatzes Kann die
Undgiltigkeit des Teſtaments zur Folge haben, da It. einer
ſchon früher ergangenen Reichsgerichts = Entjcheidung für

gefchriebenen Formen unumgänglich ift. Zm S 2231 heißt
e$ nun, daß die Erflärung unter [(Arieben fein ſoll. Dieſe
Beſtimmung iſt wörtlich zu nehmen. Ort und Datum
der Tejtamentserflärung, gehören zu der Erklärung ſelbſt,
mithin Hat fich die Unterfchrift des Sıblaffer$s unter der
Bezeichnung des Ortes und des Datums zu befinden.
Thatſächlich iſt bereits die Beanſtandung von Teſtamenten
erfolgt, weil ſich die Orts- und Tagesangabe nicht ober—

Die letztinſtanzliche Entſcheidung hat allerdings dieſe etwas
wortglauberiſche Anſicht umgeſtoßen; trotzdem iſt aber zur
Vermeidung von Scherereien dringend zu empfehlen, daß
‚aud) diefe VBorfchrift genau erfüllt werde.
Mit befonderer Sorgfalt iſt ſelbſtverſtändlich bei der
Aufbewahrung des eigenhändigen Zeftaments zu verfahren.
Wer irgendwie Urfache hat, ‚an der Sicherheit der Auf—
bewahrung im eigenen Haufe zu zweifeln, der follte die

richtliche Verwahrung geben. Yedenfalls foll beim eigen-
hHändigen Teftieren mit der größten Sorofalt verfahren
werden. Und wer jich hier nicht völlig ſicher fühlt, thut
‚gut, Dierbei einen Anwalt zu Kate zu ziehen, wenn er
nicht überhaupt die Form des notariellen oder gerichtlichen

Teſtaments vorzieht.

Deutſches Reich.
F Karlsruhe, 13. Juni. Ihre Kal. Hoheiten der



12 Uhr 19 Min. von Kiel hier angekommen. Seine
Kol. Hoheit der Großherzog ijt hier ausgeſtiegen und hat

die Großherzogin mit demfelben Zuge nad Baden-Baden
weitergereiſt iſt.

Wenn die „Berl. Neuſt. MNachr.“ ich

gegen einzelne

Kommandant der Yacht des Fürſten von Monaco, Guiſſez,













gelegt wurde, in „einem deutjh-franzöfijden Bündnis liege
unfere Zukunft“ und wonach der Kaiſer gegenüber Guiſſez


richten“ ſchreiben, daß ſelbſtverſtändlich an der Erzählung


von einem Engländer fommandiert wird,













LA



„Wittekind" mit Kranken in Port Satd,
Reife nad) Bremerhaven eingetroffen.‘

beide auf der
MWilhelshaven, 13. Juni. Der Dampfer „Andalufia"


eingetroffen. N
Die Wirren in China,




Truppen erwieſen der franzöſiſchen Fahne feilerlichſt in


Die Haltung der Bevölkerung war ausgezeichnet. Die
Hranzofen im Lande gefichert wurde.
Shanghat, 13.




nahmen.

ſolchen auf den deulſchen Kaiſer erwiderte.

BWermi ſchte Nachrichten,








Streit zwijchen den Ehegatten vorgefallen; aber jedesmal
hatte Wſewolod ſich dann bemüht, die kurze Zwietracht
auszugleichen. : ; '

Wera ftand

der Straße hatte aufgehört. Sie Hffnete die Thüre zum
Familienzimmer und blickte in geſpannter Erwartung
hinaus. Das Zimmer war leer, von einer einzigen Lampe
‚trübe erhellt. Hier war es faſt noch ſtiller, und Wera
fühlte ſich von dieſer lautloſen Stille noch mehr bedrückt.

dere Thuüre eingetreten
„Weruſſja, ſagte er, zärtlich ihre beiden Hände er—
greifend, „verzeihft Du mir? Id) war nicht bei Sinnen!


Sie legte ihm die Hand auf den Mund, um ihn


nur ein zärtlidhes Wort von ihn zu Hören und in feine
Mugen zu fjchen. .

Du", Müfterte fie ihm zu. „SO will nicht mehr an das
denken, was Du mir gefagt und was Du für einen grau:
jo überwältigt.”



„Sch war thöricht, unverzeihlich thöricht", entiduldigte










ihm ihre ganze Seele hingab, und Wera [hien e$, als

Hätte fie jebt das eben verlorene Glück wiedergefunden,

ſchöner und ſtrahlender als zuvor
A



ftatt.
Pawlik's Tode ein.

Vater, in deffen Armen er verfhied. Seine fieberhaft ge—
öffneten Augen fahen mit einer wahrhaft kindlichen Ver—


jame Annäherung fühlte.


mehr!“ waren ſeine letzten Worte


hinein, welches ſich auf das Meer öffnete
























































 
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