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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0855

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Ericheint täglich mit Ausnahme der Sonnz und Feiertage.
As Beilagen das „Heidelberger Bolfohlatt“ und das Sieitige |
ae Sonntagsblatt“. Kreis 30 Pfg., mit ven Beis
blättern 40 Bfg. monatlich. Durch die Loft vierteljährlich
1 IE, ohne Heitengeld.







2





28. Jahrgang.
Deud und Verlag von G. Geifendürfer,
Verantwortlich: Yıly, Geiſendörfer.

Mr. 213.

Deutſches Reich,

Der Erlaß einer Amneftie für die deutſchen China⸗
Krieger foll der „Donau-Ztg.“ zufolge nach einem von
heimgekehrten Chinakriegern perbreiteten Gerücht beabfichtigt
oder erfolgt fein. Nach diejem Gerücht ſoll der Kaiſer
an die maßgebenden Stellen Telegramme gerichtet haben,
daß allen Soldaten der Chinaerpedition die erhaltenen
Strafen erlaſſen und die eventuell bereits geſühnten als
olche nicht anzuſehen ſeien Der Kaijer wolle nicht, daß
die Leute, die freiwillig die Intereſſen des deutſchen Vater⸗
landes jhügen Halfen, mit Strafen in ihrer Heimat an⸗
fommen Ebenſo ſoll ein ausgeſprochenes Todesurteil vom
Raifer nicht bejtätigt und IN eine ganz milde Strafe um-
dewandelt worden ſein Man wird gut thun, dieſe Mel—
dung mit einigen gelinden Zweifeln aufzunehmen
— Bum Tode Dr. von Miquels ichreibt der KReichs⸗
unze ger: Mit ihm iſt ein Leben zur Rüſte gegangen, das,
mie wenige, der Größe des Baterlands gemidmet War.
Vom Beginn feines politiſchen Lebens an in hanöver⸗
ſcher Zeit, als einer der führenden Männer des National⸗
verein, hat Kozannes Miguel für des deutſchen Vater—
landes Einigung unter preußiſcher Führung geworben und
gekampft. Und als das Rach wiedererſtanden war, Hat
er an inem inneren Ausbau, an der grundlegenden Ge⸗
cgebung des Reichs thätigſten Anteil genommen. Kaum
einer der wichtigjten gefeßgeberifchen Alte jener Zeit, der
nicht feine auf das Große gerichtete, von lebendigſtem
= nationalen Gefühl getragene Mitwirkung aufwieje. So
— Yat er fi dauernd einen Pla gefichert unter denen, die
— auf des deutfhen Volkes Dankbarkeit Anſpruch haben.
Nach mehrjähriger erfolgreicher Thätigkeit an der Spitze
droßer kommunaler Gemeinweſen durch das Vertrauen
feines Königlichen Herrn zur Leitung des preußiſchen
Finanzminiiteriums berufen, hat er an Ddiejer Stelle in
nahezu elfjähriger raſtloſer Thütigkeit fich ein unvergüng-
liches und unbefirittenes Verdienſt um die Feſtigung und
Entwickelung der Finanzen Preußens erworben. Mit |
großen Wurfke, im einer den Anforderungen der Wiſſen—
ichaft wie den Bedürfniſſen der Praxis gleichmäßig ent-
ſprechenden Weiſe hat er das Syſtem der direkten Steuern
von Grand aus reformiert und damit der ſtaatlichen
Finanzgebarung für alle Beiten den fejten Rückhalt gegeben.
Cine Fülle weiterer Maßnahmen — unter denen wir
nur das Gejets uͤber die Staatsſchuldentilgung und den
Staatshaushalt nennen wollen — hat die weiteren Etappen
‚gebildet auf dem Wege der Sicherung und Konſolidierung
des ftnatlihen Finanzweſens Dieſe Maßnahmen ge⸗
zugleich die Möglichkeit, auf allen Gebieten des

Lebens Mittel im einem gegen früher wejentlich
Maßſlabe zur Verfügung zu ſtellen und fo die
yaufgaben des Staates nachhaltig zu fördern. Bis
‘ Monate vor einem Hinjeheiden feines Amtes
nie nachlaffender Hingebung und nie ermüden⸗

Auge, Zahn um Za0.

oman von Karl Cden.







































05 nm
hier lag noch eine andere Photographie loſe
und Janina ergriff jie, in ſchwer—
War es möglich? Es war

och hier lag
ſchen den Blättern n
lige Träumeret verfunfen.













ſelbit! Ihr Georg, ihr Bräutigam! Irrtum war
öglich! Und Hier fand andy der Name Des Photo⸗

hen in Obeſſa auf der Rüchjeite. Tief ergriffen ſank

Eine Stimme erwecte fie zur Wirklichkeit
e beehren meine Familiengallerie mit einem Blie,
Grafin? ſprach Alfreds Stimme Eine hübſch
hende Sorte, wir St Johns nicht wahr? Und mit
charffinn Ihres Geſchlechts haben Sie das hübſcheſte
Mitglied der Gruppe herausgefunden.” : .
Georgs Bild, das Janina noch immer in der Hand hielt.
„Wer ijt das? IM wollte jagen, wie kommen Sie
au" fg ie

„Himmel, was ijt geichehen ?"
yit ihre ftarfe Erregung bemerkte, SS it ein gemiffer
Gcorg Percival — dder vielmehr Douningten— ich
glaube, ſo nennt er ſich jetzt Seine Schweſter iſt mit
eluem Bruder, Lord Haslemere, verlobt; dies 18 ſie!
und er zeigte auf Eva's Bild. „Kennen Sie Georg











fragte Alfred, der jebt















Donnerstag, den 12, September

- ge
jegneten Leben. An ſeiner Bahre trauern, die mit ihm
wirken durften und ihm Liebe und Verehrung treu im
Herzen bewahren werden für alle Zeiten. ;
Kiel, 11. Sept» Die Yacht „Polarjtern“ mit der
Kaiſerin von Kußland und den kaiſerlichen Kindern
an Bord paſſierten heute Vormittag unter dem Salut der
Strandbatterieen Friedrichsort.
Zappot, 11 Sept. Seit dem frühen Morgen liegt
die geſamte Uebungsflotte auf der Danziger Rhede zu
Zappot in Paradeaufſtellung in Erwartung des Eintreffens
des Zaren Das Wetter iſt ſehr ſchön, die See ruhig.
„Danzig, 11. Sept, Gegen 3 Uhr kam das Katjer-
ſchiff mit den Geleitſchiffen in Sicht der Hohenzollern
und um 3.40 Uhr in Sicht der Flotte, welche über die
Topyen geflaggt hatte, Die Schiffe wurden mit Salut
begrüßt. Die Majejtäten fuhren die Front der Ges
ſchwader ab. Bei anhaltend günftiger Witterung begaben
fich viele Privatfahrzeuge auf die See, wurden aber durch
Abſperrung in weiter Ferne ‚gehalten. .
* % * — —

Zur Wahlbewegung.
B.N. Rarlgruhe, 11. Septbr. Die Centrumsverhand—
{ungen zwifchen dem Karlsruher Centrum und den Natio⸗
nalliberalen, die ein Zuſammengehen der bürgerlichen Par⸗
teien gegen die Sozialdemokraten im Sinne hatten, find
rückgängig gemacht worden durch ein Schreiben‘ des Füh—
zer8 der Mationalliberalen, Profeffor GoLdfhmidt. Der
„Bad. Landsmann“ {tellt fejt, daß die Nationalliberalen

wählen und die Kandidatur für das Direkte allgemeine
Wahlrecht ohne Kautelen zu verpflichten, angenommen
hätten. Dagegen Hätten ſich die Mationalliberalen nicht
entſchließen können, eine Kandidatur der nationalliberalen
Partei auch dafür zu verpflichten,
ung auf kirchenpolitiſchen Gebiete nicht zu reden und nicht
abzuſtimmen.

—— ENTE —
Der ſüdafrikaniſche Krieg.
London, 10 Sept. Ueber den Anlaß zur Verhaf—
tung Dr. Kraufe’8s wird erzählt: Las Unterhaus⸗
mitglied Markham hatte vor einiger Zeit in Öffentlicher
Sigung die, Herren Beit, Rhodes, Wernher u. Co.. als
eine Genoffenichaft von Banditen bezeichnet. Auf Wunſch
hatte dann Herr Markham dieſe Behauptung außerhalb
des Parlamentes wiederholt, ſo daß die angeblich in ihrem
Rufe Geſchadigten ihn gerichtlich. belangen konnten. Dieſer
Prozeß wird demnächſt zur Verhandlung kommen. Als
Verteidiger hatte 8
genommen, der nicht nur Augenzeuge der poliliſchen Wühl—
arbeit ener Minen Magnaten in Johannesburg geweſen








muß jebt nach Haufe . . . ich bin etwas

hatte, „aber ich | \
Ich will Ihnen ſpäter alles erklären.“

angegriffen
Afred ſah,
bemüht war,
das nur wenige Hundert Schritte entfernt war.
„Sonderbar!“ dachte er auf dem Rückweg.
Geheimnis Härte {ih auf, als er

aufgenommen War.

ung, daß ich für folcdhe Angriffe unverwundbar
ſie müſſen doch hölliſch läſug ſein!“

fein Bruder,

XV.
7 Geftandntiie.

war, nämlich Eva und















Anzeigen; die paltige Petitzeile oder deren Raum
20 Big. Lokale Geichüfts= 10 Rrivyat-Anzeigen bedentend
ermäßigt. Keklamen 40 Pfg.
an beitimmten Tagen mird nicht garantlert. Gratisverbreitun











28. Jahrgaug.

Fernſprechanſchluß Nr. 621. 1901.
Beweisſucke gegen die Herren Beit und Robinſon, viel⸗
feicht auch anderer Leute ſein ſoll. Da habe nun Chamber⸗
aim eingegriffen, Dr. Krauſe verhaften und ſeine Papiere
mit Beſchlag belegen laſſen. —
Qondon, 11. Sept. Lord Kitchener meldet vom
10. d.: Methuen Hatte mit dem Feind unter Banconder
und Delarey am 8. d. bei @rootmarcen ein Gefecht und
vertrieb ihn aus einer {tarken Stellung. Der Feind ließ
6 Todte zurücß. Methuen machte 41 Gefangene und e-
beutete Wagen und Vorräte. . —
Matjesfontain, 19. Sept Major Karankh hattke
geſtern ein Gefecht mit Theron, nördlich von Mooſebai.
Der Feind zerſtreute ſich, ohne den geringſten Verſuch zu
machen, auf einen Kampf ſich einzulafjen. Ein Bur wurde
getötet und eine Anzahl guter Pferde erbeutet. Theron
‚wandte ſich nordwärts, offenbar war ſeine Abſicht, Karankh
anzugreifen, wenn er nicht daran gehindert worden wäre.
Scheepers {teht nördlich von Ladhſinith. Oberſt Crabbe
ſtieß heute früh mit Bandermer zuſammen, wobei letzterer
und ein anderer Bur getötet und mehrere verwundet wur—
den. 37 wurden gefangen genommen.
Le

Zum Attentat auf den Präfidenten Mc Kinley,

Bern, 10. Sept. Der „Bund“ jchreibt: Jüngſt ver⸗
herrlichte Moſt in der Freiheit“ Bresci als „in gol-
denen Lertern im Verzeichnis der Wohlthäter der Menſch⸗
heit inmerdar glänzend.“ Moft bemerkt dann weiter, mit
einer fleinen Schar von Männern wie Bresci wäre dem
gegenwartigen Geſellſchaftszuſtande raſch ein Ende zu machen
Was man bezüglich ſolcher Attentate ernſtlich zu bedauern
habe, jet, daß {te immer noch zU den Seltenheiten gehören,
wenn man auch zugeben mülfe, daß innerhalb des lebten —
Jahrzehnts eine recht anſehnliche Zunahme derſelben zu
verzeichnen mar. Der „Bund“ erklärt, wenn dergeſtalt
die Aufreizung zu Mord und Totſchlag betrieben werde,
dürfte man ſich kaum entſetzen, daß die Auarchiſten zu
Shaten. reiten... 2 Sn
Buffalo, 11. Sept, Der Krankheitsbheriht von
10 Uhr vormittags befagt: Der Zujtand if in den weſent⸗
lichen Punkten unverändert. Temperatur 106, Puls 114
Atmung 28. Als Freitag nach dem Anſchlag die Operation |
ausgeführt wurde, bemerkte man, daß die Kugel ein Stück
chen von dem Rock des Präfidenten mitgeriffen Hatte, das
gleich unter der Haut in der Schußöffnung ſaß; dasſelbe
wurde ſofort entfernt Trotzdem wurde durch diefen Fremd-
förper eine leichte Entzündung des Gewebes verurfacht,
mie Jich erft geftern Abend zeigte. Es wurde in Folge
diejer unbedentenden Störung notwendig, einige Stiche der
Wundnaht zu entfernen, und die Häute über der Wund⸗
naht teilweite zu zerreißen. Der Zwiſchenfall dürfte keine
weitere Complikationen nach ſich ziehen, wird aber öffent—
lich zur Kenntnis gebracht, da die Aerzte wünſchen, die






Ich habe nur eine ſchlafloſe Nacht gehabt, erwiderte
Hanna. . ;
Aber Sonja war nicht fo Leicht abzuſpeiſen; fie ſah
daß Janina unter ſchwerem geiſtigem Zruck litt, welcher
Ma Folgen Haben fonnte, wenn er nicht entfernt
murde. ; ;

Es Iſt etwas Schlimmeres als eine ſchlafloſe Nacht,
meine Liebe! Sch würde ein ſchlechter Arzt werden, wen
ich das nicht ſogleich ſähe! Beſſer, Du ſprichſt Dich aus!
Kein Patient kann Erleichterung hoffen, wenn er ſeinem
Arzt nicht volles Vertrauen ſchenkt Sie legte ihren
em ſanft um SFanina. „Wir alle kennen diefes Bes
muühen, Sorge oder Schmerz zu verheimlichen — dieſe
Anſtrengung ruhig und gleichgiltig der Außenwelt gegen⸗
über Hu erſcheinen, während der Fuchs unter dem Mant
die Glieder zerfleiſcht. Es gibt wenige, denen dieſes er—
ſpart bleibt; vielleicht die größte Qual auf dem langen
irdijchen Lebensweg. Das drückende Gewicht geheim
Kummers iſt eine [were Laft auch für die Starkſten
Diejenigen, welche ſalbungsvoll davon ſprechen, daß ſie ihr
Kreuz im Stillen tragen wollen, ſprechen tapfere Worte
aus; aber oft erheben {ich Zweifel, ob das Koch, unter
dem fie angeblich ſöhnen, ſo ſchwer zu tragen iſt, als ſie
uns glauben machen wollen. Einige wenige verfiehen es
eine föfliche Wunde, die fie getroffen hat, zu verbergen.“
Aber ſolche fpartanifche Kraft fehlte Janina, Sie war
tapfer und brav, aber ein Weib im beften Sinne des
Wortes, ein liebendes, zärtliches Weib das beſtimmt iſt,









WU
a

onnington 2
‚Sa, ermiderte

Ja





irgend etwas vorgefallen d




den Lebensweg des Erwählten mit Sonnenſchein zu er⸗









































 
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