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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0503

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Se’ Geint eägtt „Heidel (£3Blatt“ und. das. 8 feitt.

en das Heidelherger Bolkshlatt“ und das 8 feit en

A SS]
e Pfg. monat ur e Poſt vierteljähr
1 ee. hne Beſtellgeld *

Yen



2









7




ARE

28. Jahrgang.
Druck und Verlag von G. Geifendünfer,
Berantwortlich Bel, Geifendürfen,

Dentfches Heich.
N Felt rn ur A SEC O1 Dar
Die Einführung einer Reichs Einheitsmarke wäre
Nach einer Stuttgarter Mitteilung der „Seh. Big.“ nicht
g auf dem Gebiele

















Anwahrſcheinlich Die Schwierigkeit In 1
der Verrechnung. Es feien. nun mehrere, Methoden, ges
funden worden, die eine Berrechnung ermöglichen, fo daß
°S Ihunlich erſcheint, die Einheitspoſtmarke einzuführen, |
Ohne daß Württemberg Gefahr länft, in feinen Einnahmen |
Aſchädigt zu werden. Die Reichspoſtverwaltung ſoll {ich
lehrt. entgegenfommend gezeigt haben. Es beſtehe alle Ans-
1Ot, daß die Sache rajcher, als man bisher annahm, zur
‚Entjcheidung gelangt. / — —

Behufs {
Gr ehufs Auf

chaffung eines Ehrendegens Für den
afen Walderſee, den Oberkommandierenden der ver—
ndeten Armeen in Oftafien, hat fich in Altona ei aus.
ANgefehenen Bürgern beftehendes Komite gebildet, dem
Bereits namhafte Beiträge zu dieſem Zwecke zur Verfügung
Brent wurden.) N 7
Berlin, 30. Mai. Nach dem Crercieren der. 2. Garde-
Atfanterie-Brigade fand ein. Srühläc beim 2. Garde.
att, wobei der Katjer eine Rede hielt, in der

r$ Friedrich gedachte und dann fagte,.








— den 31, Mai





HN



| Anzeigen: die-1-[paltige Petitzelle oder deren. Kaum. 8
20 Pfg- Lokale Ge[häfts= und, Privat-Anzeigen, bedeutend





Big. Neklamen 40 Pfg, Für Aufnahme von Anzeigen |
ihınten Tagen wird nit garantiert. Gratigberbreikung |













urch Säul











— 1901





otsdamer Bahnhof nach dem neuen Palais





zurück.
Berlin 30. Mai. Der Großherzog vonl
Medlenburg-Schwerin ‚traf um 4.46 Uhr anf Wild-

0. Mai. Oberpräfident
£ ift heute nad kurzem

VBarziu (Pommern), 3

(Wenige Tage bevor in Berlin das Denkmal des erſten
deutſchen Reichskanglers enthüllt werden foll, ftirbt uner-
wartet fein zweiter Sohn, erft 48 Kahre altı Graf Wil-
helm v. Bismaret war geboren am 1. Auguſt 1852 in
Frankfurt a. M wo fein Vater damals Bundestagsge⸗
jandter war, befuchte von 1866—69 das Friedrich Wer⸗
derſche Gymnaſium in Berlin ſtudierte in Bonn Rechts
und Staatswiſſenſchaften und machte den Feldug gegen.
Frankreich im 1 Gardedragonerregiment und als Ordon⸗
nanzoffizier des Generals v Manteufel, des ſpäteren kaiſer
lichen Statthalters in Elſaß Lothringen, mit Graf Wil-
helm Bismarck war ſeit dem 6. Juli 1885 verheiralet
mit ſeiner Baſe Sibylla v. Arnim-Prödlendorff (geb.
2 Februar 1864) die ihm vier Kinder geboren hath

geftellten Wiens unterdrüct.“ Unter Pfuirufen auf Cue-
ger verlaffen die Alldeutichen den Saal. Lueger erklärt,
er halte die Alldeutſchen für nichtswürdige Landesberräter

Die Wirren in China,
Berlin, 30. Mat, Nach Meldungen des deutſchen

Geſandten in Peking übermittelte ihm Li⸗Hung⸗ Tſchang
ein Cdilt des Katfers von China vom 27, Mai, in dem


Die chineſiſchen Be⸗
vollmächtigten teilten ferner mittels Note vom 29. Mat
dem Dohen des diplomatiſchen Korps ein von geſtern aus⸗
gefertigtes‘ Kaiferliches Cdilt mit, durch das die VBerzinfung
der nach dem vorgeſtrigen Edikte an die Mächte zu zah
lenden Entfchädigung von 450 Milden Tael8s auf 4
Prozent fejtgefent wird.‘ 2 2790
Berlin, 30. Mat. Der „Reichsanz.“ veröffentlicht.
Heute die allerhöchfte Drdre, datiert aus Urville vom 17.
Mai, wonach 1) das Oberfommando der Armee in Oſt⸗


2.) das oftafiatijche Expeditionskorps auf die Stärke: einer
gemiſchten Brigade vermindert‘ wird, die übrigen Teile
find nach der Heimat zurüczubefördern und aufzulöfen;.


arzin, 30. Mai. Das Ableben des Dberpräs
ſüdenten Grafen v. Bismarck erfolgte nach ſechs
tägigem qiralvolleit Leiden infolge BaugGfellent zün—
dung. Die Beifegung findet näcften Montag f{tatt.

Luxemburg

giment fatt,

unãchſt des Kaiſe

8 freue ihn, mitteilen zu fönnen, daß es im fernen Olten
N Ainem Friedensfhluß gefommen fet und daß ihın aus
„vejem. Anlaß von vielen Seiten Anerkennung und Dank-
gungen zu Teil geworden feien, darunter auch eine vom.
x ülfer von Rußland perſönlich abgefaßte Depeiche, welche
Ir Kalſer werlas. Der Kaiſer erwähnte ſchließlich die

Beſatzungsbrigade bis au
in China verbleibt Sa
endon, 30. ‚Mai. Die Lifte der von den verſchie—

} denen Mächten erhobenen Entfchädigungsanſprüche
belauft ſich auf folgende Summen | 0





































} weiteres zu Beſatzungszwecken





Rweſenheit der bei "an Or Mone ; Lurxemburg, 29. Mai. Wegen ungünſtigen Be— Oeſterreich 13 Millionen Kronen = ca. 12 Dil. M
MR AR en De an A eeen “ finden s des Grbgroßherzogs von Baden, der in Abbazia | Rußland 171, N Nubel 2 a. 56
Nemmale gegen einen gemeinfanren Feind in guter Waffen: | Gelentehruma Frautfiegt, haben die großß. nzembur: | Japan 45 Millionen Yen — ca... 137 0
Örüderichaft „ad Heuer Kamerabſchaft gefämpft haben. giſchen Herrſchaften ihre Rückkunft bon dort, die für den | Frankreich 280 Millionen Frances — ta 224 4
Der Kaijer- {ff Tele Siebe niit. einem Durrah auf Sie Juni angekündigt war, bis in die nächfte Woche ver- Belgien 30 Millionen Francs = ca OD
Beiden Offigiere und ihre gefamte Armee. Der franzö- | 1Moben.) A Set ala | a a TA * ww
9e General. B onnal dankte hierauf für die ihm er-| Oeſterreich Ungarn. a en Der er 25 ollars —a N
enen zahlreichen Anfmerkjamteiten, ſchloß feinerfeits | Wien, 30. Mai, Bet der rörterung über die | Zreinigte Staaten 25 Mill. Dollar = 107 „

in



Italien 6 Millionen Taels 18


Der ſüdafrikaniſche Krieg
Queenstown [Kapkolonie], 30. Mai. Das Reuterſche
Bureau meldet: Die Stadtwache brachte die geſtrige Nacht
in den Laufgräben zu und verbleibt bis auf weiteres im

it einem och auf die deutfche Armee
A die venn arn

Berlin, 30. Mai.

und ihren Sol- Waſſerſtraßenvorlage kommt es zu lebhaften Auftritten,
als der Generalredner für die Vorlage, Lueger, das
an Die vom Kaifer von NMußland | Wort ergreift. Die Alldeutichen beginnen lebhafte Ge—
— en deutſchen Kalſer gerichtete Depeſche, welche der | [präche und fangen an zu lachen, ſchreien und Tirfen.
NR iſer beiam ‚Srühftüc im Offiziersfajino des 2. Garde- | Citeger bemüht ſich vergeblich, inmitten des Lärms zu

diments yerlas, lautet ſprechen. Der Präſident unterbricht ſchließlich die Sitzung
„Für die Dienſte in ‚China fage id Eurer Muje- | und verläßt den Saal. Nach 10 Minuten“ nimmt der



Hät Derzlichtten‘ Dant. Graf Walderfee Hat eine | Präfident die Sigung wieder auf und erteilt Lueger das activen Dienjt. Der Perfonenverkehr nach dem Norden ift
ſchwere und undankbare Sache init Würde und Geſchick Wort. Die Alldentfehen beginnen von newem mit dem | eingeftellt. Cine Burenabteiluug, wie man glaubt

Kruitzingers Kommando, ſoll ſich jenſeits von Bailay befinden.
Durban, 30. Mai. 400 Buren unter dem Kommando
von Learts, Ben Viljoen, Spruyts und Bredenbach griffen
am 25. ſüdlich von Bethel den Wagenzug des Generals
Plumer an wurden aber nach ſechsſtündigem Kampf
surüdgef[hlagen, Die Engländer hatten 6 Tote uny
20 BVBerwundete, die Buren 6 Tote und 30 Verwundete

geführt 30) begenge meine volle Sympathie. Ham. Die
; be Faiſer hielt ſeinen Trinkſpruch auf die frauzd⸗
Bon Offiziere in deutjdher Sprache, während General
bei tal auf framzöftjch antwortete. Der Kaifer verweilte
hach tunden lang im Offizterfafino und begab {ich damır
nee. DEM Söniglichen Schloß, wo er den Vortrag‘ des
ipilkabinets nus hörte. Um Uhr

nn x Wan } W J F
8 Bruders Braut,
man aus der ruſſiſchen Geſellſchaft von C. SGolowin,
Senehmigung des Verfaſſers überſetzt von A

Dieſer ſteigert ſich immer mehr, je länger Lueger
ſpricht Die Rede Luegers wird von den Umſtehenden
wiederholt auf das beifälligfte aufgenommen. Der All⸗
deutjdhe Berger erflärt: „Die Szenen; welche die All
Deutichen aufgeführt, gelten nicht dem Haufe, auch nicht
dem Präfidenten, fondern dem Bürgermeifter von Wien,
welcher die deuthen Gefühle unter den Lehrern und An-









rohes Lachen aus, als wenn er über
etwas höchſt SeiftreichesS gehört Hätte.
| Desmontagnes aß mit der Zurückhaltung des
deten Weltmannes und um

‚über Finanzprojekte..
„Wiſſen Sie“, unterbrach

|. Bolja“, wandte fie fi an diefen, '„ftelle Div. vor :
‚| Betja findet, daß in unfjerem Haufe eine unerlaubte Pracht
— das." A '
„DW Wſewolod antwortete nichts darauf.

rzeugt wäre, daß er
; gebilz
terhielt ſich leiſe mit Wſewolod

ihn plößlig Wera, „daß
Oäfte fehr langweilig für uns

Sr rtemg 2, N
‚!Prach- Wera unter freundlichem Lächeln, mit der Si GM 4 hf MT Ar era O3
„SKofetterie einer Frau, weldhe {ich ihres unzer⸗ —— Sie fi im Gffen nicht ftören, und er3äh Ihre Unterhaltung über Gef

„Sie müffen ziemlich hungrig, fein, Betja“,. fuhr. fie |



A ME nerte erer EC , cbön- | ten Sie uns erft fpüter, Nehmen Sie Plag! Ich erwarte | 4 h —27
—— MR und der Macht ihrer Schön bon Ihnen einen recht ausführlichen Berichtnn | wird. Ih verſtehe abſolut nichts von dieſen Geſchaften

Man braucht auch nichts davon zu verſtehen, Wera
Maximowno“, erwiderte Desmontkagnes ruhig. „Wir
tauſchen nur unſere Geheimniſſe aus Das Börſenſpiel
iſt ein reines Blindekuh-Spiel, weiter nichtss

„Ich will aber nicht, daß Wſewolod „Blindekuh“

ſpielt SO, verbiete ihm, das!

Petza hörte ſchweigend zun Die ganze. Unterhaltung

berührte ihn ſehr unangenehm, es ſchien ihm, ‚als ob

Wera, ſein ſo hoch verehrtes Ideal ſich in eine ihr un⸗

N eine Berände- | „Was ift. Ihnen gefällig, Fürft2" wandte‘ ſie ſich an
Jen: eine erände, dieſen mit n rn ne Mufmerffamkeit der PM
„Hier iſt Fiſch und Koteletten Sie trinken, glaube ich,
‚Ammer zuerſt etwas Branntwein. Wſewolod, gieß doch
‚dem Fürften ein! Was das für eine ſchreckliche Gewohn
a an Hub ad am
) al ie ko Woſchaisky lachte goß darauf mit raſchem Zug und
(uch Ne geſchnitztem Eichenholg un Renaiffance-Stil. | mit ſichtlichem Wohlbehagen ein Weing'as mit echtem | ein. [
ie an rahtvollen ‚großen Leuchter gehörten dieſer Oſchiſchtſchennoe oder gereinigtem Branntwein in würdige niedrige Sphare herabgelaffen Hätte.

6 Wie nwühr end den Kamin eine Pendule zierte, | eine weite Kehle hinab-und legte fich dann bedächtig eine Bom VBorzgimmer her ließ ſich die Thürglode hören.
Mwere GB ET OS Sie leben, Wera", fagte Petja, das beträchtliche Portion Fiſche vor ohne ſich jedoch dadurch Kontrady Sawilſch Rasmetaͤlski“ meldele der Diener.

fon ne Tafelgeſchirr betrachtend. Er ſelbſi fand in jenem eigentümlichen Miſchmaſchgeſchwaͤß unterbrechen Wie die Krähen plöglich verfiummen, wenn fie einen
; Saß feine erften an fie gerichteten Worte ihren | 3u laffen, wie es ältere, reichere Yunggefellen ‚in den Hürt- | Geier erblien, fo ſchwiegen auch Mofchaistft, Philipp
A etDaltungen fo wentg ähnlich lauteten, und | ern, wo fie gajtliche Aufnahme finden, gewöhnlich glau- | und Desmontagnes, als die behäbige Gejtalt Rasmetalstis -
auf die Perſon der Angeredeten ſelbſt bezogen. ben zum Bejten geben, zu müffen. Er maͤchte Wera offen | sich auf einen ern Plat neben dem Hausherrn nieder-

ie fern, Betja?" Sie lächelte zgerfirent. „Yo | und mit einer Ungezwungenheit den Doj, die deutlich feine | Ließ. Philipp hatte als echter Kaufmannsfohn nach alter

| Ueberzeugung erkennen ließ, daß feine Berehrung‘ doch | Art, Furcht vor dem Vater, für Desmontagnes war Ras-
| metalsti der almächtige Gönner, und Mölchaisti ſah in

* Bemerft; hier Leben alle. fo, und Sie wer- eberzeugung erkennen ließ daſ
bald daran gewöhnen.“ | micht für baare Münze genommen werde, ——
ſchaiskys dem reich gewordenen Generalunternehmer einen beftän—
brach aber dennoch häufig in lautes digen Vorwurf wegen ſeiner eigenen Mißwirtſchaft.

tg ep SC ahrte ſogleich an ihrem Weſen
Chun nn CT auch nicht ſicher war, ob dies eine Ver—
were, ZUM Befferen-feiz-das-aber Konnte er nicht mehr
War x jede Erinnerung „am ihren früheren Herzens:

Sie re Yollitändig aus ihrem Gedächtnis gefehwunden.
fl tzte ſich neben ihn an eine lange, reich bedeckte
ſtbaren Möbel des Speiſegimmens waren

hrach das raſch, in felbjtbewußtem Ton, fo ganz | Der junge Rasmetalsti begriff nicht immer Mo
1% iDrer ehemaligen Sprachweife, geiſtreiche Wie,






 
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