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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0847

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18 neilagen Das „Heidelberger Volksblatt“ und das Steitige |
sn Yfirierte Sonntagsblatt“. Preis 30 Pfag., mit den Beiz |
} SE +0 ) in monatlich. Durch die Roft vierteljährlich |

1 ME, ohne SA |





28. Jahrgang
Druck und Verlag von G. Geiſendörfer.
Verantwortlich ch. Geiſendör fer.

Heidelberger








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durch Säulenanſchlag.















. or, 211. Sernfprehanj Of Nr. 621.



nn Dienstag, den 10. September



Sernjpredanfd ln Nr. 621. 1901. ‘






Zum Attentat auf den Präfidenten Me Sinley.

Berlin, 9. Sept. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ fhreibt:
Der Kaifjer telegraphierte an Mac Kinley anläßlich
des Mordanfales
In tiefe trauer verfegt durch die Nachricht von dem
ruchloſen Attentate auf Ihr Leben ſpreche ich Ihnen mein
und des ganzen deutſchen Volkes Mitgefühl mit
Ihnen und init dem Kuͤmmer, von dem ihr Sand bes
troffen murde, aus. Möge Gott Ihnen eine fichere
und ſchnelle Geneſung ſchenken
Auf bie gemeinjame, bereits mitgeteilte Depejche des
QKiferpaares ging ‚Dem Auswärtigen Amte von der
Amerifanifchen Botichaft folgende Antwort zu: ;

Die rührige Bekundung des Mitgefühls Ihrer Maje—














Kinley übermittelt worden. Die Botſchaft ijt beaufs
zuſprechen.
Buffalo, 9. Sept. Der Heute fe 6 uhr ausgegebene
Bericht über das Befinden Mac Kinleys lautet:
„Der Präfident hatte eine etwas unruhige Nacht, ſchuef
jedoch ziemlich gut. Sonft unverändert.“ Ueber die Un-
terfuchung Mac Kinleys durch den New- Yorker Arzt
Gurney wird noch gemeldel, dieſer Habe erklärt, wenn nicht
De Rückſchlag eintrete, koönnie der Pruſident in drei Wochen
die Gejchäfre wieder aufnehmen. |
® Buffalo, 9. Septbr. Der 6 Ubr. früh “ausgegebene
TaNfheitshericht tief in gewijfem Sinne eine Ent-
täuſchung herbor; er war wohl mehr beftimmt, den vor
drrhenden Optimismus abzuſchwächen Indeſſen ſind
DON Aerzte noch immer geneigt, die Sachlage Hoffnungs-
On anzujehen. Sie halten daran fejt, daß zur Zeit auch
SM einziges unbefriedigendes Anzeigen vorhanden iſt, und
Ar daß natürlich ernſtere Verwicklungen aus einer
lchen Wunde entſtehen können; fie rechnen aber nicht
| amit im voraus. Das En en des ER be⸗
a mehr rd













Maler en De wird
Trauerfeier. ſtattfinden. Das an









ven antrat D. Miguel — e
des Kaiſers hat nach dem „Frankf. Generalanz.“ fol—
genden Wortlaut: „Königsberg, Schloß. Ich habe mit
großer Betrübnis von dem plötzlichen Hinſcheiden Ihres
Vaters Kenntnis erhalten und ſpreche Ihnen und den
übrigen Ointerbliebenen mein tiefftes Beileid aus. Die
großen Verdienjte, die der Verjtorbene fih um Thron und
Vaterland erworben hat, werden ſtets unvergeßlich fein."

Frankfurt a, M., 9. Sept: Am Begräbnis des
Staatsminifters Dr. v, Miguel, der Ehrenbürger der
Stadt war, werden die Chefs der Behörden, die Mit-
glieder des Magijtrats, die Stadverordneten, Feuerwehr,
ſowie zahlreiche Vereine teilnehmen. Auch im Verlaufe


gegangen.

Bermijchte Nachrichten,

-h. Plankjtadt, 9. Sept. [Naufbold.] Am Sonn⸗
tag gerieten in einer hieſigen Wirtſchaft anläßlich einer
Tanzunterhaltung mehrerer Burſchen in Streit, im Ver—
laufe deffen einer derfelben eine Flafhe ergriff und nach
feinem Gegner warf. Unglücklicherweiſe traf er das Dienſt⸗
mädchen des Wirtes mit ſolcher Gewalt, daß ſie in die
Wohnung des Arztes Dr. Bönner gebracht werden
mußte, der ihr die erfte Hilfe leiftete.




„db Eberbach, 9. Sept. Totlicher Unglücksfall


Licht auffuhr

Er brach den Hals und der Tod trat ſo—
fort ein.

Der Name des Fuhrmanns konnte noch nicht


ſich um den Verunglückten zu fümmern. |

+ Karlsruhe, 9. Sept. [Anläßlich des Geburts—
tags Sr. Xgl. Hoheit des Großherzogs] war die
Stadt reich beflaggt. Der Tag wurde in der üblichen


On den Kirchen wurden Feftgottesdienite ‚abgehalten. Sm


bet welchem Staatsminiſter v Brauer einen Trinkſpruch
Im






Die Londoner Polizei ſteht vor einem Geheimnis,
Eine alte Dame in der City

Der Mann fah, daß die Dame geiftesfrank
fand man in den Kleidern der Dame folgende Gegenſtände

eine Broſche im Werte von 15000 Mt, eine 10000
Mark-Banfknote, 65 2000-Markjcheine, jowie einen Penfions-




mörders.


Sein Weib, das für. das ol

9nja, und bei diejem Grundfag ſchien ſie blei
?. Sonja ‚wohnte em Hauf te einer. Bitwe bei
jie war überall ein willkommener Gaſt
it denen ſie Umgang

di



Dieſe Meinungsverſchiedenheiten in zwei
zu verbinden. .
Sechs Monate waren verfloffen ſen dem ereignisvollen

Die alte Dame hatte ihre Mündel bis Bern
begleitet und war dann nach Rußland Zurückgereiſt, um






länder wegzuwerfen.





etwas zu ſenden. Janina zeigte nur wenig Kummer, als
e SFürftim durch Kaiferlichen Befehl nach Petersburg be-



Es war eigentlich ſchon ein vollſtändiger














Dabei iſt es


der Unglücklichen feſtzuſtellen
Eiue fürſtliche Ehebrecherin vor Gericht. Ein ſehr
pikanter Eheprozeß, deren Helden Mitglieder der hohen
neapolitaniſchen Ariſtokratie ſind, ſpielt ſich zur Zeit in
Neapel ab. Der königlich italieniſche Orlandre am Athener
Hofe Herzog D’Ararna überrafchte eines Tages feine Ge—
mahlin, eine Fürſtin Dolgorouky, bei einem fjehr kompros
mittierenden Zuſammenſein mit dem Fürften Galatro Coz
lonna. Die Folge davon war, daß der beleidigte Che-
gatte feine Frau wegen Ehebruchs vor ÖSericht zitierte und
ein Sind, welches nach einer zehnmonatigen Abweſenheit
des Herzogs das Licht der Welt erblickte, nicht als ſein
Kind anerkennen will. Auch darüber ſoll das Tribunal
entſcheiden. Die Verteidiger der Fürſtin ſind der ehemaligen
italieniſche Juſtizminiſter Advokat Gianturco und die Ad—








Herzogs der berühmte forenfilche Redner Senator Peffina,
der Deputierte Grippo und der Advokat Rescia. !







Aus Stadt und Bezirt Heidelberg,
Heidelberg, 10. Sept

= (Gemerbegerichtsfigung) vom 22. bis 29. Auguft.

1. 3. S, des Oberkellner Emil Ernſt Holzhauſen gegen *
Gaftwirt Friedrich Outmanı Witw. zur Weftendhalle wegen Zah-
lung einer Entſchädigung von 108 ME. wegen Bruchs des










wbgetoie len. a

2, 5. S. des Manrerpaliers Gabriel Vllegermeiſler gegen
Baumeiſter Auguſt Hartnagel wegen einer Entſchädigungs
forderung von 66 Mk in Folge kündigungsloſer Entlaſſung







8. J. S des Bäckermeiſters Guſtav Tochtermann gegen
Bäckerlehrling Emil Hoffmann wegen Zahlung einer Ent-
ſchädigung von 100 Mk in Folge Bruchs des Lehrverhältniſſes
einigten ſich die Parteien dahin, daß verfucht werden foll, dieſe
Angelegenheit zunächſt außergerichtlich zu erledigen.

‚4. 3. S. des Bäcergehilfen. Fritz Wolfer gegen Bäckers
meiſter Adam Bauer dahier wegen einer Lohnforderung von
25 ME 03 Pfo. machte der Beklagte eine Gegenforderung von
15 ME. geltend, worauf die Parteien fich dahin einigten, daß
Bekflagter an den Kläger 10 ME. bezahlt und dieſer auf ſeine
Mehrforderung verzichtet.

5. 3. S. des Oypfer Ernſt Wehrle, Peter Junghans,
Sofeph Müller und Taglöhner Johann Steinhiller gegen B
unkernehmer Leonhard Kretzer in Neuenheim wegen Forderung
von 28 ME. 78 Pfa., 26 ME. 58 Pfg., 33 ME. 55 Pfg. u. 11 ME.
55 Bfg. einigten fich die Parteien dahin, daß der Beklagte an
die Kläger fofort folgende Beträge bezahlt: 15 Mi. 38 Pfg.,
13 ME. 08 Pfg., 17 ME. 40 und 10 Mk, 05 Pfg. Auf die
Ent{hädigungsforderung von je, 2 Mt haben die drei fen
Kläger nachträglich verzichtet, ; .











































denn die legere war mit einbegriffen worden in den Befehl,
nach Petersburg zu kommen, umd Hatte die Entrüſtung der
Fürſtin erregt durch die ditchiedeue Weigerung, dieſelbe
zu begleiten, 9
Der Wunſch der fin, Janina mit ſich zu neh ı
men, beruhte hauptſächlich auf ihrer angeborenen Selbjtz
denn Yanina hatte während der.
Reiſen alle Sorgen auf ſich genommen; ihre Abreiſe war














erhielt ihre Studien fortzuſetzen und {te von den beftä
digen Jeremiaden über Donningtons Treuloſigkeit befr
wurde, in welche ſich die Fürſtin zu ergehen beliebte, u ]


ihrem Bräutigam erhalten, und ihr Herz fühlte ſich mit
jedem Tag bedrückter. €$ blieb ihr nichts 1


aufflären merde; mit um fo. größerem Eifer gab ſie ſich
ihren Studien din, um ihren inneren Schmerz zu bee
täuben. .
Nach der Abreije der Fürftin nah. Sanina Wohnung
bei Clara. Dupuis, welche ihrem Bruder, Profeffor. Fuh
mann, die Wirtjchaft führte, und ſo befand {ich Sanina
jetzt in dem Dbehaglichen Hauſe derſelben in der Junke
Das Zimmer hatte eine wundervolle Fernſicht übe
Gärten bis nach den fernen Alpen. v
Eines Tages, als Sonja ich bei Janina bef
machte auch Le Te an Du fein Ar |



 
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