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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0179

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Eeſchrint kuglich
Sf Wirsnahnre der Sonn- und
] Beiertage. Als Veilagen das
Pelde berger Volksblatt und
— Illuſtrierte Sonn⸗
RQSßfatt“. Yreis 30 Wa,
itden Beibfättern 40 Ba.
ra Durch die Poſt vier⸗
lahrlich 1ne. ohne Be—
tellgelt









— TTTE

Wie es in Südafrika ſteht.



ang berjagen, ſoweit es fich um die Organiſation des
die Dr ichtendienites Handelt. Ju den fünfzehn Monaten
der ſüdafrikaniſche Krieg bereits dauert, hat das eng
; we Kriegsamt ſchon über fo viel glänzende Stiege der
Ka änder und über fo ungeheure Verlufte der Buren bes
an daß diejenigen Barren, die überhaupt noch am Leben
39 oder gar gegen die Engländer Kämpfen, einfach rejpelt-
8 Handeln. Auch jetzt wieder find die Nachrichten
x Kriegeſchauplatz roſenrot gefärbt. Die Engländer
. den alfenthalben vor und die Buren weichen überall zurück
der Dichen freilich hört man von verluſtreichen Kämpfen
ST Engländer, von in die Luft geſprengten Eiſenbahn—
ae bon weggenommenen Convois und Ähnlichen Scher-
2 mehr, die mit den Nachrichten von der angehlich glän—
enden Lage der Engländer in ſcharfem Kontraſt ftehen.
Ai Mer wer giebt heute überhaupt noch etwas auf die
ag Söberichterftattung der Engländer, die ja leider über
Ann Monopol des Nachrichtendienſtes verfügen? Iſt es
3 Darakieriftild, was die Engländer ſeit nahezu einem









am

x






















mengelogen haben die ſehr ſtark an die berühmte Kneißl-
dm bayeriſchen Hochwald erinnert. Wie oft iſt nicht
gt ſchon ſo „eingeſchloſſen“ geweſen, daß das engliſche
kiegsamt bereils in alle Welt hinaus drahteie, morgen

erde zum unwiderruflich leten Male das prächtige Schau-

S

>aufpiel mußte infolge Abſage des Hauptdarſtellers Dewet
9 Dit yerichoben vwerden, bis Dewet unterdeß in der Kap—
Nonie anlanate, bon der er chen ferngehalten werden ſollte
Md wo er den Engländern jedenfalls mehr zu ſchaffen
De, als das englijde Kriegsamt in jeinen offiziellen
anſtellungen zugiebt. )
, Freilich wird man fid darüber keinen Täuſchungen
"geben dürfen, daß die Hoffnung der Buren, einen all-
einen Aufſtand der Afrilander zu entfachen, allem An—
in nach geſcheilert iſt. Offenbar iſt dieſer Verſuch von
Ar zahl der Kapburen Hält Heute die Sache der Buren
A EUS für zu ausſichtelos um Bejig und Geben für {ie
Sag Aber immerhin wird man annehmen dürfen,
aba den in die Kaplolonie eingedrungenen Buren
lungen gelungen ift, 10,000 Afrifander und mehr um
A zu verfammeln. Und 3as {ft immerhin ein
nu beträchtlichen Zuwachs. Gelingt cs den Buren, fih
ie einige Monate in der Napkolonte zu halten, ſo kann
5 m befonders auf @rund der Popularität, die der wackere
Wet bei den Afrikandern genießt, darauf rechnen, daß
81
Hochzeitstag.
Roman von 5. Palns-Payfen.
; a Nochdruck verboten.)
2 (SFortfegung.)
Der Nat {Omieg.
ve Sifjela hatte mit wechfelnden
* be wollten dieſelben jäh aus ihr hervorbrechen,
1 Seit Hatte fie die Zügelung ihres ZTemperaments gelernt ;
co verhielt fich abmwartend, troßdem tauſend Fragen Ihr



ar ſich klar
Sarg 7
. inheilige Freundin Ulrich’8, die Intriguantin packen

Al ſein 2
.. Sein eigener Plan war der: fi mit Giſela der ver—

dr bringen. Ob dies gelang oder nicht, jedenfalls ſollte
er sile ihr zugedachte Meine Unterhaltung nicht gefhentt
an und zwar glei heute ſchon, ehe fie den Advo—
tenrat einholle

FE

WE als man geftört wurde. Das eintretende Haus-
den. en, das mit großen neungierigen Augen abwechfelnd



id) geratene Fräulein“ anblidte, meldete Behuch. Daß























eidelberge

(46. Jahrgang.)




ſich der Zulauf den ahnen der Buren no ganz er-

Der Haupterfolg des Sinbruches der Buren in die


Yänder gezwungen Haben, einen Teil ihrer Zruppen aus

den Buren Luft bekommen Haben. Aller Wahrſcheinlich—
Feit mach wird man nunmehr auch bald in den Republilen
von einer verſtärkten Thätigkeit der Buren zu Hören be—
kommen .

Ohne einem unberedhtigten Optimismus zu huldigen,
fan man doch ſagen, daß angefichts der Kriegslage in
Sitdafrika nod) Feineswegs ein Grund vorliegt, die Sache
ber Buren als verloren zu betrachten. Bricht ſich doch
auch in England ollgemach die Erkenntnis Bahn, wie be⸗
denklich die Lage in Südafrika für England iſt In der
Dezembertagung des engliſchen Parlaments erklärte Hert
Chamberlain prophetifch, daß beim Zuſammentritt der
nächiten außerorbentlichen Tagung der Krieg in Süd—
ofrika radikal beendet ſein würden Jetzt iſt dieſer Zu⸗
fammentritt erfolgt, aber in feiner Thronrede zur Parla-
mentseroffnung mußte Köͤnig Eduard wehmütig einge—
ſtehen: BDer Krieg in Südafrika iſt noch lange nicht be—
endigt!
Das iſt er in der That noch nicht und er wird Hofe
fentlich nicht beendigt werden, bevor die Engländer ſich
zu dem Motto bekennen. „Der Klügere giebt nach!”
Die Engländer Hätten allen Anlaß hierzu, denn die Opfer,
die der Krieg verſchlingt, ſind ungeheuer und dieſer Krieg
iſt der verluftreichſte, den England ſeit Jahrhunderten ne:
führt hat. Noch ſchwerer aber als die Berluſte an Men
ſchenleben dürften für. die Engländer, bei denen ja das
/ Geih die Hauptrolie fpielt, die finanziellen eriufte wiegen.
Hat doch der Krieg jebt bereits über 1400 Millionen
Mt. getoftet und muß man fich doch Heute fhon in England
darüber Mar fein, daß menn das Burenland wirklich ein-
mal erobert werden ſollte, dieſes alsdann nicht viel mehr
als eine Wüſte fein wird.

Vielleicht Könnte die „Friedensliche“ die ſich jetzt in
(England in wachſendem Maße geltend macht, ſehr weſent—
lich geſteigert werden, ſobald die in Kapſtadt ausgebrochene
Peſt weiter um ſich greift, was keineswegs unwahrſchein—
lich iſt. Aller Vorausſicht nach ift der Umfang der Epi—
demie ſchon jeht größer als amtlich zugegeben wird, denn
man weiß ja, daß England auf dieſem Gebiete ſtets einem
ſträflichen Vertuſchungsſyſtem gehuldigt hat. Jedenfalls iſt
es Mar, daß ein Umfichgreifen der Seuche die Kriegs-
‘rübrung der Engländer nahezu völlig unterbinden würde,
denn das durch Neberanitrengung, mangelhafte Verpflegung





hier im Zimmer etwas Wichtiges verhandelt murbe, Leuch-


dem das Frünlein „lHiefe“ und daß fie ben vielleicht nicht
haben folle und deswegen auf „Reife“ gefhict jet. Erſt

erflärte, fie möge gehen, ’er fet heute für niemand zu
ſprechen, und erſt recht nicht in Amtsſachen, er ſei auf

verſchwand ihr neugieriger Kopf, um gleich darauf von
neuei an der Thür aufzutauchen. Sin Fremder ſei da,
„mas feines“, nicht der Amtgdiener, er wäre, wie fie
‚perftanden Habe, „gut Freund“ mit dem Herrn Kat ges
wefjen und küme von Rußland und reifte in eim paar
Stunden wieder nach Rußland zurück. EM

Was war da zu ihm? Der Mat mußte gute Miene
zum böfen Spiel maden. Er wor in diefer Stunde in
ber That nicht zu Begrüßungsfzenen qufgelegt.

Der Rat Hatte das Zimmer verlaffen und SGifela

iter und ſchaute in das Grün Ylmans. € wor ihr für
den Yırgenblick nicht unlieb, allein zu fein und dadurch
Beit zu gewinnen, über die ihr gemachten, fie mit Shrek
und Abſcheu erfüllenden Erbffnungen nachzudenlen

Sie konute ſich in den Irrgaͤngen ſolcher Schlechtig
keilen, ſolcher Lügen und Heucheleien, wie dieſe ihr in der
Perſon Aſta's in deren Thun und Treiben enthüllt wor—



den waren, nicht gleich zurechtfinden, konnte die Beweg-












Auseigen:
wie 1-fpmltige Botitacke oder
deren Raum BO Zip, Colale
Gef und Prival- Une
zeigen bedentend exutäßigt.
— 35 fa. 9 Für
Yafnahmas won Anzeigen an
boflinnunden Tagen wird nicht
garanklort





MR



einer Beftepidemie keine Widerftandskraft mehr entgegen-
bringen fünnen.

Beutfehes Reich,

Karlsruhe, 20. Febr. Yu dem offiziellen Partei-

yakiven, Frhr. v. Goeler, die deutfche Preffe und das
deulſche Bolk follten angeſichts möglicher politiſcher Ver⸗
wicklungen bei der Beurteilung des Verhaltens
des AaifersS vorfichtiger fein. Die Sympathien für das
Murenvolk dürften die Deutſchen bei der Beurteilung welt-
politijcher Fragen nicht ſoweit treiben, daß diejenige Vor—
ſicht außer Acht gelaſſen werde, die insbeſondere den Kon—
fervativen dem Kaiſer getzenüber obliege
Berlin, 20. Febr. Die Katfjerin ift Heute VBor-
mittag Kurz nad 11 U9r von Homburg kommend hier ein-
getroffen,
Cronberg, 20. Febr. Der König von England
trifft kommenden Sountag hier ein.
Homburg, 20. Febr. Zu der gefirigen Mittagstafel
beim Kaiſerpaare waren der Kommandeur der 42.
Infanteriebrigade Generalmajor vo. Kaldfteint, ſowie der
Öntendant v. Hülfen geladen. Nach der Tafel machte das
Katferpaar eine Fahrt nach Schloß Friedrichshof. Kurz
vor 10 Nhr abends geleitete der Kaiſer die Kaiſerin zum

Bahnhofe
England,

(Erzherzog Franz Ferdinand und dem Kronprinzen von
Schweden dag Ehrengreßkreuz des Bathordens und er—
nannte den König von Portugal zum Chef des Orxfor der
leichten Kavallerie Regiments

London, 20. Febr. Dem Geſellſchaflsblatte Truth“
zufolge werden der König und die Känigin von Eng
land Ende März Kopenhagen beſuchen und ſich wahr—
ſcheinlich an Bord der Yacht Viectoria and Albert“ durch
den Kalſer Wilhelmokanal dorthin begeben. Der König
werde während feines Aufenthaltes in Kopenhagen einen
Privatbeſuch beim Prinzen md der Prinzeſſin
Heinrich don Preußen in Kiel machen Wahrſchein
uͤch werde der König und die Königin über Deutſchland
nach Hauſe zurückkehren

— * A T

Deutſeher Reichſstag.

DO ; Berlin, 20. Februar.

On der fortgejebten Beratung des Antrages betr die
Aufhebung der Theaterzenſur führt

bog. Träger (frei. Bp.) aus: Der Reichstag ſei
in dieſer Frage zuffändig. Nicht der Iuhalt eines Stücdes,

gründe ihres erbärmlichen Handelns nicht völlig fallen,
obwohl ihr barüber als {qmade Möglichkeit eine Ahnung,
die der Wahrheit nahe kam, allmählich aufging. Wie war
3 möglich, daß fie ſich von dieſer Fra mit dem glatten,

täufden und auf Abwege führen Kaffen?! Sie kam fich in
dieſer Tragödie als das ſchwächſte wankelmütigſte und be⸗
ſchrankteſte Geſchöpf auf Gottes Erdboden vor Ein großer

und die Empörung, daß diefe Nachbarin, die nicht® ge—
achtet, der nichts heilig geweſen, die mit freher Hand die

Kiften faltherzig den Altar ihrer Liebe zerſtört Hatte, noch
ungeſtraft ihre Wege wandelte. ODurfte dieſe gezierte
Heuchlerin auch nur einen Augenblick länger als nötig
ihre Maske vor dem faljchen Antlig behakten ? Nun, da


nahm einen brennenden Ausdruck an. Yıre Hand, die fie

zujammen, c$ braufte ihr. in den Ohren, es wirbelte ihr
un Hirn. Ihre erhitte Phantaſie führte fie über die

über Könnte fie ihr doch jet alle die ſich in ihr be—
flügelnden Gedanken in Worten flammender Entrüſtung
und kalteſter Verachtung entgegenſchleudern, ihr den ſtolz

berechnete, der mit dem ſicheren Inſtinkt des Böſen in ihre



ſchwuchliche Setle den giftigen Samen des Argwohns ge—













 
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