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| Erf int ta lich mit Ausnahme der Somn- und Feiertage.
1} Als En BEE DEREN Volksblatt“ und das Sfeitige |
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| itte monatlich. Durch di Om
: er 2 ia ME, ohne Beſtellael 7
„28, Jahrgang.
Druck und Verlag von EG, Geifendörfer,
Berantwortlich : Vch. Geiſendörfer.
Ar. 141.
für
unſere Poſtabonnenten Der
GHeidelberger
Mal acht
„Lokal-Anzeiger“
(Reuer Heidelberger Anzeiger)
ht ſeinen Leſern in gedrängter Ueberſicht möglichſt raſche
teilung zu machen von allen wichtigen Vorkommniſſen
auf politijdhent und wirtjchaftlichem Gebiet, —
Wi Unparteiifch und ale Schäden des Parteige—
Hebes befämpfen ſt auch fernerhin unfer Lofungswort,
na. Unterhaltungsftoff finden unfjere Lejer zur Ge-
pt im bermifchten Teil und im Feuilleton unferes Haupt⸗
lattes ſowe in dem wöchentiche Serten ſrte
degebenen
Illuſtrierten Sonntagsblatt
WM BES IEEE
em wöchentlich zweimal erfcheinenden ;
Heidelberger Volksblatt.
jan Ott „Deidelberger Lokal-Anzeiger“ koſtet mit
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Für Heidelberg und nähere Umgegend koſtet
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— Verlag und Redaktion, -
Die einheitliche Rechtſchreibung.
dell den Dingen, welche dem Ausländer, der fich in
hſchland aufhält oder der fih fonftwie mit dem Stu-
ft der deutfchen Sprache oder Kultur beſchäftigt, in
den Linie auffallen, gehören der Mangel einer einheit-
Ber HRechtfchreibung und die Mannigfaltigkeit der deut
uf SÖriefmarken. Der Ausländer, welder in Preußen
ne andere Schreibweije als in Bayern und in
a EM auf eine andere Schreibweiſe als in Sachſen ſtößt,
ae Bayern am Poftfhalter die Briefmarke und Poft-
Ben Aurückgew ieſen wird, die er ſich kurz vorher in Preu-
er Württemberg. erftanden hat, diefer Ausländer
9 darob in Erſtaunen geraten, deſſen Berechtigung wir
| er Weiſe eingeſtehen müllen. ——
nn ber nicht mur der Ausländer, jondern auch der
Ne © hat alle Urfache, diefen nicht nur Höchjt unbes
Aug ſondern vor allem vom nationalen Standpunkt
A höchſt bedauerlichen Zuſtand als einen Mißſtand zu
Des Bruders Braut.
an aus der ruffiſchen Geſellſchaft von E. Golowin.
4) Senehmigung des Verfaſſers Überfegt von A. Hauff.
= dortjeeumg.)
a ſwolod Lebensweiſe änderte ſich von d
Me, far“
Und d
iejem Zeit⸗
cht erheblich Er war mehr als fonft zu
nur felten aus, und auch dann gewöhnlich
Otte 5, Drau, Faft ſchlenen ſich die erften glücklichen
& Ürer Che zu wiederholen. A
Uni Seltand Wera zu, daß ſich ſeine Vermögensver-
; fände 08 derangiert Hätten, und Wera Hörte diefes
fe
is falt mit Freude. Den Vorfchlag ihres Gat-
mi ein ganzes Jahr zu ihrem Vater zu ziehen, nahm
ben froher Neberrajchung an. Dadurch würde ja das
Ürparer des fie während der leisten beiden Kahre in fo
d fr iden Kreifen geführt Hatten, ein Ende erreichen,
Beide, Wſewolod wie fie felbit, würden fich im
Haufe viel behaglicher fühlen, gleich ermüdeten
welche reicher an Erfahrung von langer Reife
ern
auſe zurůckehren!
a NEL
lo, Su! volles Jahr fchon lebte Petja in Staroje
Qu8j oem er den Mbjchted genommen, widmete er |
St ei Blich und eifrig der Landwirtjchaft. Das war
tdenten der ſchnell verfliegende Eifer des Neulings, im
EM biete 1 ruhige Ausdauer eines Mannes, der na
ndenelbewegten Leben
h
Montag, den 24. Juni
empfinden Jedenfalls iſt eine logiſche oder. politiſche
Iechtfertigung dafür, daß das Werk der Einigung Deutſch⸗
lands vor der Briefmarke und vor dem geſchriebenen Buch⸗
ſtaben Halt gemacht hat, nicht zu entdedfen. Die unge⸗
heuren Unbequemlichkeiten, weldhe die mangelnde Einheit⸗
lichteit der Marken für das Publikum mit jich bringt,
hat denn auch dazır geführt, daß man fich in Württemberg
bereits anſchickt, in dieſer Beziehung dem Reichsgedanken
eine Konzeffion "zu madhen. Der jeinerzeit durch den
früheren Staatsfefrefetär des Reichspoſtamts, Herrn von
Podbielski, unternommene Verſuch, die bayeriſche Regie⸗
rung für die deutfche Einheitsmarke zu begeiftern, ift be:
kanntlich fehlgeſchlagen und dieſer Fehlſchlag wird darauf
zurückgeführt, daß Herr v. Bodbielstt ſich mit erheblich
mehr Begeifterung als Diplomatie in dieje Aufgabe ge-
ſtürzt hat.
Jetzt ſoll nun das ſeit langer Zeit angeſtrebte Werk
einer einheitlichen Rechtſchreibung vollbracht oder doch
wenigſtens der Vollendung fehr nahe geführt werden. Sm
Reichsamt des Innern zu Berlin hat mehrere Tage hin
durch eine Konferenz getagt, weldhe {ich als „Konferenz
für die Einheitlichkeit der deutſchen Rechtfehreibung“ be—
zeichnete und von der wir Hoffen wollen, daß {ie diejem
Namen Chre gemacht hat. Selbſtverſtändlich konnten in
Ddiefer Konferenz, über deren Beratungen leider recht ſpär⸗
Konferenz beſtand darin, Vorſchläge anzuhören und ent⸗
gegenzunehmen. Ueber dieſe Vorſchläge ſelbſt aber werden
nunmehr erſt die Verhandlungen zwiſchen den Bundes⸗
regierungen beginnen.
Sm Allgemeinen ift den Verhandlungen der Konferenz
mit wenig Optimismus begegnet worden. Es ift vielfach
bei Weitem Überwiege, während die gelehrten und itte-
dies it nun einmal eine Gepflogenheit der Bureaukratie,
mit der eben gerechnet werden muß. Jedenfalls darf
ſchon die Thatſache, daß eine ſolche Konferenz ſtattfinden
fonnte, al8 ber bejte Beweis dafır reflamiert werden, daß-
auch innerhalb der Regierungen der jebige Zuftand einer
dreiteiligen Rechtſchreibung als unhaltbar angeſehen wird.
Die |, 3. gehegte Hoffnung, daß dem ruhmreichen
Werk der Einigung aller deutſchen Stämme die doch un⸗
verhältnismäßig kleinere Leiſtung der Herbeiführung einer
gemeinſamen Rechtſchreibung folgen würde, wurde gründ⸗
lich getäuſcht. Acht Jahre nach dem Einigungswerk, im
Jahre 1879, wurde eine bayer iſche Rechtſchreibung dekre—
tiert, ein Jahr darauf eine preußijche und im Jahre 1889
Am unhaltbarſten geſtalleten ſich
die Zuſtände in Preußen. Die im Jahre 1880 ge⸗
ſchaffene preußiſche Rechtſchreibung, die ſehr zu Unrecht
nach dem Namen des Minifters v. Puttfamer bezeichnet
wird, während die Autorſchaft dem hervorragendem Ge—
Die Anhänglichkeit, welche er in der Jugend für die
heimatlichen Fluren gefühlt, erwachte von neuem in ihm,
und Petja ſelbſt ſchien gleichſam darin Wurzeln zu ſchla⸗
gen. Das Landleben gewährte ihm, was er in feinem
ganzen bisherigen Leben nicht gefunden, einen ſicheren
Pfad mit beftimmtem Ziel, und wenn er auch in den
erſten Monaten feiner neuen Thätigkeit manchen Fehler
machte, fühlte er doch bald, daß er eine für feine Anlagen
geeignete Stellung gefunden. Si
Petia fühlte fih in feinen eigenen Augen gehoben; er
und beriet ſich treuherzig mit dem Bruder über feine Aus-
fichten für die Zukunft, Er fühlte fich auch nicht dadurch
verlegt, daß Wfewolod ihm nur fo felten und gleichgiltig
antwortete Auch mit Wera ſtand er in Briefwechſel,
aber merkwürdig und Petja ſelbſt wunderte ſich dar—
über — ihre Briefe verurfachten ihm nicht einmal borüber—
e Wohl Hatte er die Vergangen-
heit nicht bvergeffen, aber er Hatte jebt ein neues Leben
mit der Vergangenheit völig abfhließen, wenn man eine
gefunden hat.
Aber es war noch ein anderer Umftand, der zu ſeiner
g. Unter den benachbarten Gutsbe—
wirt bekannt mar. Außer für feine Wirtſchaft intereſſierte
endlich eine geeignete Thätigkeit
3% haben glaubt.
Anzeigen: die 1-jpaltige Petitzeile vder deren Raum
20 Pfa. Lokale Gejhäfts= und Privat-Anzeigen bedeutend
ermäßigt. Neklamen 40 Pfg. Für Aufnahme von Anzeigen
an beftimmten Tagen wird nicht garantiert. Gratisverbreitung
durch Säulenanſchlag
28. Jahrgang.
—IIIIIVIIID
1901.
lehrten Hermann Bonib, der damals vortragender Rat
im preußiſchen Unterrichtsminiſterium war, gebührt, iſt
in Preußen zwar für die Schule, nicht aber für die Kanz⸗
leien in raft getreten. Und fo „erfreut“ ſich der Preuße
einer doppelten Rechtſchreibung, zu der noch eine dritte
kommt, nämlich eine Miſchmaſchorthographie, welche aus
einer Bermifjchung und Verwechslung der beiden offiziellen
Rechtſchreibungen entſtanden iſt, und auf die man ſowohl
in der Preife ‚wie in der Litteratur nicht ſelten ſtößt.
Wenn die jetzt in die Wege geleiteten Beſtrebungen, dieſer
unleidlichen Zweiteilung in Preußen und der ebenſo uner⸗
träglichen Dreiteilung in Deutſchland auf orthographiſchem
Gebiet ein Ende zu machen, von Erfolg begleitet werden
ſollten, ſo wäre das ein Ziel „aufs inmgſte zu wünſchen.“
Aber nach den bisher gemachten Erfahrungen iſt es be—
greiflich, wenn man dieſen Einigungsbeſtrebungen bis auf
weiteres mit einem gewiſſen vorſichtigen Peſſimis mus
gegenüberſteht. — N
Fernſprechanſchluß Rr. 621.
Deutſches Reich.
Karlsruhe, 22 Juni Die „Karlsruher Ztg. ſchreibt
Die regelmäßig im Herbſt jeden Jahres wiederkehrende
Steigerung des Verjandes an Kohlen, Koks, Stein= und.
Braunkohlenbrikets, ſowie der landwirtſchaftlichen Erzeug⸗
niffe, Düngemittel und- fonfjtiger Rohftoffe wird zur Be-
wältigung auch in dieſem Jahre in den Monaten Auguſt
bis Dezember größere Anforderungen an den Eiſenbahn
betrieb und die Zuführung offener und bedeckter Wagen
ſtellen. Mit Rückſicht auf die beengten Bahnhofs und
Gleisverhältniffe in den einzelnen Kohlen= und Sndufirie-
bezirken iſt es deshalb ermünfcht, daß die Beftrebungen der
Eiſenbahnverwaltungen den Verkehr in diefer Zeit anftands-
los zu bewältigen, allerſeits Unterſtützung finden, und daß
jetzt ſchon Vorſorge getroffen wird und geeignete Vor—
fehrungen eingeleitet werden. Vor allem iſt es hierzu er-
forderlich, daß der Kohlenbedarf für den Winter, nament-
lich an Hausbrandkohle, möglichft frühzeitig gedeckt wird,
und, um allen Zufälligleiten zu begegnen, foweit irgend
angängig, Vorräte in den Sommermonaten augejammelt
werden. Ferner wird den Verkehrstreibenden- empfohlen,
bei allen Bezügen in Wagenladungen auf die volle Aus⸗
nutzung des Ladegewichts der Wagen Bedacht zu nehmen
und ſich die ſchleunige Bee und Entladung der Wagen
angelegen ſein zu laſſen, damit ſo lange, als es im öffent⸗
lichen Intereſſe angängig iſt, von einer allgemeinen
kürzung der Ladefriſten abgeſehen werden kann.
Berlin, 22 Juni Zu Ehren des zur Zeit Hier
beim Reichskanzler ein Eſſen ſtatt, an dem auch Frau v.
Brauer teilnahın. . . ——
Kiel, 22. Juni. Der Stapellanuf des großen
Kreuzers B fand Heute Vormittag auf der kaiferlichen
Werft ftatt, Das Kaiferpaar landete, begleitet vom
zwei Dinge in der Welt, für fein. Podogra und für das
Kartenfpiel, bei dem er oft halbe Nächte verbrachte. Er
war einer der langweiligſten Geſellſchafter aber dennoch
befuchte Petja ihn weit häufiger, als feine übrigen Nachbarn.
_ SKorenizin. war nämlich Vater einer achtzehnjährigen
. . en. mit runden
und weichen Gefichtszügen, glattem, faftanienbraunem Haar
und gutmütigen, aber oft auch {OHalthaft bligenden Augen. -
Cine befonders überwältigende Schönheit, oder beſonders
einnehmende Eigenſchaften beſaß Ratalie allerdings nicht.
Sie war einfach erzogen und befaß nicht jene Miſchung
von Ziererei und Pikanterie, mit welcher ſo viele der ruſ⸗
fiſchen Mädchen glaͤnzen, auch keine beſonders hervorragen⸗
den Talente, dafür aber eine ſich immer gleich bleibende
ketterie nicht ganz fremd war, und ein glockenhelles Lachen,
genblicklich anmerkte, daß ihm alles Unwahre
fremd war. } )
Petja wurde fchnell mit ihr bekannt, und faft eben fo
jhnell, ohne es zu merken, befand er fih in ihren Ban-
den. Sie bediente fich ihrer Gewalt über ihn nuͤr in ſehr
befcheidenem Maße, und Petja’s Neigung zu ihr erreichte
bet weitem nicht die Tiefe feiner erften Liebe. Die glän⸗
zenden Augen Nataſchas ließen ſein Herz kaum ſchueller
ſchlagen und erregten in ihm weder Leidenſchaft noch
Unruhe EL ;
Eine ſolche Liebe Hat nicht die Kraft, ein Herz fo ein-
zunehmen, daß fein Raum für einen anderen Gegenſtand A
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