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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0471

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ſeh ECHO mit Ausnahme der Somt= und Feiertage, |

AS Beilagen das „Heidelberger Volksblatt“ und das Sfeitige

yyUuftrierte Sonntagsäblatt“, Preis ZO Pfg., mit den Bei» |

blättern 10 Pfa. monatlich Durch die Poſt vierteljährlich
1 ME, ohne BefteNgeld. N







— — X \ m 7
28. Jahrgang.
© Drug und Verlag von G. Geiſendörfer.
Wrantwortlich: Hch. Geiſendärfer.

N
Deutſches Reich.




— det: Der ReichHskanzier ud die zuftändigen Minijter

reußens, Bayerns, Sachſen, Württembergs, Badens und
don Hefjem zu einer Befprechung zollpolitijder Angelegen-

Citen auf den 4. Yımi nach Berlin ein. Sn

‘England.











Mingham Poft“ auf Grund einer Information aus auto-
Mtativer Quelle meldet, hat König Eduard vom Kaifer
ilhelm ein Schreiben empfangen, worin diefer aN-
Tündiot, daß er den König anfangs Auguit in Cowes
kuuchen werde



Spanien.
a Madrid, 20. Mai. Kaifer Wilhelm überfandte der
— Nitwe des jetzt verſtorbenen ehemaligen Botſchafters in
Berlin F. Mendez Vigo ein Beileidstelegramm. Der
deutſche Reichskanzler und zahlreiche Diplomaten überſandten
Ser Witwe den Ausdruck ihres Beileids Der deutſche
dndaſter v. Radowitz vertritt Kaiſer Wilhelm bei
Sen Keichenfeicrlichteiten. Er

8 Rußland.
Petersburg, 20. Mai. Der Sywijet! erblickt eine
oße Gefahr in den angeblichen Abmachungen der
Xönige von Rumänien und Griedhenland für



































ilt Deutſchland für den Urheber diejer Borgänge. Oeſter—
ich leiſte Deutſchland bet deſſen Vorrücken nach dem
ient hilfreichen Beiſtand. Auf nichts müſſe Rußland
in wachſameres Yırge haben, als auf diefe Bewegung
Xutidlands. A ;

„RürkeL. 22

Konftantinopet, 20. Mai. Der Generaldirektor der
chen Bolten und Telegraphen richtete an die Direl-
% n aller fremden Boftanitalten ein telegraphiſches
Alndjchreiben, in dem er mitteilt, daß infolge Auftrages
heute ab bis zur Beendigung der Beratungen über
Aufhebung der fremden Poftanjtakten die Poftfendungen
fremden Poftanjtalten wie früher durch Beamte der

iſchen Poſtwerwaltung befördert werden. Die Sesart,
‘it deren der Poftftreit fo gut wie beigelegt fet, entſpricht
cht den Thatſachen. Es heißt, der Sultan habe die
gelung der Angelegenheit angeordnet, worauf der General-
Ü etär des Aeußern bet den Botſchaftern vorſprach und
Bien achgiebigfeit der Pforte auf der Grundlage der

derheritellung des status quo ſowie Entſchuldigung
den Gewaltakt am 5. Mai anfündigte,. Die Bot-
{ter berieten den Vorjhlag der Pforte, welcher, wie










$

Gelegenheit bildet noch den Gegenſtand eines Meinungs-
taujches zwijchen den Botjchaftern untereinander.



Romon ans der ruſſiſchen Geſellſchaft von E. Golowin.

Mädchen! Begreifen Sie

Genehmigun




Armes












übertreiben Ihre Verpflichtungen gegen meinen Bru—
Stun Ich werde Petja Alles ſagen; er iſt ein gutherziger
Wan er wird Vernunft annehmen und ſelbſt zurüd-



erwachte wieder.
‚Yerfhuldet.“
ig Sagen Sie ſich nicht felbit an!
Mi, wie iQ Sie lebe, Weral". u
Sr umfaßte ihre ſchlanke Geſtalt und zog ſie an ſich.

„Ich will leiden; ich habe es
Sie lieben doch

Tine Yruft

kühlte, Ba —
3 Nein, es iſt zu ſpät, es darf nicht fein“, ſagte ſie
> müfjen uns trennen. Bedenken Sie: er ft Ihr
PB, Wiewvobbre


























— as Doch ſchnell erhob fie ſich wieder und wich zurüc,
Say, fe anf ihrer Stirn die Berührung feiner Lippen

+


Dienstag, den 21. Mai



Rumänien.
Bukareft, 20. Mai. Der König und die Königin

yon der Bevölkerung mit lebhaften Kundgebungen empfangen.

Auſtralien
Brisbane, (Queensland), 20. Mai. Der Herzog und
die Herzogin von Cornwall und York find heute früh
hier eingetroffen und von der Bevölkerung begeiſtert em—
pfangen worden. ;

_ Die Wirren in China.
London, 20. Mat. Die Morgenblätter melden aus |
Beking von geftern: Generalfeldmarfchall Graf Wal:

einer den regulären chinefilchen Truppen durch Borer in
der Gegend von Fjchengtingfu beigebrachten Niederlage
und drohte, eine dentfche Truppenabteilung an Ort und

Berlin, 20. Mai. Das Kriegsminifterium teilt mit:
Der Dampfer „Wittekind iſt mit 17 Offizieren und
400 dienſtunbrauchbaren Mannſchaften von Shan g-
Hat kommend, am 16. Mat in ( ingapore eingetroffen
und am 19. Mai weitergefahren. . )

— —
Der ſüdafrikaniſche Krieg.
London, 20. Mai. Lord: KithHener meldet aus
Prätoria vom 18.: Im Süden der Eijenbahunitation
Amerika, „nördlich von Kronftad, wurde ein gepanzerter
Bug durch Entzündung einer Mine zum Entgleifen
gebracht... Sin englijcher Major wurde getötet,
Standerton, 18. Mai. Die Buren haben zwijchen
Amersfort und Ermelo die Kolorme des Generals
Bulloct dreimal angegriffen. Sie verfügten über einen
Zwolfpfünder, zwei Pompongeſchütze und ein Maximge—

wegzunehmen, allein dies gelang nicht. Schließlich wandten
fich die Buren über Ermelo nach Karolina. Louis
BothHa verließ mit der Garnijon und feinen Offizieren
Ermelo am 15. Mai und wandte fich ojtwärts. General
Bulloct trieb Hierauf die Einwohner Ermelos aus der
Stadt. Kaum hatten die englifchen Truppen die Stadt
verlaſſen, Jo tauchten die Buren wieder auf und durchs

hätten. General Elliot hatte im Lauf der Woche 4000
Stück Bieh, wie auch viele Burenfamilien nad) Standerton
gel , En * *

Vermiſchte Nachrichten.
2. Walldorf, 20. Mai. Einen Beſuch des
Schlachtfeldes don Wörth veranſtaltete geſtern der
hieſige Kriegerverein in der Stärke von 120 Mann







‚Anzeigen: die 1-{paltige Petitzeile oder deren Raum
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an beftimmten Tagen wird it garantiert, Gratisverbreitung |

durch Säulenanſchlag.









28, nhegann-.
9—

1901.




Herr W. Walldorf Aitor, zu danken, der demſelben vor
einigen Yahren eine größere Summe (10000 Mit.) zur
Pflege des vaterländiſchen Geiſtes und zur Unterſtützung
der. Mitglieder in fhweren Krankheitsfüllen übermitteln
ließ. Bon Wörth aus wurde unjerm erhabenen Landes»
fürſten ein Huldigungstelegramm zugeſandt, worauf heute
folgende eigenhändige hHırldvolle Antwort eintraf: ;

An den Borfiand des Kriegervereinz Walldorf,

Herrn Bürgermeifter Abel.

„Dem 120 Mann des Kriegervereins Walldorf,
die mir von dem Schlachtfeld von Wörth ſo treue

Grüße fandten, danke ich von Herzen für dieje werte

Kundgebung anhänglicher Geſinnung. Ich preiſe mit

Ihnen allen den Patriotismus Ihres Wohlthäters dem

fie die Befriedigung des heutigen Tages verdanken.

Friedrich, Großherzog.”

B.N. Bruchfal, 20. Mai: [Ucbherfahren.] Hente
Mittag 12 Uor, als der Schnellzug von Karlsruhe auf
hieſigem Bahnhofe einfuhr, wurde der 19 Kahre alte.
Bahnarbeiter Chr. Feldmann aus Helmsheim bei Bruchſal
von der Majchine erfaßt und fo jchwer verlebt, daß er‘
nach 2 Minuten verftarb. Der Leichnam murde in die
Leichenhalle verbracht. | 4 ;

B.N. Bruchfal, 20. Mai. [Unglücksfall.] SGejtern
den 19. wurde bei der Fahnenweihe des kath. Arbeiter-
bereins Forſt ein junger Mann, beim Böllerſchießen
ſchwer verlegt, indem ihm eine Pulverladung in’s Geſicht
ſchlug und iſt derſelbe zuerſt hierher und heute in’8 afad..
Krankenhaus in Heidelberg verbracht worden.

— B.N. Karlaruhe, 20. Mai. [Zur Sonntagsruhe.]
Der Bürgerausſchuß beſchäftigte fich Heute in nahezu zwei-
{tündiger Debatte mit dem vom Stadtrat vorgejchlagenen:
Ortsſtatut über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe,
Die vorgeſchlagene Hauptbeſtimmung geht dahin, für die
Monate September bis einſchließlich April die Tagess
ſtunden für die zuläſſige Beſchäftigung auf 11—1 Uhr
mittags feſtzuſetzen und für die Übrigen Monate außerdem
noch auf 8—9 Uhr vormittags, Der Antrag wurde mit

der vom geſchaͤftsführenden Ausſchuß vorgeſchlagenen Modi-
fication „zur Probe auf 1 Jahr.“ Die lebhafteſte Be⸗
kämpfung fand die Vorlage durch den Präſidenten der
Handelskammer Geh. Kommerzienrat Schneider der
erklärte, auch nach der Annahme der Vorlage für die
Intereſſen der Detailliſten nach beſten Kräften einzutreten
B.N. Bühl, 20. Mai. Tötlicher Unglücksfall]
Das 12 Jahre alte Söhnlein des BZigarrenfabrifanten
Lindauer ftüärzte vorgeftern vom 2. Stot des Neubaues
in den Keller und war fofort tot, er hat fih die Hirn⸗
ſchale total eingeſchlagen. DE
’ Qudwigshafen, 10. Mai. [Berjhiedenes.] Die
Hebung des Tenders der verunglücten CScnellzugs-
{ofomotive in Ludwigshafen ift bereits erfolgt. Derfelbe






Mus der Ferne hörte man Schritte, Wjewolod Horchte.
Marxim Bogdanowitſch kommt!, flüſterte er.
Schnell trocknete Wera ihre Augen. Bitte, ſprechen

vergeben Sie mir, wenn Sie fönnen!“
Sie reichte ihm die Hand und wandte {ich ſchnell ab,

„Io glaube, e$ {ft Beit, nach Haufe zu fahren”,
rief Kmſchitſch heiter „Haben Sie fiqh im arten recht
umgeſehen?“ |

. Cr erhielt feine Antwort.
Drei dem Haufe zu. Knjäfchitjch wunderte fih über ihre
ſorgenvollen Geſichter und beſonders über Wera's an—
ſcheinend verweinte Augen.
Was iſt denn das?“ dachte er.
wie aus dem Waffer gezogen.“ ; ;

Haft nach jedem Wort brach auf der Kückfahrt die
aufgenommene Unterhaltung wieder ab. Man war in
der Stadt angekommen, als Wiewolod anzuhalten bat, da
er ausfteigen wolle. U —

„Ich muß noch Jemand beſuchen“, war ſeine räthſel—
hafte Antwort auf die verwunderte Frage des Alten. Wera
reichte ihm die Hand, und ihre Blicke ſchienen dabei die
Bitte auszudrücken, nicht init Petja zu ſprechen.

Wſewolod verbeugte ſich ſchweigend und entfernte ſich
mit raſchen Schritten in der Richtung nach der Wohnung

„Sie ſehen aus,


Es war 5 Uhr Nachmittags, als Peter Borosdin
auf ermüdetem Pferde nach Haufe zurückfehrte. Auf
dem KRücweg war er der Familie Sarit{how im Wagen
begegnet. 2 A ; S Sn

. Mimotfjchla befahl dem Kutjcher, zu Halten, und rief
den jungen Mann zu ſich.
Sie kommen von Krasnoje, Peter Waſſiljewitſch“
fragte ſie im unſchuldigſten Ton. War es dort recht
heiter ?

„Nein, ich
Peter etwas beklommen.

komme nicht von Krasnojen erwiderte
„Warum follte ich dorthin
reiten?“ )

Warum?“ rief Mimotſchka. „Nun, Ihr Bruder iſt
doch dort! Deßhalb meinte ich, Sie wären ebenfalls zum
Beſuch bei der Familie! Heute Morgen begegneten wir
Ihnen. Sie ſaßen zu dreien im Wagen, Maxim Bogs
danowitſch, Ihr Bruder und Wera. Und e8 war eine
wahre Freude, fie zu ſehen. Auf den erſten Blick konnte
man fehen, wie froh und heiter fie waren!" —

Petja erwiderte keine Silbe —

Ich begreife übrigens nicht“ fuhr die geſchwätzige
Mimotichka erbarmungslos fort, „warum Sie nicht dabei
waren. Ein Tag auf dem Lande ift doch fo ſchön Und
ſie werden dort doch wahrfcheinlich den ganzen Zag zu
bringen und erft ſpät nach Hauſe zurückkehren. Wenigſtens
war es ſchon geſtern ſo verabredet. Nicht wahr, Mama,
Sie hörten es doch auch, als Wſewolod Waſſiljewitſch





Sruo /
x n5 30) fage Ihren aber: er wird zurüctreten! Sie
nen nicht feine Fran werden 1“ . ; ,





fagte, er werde Heute nicht mit dem Miniſter abreiſen —



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