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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0323

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Ofg., nit den 3

‚mit Den Bei
Poſt vierteljährli

9











Jahrgang.
Berlag von G. Geifendeer
lich: Ich. Geiſendarfer.









Berlin, 3. April... Das Kleine Journal“ hatte in
nr Berichte über Einzelheiten beim Empfange des
ſidinns des Herrenhanſes durch den Kaiſer u. a, ge:
er Herrſcher habe nach einer ganz anderen Seite
ſals in Bezug auf den Bremer Vorfall) eine heftigere
ache führt Wer mit dieſer „anderen Seite“ ges
ſei berriet das Blatt nicht Die Tägliche Rund—
u bervollſtändigt nun die dunkle Aeußerung des Blat—
daher, daß der Kaiſer beim Empfange des Herren-
Spräfidiums von den preußiſchen Agrariern
hahen joll: „Che (fe den Kanal nıdyt
lücken, unterſchreibe ich die Zolltarife
ti, und zwar unterihreibe iQ) nur Die,
Oö will“ Das „SG. Zgbl.” bemerkt dazn biſfig
armen Schlucker vom Bunde der Motleidenden werden
icht gerne Hören!“ Die agrarifehe „Deutfche Tages—
ſucht dieſen Hohn dadurch zu parieren, daß fie
bt: „Der Katjer hat das Recht, von ſeinen Unter—
zu verlangen, daß fie fich nur un verblirgte Worte
Unverbürgte Aeußerungen weiter zu ziſcheln und
dazı zu machen. ift Vomeſtikenart, die machen

E mie —
Franukreich.

. Mpril. Durch eine heute Vormittag vor—

ie ürzliche Umerſuchung wurde beim Miniſter—

der @ehle fejtgeftellt. — Der Marineminifter ordnete
aß mit dem Bar von 20 Unterfeebooten, die auf
durg, Kochefort und Toukon zu verteilen find, be
N mird. — DE
Marfeille, 3. April. 5000 Arbeiter fanden fich heute
jen auf dem Quais ein, um die Arbeit wieder aufs
Yinen.. Ungetähr 4000 wurden befchäfttgt, Zahlreiche
wagen verkehren ungeſtört, die Ordnung wird wie
der von der Gendarmerie und Kavallerie aufrecht ers

Italien

igen Schiffswerft, murde mit großer Stimmen-
eit beſchloſſen, in den Ausſtand zu treten, weil fich
rektor weigerte, die Forderungen der Arbeiter zu
Alligen Von 1000 Mann ſetzten 160 Mann die

Die Wirren in China,
ondon, 3. April. Reuter meldet aus Tientſin:














oͤn einer Kompagni



















































‚11 NRäuber wurden getötet,

„Die Deutſchen erbeuteten
ein Geſchuͤtz und eine Anzahl Karren. Es verlautet,
ein Dusend Ausländer ſolle init den Räubern in Ver

50 verwundet, 30 gefar

= London, 3. April. Der Berichterftatter der „LTimes"
in Veking telegraphirt unter dem 29. Mürz Über ein
Snterview, das er mit Li-Hung-Sidhang hatte. Li-Hung-
Tiehang gab zu, daß feine Bolitit auf der Ueberzeugung
begründet jei, daß Nußland die einzige Macht fei, die
China zu fürchten habe. Rußland habe feinerzeit China
angeboten, wegen der Mandjehurei mit ihm zu verhandeln.
China fonnte nicht ablehnen, da c8 zu Begiun dev Un-
ruhen durch feine Beamten ins Unrecht gefeßt wurde, IN-
dem Diefelben die ruſſiſchen Streitkräfte angriffen Beim
Fortſchreiten der Unterhandlungen wurde Rußlands Ton
gebleteriſcher. China würde cs vorgezogen Haben, daß die
Mandihurei- Frage durd das Concert der Mächte

Anregung entichieden ab. Auch den Vorſchlag Chinas,
die Bedingungen des Abkommens den befreundeten Mäch-
ten mitzuteilen, unterJagte Rußland als eine Verletzung
des diplomatijhen Brauches Li-Hung Tſchang leugnel
nicht die Exiſtenz freundſchaftlicher Abmachungen zwiſchen
Rußland und China, erflärt aber, diefe gehen nur China

ftatt nad) Peking? (Entweder fürchteten die Mächte Ruß- |
land, mie könnte man dann überraſcht fein, daß auch
China Rußland fürchtet? Oder aber die Mächte betradh- |
teten ‚die Frage alS eine Maßregel untergeordneter Be—
deutung. Wie könnte in dieſem Falle China auf ihre
Unterſtützung rechnen? Er gebe zu, daß das Abkommen,

China unterzeichnen müffe und unterzeichnen werde. Nuß-
fand drohe jeßt geradezu mit der Annektirung der Mand- |
ſchurei Als es an die Zufiherungen erinnert wurde,
die e8 den Möchten in dem Sinne gab, daß es keine
territorialen Vorteile ſuche, erklürte Rußland, es ſei feſt
enkſchloſſen, die Zuſicherungen, welche nur bedingungsweiſe
gegeben ſeien, zurückzuziehen Li⸗Hung Tſchang gab auch
zu, daß China keinerlei Sicherheit dafür habe, daß das
Abkommen Rußland dauernd zufrieden ſtellen werde. Er
rechne aber immerhin auf eine Friſt von 10 20 Jahren,

Paris, 3. April. „Newyork Herald“ meldet aus










Is x
ergangenen Sonntag wurde 7 Meilen nördlich von
Une ungefä



















Des Bruders Braut,
Man aus der ruſſiſchen Geſellſchaft von E. Golowin.
Genehmigung des Verfaſſers uͤberſebt von N. Hauff.
(Fortfegung.) .

ic haben me
ch. Die

icherte, daß an feiner Stelle jeder gute Kamerad
handelt haben mürde, 022 Sn
rlauben Sie mir, anderer Meinung zu fein. Zu
‚ia, da war der kameradjehaftlidhe Geiſt noch

3 vorfichtig und berechnend geworden. Nun,






eſtellt ſein werden,“






|







Peling von geftern: Japan hat geftern China die {Arift-
liche Verficherung gegeben, daß es die Konſequenzen der
Weigerung China's den Vertrag betr. das Mandſchure i⸗



Sch muß Sie mit der Gejelfchaft bekannt
machen. Ich denke, bei uns werden Sie ſich nicht lang-
weilen. Wir werden Sie als zur Familie gehörig be—
trachten.“ 7
Petja Lonnte die Herzliche Einladung

‘ „30 bitte, mr ganz ohne Umftände,“ wiederholte
Knjäſchitſch beim Abſchied, indem er Petja abermals um—
armte. 3
uf der Schwelle begegnete Knjäſchitſch zwei Offi—
zieren. Es war der Adjutant Nowokreſchtſchensly und der

zückendſte jnnge Mann der Stadt. Augenſcheinlich erfreute


vadem vom Regiment. Als fie ſich nach kurzem Beſuch
verabſchiedeten, bemerkte Nowokreſchtſchensk) zu Narow—
tſchatow

„Weißt Dur, mein Lieber, bei Liht befehen, erweiſt
{ich diefer Borosdin, den wir für beſchränkt hielten, viel
Hlüger, als wir alle“ Pa

„Wiefo?"“ fragte verwunde

tt das ſchöͤne Fürſtchen, das

Nun verſteht jich. Hat das etwa nichts zu bedeuten,
daß Knjaſchitſch ſelbſt hierher kam? Wem von uns jungen
Wenten erweiht er ſolche Ehrere )
„Was folgt daraus? Natürlich iſt er ihm dankbar
wegen feines Sohnes.“ — A




















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an beitinmten Tagen wird nicht garantiert. Gratisverbreitung

durch Säulenanſchlag.










28. Jahrgaug.
öflelche; Untere Medinnjten fe 17, ——

unterzeichnen, teilen werde, ſelbſt wenn

London, 3. April. Die „Morning Bolt" meldet 28
aus Paotingfu vom 31: May Mitteilungen Hinefifcher





Tjehang die Nachricht, das ruffiſche Abkommen fet

unterzeichnet; ferner feien fie unterrichtet, Der Kaiſer
werde im nächſten Monat nach Peking aufbrechen, die

gramm des „Standard“ aus Tientſin vom 1. erwarten
die Chineſen, das Mandſchurei-Abkommen werde in dern

nächſten fünf Tagen vollzogen werden

— Avril. Die „Köln. Ztg." meldet aus


120 Kilometer fitdweitlidh von Paotingfut, fand eine Yeies
Die Kolone des
des franzöfiidhen Generals Baillond ging am 1. April
dorthin uut der Eiſenbahn ab. — —
Qondon. 3, April. Das Reuferſche Bureau meldet
aus Baotingfit vom 30. März: 10000 Mann chineſiſcher
Truppen unter einem Schwarzflaggen-Führer ſtehen zur
Zeit 12 Meilen von Huolu, wo 3000 Mann franzöſiſcher
Truppen ungeduldig darauf warten, die Chineſen angreifen
zu dürfen, durch poſitive Befehle aus Peking aber von
dem Angriff zurückgehalten werden. Paotingfu iſt völlig
ruhig und in beſſerer Verfaſſung als i gend eine von den
Verbundeten beſetzte Stadt. Die obrigkeitlichen Geſchäfte
werden ganz von chineſiſchen Beamken beſorgt. Die fran—
zöfifdh-deutiche Kommifiion verhält ſich nur beratend und
greift nur in dem Falle ein, wo es ſich um wirkliche Uun
gerechtigteiten handelt und handelt dann als eine Ark
Appellgericht
Der ſüdafrikaniſche Krieg.
Kondon, 2 April. Amtliche Kapſtädter Depeſchen
beſlätigen die Vereinigung Bothas und Dewets
Dieſelben verfügen zıufammen über 13.000 Mann und
genügend Artillerte-Matertal und beabfichtigen eine große
ÖYueratton gegen Geveral Fremd.
London, 3. April. Aus Naauwpoort wird vom 2. ds,
berichtet: Infolge erneuter Thütigleit der Buren in der
Beritörung der Bahnlinien ft der Bahnverkehr nad
dem Norden Nachts wieder -[uSspendiert. In der
Kapkolonie befinden fih nur feine zZzerftrente Burenabs
teilungen. —— N
Durban, 2. April. Die Buren ſprengten in der
Nähe von Newcaftle einen Zug in die Luft und zogen
ſich in die Berge zurück, als Campbell's Truppen er
ſchienen. DE ZB ES RE
Kapſtadt, 3. April. Die Geſamtzahl der bis jeßt
vorgekommenen Peſtfälle beträgt 315. An der Peft find
bis jetzt 107 Perſonen geſtorben, darunter 22 Europäer. r








umjonft feine Haut zu Markt trug. Iebt ift er bei Anjäs
ſchitſch hoch angeſchrieben. Und mit ſolchen Trümpfen
in der Hand kann er auch zu deſſen Tochter ſeine Blicke
erheben.“ 5 a —
Nowokreſchtſchensky hatte ſelbſt oft von Wera geträumt,
aber bis jetzt hatten ſeine eifrigen Bemühungen bei dem
jungen Mädchen einen ſehr kalten Empfang gefunden.
Was wird er damit erzielen ? erwiderte der Heine
Fürft felbftgefällig. „Wenn id) etwa ernjtlih auf den
Einfall füme 8 a U
Berſuche Dein Glück, rate ich Dir,“ erwiderte Nowo⸗
kretſchensky mit ſtillem Lachen Wirklich, wem würde das
eher zukommen, als Dir?“
Der junge Fürft reckte fich wohHlgefällig in die Höhe.
„Nun ja, zum Teufel, bisher Habe ich noch gar nit
daran gedacht. Es iſt wahr, in meinen Jahren iſt es
eigentlich noch zu früh zum Heiraten. Mor das
Mädchen it vertenfelt Hübjh! .. . Nun, ih denke, fie
wird auch nichts dagegen Haben, Füritin zu werden.“
Der Adjutaut warf ihm einen etwas höhnijdhen Blick
zierlich auch der Meine Prinz war, und obgleich
er franzöſiſch faſt ohne Fehler ſprach, hatte der Adjutant
doch eine zu geringe Meinung von ihm, um einen ſolchen
Rivalen zu fürchten. Aber es konnte nicht ſchaden, ſich
in im einen etwaigen. Erfolg Petjas zu ſichern nd
von diefem Tage an bemühte {ih Nowokreſchtſchensky
überall, wo er nur konnte, unmerklich die Popularität,














5 un, mein Sicher, unfer Petja, obgleich fein ſtarker



Geiſt, hat doch berſtanden, es ſo einzurichten daß er nicht



deren Petja fi jebt in der Stadt erfreute, 3 nute
graben. 22







 
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