Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0619

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
















„und Feiertage. |
und das Sfeitige
g., mit den. Bei-
oft vierteljährlich |
Ugeld.

Gricheint täglieh mit Ausnahme der Sonn-
US Beilagen das „Seidelberger Volksblatt“

Uufırierte Sonntagsblatt“, Preis 30 Pf
lättern 40 Bfa. monatlich. Durch die
— 1 IRT, Done Beite





28, Jahrgang.
Mick und Verlag von S. Geiſendörfer.
| ntwortlig: Ga, Geifendürfer,

Hr, 154,
Die Haftbarfeit des Muffichtsrates.

Im Montag Abend hat in Leipzig eine dem „Verein
Händiger Lei
. „3 berechtigter Sntereffen” einberufener Aftionär
4 „Leipziger Bant beſchloſſen, einen Ausi
er Material für den gegen - die Dir
ANihtsratmitglieder der Lei
greßprozeß ſammeln foll.









chuß zu wählen,
eftoren und der
pziger Bank anzuftrengenden
Dieſes Worgehen begrüßen
— mit Genugthuung, denn es liegt nicht nur im In—
} ul der Aktionäre und der Gläubiger der Leipziger
NM, daß die Regreßanſprüche nicht nur gegen die Di-
ren ſondern auch
mitglieder mit En
rn es iſt hier nich
nheit vorhauden.

Me Direktor















tichiedenheit durchgeführt werden,
ct minder din Kntereffe der Allge⸗
Denn je energiſcher gegen pflichtver—
en und Aufſichtsratmitglieder verkrachter
ngeſellſchaften vorgegangen wird, deſto mehr Bedenken
© in Zukunft ſolche Herren haben fich auf Koften
tionäre zu bereichern oder eine ſolche Bereicherung
Arektoren aus Pflichtvergeſſenheit oder aus fonit irgend
AM Oründen ftilljehweigend mitanzufehen.
g St Veipziger Fall. iſt geeignet zu einer Probe auf
Crempel, ob die Deftimmungen über die Haftbarkeit
Direktoren und Auflichtsräte noch den Forderungen
lot raxis genügen. Die Frage hat aber diesmal auch:
4 rn eine wirklich praktiſche Bedeutung, da die Direk
‚1 und Anffichtsräte der Leipziger Bank durchweg zu
ehrfachen oder gar vielfachen Millionären ‚gerechnet
irn Es iſt alſo diesmal etwas für die Gläubiger zu
wenn es auch fraglich bleibt, ob für die Aktionäre
9 Übrig bleibt. —
Können nun die
‚ger Bank haftbar
t der Direktoren











Direktoren und die Mufjichtsräte der
gemacht werden? Betreffs der Haft⸗
beſtimmt S 241 des Handelsgeſetz⸗

* „Die Mitglieder des Vorftandes haben bei ihrer
me Führung die Sorgfalt eines ordentlichen Geſchäfts
® S$ anzuwenden. Mitglieder die ihre Obliegenheiten

J haben der Gefellichaft als Geſammtſchuldner für
aus entſtehenden Schaden.“ Betreffs der Auf
ee beftimmt S 246 des Handelsgefesbuches: „Der
2 NN Geſchäftsführung der Geſellſchaft in
Weigen der Verwaltung zu überwachen und ſich

Zwecke yon dem Sange der Angelegenheiten der
fern SM Unterrichten.“ Betreffs der Haftbarkeit der
N ae aber beftimmt S 249: „Die Mitglieder, des

DS haben bei der Erfüllung ihrer Obliegenheiten
Tafalt eines ordentlichen Gejhäftsmannes anzu
* Mitglieder, die ihre Obliegenheiten verlegen,
Ömefeh ur EC ehafE mit den Vorftandsmitglieder als
* uldner für den daraus entſtehenden Schaden.“
‚der Leipziger Bank weder die Direktoren
chtsräte „die Sorgfalt eines ordentlichen

%$" angewendet, ſondern vielmehr ihre Pflichten

E&

S
Yen









Freitag, den 3. Juli
in der allergröblichiten Wei]
liegt wohl auf der Hand.
verletzung würde ſchon darin
über 63 Millionen
Unternehmen,
87 Millionen Wark einräumt. Dieſe
wiegt aber im Fall der Lei
da der Kredit einem Unterne
deſſen prekärer Lag
Leipziger Bank, die
Trebertrocknungsgeſell
richtet waren.

Wir gehören nicht z
oder vielleicht gar umnınd
ſetzgeber ſchreien.
den letzten Jahren gegen pflichto
geltend gemacht wurden,
Wortlaut des Handelsgeſ
Aufſichtsrates an einer
leidet und daß es nicht Leicht iſt, auf
einen Aufſichtsrat zu faff
| Handlung,
nachzuweiſen iſt.
auch die Stra
welche dem Borft
wiſſentlich falſchen Darſtellungen der Lage der Ge
in der Hauptſache
Jahr und Geldſtrafe bis zu 20000
fie abſichtlich zum Nachteil der Ge

Eine ſolche Abſicht iſt
zuweiſen. Die Regierung
Urſache, ſich mit der Frage
Revifion der Beſtimmungen
toren und Aufſichtsrate und über di
allen die Pflichten des Aufjichtsrats an
Die Vorgänge bei. der Leipziger Bank um
verfrachten Aftienunternehmungen bieten
wertvolles, wenn auch fehr teures Materi

ſellſchaft handeln.

der Zeit wäre.
d bei den anderen
hierzu ein ſehr
al“.
Deutſches Reich.

— Karlsruhe, 4. Suli.
gen zu Schießübungen der 28. Feldartillerie-Brigade nach
Griesheim bei Darmitadt ab— ;
= Kiel, 4. Yull. Das Schulſchiff
heute bei herrlichſtem Wetter
treten. Prinz Adalbert,

„Charlotte“ hat
ſeine Auslandreiſe ange⸗
der dritte Sohn des Kaiſers,
der ſich bekanntlich der Marinelaufbahn widmet, begibt
ſich von Swinemunde nach Berlin zur Verabſchiedung
vom Kaiſer. Nach ſeiner Rückkehr ſetzt die Charlotte
die Reife fort. | ;

Norderney, 4. Kult.

Der Reichskan zler iſt in
Begleitung mehrerer Beamte

n hier eingetroffen und in der



BAHN NER AS ?



ei — — —E7 ENGE
“ah Des Bruders Braut,
9 Ber. E48 der ruffilhen Gefelfhaft von E. Golowin. ;
4l tigung de8 Werfaffers überlegt von I. Hauff.
en Ver (Fortſetzung. n
DU N war es ſehr peinlich, ſolche Worte zu hören.
fen no ihr Vertrauen und ihre Achtung vor dem
et den Tchr gefunfen waren, fo itand er ihrem Her-
108 ein: c) MÖher noch ols Früher. War fie doch jet
le Wollte letzte Stütze! Niemandem, auch ihrem Vater
HR et e fie Ngeltehen, daß fich auch in ihrer Bruft
A fort t gegen AWfewolod regte. Und ſo fuhr ſie hart⸗
Ber aͤu verteidigen.
rise JEW denn fonft nad) Deiner. Anficht meine
ANite Bert Mich haben?“ unterbrach Knjäfchitich ihre
digung „Von ſelbſt iſt es doch nicht ge-
(PP Masmetalsti aber it zu beſchränkt und
erent einige Jahre Verbannung nach Sibirien
e für ihn ſo unbedentenden Summe Wagen.
das UT jemand thun, der rund hatte, anzu-
On fein Verdacht treffen und daß ich es
klichen Unterfuchung kommen laſſen würde
pc daß en 9 allem auf Wiewolod, und gerade der
Dei a Teine Unterfehrift nicht mit auf dem Wechſel
chulg danz Anbeteiligt bei der Sache cheint, macht
ahrſcheinlich Haft Du denn auch daran
chrift der meinigen ähnlich AR

F

A















1
die Arbeit überraſcht Hatte: und diefe
nichts anderem beftanden, als in einer fortwährenden Wie—
derholung des Mamenszuges ihres Vaters! Ein Zittern
befiel fie bei diefer Erinnerung. Damals hatte fie im.
Scherz geäußert, daß Wſewolod die Unterſchrift ihres
achen verſtehe Sie verſtand
8 geweſen bei der ſie ihn da—
mals angetroffen, — ſie erinnerte ſich ſogar an den Aus-
druck des Entſetzens in feinem Geſichte Gegen den Vater
durfte fie davon natürlich kein Wort erwähnen. Das
wäre ja eine {recliche Waffe gegen Wſewolod geweſen
— und um nichts in der Welt durfte fie ihn in irgend
eines Dritten Hände Kiefern! : !

„Yun, meine Liebe“, {hloß Knjäſchitſch, „aſſen wir
jetzt dieſen peinlichen Segenftand fallen. Du bift, wie ich
ſehe, ſchon ganz abgeſpannt Morgen früh werde ich alles
aufklären und mich nach allem erkundigen. Dann wird
man Dein Täubchen ſchon aus dem Käfig wieder heraus—
laffen; deffen ſei verſichert.“

Am nachſten Tage ſchon um zwölf Uhr erſchien Knjä—
ſchütſch wieder bei ſeiner Tochter mit einem ganzen Bündel
von Neuigkeiten. Wera empfing ihn mit freudeſtrahlen
dem Geficht. Sie hatte an demfelben Morgen durch einen
Boten einen Brief von Wſewolod erhalten, im dem er ihr
Yung meldete mit dem Er-
endung des Wagens, Nur eines batte er

btiſch ſo
Arbelt hatte ja in

jebt, was für eine Arbeit ec

juchen um Zuf



pt ine. Sand]
San Sorte ihres Vaters riefen Wera plöglich
n vergeſſenen Vorfall ins Gedächtnis zurück,





















= | Anzeigen: die 1-{paltige Petitzeile oder deren Kaum
1 20 Bfg. Lokale Ge{Mäfts- und Privat⸗Anzeigen bedeutend |.
ermäßigt. Keklamen 40 Pfg. Kür Aufnahme von Anzeigen
an beitimmten Tagen wird nicht garantiert. Gratisverbreitüng
—— durch Saäulenanſchlag.












28, Jahrgang.

—IIIII —I 7,
Jemnſprehancinß Wr. 681. 1901.

Züri 2 ,

li. Infolge der jüngſten Zwiſchen—
Ih=jerbifhen Orenze werden jämtliche





Salonif, 4. Iu

fälle an der türfti

Grenzpoſten mit a

terie — beſett..
Konftantinopel, 4. Sul.

Sultans ift geſtorben

Zur 45tägigen Giltigkeitsda
Rückfahrkarten.

.BN. Rarlsruhe, 4. Juli. Die 45tägige Siltigfeit. der
Rücfahrkarten im Verkehr mit preußiſch heſſiſchen
Stationen iſt nunmehr auch im. Durchgang durch Elfaß
und durch die Pfalz zugeftanden worden. Herner wird vom
6. Juli 1. X. ab die Giltigkeitsdauer der Nückfahrkarten
im inneren badi{Hen und im direkten Verkehr mit
Stationen der württemberſchen und bahriſchen Staats—
bahnen, der Neichseifenbahnen in Elſaß-Lothringen, ſowie
der Pfätziſchen Ei
——
Zage wurde die 45tägige ®iltigkei
fahrfarten auf den pfälziſ
kal- wie im Gegenſeitt
geführt Di a
Münden, 4. Juli. Die Diefigen Beitungen bringen
über das Ergebnis der {kddeuvti
ferenz noch vorjichtige Mitteilungen, indejfen beruht das
auf offigiöjer Berflaufulierung. des Wortlauts. Die Kon--
ferenz beſchloß, die Htägige Gültigkeit der Rückfahr—
karten im Verkehr mit der preußiſch-heſſiſchen Eiſenbahn
gemeinfhaft ohne weiteres einzuführen. Dieſelbe Giltig
keitsdauer im inneren Verkehr w
beſchloſſen, ſollte aber den Regieru
tembergs und Badens aufs
Es kann als ſicher gelten, daß
zuſtimmend entſcheiden Von der baheriſch
ſind die Aktenſtücke über die Einf
Giltigkeit auch im inneren Verkehr
genten zugegangen. Wenn dieſet,
noch heute unterzeichnet, ſo wird die
morgen in Kraft treten. Di
Andere Eiſenbahnfragen wur
die Anſchauung vor, daß durch die verlängerte Giltigkelt
der Rückfahrkarten weitere Reformen und Verbilligungen
für abſehbare Zeit ausgeſchloſſen ſind. Solche wären auch
für Bayern durch die großen Schwierigkeiten ausgeſchlo ſſen,
denen diesmal die Aufftelung des Budgets. begegnet. Um
Sehlbeträge zu vermeiden, müſſen ‚[elbft wichtige dringende
Ausgaben zurückgeftellt werden. —



uer der

Mit dem heutigen
ts dauer der Rück—
chen Bahnen ſowohl im Lo—

ngen Bayerns, Würt
wärmſte empfohlen werdem
alle drei Re
en Regierung
ührung der 45tägigen

was wahrſcheinlich iſt
Maßregel ſchon uüber
e Konferenz war fehr furz.





Der füdafrikanifche Krieg.
— Memyork, 4. Juli. Der Burenagent Bear fon



richtete einen Aufruf an das amerikaniſche Volk,

ſch. „Vielleicht
. Schlau genug it er,

„Gott fer Dank!" bemerkte Knjäſchit
kommt er trocken aus dem Waffer.
das läßt fich ja nicht leugnen Obgleich ich ihn mit Ver
gnügen zur Zwangsarbeit verurteilt jehen würde, muß ich
ihm ja doch Deinetwegen zur Hilfe kommen! Ia, ja,
Wera, wir Haben uns mit einem ſauberen Täubchen ver
bunden, mit einem feinen Bürſchchen. Wo hatte ich nur
meine Augen, als ich Dich an ihn verheiratete

Wera wollte den Vater unterbrechen, aber er ließ fie
nicht zu Worte kommen. „Höre lieber au, mas ich Dir
noch zu erzählen habe. Dann fannft Du feine Bartet er-
greifen, menn Dur noch willit. - Ich habe jetzt genug über
ihn erfahren, um zu begreifen, welchen Weg alles Geld
genommen hat. Ich hätte ſchon laängſt ihm me hr auf die
Finger ſehen müſfen, aber in dieſen ganzen letzten drei
Jahren hat er mich mit ſeinen ſüßen Reden zum Narren
gehabt.“ N . *
Dennoch ſchien Kmäſchitſch nicht beſonders erzürnt zu
ſein. Augenſcheinlich fand er an Wſewolods Aufführung
ſogar eine humoriſtiſche Seite er ſah ſich deſſen Streiche
mit einer faft beifälligen Nachſicht an, wie fie ein ge
ſchickter Tafchenipieler bei dem Publikum findet, das er...
immer wieder zu täufchen verſteht ; 2

„Was mich anbetrifft“, fo ſchloß er,
das eine Lehre ſein, künftig vorſichtiger zu handeln!“

Anders war der Eindruck, welchen feine Mitteilungen |
auf Wera machten. Als
gangenen Unterſchleifen hörte,

„ſo wird mir

Dlug fie die Hände zufam-



nf, — um welchen Preis er die




9, daran zu glauben.













 
Annotationen