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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0231

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cheint 7 mit F— ber — 5
16 Beilag Heldelberger Volkoblan und ve feitige |
83 AM ‚Preis 30 Pfg., mit den Bet

tern 40 Big. EN Durch die Poſt vierteljährlich
Mk., ohne Beſtellgeld.



28. Jahrgang.
uck und Verlag von G. Geiſendürfer.
autwortlich· Üch. Geiſendörfer.





eidellkerger




g. Lokale Gefäfts- und Privat-Anzeigen bedeutend

N EHE Reklamen 40 Pfg.. Für Aufnahme von Anzeigen

an beſtimmten Zügen wird nicht garantiert. Gratisverbreitung
durch SAMEN:










Jahrgang.






_Sreitag, den * März




1901.








































Bremen, 7. Mürz. Bet feinem eriten Verhör machte
tiland einen kläglichen Eindruck. Er iſt ein Bunſche
N nicht unangenehmen @Gcfichtszligen. Bleich und am
Maen Körper bebend fit er da. Sein Anzug war über
über mit Schmuß bedeckt MNeber den Grund feines
Ainnens war nichts von ihm zu erfahren. — Der



blikum durch ſein Weſen aufgefallen. Er
Dt an Epileptiker und bereits in irrenärztlicher Be—
Ndölung gewejen zu Jen. — , Der Katfer ift mit
NM Zug 10 Uhr 40 Minnten von hier abgefahren.
Warte, 7. März.
"ntlicgen bereits die Bremer Meldung von den: Attentat
1 Kin deutſchen Kaijer. Sie drücken dabei die Anficht
>, daß eS {ich offenbar um einen Geiſt eskranken
A lt, da fonft der Zhäter ein cr mörderiſches In⸗
ment eng hätte.
Xonxdon, 7. März.
T die Meldung aus Bremen Über das Attentat gegen
er Wilhelm. Das Telegramm mit diefer Nachricht
En bon den meilten Blättern nicht mehr aufgenommen
en,
(tete, ofne die
Big Eduard Hat fofort an den SKaijer ein Glück⸗
nſchlelegramm gefandt.
Berlin, 7. Mörz.
rgens hier eingetroffen.
ertin, 7. Diaz Der Katſ er „empfing Heute
"Hag‘ 12 1lpr den Meichstanzier.
Berlin, 7. DMögz.
"icht. veröffentlicht:
ſichtshälfte eine vier Centimeter lange, über das
chbein verlaufende Wunde, die bis auf den Knochen
Die Wunde hat die Befhaffenheit einer Quet—
blutete mäßig und wurde ohne Nat durch einen
and geſchloſſen Der Kaiſer verbrachte die Nacht
ch er iſt frei von Kopfſchmerzen und bet gutem All—
befinden. Leuthold; Bergmann; Ilberg.“ Der
A mußte zu ſeinem beſonderen Bedauern die Reife
© Königsberg zur Einweihung der Königin nee
Sbnistirhe aufgeben, .
„Berlin, 7. Mörz.



Der Kaiſer iſt am % Uhr

Die Nordd Allg. Ztg. alte:
3 Seifer wird dorausſichtlich etwa 14 Tage
© Zimmer hüten müjjen. Die Berwundung

15. Dasfelve Blatt fchreibt:
re Abreife ton Bremen auf der Fahrt vom Rathaufe














Der Hochzeitstag. ]

Roman von H Palmés-Payfen
Machdruck verboten.)
ortiebung) U
Der Heutige Tag hatte ih in des Herbſtes lichteſtes
and gekleidet. Er ftreute in die befränzgte Stadt ein
968 Licht und erhöhte die Stimmung der fröhlichen
4 Den, die fich immer wieder von neuen belebte, denn
weilte der Fürſt auf feinem Schloß und ward
Fuß oder Roß, oder im lautlos dahinfliegendem
tagtäglich von feinen Anterthanen geſehen und

09 grünten auch die Kränze und Aeuueten die
N Ein ſaufter Regen hatte Tags Bere Alles

J

blinkte und aligerte Alles in der Some.



Sicht befummen. Wie er gefagt, gefehah e8. Täglich
N und fangdauernde Gelage im Schloß oder im
N So mar e8 bisher immer geweijen. Erfchien der
dw als Nimrod, ſo verſammelte er ſogleich alle die dem

werk ergebenen Genoſſen um ſich und zu dieſen ge—
N in erfter Stelle die Belendorf’s, in den beiden
Jahren auch der Befißer von Rofenlos.
jeln erinnerte fich des Fürften Alexander nicht mehr.
Önite vor nn und 2 SE einer geoßen,


























Reichsober hauptes ein Eiſenſtück ſchleuderte, ſcheint nach


erſcheinungen behaftet zu fein, unter deren Einfluß er
viclleicht bei der Vollbringung der ſinnloſen Unthat han—
delte. Aus dankerfülltem Herzen preiſen wir das gnädige
Geſchick, das über das teure Leben des Kaiſers in einem
verhängnisvollen Augenblick waltete. Der Kaiſer bewahrte nach
dem Anſchlag eine außerordentliche Ruhe und verriet durch
kein Anzeichen ſeine Schmerzen, die ſich bald nach dem
Wurfe einſtellten. Erſt als auf dem Bahnhof ein
leiner Yunge rief: „Der Kalter
wurde die Aufmerkſamkeit der Umgebung des
Kaijer8, der bis dahin fein Wort über den Vorfall
verloren hatte, auf die Wunde gelenkt.

Wunde und legte den erften Verband an. Der Blut-
verluft war erheblich; auch der kalſerliche Mantel wies
Spuren davon auf. Der Katjer machte noch während
der Fahrt von Uelzen dem Reichskanzler telegraphiſch von
dem Ereignis und der Art der Verwundung Mit—


fühle ſich aber ſonſt wohl.

Karlsruhe, 7. März. In befo — Audienz ſprach


freudige Teilnahme aus, daß der Kaiſer von großer
deben n gnädig bewahrt blieb.

Deutſcher Reichstag.

Ehedlalberiht des Heidelberger Lokal-Anzeiger u)

. O Berlin, 7. März

63 Stuung «2

Am Bundesratstiſche: Staatsſekretär v. Tirpitz
Der Reichstag ſtand unter dem Eindrucke des nichts
Bor Eintritt in
die Tagesordnung nahm der Präſident Graf Balleſtrem




eines unreifen Burſchen in Bremen fhwer im SGeficht ver:
feet worden fei. Er Inüpft daran die Hoffnung, daß um—
fer XKatferlicher Herr mit Gottes Hilfe recht bald wieder
Hergeftellt. fein werde. Das Haus nahm die Mitteilung
ftehend entgegen, Die Sozialdemokraten hatten ſich von
der Kundgebung ferngehalten.


Stats der Neichsmarine- Verwaltung.

bg. Nöficke-Kaiferslanutern (Bund der Landwirte)
wünſcht vom Staalsſekrelär Auskunft darüber, ob und in
welchem Umfange hente noch ausländiſches Büchſenfleiſch
zur Verproviantierung unſerer Schiffe verwendet werden


— * —2 Teiner ordern wies



befommen, jeitdem nicht mieder. Nım wäre ihr zur Auf-
friſchung jener Erinnerungen Gelegenheit geboten, fich den


Gleichwohl geſchah es nicht. Sie mied aus naheliegenden
Gründen die Stadt. Unweit derfelben lag das adelige
Stift, in dem die düftere Prophetin weilte und mande
der ihr bekannten. alten Damen.
Wußte bisher keine derfelben etwas
von ihrer Anwejenheit hier, fo follte es auch jeßt nicht
geſchehen. Außer der Straße zum Bahnhof und dem
ihr ſo verhängnißvoll gewordenen Weg nach der Anftalt,


betreten. .
Das wundervolle Wetter * indeß ins Freie,
Sifela {and in ihrem Zimmer zu einem Spaziergang
gerüftet.
die längere Zeit aus ihrer ®arderobe verbannt geweſen
jetzt aber wieder eingeführt waren — diesmal ein zart


Mode als ihrem eigenen Geſchmack entſprechendes Koſtüm.


Hochzeit, mir, daß die blutroten Nelken fehlten. Ihrem
Spiegelbild hatte ſie in der ganzen, langen Lebens

Heute zum erften Mal
ſchaute fie es fich mit einer gewiffen, prüfenden Neugier
Bin ih denn nod) diefelbe ge⸗
blieben, an der er damals ſo viel Gefallen gefunden —













Fleiſchbeſchaugeſetzes, das die Einfuhr ausländiſchen Büch—
ſenfleiſches und von Wurſt verbot, das Reichsmarineamt
ſich mit großen Vorräten verſorgt habe und daß augen—
ſcheinlich auch nach dieſer Zeit Büchſenfleiſch vom Auslande
bezogen worden jet. Das ſei ein unhaltbarer Zuſtand,
deun das deutſche Volk, das für Heer und Marine ſchwere
Opfer bringe, habe ein Anrecht darauf, daß Heer und
Marine ihren Bedarf im Inlande decken.

Staatsſekretär v. Tirpitz gab die Erklärung ab, daß
bereits vor dem JInkrafttreten des Geſetzes die Vertkräge
mit dem Yuslande gefündigt worden feien und daß uun-
mehr nur ſolches Conſervenfleiſch zur Verwendung gelange,
das vom Inlande bezogen ſei. Eine Ausnahme ſei gemacht
worben bei der China-Cxpedition, weil damals der Bedarf
im Inlande nicht hatte gedeckt werden können und man
ſich in einer Zwangslage befunden habe

Auf einige Bemängelungen der Abgg. Bebel und
Molkenbuhr (Soz.) ermidert v. Tirpitz, daß bei der
Marine ſelbſtverſtändlich alles gefchehe, um Unfälle zu vers


ſchwächen.

Zu der Behauptung, daß die Firma Krupp ang Aus⸗
land billiger liefere als an die Reichsregierung, erklärt
Tirpitz, dies ſei allerdings der Fall geweſen, es komme


ſei, die Firma mit ausreichenden, die Koſten des Betriebes
Der Reſt des Etats
wird debattelos erledigt.
Nächſte Sitzung Freitag 2 Uhr.
für die Militärbeamten und kleinere Vorlagen

Der ſuůdafrikaniſche Krieg

Kapftadt, 7. März Geſtern wurden 5 neue Fälle
von Peſterkrankungen, zwei Fälle von peſtverdächtigen Er—
krantungen und acht Fälle von Berührung mit Peſtkranken
zur Anzeige gebracht. Ein peſtverdächtiger Fall wird aus
Stellenboſch gemeldet. Der betreffende Kranke iſt ein
Weißer.

Kapftadt, 7. März. 300 Buren machten geftern
einen Angriff auf Aberdeen, wurden aber nach vier-
ſtündigem Kampfe zurückgeſchlagen. Die britiſche Beſatßung
Nach Ueberſchreitung des Oranje
fluſſes wandte ſich Dewet nordwärts in der Richtung
auf Philippolis Die Malanſa⸗Schützen welche anſchenend
von BDewets Korps detachirt waren, feuerten bis Bisſes
port auf einen Bahnzug, wurden jedoch von einer auf dem
Bug befindlichen Abteilung des auſftraliſchen Contingents
zurückgetrieben. Eine kleine feindliche Abtelung Ast
am 3. März Pella in Transvaal und führte vier Ge⸗
fangenen mit.

Brätoria, 7 März.





‚Die Gerrit Goffnungsoolle



nder inzwijchen durch die Kümmernile eine Andere .
geworden ? Es lag ein träumeriſch ſehnſüchtiger Ausdruck
in ihren Augen, ein nachdenklicher Ernit in ihrem Zügen.
Sie bemerkte nur das Letztere, ſonſt keine Veränderung.
Sie war ſchön wie immer, fonnte ſich dies auch nicht
verhehlen, und lächelte ein ſtrahlendes Sächeln, denn fie


um eines Andern willen und ſtrich fih nun das leichte


Stirn an tGr geliebt, eine Stirn, die nur die eine kurze,


ſollte er ſie wiederfinden, wenn
er eines Tags hier einfehrte, um ihr feine BVerzeihung
Darauf hoffte fie jebt mit aller Zuverficht,
Bde
Hand ſank haſtig hernieder, als habe fie fi vor den
Augen Derjentgen, welcher fie angehörte zu ſchämen. en

Giſela vergaß plötzlich alles Aeußerliche, Kleidung,
Schöhnheit und das Heiße Begehren und Sorgen ihres
Herzens. Shre Gedanken eilten zu der Stunde zurück,
in der fie Ulrich im Zimmer ihres Onkels gegenüberge-
ſtanden
goffen und ihre weißen Zähne drückten On wie ein Schreck
und Schmerz auf ihee Xippe,

„bo er geſehen hat, daß —
Sie eilte an einen Schrank öffnete ein aufichen
Dort, zwiſchen Spangen und Ketten achtlos hineinge—
worfen lag das teure Kleinod, das Sp der Se und







 
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