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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0108

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machen ſoll



















berichtet, daß

ein ſtarkes wohl ausgerüſtetes, vorzüglich



und auf Malmesbur y zu marſchieren.


werden.
















ſteckten.



führen?“




Ihrigen.“



wie man 3u
acht Jagen.

jagen pflegt, die Wölfe und Füchfje gute



Bermifchte Nadrichten.

Bug 109, welcher Mannheim 3,57 Min. verläßt, gertet
vorgeftern Iurz vor der Station Friedrichsfeld In einen
herabhängenden Telegraphendraht, der fih nach und nach
auch im das Räderwerk der Wagen verwickelte In den
Wagen vernahın man ein eigentämlidhes knatterndes Ge—
räuſch, welches beinahe unter den Fahrgäſten eine Panik
hervorrief Der Zug wurde bei der Thonwaarenfabrik
zum Stehen gebracht und das Hindernis entfernt. —
Wegen Warmlaufens einer Achſe mußte geſtern früh der
Speiſewagen eines DeZuges in Friedrichsfeld ausrangirt
Werden. ; . ;

Karlsruhe, 30. Jan. [Zum Oberbürgermeifter]
it Heute in einer vertraulichen Vorbefprechung des Bürger-
ausſchuſſes, welche der Obmann, Herr Profeſſor Dr Gold—
ſchmit, einberufen hatte, Herr Oberbürgermeiſter Schnetzler
einſtimmig wieder aufgeſtellt worden

Aglaſterhanſen. 28. Jan [Yagdglück.] Im
Jagdgebtete des Herrn Fuchs hier, kamen bei einem
Treibjagen im vorderen Centwald 3 Wildſchweine und 5
Rehe zur Strecke Die Wildſchweine hatten ein Gewicht


B.. Neyitadt, 30. Yan. [Zu dem gemeldeten
Unglücsfall] in Bierthäler. wird weiter berichtet: Der
Verunglückte iſt der 39 Jahre alte Taglöhner Andreas
Faſſer aus Lieberweier in Tirol. Cr war feit einigen
Tagen auf dem Vaſchishof mit Dreſchen beſchäftigt. Die
Leiche ſoll nur mit den Unterſchenkeln im Wafſer aufge—
funden worden ſein, während die Kleider des Körpers
noch trocken waren. Es iſt deshalb anzunehmen, daß
Faſſer erfroren iſt.

Abend ſtattgefundenen Bürgerverſammlungen lehnten mit
erdrückender Majorität die beiden von der Stadtverwaltung
zur Genehmigung vorgelegten Projekte zum Ausbau der
elektriſchen Straßenbahn, das Abſchrägungsprojekt
(1035 000 Mark) ſowohl wie das ODurchbruchsprejekt
(1,720000 Wit.) ab. Die Stahtverwaltung wurde zur
Abfaſſung eincsS neuen Planes aufgefordert.

Die geplante Reiſe des Prüſidenten Krüger nach
Berlin ſcheint doch Thatſache werden zu wollen. Ein in
Berlin wetlender früherer Burenkämpfer erhielt — wie
Berliner Blätter melden — aus Haag die Nachricht, daß
der greiſe Transvaalpräſident demnächſt den Städten Ham—
burg und Aitona einen Bench abitatten und bet Diefer
Gelegenheit einen rein privaten Abſtecher nach Berlin un—
ternehmen werben.





Aus Gtadt mu Bezirl Heldelnerg
Heibelberg, 31. Fon.

A (Gartenbauu-Berein,) In der geftrigen gut befuchten
Berjammlung erftattete zunächft der Nechner ben Jahresbericht,
nach welchem bei einer Mitgliederzahl von 244 die Einnahmen
545 ME. und die Ausgaben 405 ML. betrugen. Das Bermögen
des Bereins beziffert fich auf 1730 Mk. und hat gegen das Vor—
jahr eine Zunahme von 165 ML erfahren. Hierauf wurden
zwei NechnungSprüfer gewählt und die Borftandamahl vorge:
nommen. Durch Akklamation wurde der geſamte Borftand eins
{timmig wiedergewählt. Nach Erledigung dieſer geſchäftlichen
Angelegenheiten hielt Herr Kunſt- u Handelsgärtner G. Schutz
einen Vortrag über Hausgärten. Ausgehend von der Bedeulung
unb dem Zweck der Hausgärten, die dem Vergnügen, der Erholung,
der Verbeſſerung der Luftverhältniſſe und ſchließlich auch dem
Nuten dienen ſollen, beſpricht Redner eingehend je nach dem
Zweck die Anlage derſelben entweder in regelmäßigem Stile, wie
es bei Obſt und Gemüſegärten angezeigt iſt, oder in landſchaft
lichem Stile. Für Obſtgärten warnt er vor zu großer Ver—
wendung von Zwergobſt, deſſen Behandlung ſchwierig und nur
durch völlig Kundige erfolgen kann, für Ziergärten dagegen
empfiehlt er eine aus Nadelhölzern und Sträuchern gemiſchte
Anpflanzung und die Anlage von ſchönen gutgepflegten Raſen—
plätzen. Da ein ſchön und ſtilgerecht angelegter Garten gleich—
zeitig für das Haus eine Zierde bildet und für die bauliche
Wirkung desſelben von großer Bedeutung iſt, ſollte bei den

mehr Rückſicht genommen werden als es nach Anſicht des Redners
bisher geſchieht. Im Anſchluß an die anregenden Ausführungen


wohl erraten können, denn Ihre Sprache iſt nicht ganz

dialektfrei.“
(Fortſetzung folgk.)
Kuuſt und Wiſſenſchaft.

Heidelberger Stadttheater. „Joſeph und ſeine
Brüder.“ Muſikaliſches Drama in 5 Abteilungen nach dem
He von A. Duval. Muſik von Mehul.

ie Muſik, die uns Mehul bietet, iſt keine himmelſtür—
mende, ruhig fließt ſie dahin, die Stimmung mit den einfachſten
Mitteln und ohne Ziererei heroorrufend. Stellenweiſe ſchwillt
fie an wie ein mächkiger Orgelkon; immer jedoch verbindet fie
das Geſetzte, Ruhige mit der RE die dem Fran—
göfifchen, wie überall, fo auch in der Muftk, einen eigenen Reiz
verleiht. Sie ruft feine Megeifterung hervor, aber fie interefs
fiert bis zum legten Augenblick

Ya großen und ganzen wurde geftern Abend recht gutes
geleiftet. Herrn Schade's Joſeph war ſo übel nicht. Oefang-
lich gelang ihm die Partie recht gut, ſchauſpieleriſch freilich ließ
ſie viel zu wünſchen übrig Es freut uns immerhin, bei diefent
Herrn einen gewiſſen Fortſchritt hauptſächlich im Anfatz kon
ſtatieren zu können. Der Jakob des Herrn Paul war mit das
‚befte, was wir von ihm gefehen. Seine fräftige und wohllau—
tende Stimme klang nur im zweiten Alte einige Augenblide
etwas fach. Sonft Tann die Veiftung al8 wirklich abgerundet
bezeichnet werden. Nicht minder erfchöpfte Herr v. Keller die
Partıe des Simeon. Aırch hier ift ein Fortichritt nach jeder
Richtung hin unverkennbar. Frl. Geiland fang deu Benjamin






















einer Reife durch Mordamerika im vorigen Fahre ber di

amerikaniſche Gärtnerei und die gärtneriſchen Anlagen dort gC N
macht hat. Darnach beſitzt Newyork ungehenwer ausgedehnte koli
Parkanlagen von der Größe des hieſigen Stadtwaldes deren
Bepflanzung mit Ahorn allerdings eintönig iſt, die aber ſeht
{höne Rafenpläge, Büche, Seen 20. befigen und vom Publikum
ſtark benützt werden. In der heißen Jahreszeit dienen fie Lam“ |
ſenden von Menſchen ſogar als Schlafftätte. Aehnlich verhält
es fi in Chicago und St. Francisco, wos die Parkanlagen
nicht fo riefenhaft wie in Newyork find, aber ebenfalls nicht den
beſten Eindruck machen. Auch der Obſtbau wird in Amerika
in rieſigen Anlagen betrieben; die Produktion von Pfirſichen
Aepfeln iſt ungeheuer groß, aber infolge deſſen der Wert des

amerikaniſchen Handelsgärtnereien und Blumenbindereien, deren
Leiſtungen die der deutſchen mindeſtens nicht übertreffen. Der
Vorſitzende dankte dem Redner für ſeinen lehrreichen Vortras
und nachdem Frhr. v. Gbler ſich bereit erklärt hat, auch in
dieſem Jahre Reiſer von guten Obfifarten und Schnittreben
unentgeltlich abzugeben, ſchritt man zu der üblichen Berlofung
von Topfpflauzen, womit die Verſammlung beſchloſſen wurde

X (Der Maiferkommers der Heidelberger Stndenten: |
fehaft) wurde geftern Wbend im Saalbau unter großer Betei? N
ligung abgehalten. Stud. Liefe hielt die Kaiferrede, stud. Wien |“
green ließ einen Salamander auf den Großherzog und stud. m
Becker auf die Oüfte reiben. Geh. Rat Prof. Schröder fprad |
auf die Damen, die zahlreidh auf der Galerie vertreten waren, |
Die Profefforen der Univerſität mit Ausnahme des Proreltors,
der ein Begrüßungstelegramm ſaudte, waren faſt vollzählig
erfchienen. ;

* (Andienz.) CS. X. Goh. der Großherzog erteilte den
Herren Prof. Dr. Luenzer und Univerfitätsfelretäür Holl
Audienz.

> (Das Kaiferpanorana) bringt in biefer Woche zum |
erfien Male Anfichten der Stadt Paris zur Ausftellung. Die |
Straßen mit ihren regen Berkehrsfzenen, die prächtigen Ge“
bäude, Denkmäler u. f. w. und die berühmten hiftoriichen Kirche
feffeln das Auge des Befuchers voll und ganz. Lebhaften Bet“
fall finden die Hufnahmen von den VLeichenfeierlichteiten des



Trauerzuge vertreten, wodurch diefe Serie wohl uoch heſonderes
Sntereffe erweden dürfte. .
= (Marfktbericht.) Bei der vom Großh. Forſtamt
Heidelberg anı 28. d. MM. abgehaltenen Holzverſteigerung aus
Domänenwaldungen bei BZiegelhaufen wurden folgende Durdh‘
{AnittSpreife erzielt: Bon 1 Ster: Buch. Hußrollen 13,70 MM.
Brenzfcheiter bırch. I. 13,30 Y., MM. 11,10 We, II, 10,50 WM.
gem. Yanbb. IM. 9,50 M., Prügel: 1, 9,60 M., 1. 7,10 Wu |
gem. Laubh I. 8,70 De, II. 7 IR., Nudelgolz IL. 5,2 IN.; von |
100 Wellen II. buch. 19,90 WM., gem. Caubh. 14,50 IM, Nadel’ |
holz 10 M. Der Geſamterlös betrug 9950 DM. J
' bp CünfaNl.) Geſtern Vormittag ſtürzte der Taglöhner
Sean Kraus beim Abſägen eines Baumaſtes am Schloßberg
aus einer Höhe von 14 Metern ab und zeg ſich dabei ein
Verſtauchung des linken Fußes und eine Verletzung an der Lipp
zu. Nachdem er im Krankenhaus verbunden worden war
konnte er wieder entlaſſen werden
+,* (Polizeibericht) Berhaftet wurden zwei Frauen
zimmer wegen Umberziehens, zwei Berfonen wegen Beltelns un
ein Student fam wegen Ruheſtörung und Unfugs zur Anzeige

x Leimen 30 Jan Die Fahnenweihe de
Gejangdereins „Ciedertafel“] findet nicht, wi
frlher mitgeteilt wurde, am 19. Mat, fendern ſchon am
12. Mat ftatt. '

A Bammenthal, 30, Yan. [Wieder entlajfen.
Der des Beirugs verdäkhtige Yudhalter des Hiefigen Email:
werks wurde nad) feiner Cinvernehmung wieder anf freick |
Fuß geſetzt. ——

4 He nr A Ehe ER

Mitteilungen des Standesamt.

Eheanfgebote.
(Bom 22.—26. Januar.) E

Gaſtwirt Otto Georg Pfeiffer mit Maria Karoline Schüler
— Cithograph Karl Friedrich Wild mit Anna Marie Geimes
— Örauereiarbeiter Chriftian Friedrich Rüb mit Lina Chriftin
Bauer. — Tüncher Karl Friedrich Hanne mit Bernhardin
Friederike Lay Lindenmann — Lodierer Julius Penk—
mit Maria Weilguni. — Schuhmacher Johann Heinrich Het
tinger mit Anna Friederika Kammer. — Maurerpolier Kar
































Wendelin Sebaſtian Ziller mit Johanna Maria Rudi.—
















| mit gutem Erfolg. Der Chor Hinter der Bühne zeigte im St
bet mehr Inbrunft als muſikaliſches Feingefühl. Herr Wa
Ticzel fand Gelegenheit zu dokumentieren, daß er auch größe
ren. Werken gewachfen iſt. Einige zu ſchnelle Tempi ſeien feinen?
Temperament zugefehrieben. Für etwas mehr Rırhe beim Di
rigieren freilidh wäre ihm das Publikum und ich glaube au



tionen ein, nur die Streichinftrumente verlebten zuweilen unfe
Ohr. Dem Yuge bot die Regie manches Rätfel, fo eine mat
riſche Halle in Memphis und einen deutfehen Hain, der von
Palmen abgeſchloſſen ward. Immerhin fet auch hier ein loben?
werte& Streben anerkannt.

Heidelberg, den 30, Januar 1901 —B,

*

(Bu unferem Bericht über das Iehte Bachvereins
Fonzert) geht uns zu der Stelle: „Bei der Wiederholung (de
Totentanzes) hätte das Orcheſter maͤnchmal beſſer bei der Sa
fein dürfen“, folgende Berichtigung zu. .

. Dil geehrte Redaktion!

Bitte im Hinblick auf das Referat Ihrer Zeitung über da
letzte Bachdereinskonzert am 28. Fanuar um Aufnahme folgen“
der Richtigſtellung:

Das Orcheſter zeigte ſich bei der zweimaligen Begleitun
des Totentanzes von Franz Liszt fo intelligent und äußerl
aufmertfam, daß tur ihm eS zu verdanken ift, daß dC
Totentanz ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden konnt

Heidelberg, 29. Januar 1901. Hochachtungsvoll

Dr. Wolfrum.
Alſo war e8 nicht das Orchefter, welches die Schwanfung






verurſachte, eine Feftitelung, von der wir gern Notiz nehmer
 
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