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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.43807#0168

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Bir. 41, ;
wurde geſtern Nachmittag 3 Uhr von einem Yagdhüter
auf der NRheininfel etwa 60 Meter vom Raeinufer entfernt
beim Reckarauer Wald aufgefunden und mittelit Leichen:
wagen nach dem Nedarauer Friedhof verbracht. Allen
Anſchein nach ft die Unbekannte erfroren.

. ©&@ Ghwegingen, 17. Febr. (Selbitmordverfuch.]
Der 34 Jahre alte verheiratete Rangirer Joh Gund
verſuchte geſtern in der Wohnung ſeinen Ellern in Plank—

er dieſen Zweck nicht, da ihn die Kugel nur ſchwer verletzte


Familienderhältniſſe ſollen die Urſache
der That fein. . , ,

O Zuzenhaufen, 17. Febr. [Eine Zuſammen
funft von Viehbefigern] auf dem Rathaus in Sachen
der Biehverſicherung fand heute dahier nochmals ſtatt Das


mit freiwilligem Beitritt beſchloſſen
Aus Stadt und Bezizt Heidelberg.
EZ Heidelberg, 17. Febr.

.* (DurHgereift.) S. X. HS. der Erbgroßherzog traf
an Samstag frith 7 Uhr 56 Min. hier ein und reifte um 8
Uhr in der Richtung nach Karlsruhe weiter. SR

* (Erfärung.) Der Landtagsabgeordnete Prof. Rohr:
GO urft veröffentlicht eine Erklärung, in der er jagt, baß er nicht
die Mbficht habe, die Bertretung der Stadt Heidelberg, die ihn
für die gegenwärtige Legislaturperiode anvertraut iſt, zu Beginn
der nächſten aufzugeben und im Landkreis Heidelberg zu kan—
didieren

Grachthrlefforninlare) Durch die neue Eiſenbahn
verkehrsordnung ſind abgeänderte Frachtbriefformulare zur Ein
führung gekommen. Nach einer Bekanntmachung des Reichs—
eiſenbahnamts vom 11. d. Miiſt die auf den 1 Januar 1901
feſtgeſetzte Friſt für den Aufbrauch der alten Frachtbriefformu—
lare bis zum 31. Dezember 1901 verlängert worden.

S (Uufall.) Geſtern Nachmittag. olitt auf, dem König
ſtuhl ein Sekretär aus Mannheim aus und brach den rechten
Arm. Cr wurde in das alademiſche Krankenhaus verbracht.

A Gerſetzt) wurde Verwallungsaktuar Dolland in Sei:
delberg alS Aktırar zum Amt Bruchfal. 2 en

(Polizeibericht, ) Berhaftet wurden 5 Berfonen wegen
Bettelns, ein Photograph und 1 Bäder wegen Betrugs. 5

eines Ortsviehverſicherungsvereins un Sinne des Geſetzes




1



Faſchings Vergnügungen.
N Sarmonie-Masfenball. As wir ums Uhr den




kreiben. Wir in unſerem unſcheinbaren Frack konnten naturlich
feinen Anfpruch auf befondere Beachtung machen. Vielleicht
wäre e8 dennoch ber Sal gewefen, wenn man gewußt Hätte,
daß er unfer wirkliches Eigentum war. Wir machten aus der
Not eine Tugend und begannen un8 die Masten anzufehen.
Neben vielen aus dem Saalbau bekannten, wie die Seftgruppe,
Oſterhaſe u. ſ. w. waren auch einige neue ſehr originelle zu ſehen
Ueberhaupt war, was Koſtüme anbelangt, ſehr Gutes
geboten. Sine allerliebite Keine Blehwarenverkänferin fiel be:
ſonders auf. Wer tanzen wollte, fonnte den lockenden Weiſen
der Muſik folgen, wer es aber vorzog, in traulichem Aneinander—
geſchmiegtſein zu verharren, dem bot die Sekthalle ein lauſchiges
Plätzchen und einen guten Trank. So, abwechſelnd Terpſichore
und Bachus huldigend, blieb man recht lange zuſammen — bis


Abend im Bürgerkafino unter recht zahlreicher Beteiligung ihrer
Mitglieder ab. Der Saal hot durch die hübfehen Masten einen
gar farbenreichen Anblick. Auch hier herrſchte ein fröhliches
Faſchingstreiben, das durch einen Glückshafen noch erhöht wurde

k. Den zweiten Mastenball veranſtaltete am Sonntag Abend
in feinen Räumen das Bürgerkaſino für Mitglieder wie für
Hremde. Die Aufführung: „Alle Weibermühle“ gefiel wiederum
allgemein. Die Quadrille fiel noch abgerundeter aus und fand
ſtürmiſchen Beifall. Hübſche und feine Masken waren recht

vielleicht recht gut, verſtand aber nicht viel davon uns der
Baron ließ ſich auch nicht gern von der Seite ſeiner
Gattin weglocken

„Auch nicht von Freunden und Bekannten?“ fragte
die fieberiſch aufhorchend jedes
Wort von der Dame zu erhaſchen geſucht hatte.

„Herr v. d. Lüde war hier ja fremd, es find hier baz
her niemals Herren aus und eingegangen“, antivortete

Baron viel zu üngſtlich beſorgt um

Maria. Er ließ ſich
auch nicht gern was von ſeinen

Vflichten nehmen, war


Heldhauſen gegenüber merken zu laſſen
gewandt, wiſſen wir nicht, Herr
Baron konnte es vielleicht erfahren. Die Dame reiſte
gleichzeitig mit ihn nad Deutihland- zurücg, wohin auch
Maria's ſterbliche Hülle überführt wurde, in die Familien

Wohin ſich dieſe
Juſtizrat. Der Herr





Hoch in ein anderes, friſches Fahrwaſſer

Dijjonanzen von den liebenswürdigen

müffen.

Man beſichtigte noch die blühenden Gärten und reichte
ROT herzlich, wie gute Bekannte, die Hand zum
ied.

Die Damen hätten gern noch etwas von der Braut

des Herrn Baron gehört und gefprochen, beide aber Hatten

die jugendliche Begleiterin des

Damen {Heiden zu






S


zahlreich vertrelen und der Ball nahm einen recht humorvollen
Verlauf

O Der Geſangverein Eintracht hielt geſtern Abend bei
überfülltem Saale in der Weſtendhalle feinen bie8jährigen Mas:
kenball ab. Derſelbe nahm einen fehr ſchönen fidelen Verlauf,
Die Liedertafel veranſtaltete ihren Maskenball geftern
Abend in den Sälen der Harmonie, zu welchem ſich auch viele
Nichtmitglieder eingefunden hatten Der Ball verlief wie alle
Veranſtaltungen des Vereins ſehr ſchön

Der Sängerbund Neuenheim hielt am Samstag
Abend feinen Mastenball in der Nofe daſelbſt unter zahlreicher
Beteiligung ab. Auch hier waren recht ſchöne Masken erſchienen
und zur allgemeinen Beluſtigung trug eine Heine Aufführung
jehr viel bei. Die Stimmung war eine recht Fröhliche,

+. Der Arbeiterbildungsverein hielt fein Masten:

gut befucht und ver ınügte man fich bei den munteren Weiſen
des Orcheſtervereins bis zum frühen Morgen auf’8 Befte,

JH Sandhanfjen, 17. Schr. [Ein jehr bedauer-
fider Unglücsfall] ereignete ſich geſtern Macht ge-
fegenilich einer Bochzeit dahier. Der als Gaſt anweſende
Lammwirt Phil Schmitt von hier fÜürzte eine Treppe
hinunter und bverleßte fich derart,
darauf farb.
dige Kinder,

Er hinterläßt eine Frau und drei unmün-
denen fich die allgemeine Teilnahme zuwendet.
Gerichtszeitung.

$ Heidelberg, 16. Fehr. Schöffengerichtsſitung
. Die Verhandlnng gegen Anna Lenz, Büglerin in Hiegelhaufen,
angetlagt wegen Diebitahl8, wurde vertagt. 2. Georg Fiſcher,
Zaglöhner in Heddesbach erhielt wegen Diehftahl 10 Tape Ge
fänanis. Gutsberwalier Johann Stalker in Rappenau wurde
von der Anklage wegen Yahrungsmittelfälfchung freigeſprochen
Karl Mohn, Hupferfchmied aus Heilbronn erhiell wegen
Ruheſtörung 10 Mk Geloflrafe event. 2 Tage Haft. 5. Chriſtlan
Fiſcher Schreiner, Friedrich Kramer, Schreiner und Georg
Blumenſtock, Fabrifarbeiter, alle in Reilsheim, wurden von der
Anklage wegen Ruhefthrung freigeſprochen 6. Johann Georg
Waldi, Taglihner in Sauangelloch, erhielt wegen unerlaubten
Wirtshausbeſuchs 3 Tage Haft.

7 MEET

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Neueſte Nachrichten
Cronberg 16. Febr. Der Kaiter it mit dem
Prinzen Heinrich um halb 4 Uhr im Schlitten hier ein-
gefroffen uud fehrte mach. einem einviertelſtündigem Auf—
enthalt mit feinem Adjutanten General vo. Scholl durch
den Wald nach Homburg zurück









Herrn Juſtizrat, das weinende ſchöne Mädchen, in irgend
welch ernſten ſchmerzlichem Zuſammenhang mit der be—
ſprochenen Angelegenhent ftehen müffe, vielleicht gar Die
Braut ſelbſt fei.

Wenn es nach Giſela's Wunſch und Willen
dürfen, ſo würde man gleich heute noch,
erregten Befuch in der Billa
haben und abgereift fein. .

Der furchtbare Kontraſft zwiſchen dieſer großen, Luſt
und Wonne atmenden Natur amd ihrem Seelenzuſtand
war zu kraß, als daß ſich Lebterer nicht Hätte bis zur
Unerträglichkelt ſteigern muſſen.

Aber der Nat ließ ſich ſeine vorgeſtecklen Ziele nicht
willkürlich verrücken, er wünſchte vorerſt noch den Arzt zu
ſprechen, wollte Giſela den Gang dahin nicht erfparen.
Sie hatte Ulrich dereinſt nicht ohne Beweiſe glauben wollen.

(Fortfegung folgt.)

— Sunft und Wiſſenſchaft.

. Mannheimer Hoftheater Flachsmann als Er—
zieher“ iſt nun auch hier in Szene gegangen und hat ſich, wie
nicht anders zu erwarten, einen großen Srfolg errungen. Die
Wiedergabe ET die höchften Anſprüche; Flaͤchsmann,
Flemming und Prell hatten an den Herren Gobeck, Köhler
und Sacobi drei exzellente Vertreter.

Die fogenannte Komödie, über deren Wert man ſehr zweifel
haft fein kann, hat ficher den Vorzug großer Bühnenwerffan-
Teit und fo it ihr, da fie auch hier trefflich interpretiert wird,
ein dauernder Erfolg unbedingt ſicher

Mannheim, den 16, Schruar 1901, — ER.





Hätte geben
ſofort nach dem














Berlin 16. Febr. Walderfee meldet vom 15. Febr.
aus Peking: Nach dem heute unterzeichneten Abkommen
wird bie Bahn Shanhaikwan Peling in der Zeit vom 21.
bis 28. Februar den Engländern übergeben werden.
Konitz 16, Febr: Morig Levy wurde wegen wiſſent⸗
lichen WMeineids in drei Fällen zu vier Jahren Zuchthaus
und. vier Jahren Ehrberluſt verurteilt
Madrid, 16 Febr. Dem „Imparcial zufolge bes
jtehe feit einigen Tagen eine Miniſterkriſis ſie jet indeffen
noch nicht offiztell befannt gegeben. Einige nehmen an,
Silvela merde das Kapiner umbilden, andere glauben
an ein Kabinet Sagaſta Gutem Vernehmen nach iſt
Azearraga entſchloſſen, den Vorſitz im WMiniſterium nicht
zu behalten.
Madrid, 16. Febr Die Stadt iſt heute ruhig.
In den Provinen namentlich in Sevilla und Valeneia
werden indeſſen die Vorſichtsmaßregeln aufrecht. erhalten.
Sofia, 16. Febr. Das Minifterium Betrow gab |
jeine Entlaffung, da e8 feine Mbijfion mit der Durchführung |
der Wahlen als beendet betrachtet. A



Die Beiſetzung König Milans. 1
Karlowitz, 16 Febr Zum Empfange der Leihe |
Milans, welche mit dem — hier eingetroffen it, |
war auf dem Bahnhofe eine Ehrenkompagnie aufgeftellt
welche die militäriſchen Ehren erwies während die Muſik
Die jerbildhen ®önigehunme (pielte, Bum Bahnhofe wurde
die Leiche auf dem fechsfyännigen Gala Leichenwagen nach
der Metropolikan Kirche übergeführt, wo de Einſegnung
durdy den Vatriarhen unter Aſfiſtenz einer großen Anzahl
Geiſtlichen unter dem Gelänte aller Glocken ſlattfand
Nachmittags fand bie Ueberführung der Leiche nach dem
Kloſter Arufchebol fatt, wo die Beiſetzung etfolgte

Belgrad 16 Jebr. Heute Bormittag fand cin von
Melropoliten und fümflichen Biſchöfen celebrirkes großes
Hequiem für Qönig Milan

Haft, König Alexander

und die Vertreter der Behörden wohnten der Feier bet.

Königin Draga war durch Unpäßlichfeit verhindert.



Cine vrüfende
Hanusfrau

Wird von den verſchiebenen an
gebotenen „Malzlafeeg“ ben
Kathreiuer’ {den mühlen, dem
er allein beißt Geichmad und


die nur gersſtete Gerte odee ge—
brauntes Malz find, Der „Sat:
reiner“ Ffommt andfclieflidh in
plombierten Barfeten zum Ber:
kanf Loſen Kncip-DMaulziaffee‘
giebt es nicht!





EG
Br. IE. Cron:

„Glaubensbekenntniss
und Höheres Studium.”

Aktenmässige Nachweise über die Stellung der Konfes«
sionen zu den geistigen Fortschritien, Eine Zurück-
führung des Inferioritätsstreites auf seine greifbaren
— Grundlagen,

Brosch. Mk, 2,50. Durch alle Buchhandlungen.

A. Wolff, Heidelberg.





Stadttheater in
Montag, den 18. Febr.: „Der Boftillon von Lonjumeau“. Ro-
; Made Oper in 3 Ableilungen nach dem Franzbſiſchen des
be Leuven und Brunswik. Muſik von Adolf Adam Au
fang halb 8 Uhr 2
Dienftag, den 19, Februar,

Heibelberg

vormittags 10 und nachmittags

3 Udr: Sajtnahtstorftelungen: „Nübezahl.“ Zauber
märchen mit Gefang in 4 Bildern von Dekar Mill.

Mittwoch: den 20. Februar: Einſame Menſchen“ Drama in
4 ten von Gerhart Hauptmann. Anfang halb 8 Uhr
Ende nach halb 10 Uhr

Groß). Hof-n, Mational-Chenter in Mannhen
Montag, den 18. Februar: „Der Bogelhändler.“ Operette in
3 ufalaen (nad) einer Idee des Breville) von We. Weit
und ©. Seld. Mufik von Carl Beller. Anfang 7 Uhr
Ende nach halb 10 Uhr












RE

Streu” Futter dem yıngernden Bögelein,







Es danlt Dir's im Sommer in Flur und Hain.








 
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