Ar. I«
Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Lokal-Lhronik.
Heldelbcrg, 20. Januar 1S36.
Der 30. Ianuar an den Hochschulen.
Eme Anordnung des Reichsministers Rust.
Reichsminister Rust ordnet an:
Der 18. Januar als Reichsgründungstag
der 30. Januar als Tag der nationalen Er-
^ebung liegen zeitlich so nahe zusammen, dah es
^üzweckmähig ist, an jedem der beiden Tage eine be-
svndere akademische Feier abzuhalten. 2ch ordne des»
^alb an, dah künftig beide Feierlichkeiten zusam-
^LNgelegt werden und am 30. Januar des Jah-
stattzufinden haben. Für die Ausgestaltung und
Durchführung dieser akademischen Feier im Sinn der
Äusrichtung auf das Dritte Reich ist mir der Rektor
dersonlich verantwortlich. Ein starres Festhalten an den
ultgewohnten Formen dieser Feier ist nicht erfvrder-
sich. Von Ansprachen einzelner Studierender ist abzu-
sEhen. Ein Chargieren von Korporativnen entfällt; da-
Ngen ist das geschlossene Auftreten weltan-
schaulich ausgerichteter Studentengruppen <z. R.
2lSVDSt, Amtsleiter der DST, Kameradschafts-Haus-
gruppen), sowie das Führen von Fahnen der Be -
^egung im Dahmen des Einmarsches zu ermvglichen.
Der 30. Januar ist dies academicus. Zur gleichen
^tunde, in der die akademische Feier stattsindet, dür-
sen andere parallele Feiern von Teilkörperschasten der
^Niversität nicht abgehalten werden.
„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger'
Montag, 20. Zarmar 1936
Seite 3
Eödmstdeutjche Mrer des Loldatenbundes.
Die Pressestelle des Generalkommandos V teilt mit:
Wie bereits bekanntgegeben, wurde in Derlin der
vv ldatenbund gegründet, in dem die ausschei-
uenden Angehörigen der Wehrmacht zu-
lammengefaht werden. Der Eintritt ist freiwillig.^
, 2m Bereich des Wehrkreises V wurde zum Führer
der Dundesgruppe Stuttgart Generalleutnant a. D.
dvn Greiff, Stuttgart, und zum Führer der Dun-
oesgruppe Karlsruhe Generalmajvr a. D. Freiherr
dvn Rotberg in Heidelberg bestimmt.
Anzeigenwerbung znm Inventnrverkavs.
Deratung der Einzelhandelsgefchäfte durch di«
Zeitungsverleger.
. Die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel
hat aus Anlah des bevorstehenden Jnventurverkaufs
shre Gliederungen ausgefordert, bei den Kaufleu-
ten des Einzelhandels auf den Wert der Zei-
tungsanzeige als wirksames Werbemittel hin-
Suweisen. Die Wirtschaftsgruppe würdigt in dem
Rundschreiben auch Gründe einer mitunter zu bemer-
kenden Werbezurückhaltung des Einzelhandels, z. D. die
derringerten Betriebsmittel des Einzelhandels und teil-
weise die Anzeigenpreise. Oft fehle es zudem gerade
W kleineren und mittleren Detrieben an der nötigen
werbetechnischen Erfahrung bei der Formulierung und
tlchtigen älnterbringung der Anzeige. Diese Hemmung
loll dadurch überwunden werden, dah die Zeitungs-
^erlage besonders sorgfältig den Lknteressenten aus
oeni Einzelhandel bezüglich einer wirksamen Text- und
^illwerbung beraten.
Die Wirtschaftsgruppe weist ferner darauf hin, dah
ourch die Anzeige eines der wichtigsten Jnstrumente
oer Aufklärungspolitik des nationalsozialistischen Staa-
tos, bie Zeitung und Zeitschrift, unterstützt wird.
ruft es immer wieder der jungen Generatio«
zu:
„Jhr seid die Erben einer neuen Aeit,
die größer ist als unsre Väter waren,
an Liebe grötzer und an Grausamkeit
und an Verheißung grötzer und Gesahren.'
Aber auch die Jugend wird nur ein Ausgebot in der
Kette der vielen Generationen sein, sie wird nur zur
Folge aufgerufon und mutz einst ihr Werk übergeben.
Und dann antwortet die Jugend; sie hat den Ruf ge-
hört und ihre Aufgabe verstanden. Sie ist erfüllt Vvn
einem tiefen Glauben und einer grotzen Liebe zu ih-
rem Volk, und keine Macht kann sie verderben; sie
bleibt aufrecht stehen, bis auch der Letzte fällt. So geht
die Jugend ihren Weg in die Zukunft, aufrecht und
stark. Stolz können sie singen, wie es in dem Lied „Es
dröhnet der Marsch der Kolonnen" heißt: „Und keiner
ist da, der feige verzagt, der müde nach dem Weg uns
sragt, den uns der Trommler schlägt."
Mit dem Auszug der Fahnen fand die Morgen-
seier, die erfüllt war von dem tiefen Wollen zur Tat
und einer wahren Liebe zu Volk und Vaterland, ihren
Abschluß.
Lampf um Krast.'
ist
Ein LustschnS-Lehrgang.
Dreitagekurs vom 3. bis 5. Iebruar.
Reben der Wehrhaftmachung des Deutschen Dolkes
, die Ausbildung groher Teile der Devöl-
kerung im Luftschutz ein dringendes Gebvt der
wtunde. An der Luftschutzschule der Ortsgruppe Hei-
oelberg, die Rohrbacher Strahe 73, über zwei grvhe
7-ehrsäle verfügt, werden laufend Lehrgänge abgehal»
wo. Desonders beliebt sind die sogenannten „Drei-
!» gekurs e", die von 9 bis 12 und von 15 bis 19 Llhr
IMtfinden, da ein Teil der Devölkerung aus beruflichen
^ründen an den Abendkursen nicht teilnehmen kann.
^ Der nächste Dreitagekurs der Ortsgruppen-
^ftschutzschule findet vom 3. bis 5. Februar statt.
-lleldungen hierzu können noch auf der Geschäftsstelle
^rr Ortsgruppe Heidelberg des Reichsluftschutzbundes
^gegeben werden.
Kameradschastsabend des Rauenamts der DA5.
Jn der Leimener Festhalle.
- Das Frauenamt der Deutschen Arbeits-
.„.»nt will in der nächsten Zeit in verschiedenen Land-
,swn Kameradschaftsabende abhalten, die vor
t_^w den in ländlichen Gemeinden wohnenden arber-
Nden Frauen Gelegenheit geben sollen, derartige
?">ende der Entspannung und der Kameradschaft zu
n ^eben. Der erste dieser Abende fand am Samstag
- Leimener Festhalle des Portland-Zement-
d ^kes statt und brachte in seiner ganzen Durchsührung
„5? ^ahlreich erschienen Arbeitskameradinnen schöne und
wechslungsreiche Stunden.
Zu Deginn des Abends konnte die Ortsfrauenwal-
t^s!» Magdalenä Stephan auher den vielen werk-
^ngen Frauen mit ganz besonderer Freude auch die
sh^nmtswalterin und viele Gäste aus der Partei und
^ren Gliederungen begrühen. Die Kreisfrauenwalterin
DAF 2rma Weber kennzeichncte den tieferen
derartiger Kameradschaftsabende, die insofern ganz
tvnn "^sen des Rationalsozialismus entsprechen, als sie
8r» E -^olksgemeinschaft verkörpern und für die einen
^5- für die anderen aber Opfer bedeuten. Ileber
ber der Kameradschaft, die alle Stände miteinan-
sh, derbindet und Trennendes aus dem Weg räumt,
dü- Büchler als Dertreter des Kreisamts der
^ann hörte man in feiner Wiedergabe das Trio in
<w;^,. don Beethoven, gespielt von Candita Dallio
g^"ae)> Anita Dallio <Cello) und Leni Land-
dy^»» (Klavier), anschliehend ein Gedicht, vorgetragen
orieda Reuner und einen prächtig gesungenen
f^aer Frauenschaft Leimen. Die Gaufrauenwalterin
^.TrÄF Marie Hinkel (Karlsruhe) knüpfte an ihre
nhungsworte feine Ausführungen über Kamerad-
nd Arbeitsgemeinschaft in den Detrieben an und
^>>ies - ^ah das Dertrauen die gesicherte Grundlage
^rvn ^^en Detriebs ist. Der musikalische Teil seines
>n rA»amms fand seine weitere wertvolle Fortsetzung
ern von Eva Frank und in dem Adagio von
tex GMann, gespielt von den Geschwistern Dallio. Hn-
Leitung von cand. phil. Waltraud Falken-
tis^^a boten die Arbeitskameradinnen von der studen-
äen ? ^Lerkschar zusammen mit den Arbeitskameradin-
Detriebsgemeinschast Krause das „Spiel zum
»bend", hgg tiesen Eindruck hinterlieh.
Dankesworte an alle Mitwirkenden, die zum
!?Men r- Kreisfrauenwalterin 2rma Weber sprach,
a>vh; f>4er allen Erschienenen aus dem Herzen. Wie
a«r h,.sich bei diesem Abend gefühlt hatte, zeigte
>>vch?>>ere Abschluh, der dem eigentlichen Programm
^vhs^Mgte. Die ganze Gestaltung dieses ersten Kame-
a>tsabends kann als vorbildlich bezeichnet weoten.
-liiMM M i»i'i!ii is>zl«»gsiiiiii»»
im 1936
voill 2.-15. I'odruar 19361
Wie wir bereits am Damstag berichteten, zeigt bas Sozialamt der Hochschulgruppe Heidelberg gemein-
sam mit der Fachabteilung Biologie in den unteren Räumen des Hauses des Kunstvereins bis zum
31. Januar eine naturkundliche Ausstellung zu Gunsten des Winterhilfswerkes. Unser
Bild zeigt eines der vier grotzen Dioramen: ein mächtiger Wisent bricht aus dem Wald hervor. Die
autzerordentliche Natürlichkeit der Darstellung, die ganze Gruppieruna und Gestaltung des Landschaft-
lichen — mobei nochmals der Arbeit des Präparators Waltheram Zoologischen Jnstitut aedacht sei —
erwecken ein« so vollkommene Täuschung, datz man ivgendwo in der Natur zu stehen glaubt- Nicht
an-ders ist es bei den anderen Dioramen und bei den kleineren Gruppcu so datz ein Besuch der Aus-
stellung wirklich lebendtge Eindrücke vermittelt. Aufn.: Rupp.
Aus -er GeWKte ber enMKen KtrKe.
Bom Wetßnonnenkloster un- feinem KtrKtetn.
Mit der Wiederberwendung der bisher der Mädchen-
realschule als HandarLeitsunterrichtssaal dienenden eng -
lrschen Kapelle <von 1847 bis 1914) als sakraler
Raum ist das Jnteresse an dem Gebäude, das eine über
200 Jahre alte interessante Vergangenheit aufweisen
kann, wieder in üas Blickseld unserer Zeit gerückt.
Diese Kapelle und das abgebrochene kleine Kloster
verdanken ihr Entstehen einer grotzen Schwärmerin, der
Susanna von Mannsbach, die in einem schwedi-
schen Kloster als Sprotz eines alten vornehmen adligen
Geschlechts geboren wurde. Sie kam nach dem frühen Tod
ihres Mannes und ihrer fünf Kinder nach Bahern und
von dort als Haushälterin des Generals von Freuden-
Lerg, der 1714 „Gubernator" von Heidelberg war und
das Haus Hauptstratze 235 („Weimarisches Palais") er-
baute, hierher.
Um die Wende des 18. Jahrhunderts gab es in Heidel-
berg sieben klösterliche Niederlassungen, darunter zwei
weibliche: autzerdem hatten hier die Deutschordensherren
und die Johanniter ihre Häuser. Während die Augustine-
rinnen vom Kursürsten Johann Wilhelm zur Erziehung
der weiblichen ^ugend nach Heidelberg beru-fen wurden
Eine Handschrift der Universitätsbibliothek gibt über die
Entstehung interessante Aufschlüsse.
Demnach trat Susanna von MannSbach zunächst in
den Dominikanerinnen-Orden ein, kaufte zusammen mit
andern Schwestern im Jahr 1720 von dem Hofgerichtsrat
Landeck zu Oppenheim dessen am Schietztorgelege-
nen Garten mit daraufstshendem Haus für 1580 Gul-
den, um hier ein Klösterlein zu erbauen. Die Erlaubnis
dazu hatte Kurfürst Karl Philipp ertei-lt. Nun durften die
Schwestern auch den weitzen Habit (Ordenskleid), den ste
bisher unter dem Ordenskleid getratzen, öffentlich zeigen.
Um den Bau zu finanzieren, gingen vierSchwe-
stern. versehen mit Patenten des Vikariats zu Worms
und der Kurp-falz, 1722 aufdie Reise zum Kollektieren
und kamen nach mehrjähriger Abwesenheit mit 3000 Gul-
den zurück. Jm Jahr 1724 war das Gebäude fertig, und
im darauffolgenden Jahr fand die feierliche Einführung
Susanna von Mannsbachs als Mutter Maria Nosa statt.
Kirche und Kloster erhielten in den ersten Jahren reiche
Stiftungen namentlich von einer Freifrau von Sternegg,
die neben 8000 Guliden kostbare Kultgegenstände schenite.
Aus nicht mehr zu ermittelnden Gründen ver-
langte das Wormser Ordinariat das Visi-
tationsrecht über das Kloster. Dem widerietzten
sich die Schwestern, worauf chnen das Allerheiligste aus
der Kirche genommen und die Kirche verschlossen wurde.
Sogar von der Kanzel der Heiliggeist-Kirche wuvde gegen
sie gewettert. Erst 1732, nachdem die Schwestern eingelenkt
hatten, wurde ihre Kirche wisder geöffnet und ihnen er-
laubt, öffentlich Gottesdienst halten zu lassen. Jm selben
Jcchr starb dre Gründerin und erste Mutter. Sie
wurde in Ler Grufl beigesetzt, wo nachweisbar auch zwei
Wohltäterinnen, die Fräuleins von Metzger, chre
Ruhestätte fanden. Ein Grabstein findet sich noch heute
in der Unterkellerung der Kirche.
Jn der Chronik wivd weiter berichtet, datz die Fn-
faffen den schwarzen Schleier nahmen und von 1747 an
das Chorgebet verrichteten. Drei Aahre danach erhielt ihr
Heiligtum durch den Wormser Bifchof die Konsekration
-u Ehren der heiligen Katherina. Weitere 20 Jahre später
ncchmsn die Schwestern freiwillig die Klausur an.
Das Kloster, im Gegensatz zu dem eingangs evwähnten
Schwavznonnenkloster,
nannt, wurde 1803 a i
die Karmeliterchronik, bewoh-
frauen und vier Laienschwestern.
Während das Klostergebäude einem Schulneubau
weichen mutzte, b-lieb die kleine Kirche erhalten und
wird nun wahrscheinlich wisder ihrsm Bestimmungszweck
zugeführt werden. H. bl.
Ein Tonfilm für Kraftfahrer in den Kammerlichtspielen
und im Odcon.
Dieser von der Ufa im Auftrag des Benzolver-
bands und der Benzolvereinigung des Ostens herge-
stellte technische Großfilm fand gestern vormittag das
größte Jnteresse aller motorsportlich eingestellten Krei-
se, sodaß der Vorführung in den Kammerlicht-
fpielen eine gleichlaufende im Odeon angeglie-
dert werden mußte, und beide Häuser erwiesen sich
überfüllt von Besuchern.
Jn die Kohlengruben des Ruhrgebiets führen die
eindringlich und anschaulich wirkenden Bilder, wo tief
unter der Erde der Urstoss, die Kohle gefördert wird.
Hart ist die Arbeit, grotz die Gefahr; „jeder Handgriff
muß sitzen". Die Besucher erlebten dann die Koksbe-
reitung und di« Gewinnung der vielen Nebenprodukte,
durften das Eindringen bis in di« letzsn Geheimniffe
des Naturgeschehens erleben, sahen die mikroskopische
Welt der Moleküle und Atome und wurden vorbereitet
auf die Haupteigenschaften des Benzols, feine Klopf-
festigkeit, leichte Dergasbarkeit und Ergiebigkeit, Die
Fortschritt« von Technik und Wiffenschast ermöglichen
die volle Ausnutzung diefer Eigenschaften des BV-
Benzols und feines Gemischs Aral in den Kraftfahr-
zeugmotoren. Einleuchtend war auch die Begrün-
dung über die verheerende Auswirkung schlechter Trieb-
stoffe auf den Kraftfahrzeugmotor. Ein fahrbarer
Prüfstand stellt nicht nur die Mängel kranker Mo-
tore und ungeeigneter Betriebsstofse fest, es wurde auch
Dle Morgenfelll -er Sttlerlugen-.
Gtne Stun-e lm Setst -er lungen sratton.
Jn Anwesenheit von Kreisleiter Seiler, Gebiets-
führer Friedhelm Kemper, der Vertreter aller Organi-
sationen und Gliederungen der Partei, der Vertreter
6er staatlichen nnd städtischen Dehörden, des Reichs-
arbeitsdiensts und der Landespolizei hielt die Hitler-
Jugend des Bannes 110 am Scmntag vormittag eine
Morg«nfeier im Eapitol ab. Die Feierstunde
war erfüllt von dem Geist der jungen Nation, die sich
chrer Aufgabe bewußt auch in der Tat für die Zukunft
ihres Volks einsetzt. Diese Stunde gab einen Einblick
ch das Erlebnis einer jungen Generation, die die
Werte ihres Volks und den Weg zum Ziel kennt.
Unterbannführer Hans Bär und der Schulungslei-
ter des UB 2/110 Hans Herbert Reeder hatten aus
Werken junger Dichter wie Baldur von Schirach, Hans
Baumann, Eberhard Wolfgang Möllcr, Hans Herbert
usw. und Liedern von Heinrich Spitta, Hans
Fischer und Georg Blumensand diese eindrucksvolle
Morgenfeier gestaltet.
Die Stunde klanq wie ein einziges Gebet an Gott,
U/war dus Gebet des ganzen Volks, der Bauern, der
etrveiter der Stirn und der Faust um die Vollendung
E Tat. So sprach es auch nach einem Orgelvorspiel
»jw dem Einmarsch der Fahnen ein Hitlerjunge aus:
^ - steht ein Volk vor semem Gott"' und dann klang
? - Aegehren der Bauern durch den Raum, ste, die
öes Volkes Mark und des Landes Kraft sind, ste for-
oern von ihrem Gott Pflug, Hammer, Fahne und
Schwert. Sie fühlen stch als ein kraftvoll Geschlecht,
das iu die Ewigkeit dauern will. So tragen ste dann
!>> stetem Wechsel zwischen Sprecher, Chor und Liedern
lyren Wunsch an Gott vor, nicht bettelnd um Gnade,
nnn kraftvoll und ernst beten sie um «chutz vor Hagel,
Wmd und Feuersbrunst. Sie beien um starke Frauen,
°>e Mütter eines kraftvollen Geschlechts werden sollen,
und das Gebet ihrer Frauen ist „Dein sind wir und
Dein ist aller Segen. Gib uns Kinder, gib uns Land."
^-rutzig klingt ihr Lied: „Und scheint die Gnade uns
uersagt, wird doch zur Tat die Hand gewagt." Jhr
ewiger Schwur, wie ihn nur ein bodenständiges Volk
leisten kann, ist: „Wir halten stand, bebauen bas
Land, erzwingen uns den Segen!"
Und neben den Bauern stehen dann die andern,
oyne die unser Volk undenkbar wäre, jene, die die Weft
zusaniinenhalten mit ihrer Arbeit: die Arbeiter
be.r Stirn und der Faust. Gott hat die Ma-
fcyinen erstehen laffen, nicht damit sie uns beherrschen,
sondern damit sie der Menschheit dienen müffen. °R8-
der drohn, Flammen lohn, donnernde Motorenfron"
aber dez Arbeiters Kraft und Leidenschast, sein Mut
und seinH Tatbereitschaft halten die Welt zusammen.
Sie, die Arbeiter, sind unsterblich und doch sind ste
namenlos, sie zagen nie und klagen ni«, sie sind nur
rr sullt vom Willen zur Tat. Jn ihnen hat die neue
Arn ihren Ausdruck gefunden, denn sie stnd die neue
ZE- So klingen die Worte des Rufers, und er mahnt
dre Arbeiter, zu werken und zu wirken, denn die Ernte
ser nicht oiehr fern. Er ruft sic alle zur Tcrt:
»Einer für Alle! Alle für Einen!
^nser die Macht und unser das Glück!
Jmmer gemeinsam und niemalz einsam,
Dorwärts und nicht mehr zurück!"
So erklingt pgz Mahnen der Arbeiter. Hell tönen
chre aufruttelndeu Rufe .Auch Dul Zieh mitl" Und
gemeinsam gehen ste ihren Weg in die Zukunst, Bauer
und Arbeiter.
Aber ihr Werk wäre wertlos, wäre kein Erbe da,
der in gletchem kraftvollen Handeln den Weg weiier
in die deutsche Zukunft geht, denn über -ihre Vergäng
lichkeit wandert das deutsche Werden". So ruft es und
Mcht sch/app machen - sondern
gule Dorsätze auch wirklich durch-
führen! Also bleibe dabei: jeden Abend
und Morgen Zahnpflege mit Chlorodont!
Das brauchen Deine Zähne!
anschaulich gezeigk, wie stnnvoll die Einrichiungen der
„rollenden Landstraße" stnd und wie die festgestellten
Mängel durch tüchtige Jngenieure raschestens beseitigt
werden. Ein solcher Prüfstand soll demnächst auch in
Heidelberg arbeiten. Sehr schön waren auch die
landschaftlichen Szenen, die Fahrten durch die Wälder
und Täler des Vaterlands, die Fahrten auf dem Nür-
burgring und im Wettrennen durch Gewäffer und über
Geröll, durch schwieriges Gelände. So wurde verständ-
lich und anschaulich dargetan, daß Benzol nicht nur
„Ware" sein soll, sondern Kampf für eine gute Sache,
Kampf für die deutsche Wirtschaft, für die Motorisie-
rung Deutschlands.
Ein schönes Beiprogramm der ,Bavaria"-Wochen-
schau zetgte u. a. intereffante Bilder vom NSKOV-
Sammelwerk und der Anwesenheit des Führers in
Münchon, ferner sahen die Besucher das „schwimmende
Gefängnis" Frankreichs mit seiner traurigen Fracht
nach Cayenne. Jm bildhaften Miterleben freute man
sich mit der englischen Künstlerschaft bei ihrem lustigen
Reujahrsfest, sah ein heiteres Äutorennen der Kleinen,
Eiskunstläufe bei einem Varietee auf dem Eis, Szenen
von der italienisch-abeffinischen Kampffront, erlebte
spannnende Momente des Hockey-Länderkampfs Deutsch-
land—Jndien u. a. Sehr intereffant, besonders auch
vom volkswirtschaftlichen Standpuntt, waren die Bil-
der über die Tiertransporte nach dem Ausland im
Dienst der Devisenbeschaffung, so u. a. von Elesanten
aus Hagenbecks Tierpark, die Verfrachtung von unzäh-
ligen Zierfischen und besonders auch Kanarienvögeln,
die alljährlich in großen Mengen von Deutschland nach
Uebersee gehen.
Seidelberger 68-Lager für iunge NiKter und Musiker.
Bom L. bis 1Z. Ault. - Großes zeltlager am Nierhelder Sof. - SahlrelKe Neranttaltungen
in Seidelberg vorgefehen.
Die alljährlichen Lager junger Dichter,
Musiker, Schriftsteller, Maler, überhaupt
der jungen kulturschöpferischen Kräste der jungen Ge-
neration, die Vom Kultur- und Rundfunkamt der Reichs-
jugendführung unter Leitung des Obergebietsführers
Cerff durchgeführt werden, sind allmählich zu einem Be-
griff geworden. Was diese Lager auszeichnet, ist die
Tatsache, dah hier zum erstenmal soldatische und gei-
stige Werte in einen harmonischen Zusammenklang ge-
bracht werden, und daß hier zum erstenmal eine „K a-
meradschaftim Geistigen" geschaffen wird, die
in Deutschland bisher selten gewesen ist.
Das erste Lager, das im Sommer 1934 in Landeck
im Dadischen Schwarzwald durchgeführt wurde, war
erst ein Sichfinden dieser jungen Kräfte. 2lber schon das
zweite Lager im 2uli 1935 in Warnicken, an der Sam-
landküste von Ostpreuhen, brachte eine Derpflichtung:
auch daS künstlerische Schaffen nur unter dem Gesichts-
punkt der Gemeinschaft zu vollziehen.
Das dritte in der Reihe dieser Lager kann das
Kultur- und Rundfunkamt der Reichsjugendsührung
heute schon ankündigen. Ort dieses Lagers wird die
Stadt Heidelberg sein, deren älniversität in die»
sem Zahr ihre 550. Jahrfeier begeht. Die Erfahrungen
aus den vorhergegangenen Lagern haben Obergebiets-
führer Cerff veranlaht, das diesjährige Lager, das
vom 1. bis 15. Zuli stattsindet, in zwei Abschnit-
ten durchzuführen. 2n der ersten Hälfte wird ein Dor-
lager alle die Persönlichkeiten vorbereiten und aus-
richten, die auf den einzelnen Gebieten der Politik, Kul-
tur und Wissenschaft der Jugend irgendwie richtung-
gebend sind. Diese innerlich gestraffte Gemeinschaft wird
dann den Kern des zweiten, sich sofort an-
schliehenden grohen Lagers bilden, das aus
dem größeren Mitarbeiterkreis des Kultur- und Rund-
funkamtes der Reichsjugendsührung. sowie aus den Ka-
meraden und Kameradinnen, die in den HJ-Gebiets°
sührungen als Treuhänder und Dermittler dieser 2Ir»
beit stehen, und schliehlich aus einer Auslese der akti-
ven HJ-Führerschaft bestehen wird, die die Ergebnisse
und Werte dieses Lagers in die gesamte deutsche Ju-
gend hineintragen soll.
Wir können schon heute mehrere namhafte Persön-
lichkeiten der Dewegung nennen, die ihre Krast in den
Dienst dieses Lagers stellen werden. Neben dem Reichs-
jugendführer Daldur von Schirach werden wir den
Leiter des Kulturamtes der Reichspropagandaleitung,
Pg- Moraller, den Präsidenten der Deichstheater-
kammer, Gebietsführer Dr. Schlösser, Dr. Groh,
Profefsor Frank, Luis Trenker und außerdem eine
grohe Zahl junger Dichter, wie Eberhard Wolfgang
Möller, Wolfram Drockmeier, Gerhard Schu-
mann, Herybert Menzel und andere finden.
Die Form des Heidelberger Lagers des Kultur-
und Rundfunkamtes ist wieder das Zeltlager. Der
Lagerplatz liegt in der Rähe des DierhelderHofs.
Für die Referate, Zusammenkünfte und Aussprachen
wird wieder, wie im Ostpreuhenlager, ein besonderes
Dersammlungszelt errichtet. Die Dorbereitungen zu die-
sem kulturell auherordentlich wichtigen Ereignis des ba-
dischen Grenzlandes haben unter der Leitung des
Obergebietsführers Cerff, der bekanntlich
gebürtiger Heidelberger ist, bereits in vollem älmfang
begonnen. Partei- und Staatsdienststellen des Gaues
Baden bringen diesem Lager gröhte Aufmerksamkeit und
Anterstützung entgegen.
Die Folge und Art der vom Lager ausgehenöen
Deranstaltungen liegt bereits fest. Den Auftakt
des Lagers bildet die 550 - 2 a h r f e i e r der Hei»
delberger Aniversität, an der sich sämtliche
Teilnehmer beteiligen. 2m Königssaal des Heidelber-
ger Schlosses findet einmusikalischer Abend mit
Professor Hermann Diener und seinem collegium musi-
cum statt. Aus dem Ehrenfriedhof wird die Lagerge-
meinschaft eine Feierstunde im Gedenken an die
Toten gestalten. Dor der Elternschaft der Heidelber-
ger HJ führt das Lager in der Stadthalle einen Kan -
taten-Abend mit den schönsten Werken unserer jun-
gen Dichter und Komponisten durch. Jn Hand-
schuhsheim werden sich die Lagerteilnehmer an
einem Dolkstumsabend der dortigen H2 betei-
ligen. 2ln mehreren Rachmittagen werden die sich am
Lager betmligenden bekannten jungen Dichter im Dah-
men von Werkfeierninden Fabriken und vor
den Delegschaften zahlreicher Heidelberger Detriebe aus
ihren Werken vortragen. Koniponisten und Musiker des
Lagers werden den deutschen Arbeiter mit dem jungen
nationalsozialistischen Liedgut vertraut machen. 2n die-
sen Werkfeiern wird die Kameradschast vom Arbeiter
der Stirn und dem Arbeiter der Faust ihren schönsten
Ausdruck finden. Ein Orgel-Konzert mit Wer-
ken von Johann Sebastion Dach in der Peters-
kirche soll nur die Teilnehmer des Lagers zu einer
Feier, die zu der ewigen Kunst unserer Dergangenheit
Brucken schlägt, veremen. Den Abschluh wird die Auf-
sührung eines chorischen Werkes von Wolfram Brock-
meier mit der Musik von Gerhard Maah auf der H ei -
delberger Feierstätte. dem Heiligen
Berg. bilden. Ö. Za.
Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Lokal-Lhronik.
Heldelbcrg, 20. Januar 1S36.
Der 30. Ianuar an den Hochschulen.
Eme Anordnung des Reichsministers Rust.
Reichsminister Rust ordnet an:
Der 18. Januar als Reichsgründungstag
der 30. Januar als Tag der nationalen Er-
^ebung liegen zeitlich so nahe zusammen, dah es
^üzweckmähig ist, an jedem der beiden Tage eine be-
svndere akademische Feier abzuhalten. 2ch ordne des»
^alb an, dah künftig beide Feierlichkeiten zusam-
^LNgelegt werden und am 30. Januar des Jah-
stattzufinden haben. Für die Ausgestaltung und
Durchführung dieser akademischen Feier im Sinn der
Äusrichtung auf das Dritte Reich ist mir der Rektor
dersonlich verantwortlich. Ein starres Festhalten an den
ultgewohnten Formen dieser Feier ist nicht erfvrder-
sich. Von Ansprachen einzelner Studierender ist abzu-
sEhen. Ein Chargieren von Korporativnen entfällt; da-
Ngen ist das geschlossene Auftreten weltan-
schaulich ausgerichteter Studentengruppen <z. R.
2lSVDSt, Amtsleiter der DST, Kameradschafts-Haus-
gruppen), sowie das Führen von Fahnen der Be -
^egung im Dahmen des Einmarsches zu ermvglichen.
Der 30. Januar ist dies academicus. Zur gleichen
^tunde, in der die akademische Feier stattsindet, dür-
sen andere parallele Feiern von Teilkörperschasten der
^Niversität nicht abgehalten werden.
„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger'
Montag, 20. Zarmar 1936
Seite 3
Eödmstdeutjche Mrer des Loldatenbundes.
Die Pressestelle des Generalkommandos V teilt mit:
Wie bereits bekanntgegeben, wurde in Derlin der
vv ldatenbund gegründet, in dem die ausschei-
uenden Angehörigen der Wehrmacht zu-
lammengefaht werden. Der Eintritt ist freiwillig.^
, 2m Bereich des Wehrkreises V wurde zum Führer
der Dundesgruppe Stuttgart Generalleutnant a. D.
dvn Greiff, Stuttgart, und zum Führer der Dun-
oesgruppe Karlsruhe Generalmajvr a. D. Freiherr
dvn Rotberg in Heidelberg bestimmt.
Anzeigenwerbung znm Inventnrverkavs.
Deratung der Einzelhandelsgefchäfte durch di«
Zeitungsverleger.
. Die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel
hat aus Anlah des bevorstehenden Jnventurverkaufs
shre Gliederungen ausgefordert, bei den Kaufleu-
ten des Einzelhandels auf den Wert der Zei-
tungsanzeige als wirksames Werbemittel hin-
Suweisen. Die Wirtschaftsgruppe würdigt in dem
Rundschreiben auch Gründe einer mitunter zu bemer-
kenden Werbezurückhaltung des Einzelhandels, z. D. die
derringerten Betriebsmittel des Einzelhandels und teil-
weise die Anzeigenpreise. Oft fehle es zudem gerade
W kleineren und mittleren Detrieben an der nötigen
werbetechnischen Erfahrung bei der Formulierung und
tlchtigen älnterbringung der Anzeige. Diese Hemmung
loll dadurch überwunden werden, dah die Zeitungs-
^erlage besonders sorgfältig den Lknteressenten aus
oeni Einzelhandel bezüglich einer wirksamen Text- und
^illwerbung beraten.
Die Wirtschaftsgruppe weist ferner darauf hin, dah
ourch die Anzeige eines der wichtigsten Jnstrumente
oer Aufklärungspolitik des nationalsozialistischen Staa-
tos, bie Zeitung und Zeitschrift, unterstützt wird.
ruft es immer wieder der jungen Generatio«
zu:
„Jhr seid die Erben einer neuen Aeit,
die größer ist als unsre Väter waren,
an Liebe grötzer und an Grausamkeit
und an Verheißung grötzer und Gesahren.'
Aber auch die Jugend wird nur ein Ausgebot in der
Kette der vielen Generationen sein, sie wird nur zur
Folge aufgerufon und mutz einst ihr Werk übergeben.
Und dann antwortet die Jugend; sie hat den Ruf ge-
hört und ihre Aufgabe verstanden. Sie ist erfüllt Vvn
einem tiefen Glauben und einer grotzen Liebe zu ih-
rem Volk, und keine Macht kann sie verderben; sie
bleibt aufrecht stehen, bis auch der Letzte fällt. So geht
die Jugend ihren Weg in die Zukunft, aufrecht und
stark. Stolz können sie singen, wie es in dem Lied „Es
dröhnet der Marsch der Kolonnen" heißt: „Und keiner
ist da, der feige verzagt, der müde nach dem Weg uns
sragt, den uns der Trommler schlägt."
Mit dem Auszug der Fahnen fand die Morgen-
seier, die erfüllt war von dem tiefen Wollen zur Tat
und einer wahren Liebe zu Volk und Vaterland, ihren
Abschluß.
Lampf um Krast.'
ist
Ein LustschnS-Lehrgang.
Dreitagekurs vom 3. bis 5. Iebruar.
Reben der Wehrhaftmachung des Deutschen Dolkes
, die Ausbildung groher Teile der Devöl-
kerung im Luftschutz ein dringendes Gebvt der
wtunde. An der Luftschutzschule der Ortsgruppe Hei-
oelberg, die Rohrbacher Strahe 73, über zwei grvhe
7-ehrsäle verfügt, werden laufend Lehrgänge abgehal»
wo. Desonders beliebt sind die sogenannten „Drei-
!» gekurs e", die von 9 bis 12 und von 15 bis 19 Llhr
IMtfinden, da ein Teil der Devölkerung aus beruflichen
^ründen an den Abendkursen nicht teilnehmen kann.
^ Der nächste Dreitagekurs der Ortsgruppen-
^ftschutzschule findet vom 3. bis 5. Februar statt.
-lleldungen hierzu können noch auf der Geschäftsstelle
^rr Ortsgruppe Heidelberg des Reichsluftschutzbundes
^gegeben werden.
Kameradschastsabend des Rauenamts der DA5.
Jn der Leimener Festhalle.
- Das Frauenamt der Deutschen Arbeits-
.„.»nt will in der nächsten Zeit in verschiedenen Land-
,swn Kameradschaftsabende abhalten, die vor
t_^w den in ländlichen Gemeinden wohnenden arber-
Nden Frauen Gelegenheit geben sollen, derartige
?">ende der Entspannung und der Kameradschaft zu
n ^eben. Der erste dieser Abende fand am Samstag
- Leimener Festhalle des Portland-Zement-
d ^kes statt und brachte in seiner ganzen Durchsührung
„5? ^ahlreich erschienen Arbeitskameradinnen schöne und
wechslungsreiche Stunden.
Zu Deginn des Abends konnte die Ortsfrauenwal-
t^s!» Magdalenä Stephan auher den vielen werk-
^ngen Frauen mit ganz besonderer Freude auch die
sh^nmtswalterin und viele Gäste aus der Partei und
^ren Gliederungen begrühen. Die Kreisfrauenwalterin
DAF 2rma Weber kennzeichncte den tieferen
derartiger Kameradschaftsabende, die insofern ganz
tvnn "^sen des Rationalsozialismus entsprechen, als sie
8r» E -^olksgemeinschaft verkörpern und für die einen
^5- für die anderen aber Opfer bedeuten. Ileber
ber der Kameradschaft, die alle Stände miteinan-
sh, derbindet und Trennendes aus dem Weg räumt,
dü- Büchler als Dertreter des Kreisamts der
^ann hörte man in feiner Wiedergabe das Trio in
<w;^,. don Beethoven, gespielt von Candita Dallio
g^"ae)> Anita Dallio <Cello) und Leni Land-
dy^»» (Klavier), anschliehend ein Gedicht, vorgetragen
orieda Reuner und einen prächtig gesungenen
f^aer Frauenschaft Leimen. Die Gaufrauenwalterin
^.TrÄF Marie Hinkel (Karlsruhe) knüpfte an ihre
nhungsworte feine Ausführungen über Kamerad-
nd Arbeitsgemeinschaft in den Detrieben an und
^>>ies - ^ah das Dertrauen die gesicherte Grundlage
^rvn ^^en Detriebs ist. Der musikalische Teil seines
>n rA»amms fand seine weitere wertvolle Fortsetzung
ern von Eva Frank und in dem Adagio von
tex GMann, gespielt von den Geschwistern Dallio. Hn-
Leitung von cand. phil. Waltraud Falken-
tis^^a boten die Arbeitskameradinnen von der studen-
äen ? ^Lerkschar zusammen mit den Arbeitskameradin-
Detriebsgemeinschast Krause das „Spiel zum
»bend", hgg tiesen Eindruck hinterlieh.
Dankesworte an alle Mitwirkenden, die zum
!?Men r- Kreisfrauenwalterin 2rma Weber sprach,
a>vh; f>4er allen Erschienenen aus dem Herzen. Wie
a«r h,.sich bei diesem Abend gefühlt hatte, zeigte
>>vch?>>ere Abschluh, der dem eigentlichen Programm
^vhs^Mgte. Die ganze Gestaltung dieses ersten Kame-
a>tsabends kann als vorbildlich bezeichnet weoten.
-liiMM M i»i'i!ii is>zl«»gsiiiiii»»
im 1936
voill 2.-15. I'odruar 19361
Wie wir bereits am Damstag berichteten, zeigt bas Sozialamt der Hochschulgruppe Heidelberg gemein-
sam mit der Fachabteilung Biologie in den unteren Räumen des Hauses des Kunstvereins bis zum
31. Januar eine naturkundliche Ausstellung zu Gunsten des Winterhilfswerkes. Unser
Bild zeigt eines der vier grotzen Dioramen: ein mächtiger Wisent bricht aus dem Wald hervor. Die
autzerordentliche Natürlichkeit der Darstellung, die ganze Gruppieruna und Gestaltung des Landschaft-
lichen — mobei nochmals der Arbeit des Präparators Waltheram Zoologischen Jnstitut aedacht sei —
erwecken ein« so vollkommene Täuschung, datz man ivgendwo in der Natur zu stehen glaubt- Nicht
an-ders ist es bei den anderen Dioramen und bei den kleineren Gruppcu so datz ein Besuch der Aus-
stellung wirklich lebendtge Eindrücke vermittelt. Aufn.: Rupp.
Aus -er GeWKte ber enMKen KtrKe.
Bom Wetßnonnenkloster un- feinem KtrKtetn.
Mit der Wiederberwendung der bisher der Mädchen-
realschule als HandarLeitsunterrichtssaal dienenden eng -
lrschen Kapelle <von 1847 bis 1914) als sakraler
Raum ist das Jnteresse an dem Gebäude, das eine über
200 Jahre alte interessante Vergangenheit aufweisen
kann, wieder in üas Blickseld unserer Zeit gerückt.
Diese Kapelle und das abgebrochene kleine Kloster
verdanken ihr Entstehen einer grotzen Schwärmerin, der
Susanna von Mannsbach, die in einem schwedi-
schen Kloster als Sprotz eines alten vornehmen adligen
Geschlechts geboren wurde. Sie kam nach dem frühen Tod
ihres Mannes und ihrer fünf Kinder nach Bahern und
von dort als Haushälterin des Generals von Freuden-
Lerg, der 1714 „Gubernator" von Heidelberg war und
das Haus Hauptstratze 235 („Weimarisches Palais") er-
baute, hierher.
Um die Wende des 18. Jahrhunderts gab es in Heidel-
berg sieben klösterliche Niederlassungen, darunter zwei
weibliche: autzerdem hatten hier die Deutschordensherren
und die Johanniter ihre Häuser. Während die Augustine-
rinnen vom Kursürsten Johann Wilhelm zur Erziehung
der weiblichen ^ugend nach Heidelberg beru-fen wurden
Eine Handschrift der Universitätsbibliothek gibt über die
Entstehung interessante Aufschlüsse.
Demnach trat Susanna von MannSbach zunächst in
den Dominikanerinnen-Orden ein, kaufte zusammen mit
andern Schwestern im Jahr 1720 von dem Hofgerichtsrat
Landeck zu Oppenheim dessen am Schietztorgelege-
nen Garten mit daraufstshendem Haus für 1580 Gul-
den, um hier ein Klösterlein zu erbauen. Die Erlaubnis
dazu hatte Kurfürst Karl Philipp ertei-lt. Nun durften die
Schwestern auch den weitzen Habit (Ordenskleid), den ste
bisher unter dem Ordenskleid getratzen, öffentlich zeigen.
Um den Bau zu finanzieren, gingen vierSchwe-
stern. versehen mit Patenten des Vikariats zu Worms
und der Kurp-falz, 1722 aufdie Reise zum Kollektieren
und kamen nach mehrjähriger Abwesenheit mit 3000 Gul-
den zurück. Jm Jahr 1724 war das Gebäude fertig, und
im darauffolgenden Jahr fand die feierliche Einführung
Susanna von Mannsbachs als Mutter Maria Nosa statt.
Kirche und Kloster erhielten in den ersten Jahren reiche
Stiftungen namentlich von einer Freifrau von Sternegg,
die neben 8000 Guliden kostbare Kultgegenstände schenite.
Aus nicht mehr zu ermittelnden Gründen ver-
langte das Wormser Ordinariat das Visi-
tationsrecht über das Kloster. Dem widerietzten
sich die Schwestern, worauf chnen das Allerheiligste aus
der Kirche genommen und die Kirche verschlossen wurde.
Sogar von der Kanzel der Heiliggeist-Kirche wuvde gegen
sie gewettert. Erst 1732, nachdem die Schwestern eingelenkt
hatten, wurde ihre Kirche wisder geöffnet und ihnen er-
laubt, öffentlich Gottesdienst halten zu lassen. Jm selben
Jcchr starb dre Gründerin und erste Mutter. Sie
wurde in Ler Grufl beigesetzt, wo nachweisbar auch zwei
Wohltäterinnen, die Fräuleins von Metzger, chre
Ruhestätte fanden. Ein Grabstein findet sich noch heute
in der Unterkellerung der Kirche.
Jn der Chronik wivd weiter berichtet, datz die Fn-
faffen den schwarzen Schleier nahmen und von 1747 an
das Chorgebet verrichteten. Drei Aahre danach erhielt ihr
Heiligtum durch den Wormser Bifchof die Konsekration
-u Ehren der heiligen Katherina. Weitere 20 Jahre später
ncchmsn die Schwestern freiwillig die Klausur an.
Das Kloster, im Gegensatz zu dem eingangs evwähnten
Schwavznonnenkloster,
nannt, wurde 1803 a i
die Karmeliterchronik, bewoh-
frauen und vier Laienschwestern.
Während das Klostergebäude einem Schulneubau
weichen mutzte, b-lieb die kleine Kirche erhalten und
wird nun wahrscheinlich wisder ihrsm Bestimmungszweck
zugeführt werden. H. bl.
Ein Tonfilm für Kraftfahrer in den Kammerlichtspielen
und im Odcon.
Dieser von der Ufa im Auftrag des Benzolver-
bands und der Benzolvereinigung des Ostens herge-
stellte technische Großfilm fand gestern vormittag das
größte Jnteresse aller motorsportlich eingestellten Krei-
se, sodaß der Vorführung in den Kammerlicht-
fpielen eine gleichlaufende im Odeon angeglie-
dert werden mußte, und beide Häuser erwiesen sich
überfüllt von Besuchern.
Jn die Kohlengruben des Ruhrgebiets führen die
eindringlich und anschaulich wirkenden Bilder, wo tief
unter der Erde der Urstoss, die Kohle gefördert wird.
Hart ist die Arbeit, grotz die Gefahr; „jeder Handgriff
muß sitzen". Die Besucher erlebten dann die Koksbe-
reitung und di« Gewinnung der vielen Nebenprodukte,
durften das Eindringen bis in di« letzsn Geheimniffe
des Naturgeschehens erleben, sahen die mikroskopische
Welt der Moleküle und Atome und wurden vorbereitet
auf die Haupteigenschaften des Benzols, feine Klopf-
festigkeit, leichte Dergasbarkeit und Ergiebigkeit, Die
Fortschritt« von Technik und Wiffenschast ermöglichen
die volle Ausnutzung diefer Eigenschaften des BV-
Benzols und feines Gemischs Aral in den Kraftfahr-
zeugmotoren. Einleuchtend war auch die Begrün-
dung über die verheerende Auswirkung schlechter Trieb-
stoffe auf den Kraftfahrzeugmotor. Ein fahrbarer
Prüfstand stellt nicht nur die Mängel kranker Mo-
tore und ungeeigneter Betriebsstofse fest, es wurde auch
Dle Morgenfelll -er Sttlerlugen-.
Gtne Stun-e lm Setst -er lungen sratton.
Jn Anwesenheit von Kreisleiter Seiler, Gebiets-
führer Friedhelm Kemper, der Vertreter aller Organi-
sationen und Gliederungen der Partei, der Vertreter
6er staatlichen nnd städtischen Dehörden, des Reichs-
arbeitsdiensts und der Landespolizei hielt die Hitler-
Jugend des Bannes 110 am Scmntag vormittag eine
Morg«nfeier im Eapitol ab. Die Feierstunde
war erfüllt von dem Geist der jungen Nation, die sich
chrer Aufgabe bewußt auch in der Tat für die Zukunft
ihres Volks einsetzt. Diese Stunde gab einen Einblick
ch das Erlebnis einer jungen Generation, die die
Werte ihres Volks und den Weg zum Ziel kennt.
Unterbannführer Hans Bär und der Schulungslei-
ter des UB 2/110 Hans Herbert Reeder hatten aus
Werken junger Dichter wie Baldur von Schirach, Hans
Baumann, Eberhard Wolfgang Möllcr, Hans Herbert
usw. und Liedern von Heinrich Spitta, Hans
Fischer und Georg Blumensand diese eindrucksvolle
Morgenfeier gestaltet.
Die Stunde klanq wie ein einziges Gebet an Gott,
U/war dus Gebet des ganzen Volks, der Bauern, der
etrveiter der Stirn und der Faust um die Vollendung
E Tat. So sprach es auch nach einem Orgelvorspiel
»jw dem Einmarsch der Fahnen ein Hitlerjunge aus:
^ - steht ein Volk vor semem Gott"' und dann klang
? - Aegehren der Bauern durch den Raum, ste, die
öes Volkes Mark und des Landes Kraft sind, ste for-
oern von ihrem Gott Pflug, Hammer, Fahne und
Schwert. Sie fühlen stch als ein kraftvoll Geschlecht,
das iu die Ewigkeit dauern will. So tragen ste dann
!>> stetem Wechsel zwischen Sprecher, Chor und Liedern
lyren Wunsch an Gott vor, nicht bettelnd um Gnade,
nnn kraftvoll und ernst beten sie um «chutz vor Hagel,
Wmd und Feuersbrunst. Sie beien um starke Frauen,
°>e Mütter eines kraftvollen Geschlechts werden sollen,
und das Gebet ihrer Frauen ist „Dein sind wir und
Dein ist aller Segen. Gib uns Kinder, gib uns Land."
^-rutzig klingt ihr Lied: „Und scheint die Gnade uns
uersagt, wird doch zur Tat die Hand gewagt." Jhr
ewiger Schwur, wie ihn nur ein bodenständiges Volk
leisten kann, ist: „Wir halten stand, bebauen bas
Land, erzwingen uns den Segen!"
Und neben den Bauern stehen dann die andern,
oyne die unser Volk undenkbar wäre, jene, die die Weft
zusaniinenhalten mit ihrer Arbeit: die Arbeiter
be.r Stirn und der Faust. Gott hat die Ma-
fcyinen erstehen laffen, nicht damit sie uns beherrschen,
sondern damit sie der Menschheit dienen müffen. °R8-
der drohn, Flammen lohn, donnernde Motorenfron"
aber dez Arbeiters Kraft und Leidenschast, sein Mut
und seinH Tatbereitschaft halten die Welt zusammen.
Sie, die Arbeiter, sind unsterblich und doch sind ste
namenlos, sie zagen nie und klagen ni«, sie sind nur
rr sullt vom Willen zur Tat. Jn ihnen hat die neue
Arn ihren Ausdruck gefunden, denn sie stnd die neue
ZE- So klingen die Worte des Rufers, und er mahnt
dre Arbeiter, zu werken und zu wirken, denn die Ernte
ser nicht oiehr fern. Er ruft sic alle zur Tcrt:
»Einer für Alle! Alle für Einen!
^nser die Macht und unser das Glück!
Jmmer gemeinsam und niemalz einsam,
Dorwärts und nicht mehr zurück!"
So erklingt pgz Mahnen der Arbeiter. Hell tönen
chre aufruttelndeu Rufe .Auch Dul Zieh mitl" Und
gemeinsam gehen ste ihren Weg in die Zukunst, Bauer
und Arbeiter.
Aber ihr Werk wäre wertlos, wäre kein Erbe da,
der in gletchem kraftvollen Handeln den Weg weiier
in die deutsche Zukunft geht, denn über -ihre Vergäng
lichkeit wandert das deutsche Werden". So ruft es und
Mcht sch/app machen - sondern
gule Dorsätze auch wirklich durch-
führen! Also bleibe dabei: jeden Abend
und Morgen Zahnpflege mit Chlorodont!
Das brauchen Deine Zähne!
anschaulich gezeigk, wie stnnvoll die Einrichiungen der
„rollenden Landstraße" stnd und wie die festgestellten
Mängel durch tüchtige Jngenieure raschestens beseitigt
werden. Ein solcher Prüfstand soll demnächst auch in
Heidelberg arbeiten. Sehr schön waren auch die
landschaftlichen Szenen, die Fahrten durch die Wälder
und Täler des Vaterlands, die Fahrten auf dem Nür-
burgring und im Wettrennen durch Gewäffer und über
Geröll, durch schwieriges Gelände. So wurde verständ-
lich und anschaulich dargetan, daß Benzol nicht nur
„Ware" sein soll, sondern Kampf für eine gute Sache,
Kampf für die deutsche Wirtschaft, für die Motorisie-
rung Deutschlands.
Ein schönes Beiprogramm der ,Bavaria"-Wochen-
schau zetgte u. a. intereffante Bilder vom NSKOV-
Sammelwerk und der Anwesenheit des Führers in
Münchon, ferner sahen die Besucher das „schwimmende
Gefängnis" Frankreichs mit seiner traurigen Fracht
nach Cayenne. Jm bildhaften Miterleben freute man
sich mit der englischen Künstlerschaft bei ihrem lustigen
Reujahrsfest, sah ein heiteres Äutorennen der Kleinen,
Eiskunstläufe bei einem Varietee auf dem Eis, Szenen
von der italienisch-abeffinischen Kampffront, erlebte
spannnende Momente des Hockey-Länderkampfs Deutsch-
land—Jndien u. a. Sehr intereffant, besonders auch
vom volkswirtschaftlichen Standpuntt, waren die Bil-
der über die Tiertransporte nach dem Ausland im
Dienst der Devisenbeschaffung, so u. a. von Elesanten
aus Hagenbecks Tierpark, die Verfrachtung von unzäh-
ligen Zierfischen und besonders auch Kanarienvögeln,
die alljährlich in großen Mengen von Deutschland nach
Uebersee gehen.
Seidelberger 68-Lager für iunge NiKter und Musiker.
Bom L. bis 1Z. Ault. - Großes zeltlager am Nierhelder Sof. - SahlrelKe Neranttaltungen
in Seidelberg vorgefehen.
Die alljährlichen Lager junger Dichter,
Musiker, Schriftsteller, Maler, überhaupt
der jungen kulturschöpferischen Kräste der jungen Ge-
neration, die Vom Kultur- und Rundfunkamt der Reichs-
jugendführung unter Leitung des Obergebietsführers
Cerff durchgeführt werden, sind allmählich zu einem Be-
griff geworden. Was diese Lager auszeichnet, ist die
Tatsache, dah hier zum erstenmal soldatische und gei-
stige Werte in einen harmonischen Zusammenklang ge-
bracht werden, und daß hier zum erstenmal eine „K a-
meradschaftim Geistigen" geschaffen wird, die
in Deutschland bisher selten gewesen ist.
Das erste Lager, das im Sommer 1934 in Landeck
im Dadischen Schwarzwald durchgeführt wurde, war
erst ein Sichfinden dieser jungen Kräfte. 2lber schon das
zweite Lager im 2uli 1935 in Warnicken, an der Sam-
landküste von Ostpreuhen, brachte eine Derpflichtung:
auch daS künstlerische Schaffen nur unter dem Gesichts-
punkt der Gemeinschaft zu vollziehen.
Das dritte in der Reihe dieser Lager kann das
Kultur- und Rundfunkamt der Reichsjugendsührung
heute schon ankündigen. Ort dieses Lagers wird die
Stadt Heidelberg sein, deren älniversität in die»
sem Zahr ihre 550. Jahrfeier begeht. Die Erfahrungen
aus den vorhergegangenen Lagern haben Obergebiets-
führer Cerff veranlaht, das diesjährige Lager, das
vom 1. bis 15. Zuli stattsindet, in zwei Abschnit-
ten durchzuführen. 2n der ersten Hälfte wird ein Dor-
lager alle die Persönlichkeiten vorbereiten und aus-
richten, die auf den einzelnen Gebieten der Politik, Kul-
tur und Wissenschaft der Jugend irgendwie richtung-
gebend sind. Diese innerlich gestraffte Gemeinschaft wird
dann den Kern des zweiten, sich sofort an-
schliehenden grohen Lagers bilden, das aus
dem größeren Mitarbeiterkreis des Kultur- und Rund-
funkamtes der Reichsjugendsührung. sowie aus den Ka-
meraden und Kameradinnen, die in den HJ-Gebiets°
sührungen als Treuhänder und Dermittler dieser 2Ir»
beit stehen, und schliehlich aus einer Auslese der akti-
ven HJ-Führerschaft bestehen wird, die die Ergebnisse
und Werte dieses Lagers in die gesamte deutsche Ju-
gend hineintragen soll.
Wir können schon heute mehrere namhafte Persön-
lichkeiten der Dewegung nennen, die ihre Krast in den
Dienst dieses Lagers stellen werden. Neben dem Reichs-
jugendführer Daldur von Schirach werden wir den
Leiter des Kulturamtes der Reichspropagandaleitung,
Pg- Moraller, den Präsidenten der Deichstheater-
kammer, Gebietsführer Dr. Schlösser, Dr. Groh,
Profefsor Frank, Luis Trenker und außerdem eine
grohe Zahl junger Dichter, wie Eberhard Wolfgang
Möller, Wolfram Drockmeier, Gerhard Schu-
mann, Herybert Menzel und andere finden.
Die Form des Heidelberger Lagers des Kultur-
und Rundfunkamtes ist wieder das Zeltlager. Der
Lagerplatz liegt in der Rähe des DierhelderHofs.
Für die Referate, Zusammenkünfte und Aussprachen
wird wieder, wie im Ostpreuhenlager, ein besonderes
Dersammlungszelt errichtet. Die Dorbereitungen zu die-
sem kulturell auherordentlich wichtigen Ereignis des ba-
dischen Grenzlandes haben unter der Leitung des
Obergebietsführers Cerff, der bekanntlich
gebürtiger Heidelberger ist, bereits in vollem älmfang
begonnen. Partei- und Staatsdienststellen des Gaues
Baden bringen diesem Lager gröhte Aufmerksamkeit und
Anterstützung entgegen.
Die Folge und Art der vom Lager ausgehenöen
Deranstaltungen liegt bereits fest. Den Auftakt
des Lagers bildet die 550 - 2 a h r f e i e r der Hei»
delberger Aniversität, an der sich sämtliche
Teilnehmer beteiligen. 2m Königssaal des Heidelber-
ger Schlosses findet einmusikalischer Abend mit
Professor Hermann Diener und seinem collegium musi-
cum statt. Aus dem Ehrenfriedhof wird die Lagerge-
meinschaft eine Feierstunde im Gedenken an die
Toten gestalten. Dor der Elternschaft der Heidelber-
ger HJ führt das Lager in der Stadthalle einen Kan -
taten-Abend mit den schönsten Werken unserer jun-
gen Dichter und Komponisten durch. Jn Hand-
schuhsheim werden sich die Lagerteilnehmer an
einem Dolkstumsabend der dortigen H2 betei-
ligen. 2ln mehreren Rachmittagen werden die sich am
Lager betmligenden bekannten jungen Dichter im Dah-
men von Werkfeierninden Fabriken und vor
den Delegschaften zahlreicher Heidelberger Detriebe aus
ihren Werken vortragen. Koniponisten und Musiker des
Lagers werden den deutschen Arbeiter mit dem jungen
nationalsozialistischen Liedgut vertraut machen. 2n die-
sen Werkfeiern wird die Kameradschast vom Arbeiter
der Stirn und dem Arbeiter der Faust ihren schönsten
Ausdruck finden. Ein Orgel-Konzert mit Wer-
ken von Johann Sebastion Dach in der Peters-
kirche soll nur die Teilnehmer des Lagers zu einer
Feier, die zu der ewigen Kunst unserer Dergangenheit
Brucken schlägt, veremen. Den Abschluh wird die Auf-
sührung eines chorischen Werkes von Wolfram Brock-
meier mit der Musik von Gerhard Maah auf der H ei -
delberger Feierstätte. dem Heiligen
Berg. bilden. Ö. Za.