Rr. 26
Fernsprecher^.-A. 7351—53.
„Zeidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"
Freitag, 24. Zanuar 1936
Seite 3
Lokal-Lhronik.
Heidclbcrg, 24. Januai 1936.
Meiu Kamerad Sep-.
1917 w<rr es. Am Isonzo. Da habe ich ihn zum
Mtenmal kennen gelernt, meinen Kameraüen S e p p.
^iutjung war er un>d kämpfte voll Glauben an die Zu-
lunfr unseres Vaterlandes. Bald zählte er zu den Tapfer-
aen unserer Kompagnie. Kein Gang war ihm zu schwer,
lerne Patrouille zu gesährlich Wo es eine schwierige Lxrche
Ni erledigen galt, Sepp war dabei. Er war uns Kamerad
ourch unü durch, und daher hatten wir ihn alle gern. Eines
^ryes holte er unseren Leutnant wähvend eines mör-
rErischen Feuers in den Graben zurück und mußte dann
iclbst schwer verwundet für lange Wochen ins Lazarett.
Aiy namenloser Held, wie es damals viele in unseren
Reihen gab. Und dann kam das bittere Enüe. Sepp
s"nn1e und wollte es nicht begreifen. Verbittert und ver-
ichlossen kehrte er in die Heimat zuvück. Lange Jahre hin-
"Urch habe ich ihn dann nicht mehr gesehen.
1929 hatte ich einen Autounfall und lag einige Zeit
Un Krankenhaus. Eines Tages brachten sie einen
Menschen in unser Zimmer, jümmerlich zugerichtet und
dewutztlos. Die Schwester sagte uns, er sei von Kom-
Aunisten zusammengehauen worden, als er einem kleinen
Hitlerjungen, der überfallen worden war, zu Hilse eilen
wollte. Sein entstelltes Gesicht kam mir so bekannt vor,
pnd als er zum erstenmal wieder sprechen konnte, wutzte
>ch, wer im Bett nebenan lag: Sepp, mein Kriegskamerad.
llnd dann, als es ihm besser ging, erzählte er mir von
Icinem Löben nach dem grotzen Krieg. Lange hatte es
Hedauert bis er sich wieder in ein geordnetes Leben ein-
Mgen konnte. Unü trotzüem sehlte es ihm an der richtigen
Betätigung. Er haderte immer mit sich selbst, sein kämp-
terischer Geist lietz ihm keine Ruhe. Und so suchte er,
mchte seine Kameraden vom Jsonzo. Und er fand sie
dtieder. Wenn auch nur wenige, aber di« Hauptsache war,
datz er sie überhaupt fand. Und diese wenigen marschier-
len in den Sturmabtei-lunigen des unbekannten Frontsolda-
ten Adolf Hitler, marschierten sür Deutschlands Z-ukunst,
Und -da konnte und wollte Sepp nicht abseits stehen, und
w schloß er sich jenen wenigen tapseren Männern an. Von
oiesem Tag an war er Soldat Adols Hitlers
vnd evfüllte genau so seine Pflicht wie am Jsonzo, Karst
Und Schwarzen Meer. Viel hatte er durchzumachen und
1u ertragen, aber er wußte, um was es ging, und danach
rrchtete er sein ganzes Tun und Handeln. Tag und Nacht
wachte er Dienst. Saalschlachten wechselten in bunter
Reihensolge mit Pr-opagandamävschen und Flugblattvertei-
fen aib. Oft /chon hatte man ihm aufgelmiert. Wer
Nnmer war es ihm gelungen, seine Gegner in die Flucht
»u schlagen. Doch diesesmal hatte die grotze Uöbermacht
Und die Gemeinheit seiner Gegner gesiegt. Nun lag er
hier im weißen einsachen Bett. und schon s-prach sein Mund
don neuen Taten. Und alle, die im Zimmer lagen, staun-
ten und bekamen Achtung vor dem stillen Heldenmut die-
ses einsachen Mannes. Wir versprachen nun, uns öfters
wiederzusehen; aber wie es so im Leben ist, bald hatten
wir uns aus den Augen verloren.
1936 traf ich ihn wieder. An einem naßkalten Win-
terabend. Mit der WHW.-Sammelbüchse in
der Hand stand er an einer windigen Stratzenecke und
?at um Spenden für das Winlerhilfswerk. Sepp mutz
unmer kämpsen. Nur eines kann er nicht verstehen, wenn
Menschen ohne eine Spende an ihm vorbeißehen. Er
tann es nicht verstehen, weil er, wenn es um sein geliebtes
Vaterlan-d geht, immer auf dem P-osten ist. Vom Jsonzv
dis zur WHW.-Sammelbüchse ist ein weiter Weg. Für
Meinen Kameraden gibt es aber keinen anderen. Bor
1? Jahren kämpste er sern der Heimat am J-sonzo, heute
«nnpft er inmitten der Stadt gegen Hunger und Kälte.
amm-er wenn -der Führer rust, wird er bereit sein, seinem
Rus zu folgen. Das ist mein Kamerad Sep-p. th.
Antrage zur FamilienlinterstüZung.
Sie sollen beschleunigt erlcdigt werden.
Für die Durchführung der Familienunterstützungs-
derordnung, die zu Gunsten der Ange-Hörigen der
Sum aktiven Wehrdienst Einberusenen
erlasseu wurde. hat der Reichs- und preutzische Jnnen-
winister gemeinsam mit dem Reichsfinanzminister in
e>nem Erlatz weitere Einzelanweisungen getroffen. Den
oberen Aussichtsbehörden wird zur Pflicht gemacht, dar-
5.»s zu achten, daß 'die Anträge auf Gewährung der
stamilienunterstütziMg beschleunigt bearbeitet
werden. Die Äichtsätze der Unterstützung müssen nach der
Verordnung so bemessen sein, datz sie oie Richtsätze der
Mgemeinen Kürsorge um ein Viertel übersteigen. Höhere
Richtsätze dürsen jödoch nicht sestgesetzt werden. Für die
in der Haushaltsgemeinschaft zusammen mit dem unter-
nutzungsberechtigten Haushattungsvorstand le'benden,
Nber 21 Jahre alten unterstützungsberechtigten Angehö-
rigen des Einberufene-n ist der Zuschlag zum Richtsatz
ßegenüber der allgemeinen Fürsorge gleichsalls um ein
Viertel zu erhöhen.
Die Familienunterstützung wird nicht gewährt,
wenn Tatsachen 'die Annahme rechtfertigen, daß die Un-
Mstützung nicht benötigt wird. Dies ist in der
Regel anzunehmen, wenn die Angehürigen des Ei-nberu-
lenen burch die Einberufung am Einkommen keinen Aus-
lall erleiden. Für Eigenheime können ne'ben der richt-
'atzmäßigen Unterstützung Beihilsen zu den notwendigen
ckusgäben sür Lasten und Steuern gewährt wekde«, so-
weij der im Richtsatz enthaltene Antetl sür Unterkunft
Mr Decknng dieser Lasten nicht ausreicht.
Der im Neuenheimer Feld erstehende Neubau der
chivurgischen Klinik ist jetzt soweit fortgeschritten, daß der
Gesamtbau im Rohbau fertia ist. Der erste
Teil ist sogar in der Jnneneinrichtung schon weitgrhend
fertig, da er bekanntlich bereits längere Zeit unter Dach
ist. Dies ist der sogenannte Be-Handlungsbau
(Operationsbau), während der Krankenbau als zweiter
Abschiütt angefangeli wuvde und jetzt im Rohbau un-
verpuht d-asteht. Jm Laus dieses J-ahres soll dazu nsben
diesen Gebäuden noch die wesentlich kleinere Priva-t
station als besonderes Gebäu-de entstehen. Da die
Jnneneinrichtung der Kliniken eine umfanareiche «nd
schwierige Arbeit ist, wird man trotz der ä-utzeren Fort-
schritte w-ohl erst mit Jbetriebnahme der neuen chirur-
gischen Klinik im nächsten Jahr (1937) rechnen
können. Ansti. Ruvv.
Zahtts-Kauptversammlungen ln öen Verelnen.
llufere Spende der
brotlosen Vrotsammluug 'm Laden.
Für »nsere« Geldcsgcgenwert de« Spenden-
schein des WHW. und dem bedürftigen Bolks-
genossen den Gntschein zur Empfangnahme eines
Laibes Brot von seinem Bäcker.
Beim MSnnergesangverein..Liederkranz"
Handschnhsheim.
Die Jahrcs-Hauptvcrsammlung dieses
ältesten Vertreters in der Reihc der Männerchöre des
Stadtteils (er ist 1847 gegründet und besteht demnach
88 Jahre) versammelte am Sonntagnachmittag die
Sänger un-d unterstützenden Mitglieder in so grotzer
Zahl, daß der Saal des Sängerheims „Zum Lamm"
sich bei Beginn der Tagung dicht besetzt zeigte. Mit
dem deutschen Sängerspruch „Grütz Gott mit hellem
Klang" wurde die Versammlung -nach alter Sänger-
weise würdig eingeleitet, worauf der erste Vereins-
führer Hermann Fischer der Vcrsammlung herzliche
sängerkameradschaftliche Grutzworte entbot. Den To-
ten galt das chrcndc Gedenken vor Eintritt in die Be-
handlung der geschäftlichen Angelegenheiten der Tag-
ung. Der Vereinsführer gedachte ihrer in ehrenden
Worten, uud die Dersammelten hatten sich hierzu von
ihren Plätzen erhoben, um dcn Verblichenen in inner-
lichem Nahcscin für ihre Treue zum Verein und zur
Sängersache zu danken. Den Iahresbericht er-
stattete der erste Schriftwart Heinrich Bschtel. Er
gab Aufschlutz nber die ersolgreiche Betvältigung einer
ebenso lebendigen wie gedeihlichen Vereinsarbeit, so-
wie über den schaffensfrohen Geist im Dienst des deut-
schen Lieds und der Männerchorbewegung, der sowohl
den Verwaltungsrat als auch die Sängerschaft in vor-
trefslicher Weise leitet. Dem entsprach der fleitzig«
Probenbesuch, der auch im zurückliegenden Jahr zu ver-
zeichnen ist und der in bcsonderm Maß geeignet ist,
dcm langjährigcn Chormeister des .Liederkranz", Mu-
flkdirektor Ludwig Treiber, die schwere und ver-
antwortungsvolle Arbeit zu erleichtern. Jn beson-
ders gutcm Andenken stehen der Besuch der Sängcr-
kameraden vom Saarland, der „Liedertafel" Rendrich,
sowie d-er Gegenbesnch durch den „Liederkranz", die
beide als wichtige Ereignisse in der Chronik des ver-
flossenen Vereinsjahres verzeichnet stnd.
Diesem reichen und frisch pulsierenden inneren Le-
ben des Vereins ontspricht auch vor allem der Stand
des Chorkörpers und der Aifser der unterstützenden
Mitglieder. Letztere beträgt 196, der Sängerchor hat
fich mit 77 Sängern wackcr gehalten, und dem ehr-
würdigen Alter des Vcreins entspricht die hohe Aahl
der Ehrenmitglieder mit 18. Ueber die Mitgliederbe-
wegung berichtete der zweite Schriftwart Jakob Pol -
lich, während M. Gutsleisch den Bericht als
Noten- und Materialwalter in anschaulicher Weise
vortrug. Für das aus dem Verwaltungsrat ausschei-
dende Mitglied Chr. Batt bcrief der Dereinsführer
als dessen Nachfolger Heinrich Kücherer.
Eine Reihe pflichteifriger Sänger konnte für flei-
tzigen Probeichesuch ausgezeichnet werden. Diese An-
erkennung erhielten zum ersten Mal: G. Edelmaier, H.
Genthner; zum zweiten Mal Gg. Lenz, I. Schlicksupp;
im dritten Jahr Richard Fischer, Michael Schützler; im
vierten Jahr stnd es die Sänger F. Hübsch, Gg. Schmitt
jun.; ununterbrochen sechs Jahre vcrsäumten keine
Probe Ludwig Vogt, sieben Iahre Fr. Gutfleisch, Hch.
Pollich; acht Jahre gar sind es bei dem Sänger Georg
Bechtel. Die Krone errang bisher aber der erste
Schriftwart Heinrich Bechtel, der seit zehn Jahr«i
in jeder Singprobe anwesend war nnd damit ein schö-
nes Beispiel von Pflichttreue gab. Alle wurden in
ehrender Form ausgezeichnet; dem ersten Schriftwart
Bechtel wurde die Auszeichnung mit der goldenen
Vereinsnadel in sehr stnniger Weise zuteil.
Die reichen Beratungen, die Bcrichte und Anspra
chen wurden in schönster Form durch Vorträge schöner
Männerchöre umrahmt. Der Vereinsführer Hermann
Ftscher ergriff noch einmal das Wort, um allen
seinen Mitarbeitern im Verwaltungsrat zu danken.
Heinrich Bechtel würdigte die grotzen Verdienste und
die vorbildliche Arbeit des Veremsführers Hermann
Fischer und dankte ihm im Namen des Vereins mit
herzlichen Worten. Der Preischor von H. Heinrichs
„Wo g-en Himmel Eichen ragen" erklang schließlich als
würdiger Abschluß der Iahres-Hauptversammlung dcs
„Li-ederkranz' Handschuhsheim, die der Vereinsführer
in einem Treuebekenntnis zum Verein, den Zielen der
Männerchorbewegung in der Pflege des deutschen Lie-
des und einem begeistert aufgenommenen Sieg-Heil auf
das deutsche Vaterland und sein-en grotzen Führer und
Kanzler Adolf Hitler ausklingen lietz.
Zahres-HMptversMUlllmg der „Thalia".
Jm SSngerheim „zur Traube' hielt der Männer-
gesangverein „Thalia" Handschuhsheim am
Samstag abend seine Jahres-Hauptver-
sammlung ab, di« einen ausgezeichneten Besuch
aufwies. Ehrenchormeister Albrecht und Chormeister
Georg Schön galten die besonderen Worte des Will-
kommens, die der erste Veremsfiihrer Jakob Hornig
in seiner Begrüßungsansprache an die stattliche Ver-
sammlung richtete. Der erste Schriftwart Erwtn
Döll gab das Protokoll der lctzten Hauptver-
sammlil-ng bckannt, worauf Vereinsführer Jakob
H o r n i g einen anschaulichen und eingehenden Bericht
uber die Arbeiten und Geschehnisse im Ver-ein aus dem
zuruckliegenden Jahr erstattete. Es war in hohem
Matz erfolgreich für den aufstrebenden Sängerchor und
relch an Arbeit. Bei den verschiedenen Veranstaltun-
gen un Kreis und Gau, sowie bei örtlichen Anlässen
war die „Thalia" stets in vorbildlicher Pflichttreue ver-
treten; u. a. wirkte ste im Winterhilfskonzert der
Schön'schen Männerchöre mit, bei der Weihe der Thing-
stätte, serner beim 11. Badischen Säng-erbundesfest in
Karlsruhe, beim Winterhilfskonzert des Heidelberger
Sängerverbands. Aus dem Bericht des Katzenwarts
Robert Hornig ist zu entnehmen, datz die ftnanziei-
len Belange aufs beste und sparsamste gewahrt wnr-
den. Dem Rechner wurde die einmutige Entlastun«
mit dem Dank des Vereinsführers zuteil. Dieser er-
nannte zu seinen Mitarbeitern im Verwaltnngsrat wi«»
der die bewährten Vertreter der seither mnegehabie>
Posten. Der Verwaltungsrat s-etzt sich demgemaß wi»
folgt zusammen: Jakob Hornig, erster Verems-
führer, stellvertretender Verejnssührer Heinrich Grat-
tolf, Schriftwart Erwin Döll, Kassenwart Robert
Hornig, Vergnügnngsobmann Wendelin Henk»
Fritz Huber und Fritz Ehret, Vertreter der San-
gerschaft; Werbewart ist Franz Döll, Unterkassier
Heinrich Hornig ; Nobert Bayer, Valentin Gay^
er, Hermann Bauer, Karl Speicher, Alfred
Schwab als Stimmführer.
Nach Erledigung einer Reihe weiterer Vereins--
angelegenheiten lonnte der Vereinsführer Jakob Hor--
nig die ersprietzlich verlaufene Hauptversammlung mit
Worten des Dankes schlietzen. Die Stunden kla-ngen
aus in dem Badischen Sängerspruch: „Vom See bis
an des Maines Strand..." Und dann schlotz stch eine
Stunde sängerkameradschaftlicher Geselligkeit in sro-
hem Kreis an. B
Ausstellung immergröner Gattenpflanzen.
Beranstaltet vom Gartenbauverein.
Der Heidelberger G a r te n b auv erei n vrn»
anstaltet am Samstag, den 35., un,d am Sonntag, de«
26. Januar, eine interessante Ausstellung v o«
Gartenpflanzen. Es wevden solche Gewächse ge-,
zeigt, die bei dem milden Heidelbevger Klima auch de«
Winter über im Freien aushalten, aber auch solche, d-is
härteres Klima vertrag-en. Man sieht vevschiedene Sorteq
immergrüner Nadel- und Laubgehölze.
Be-kanntlich sind wohl die meisten, aber durchaus nicht allÄ
Nadelhölzer immergrün, wie ja unsere einheimische Lärchs
bsweist. Besoniders wivd ein reichhaltiges Sortiment vonl
Koniferen gezeiat, die eine besondere Zierde unserer Gär-
ten sind. Es sind weniger einheim-ische, sondern solchs
Pslanzen, die seit vielen Jahren bei uns eingesührt sind.
Aber auch n-euere Züchtungen werden gezeigt.
Gerade in den Winterm-onaten wivken die immer»
grüneu G-ehölz« iu den Gärten besonders malerisch. Di«
Nadelhölzer eignen sich wegen ihrer sekhr schönen»
regelmätzigeu Wuchssormen sehr gut zu Einzel- und Grut»
penpflanz-ungen. Sie verleihen dem sonst tahlen wintev-
lichen Gärten frisches Leben und werden namentlich auch
für die Grabstätten gern bevorzugt. Unsere echte«
Tannen gehören zu den größten und schönsten immev-
--- ----—^ -----— -^rami«
ein,
be-
leichnet. Es sind den Tännen ahnliche, uieist pyramiden-
förmig wachsende Bämne, von -denen manche besonderen!
Schmuckwert habrn, nam-entlich die Mau- und Si-lber-
fichten. Reichhaltig vertreten sind unsere Chamaecyparis-
arten, auch Schein-zhpressen genannt, dann die Cedern»
Dhusa und Eiben. Es sind alle sehr wirkungsvolle, regel-
mätzig sich aufbauende Nadelhöl-zer.
Ein sehr fchönes Sortiment z-eigt auch die A-bteil-un>g
Laubgehölze. Unser bekanntester Vertreter ist hier
der Buchsbaum, der ein-e besondere Zierde unseres
Gärten bi'ldet. Er ist gegen Rauch und Staub unempsind»
lich, selbst für schatti-ge Plähe noch passend und lätzt sich
willig iu jed-e Form schneiden. Daher ist gerade diess
immevgrüne Pslan-ze, von der es mehrere S-orten gibt,
zur Anp-flanzung zu empfehlen. Es ift eine verhältnis»
mäßig grotze Anzahl von Laiibgehölzen, die den Wintev
als immergrün überdauern. Als hervorragende Repräsen--
tanten kommen die immergrünen Stechpalmen (Aex) in
Frage, von denen es eine größere Anzahl Sorten gibt,
wovon einige in früheren Jahrhunderten massenhaft bei
uns als Untergehölz vorkamen. Auch der klein- und grotz»
blättrige Efeu gehört hierher, ebenso die große Gattung
üer immergrünen Alpenrofengewächse, Rhododendrvn und
Erika, die nicht nur den Winter über unsere Gärten, wis
den Stadtgarten, schmücken, sondern auch im Frühjahv
nnd Sommer durch den farbenreichen Blumenschmuck eine
hervorragende Aievde unserer Gärten bilden. Jm Schlotz»
garten finden wir noch zwei hohe Bäume verschiedener
Sorten immergrüner Eichen, und das Bmmergrün erfreut
uns im Winter genau so mrt seinem schönen Blcrttwerk
wie im Sommer.
So bietet jodem Garten- und Naturfreund diese Schau
immevgrüner Garten-pflan-zen eine reichhaliige Sammlun-g
diöser Gswächse, wozu auch die gelbgesprenkelte Aükube,
der Kirschlorbeer und der japanische SpinSelbaiim zii
rechnen sind. —b—
—» Von ber Nnivcrsität. Die Pressestelle der
Universität Heidelberg teilt mit: Der Präsident der
Pfälzischen Gesellsehaft zur Förderung der Wistenschas-
ten hat Prof. Dr. Günther Franz namens des Bay-
rischen Staatsministeriums für Wisteiischaft und Kul»
tus am 15. ds. Mts. zum ordentlichen Mitglied der
Pfälzischen Giesellschast zur Förderung
der Wissenschaften ernannt.
—* Vom Königstuhl wurden heute früh sünf bis
sechs Zentimeter Schnee, mtnus 1 Grad und schö'ne
Winterlandschaft gemeldet.
—* Ein, Dienstjnbiläuin. Der Betriebsführer der
^Handwerk. Handel und Gewerbe" Krankenvevsicherungs.
Anstalt a. G. zu Dortmund, Zweigniederlastung Äaden
Heidelberg, Marzgasse 18 (früher Versicherungsanstalt -des
Landesverbandes badischer Gswerbe- un-d Handwerkerver-
einigungen, Heidelberg), Direktor Karl B e r g m a n n, be-,
^eht üieser Tage sein 25jähriges Dienstjubiläum. Jns»
-esondere in >den Kreisen des Handwerks ist Direktor
Bergmann nicht nur in Heidelberg, sondern -darüber hin-
aus in ganz Baden eine bekannte und beliebte Persön»
lichkeit. Jn gleicher Weise schätzt ihn auch seine Gefolg-
chaft, der er immer ein gerechter und vorbildlicher Führer
ist, fur -dexen Belange er immer das grötzte Äerständnis
hat. Während seiner nun 25jährigen Tätigkeit im Ver-
sicherungsfach hat er die Entwicklung eines jungen Zwei-
rnit yroLsn sclrtsn k'otos:
Lo scryen clle vislsn kSysistSrtsn IllWköl.-
Rauelisr. 61s Lusrst sskr kritissk prüstsn.
ob sins IImslslluny cnrf IIIWLI. cnrsir tcrt-
säsiilisli ioiins. ^s rnu6 selron st^vcrs circrri
ssin, V7crs IllWkll. so IiSysIirsnswsrt rncrolit
kns ^lMiastück uri6 mit 6cr16muricistück
QR^II.I^cr L-Q VRVLV^f
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„Zeidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"
Freitag, 24. Zanuar 1936
Seite 3
Lokal-Lhronik.
Heidclbcrg, 24. Januai 1936.
Meiu Kamerad Sep-.
1917 w<rr es. Am Isonzo. Da habe ich ihn zum
Mtenmal kennen gelernt, meinen Kameraüen S e p p.
^iutjung war er un>d kämpfte voll Glauben an die Zu-
lunfr unseres Vaterlandes. Bald zählte er zu den Tapfer-
aen unserer Kompagnie. Kein Gang war ihm zu schwer,
lerne Patrouille zu gesährlich Wo es eine schwierige Lxrche
Ni erledigen galt, Sepp war dabei. Er war uns Kamerad
ourch unü durch, und daher hatten wir ihn alle gern. Eines
^ryes holte er unseren Leutnant wähvend eines mör-
rErischen Feuers in den Graben zurück und mußte dann
iclbst schwer verwundet für lange Wochen ins Lazarett.
Aiy namenloser Held, wie es damals viele in unseren
Reihen gab. Und dann kam das bittere Enüe. Sepp
s"nn1e und wollte es nicht begreifen. Verbittert und ver-
ichlossen kehrte er in die Heimat zuvück. Lange Jahre hin-
"Urch habe ich ihn dann nicht mehr gesehen.
1929 hatte ich einen Autounfall und lag einige Zeit
Un Krankenhaus. Eines Tages brachten sie einen
Menschen in unser Zimmer, jümmerlich zugerichtet und
dewutztlos. Die Schwester sagte uns, er sei von Kom-
Aunisten zusammengehauen worden, als er einem kleinen
Hitlerjungen, der überfallen worden war, zu Hilse eilen
wollte. Sein entstelltes Gesicht kam mir so bekannt vor,
pnd als er zum erstenmal wieder sprechen konnte, wutzte
>ch, wer im Bett nebenan lag: Sepp, mein Kriegskamerad.
llnd dann, als es ihm besser ging, erzählte er mir von
Icinem Löben nach dem grotzen Krieg. Lange hatte es
Hedauert bis er sich wieder in ein geordnetes Leben ein-
Mgen konnte. Unü trotzüem sehlte es ihm an der richtigen
Betätigung. Er haderte immer mit sich selbst, sein kämp-
terischer Geist lietz ihm keine Ruhe. Und so suchte er,
mchte seine Kameraden vom Jsonzo. Und er fand sie
dtieder. Wenn auch nur wenige, aber di« Hauptsache war,
datz er sie überhaupt fand. Und diese wenigen marschier-
len in den Sturmabtei-lunigen des unbekannten Frontsolda-
ten Adolf Hitler, marschierten sür Deutschlands Z-ukunst,
Und -da konnte und wollte Sepp nicht abseits stehen, und
w schloß er sich jenen wenigen tapseren Männern an. Von
oiesem Tag an war er Soldat Adols Hitlers
vnd evfüllte genau so seine Pflicht wie am Jsonzo, Karst
Und Schwarzen Meer. Viel hatte er durchzumachen und
1u ertragen, aber er wußte, um was es ging, und danach
rrchtete er sein ganzes Tun und Handeln. Tag und Nacht
wachte er Dienst. Saalschlachten wechselten in bunter
Reihensolge mit Pr-opagandamävschen und Flugblattvertei-
fen aib. Oft /chon hatte man ihm aufgelmiert. Wer
Nnmer war es ihm gelungen, seine Gegner in die Flucht
»u schlagen. Doch diesesmal hatte die grotze Uöbermacht
Und die Gemeinheit seiner Gegner gesiegt. Nun lag er
hier im weißen einsachen Bett. und schon s-prach sein Mund
don neuen Taten. Und alle, die im Zimmer lagen, staun-
ten und bekamen Achtung vor dem stillen Heldenmut die-
ses einsachen Mannes. Wir versprachen nun, uns öfters
wiederzusehen; aber wie es so im Leben ist, bald hatten
wir uns aus den Augen verloren.
1936 traf ich ihn wieder. An einem naßkalten Win-
terabend. Mit der WHW.-Sammelbüchse in
der Hand stand er an einer windigen Stratzenecke und
?at um Spenden für das Winlerhilfswerk. Sepp mutz
unmer kämpsen. Nur eines kann er nicht verstehen, wenn
Menschen ohne eine Spende an ihm vorbeißehen. Er
tann es nicht verstehen, weil er, wenn es um sein geliebtes
Vaterlan-d geht, immer auf dem P-osten ist. Vom Jsonzv
dis zur WHW.-Sammelbüchse ist ein weiter Weg. Für
Meinen Kameraden gibt es aber keinen anderen. Bor
1? Jahren kämpste er sern der Heimat am J-sonzo, heute
«nnpft er inmitten der Stadt gegen Hunger und Kälte.
amm-er wenn -der Führer rust, wird er bereit sein, seinem
Rus zu folgen. Das ist mein Kamerad Sep-p. th.
Antrage zur FamilienlinterstüZung.
Sie sollen beschleunigt erlcdigt werden.
Für die Durchführung der Familienunterstützungs-
derordnung, die zu Gunsten der Ange-Hörigen der
Sum aktiven Wehrdienst Einberusenen
erlasseu wurde. hat der Reichs- und preutzische Jnnen-
winister gemeinsam mit dem Reichsfinanzminister in
e>nem Erlatz weitere Einzelanweisungen getroffen. Den
oberen Aussichtsbehörden wird zur Pflicht gemacht, dar-
5.»s zu achten, daß 'die Anträge auf Gewährung der
stamilienunterstütziMg beschleunigt bearbeitet
werden. Die Äichtsätze der Unterstützung müssen nach der
Verordnung so bemessen sein, datz sie oie Richtsätze der
Mgemeinen Kürsorge um ein Viertel übersteigen. Höhere
Richtsätze dürsen jödoch nicht sestgesetzt werden. Für die
in der Haushaltsgemeinschaft zusammen mit dem unter-
nutzungsberechtigten Haushattungsvorstand le'benden,
Nber 21 Jahre alten unterstützungsberechtigten Angehö-
rigen des Einberufene-n ist der Zuschlag zum Richtsatz
ßegenüber der allgemeinen Fürsorge gleichsalls um ein
Viertel zu erhöhen.
Die Familienunterstützung wird nicht gewährt,
wenn Tatsachen 'die Annahme rechtfertigen, daß die Un-
Mstützung nicht benötigt wird. Dies ist in der
Regel anzunehmen, wenn die Angehürigen des Ei-nberu-
lenen burch die Einberufung am Einkommen keinen Aus-
lall erleiden. Für Eigenheime können ne'ben der richt-
'atzmäßigen Unterstützung Beihilsen zu den notwendigen
ckusgäben sür Lasten und Steuern gewährt wekde«, so-
weij der im Richtsatz enthaltene Antetl sür Unterkunft
Mr Decknng dieser Lasten nicht ausreicht.
Der im Neuenheimer Feld erstehende Neubau der
chivurgischen Klinik ist jetzt soweit fortgeschritten, daß der
Gesamtbau im Rohbau fertia ist. Der erste
Teil ist sogar in der Jnneneinrichtung schon weitgrhend
fertig, da er bekanntlich bereits längere Zeit unter Dach
ist. Dies ist der sogenannte Be-Handlungsbau
(Operationsbau), während der Krankenbau als zweiter
Abschiütt angefangeli wuvde und jetzt im Rohbau un-
verpuht d-asteht. Jm Laus dieses J-ahres soll dazu nsben
diesen Gebäuden noch die wesentlich kleinere Priva-t
station als besonderes Gebäu-de entstehen. Da die
Jnneneinrichtung der Kliniken eine umfanareiche «nd
schwierige Arbeit ist, wird man trotz der ä-utzeren Fort-
schritte w-ohl erst mit Jbetriebnahme der neuen chirur-
gischen Klinik im nächsten Jahr (1937) rechnen
können. Ansti. Ruvv.
Zahtts-Kauptversammlungen ln öen Verelnen.
llufere Spende der
brotlosen Vrotsammluug 'm Laden.
Für »nsere« Geldcsgcgenwert de« Spenden-
schein des WHW. und dem bedürftigen Bolks-
genossen den Gntschein zur Empfangnahme eines
Laibes Brot von seinem Bäcker.
Beim MSnnergesangverein..Liederkranz"
Handschnhsheim.
Die Jahrcs-Hauptvcrsammlung dieses
ältesten Vertreters in der Reihc der Männerchöre des
Stadtteils (er ist 1847 gegründet und besteht demnach
88 Jahre) versammelte am Sonntagnachmittag die
Sänger un-d unterstützenden Mitglieder in so grotzer
Zahl, daß der Saal des Sängerheims „Zum Lamm"
sich bei Beginn der Tagung dicht besetzt zeigte. Mit
dem deutschen Sängerspruch „Grütz Gott mit hellem
Klang" wurde die Versammlung -nach alter Sänger-
weise würdig eingeleitet, worauf der erste Vereins-
führer Hermann Fischer der Vcrsammlung herzliche
sängerkameradschaftliche Grutzworte entbot. Den To-
ten galt das chrcndc Gedenken vor Eintritt in die Be-
handlung der geschäftlichen Angelegenheiten der Tag-
ung. Der Vereinsführer gedachte ihrer in ehrenden
Worten, uud die Dersammelten hatten sich hierzu von
ihren Plätzen erhoben, um dcn Verblichenen in inner-
lichem Nahcscin für ihre Treue zum Verein und zur
Sängersache zu danken. Den Iahresbericht er-
stattete der erste Schriftwart Heinrich Bschtel. Er
gab Aufschlutz nber die ersolgreiche Betvältigung einer
ebenso lebendigen wie gedeihlichen Vereinsarbeit, so-
wie über den schaffensfrohen Geist im Dienst des deut-
schen Lieds und der Männerchorbewegung, der sowohl
den Verwaltungsrat als auch die Sängerschaft in vor-
trefslicher Weise leitet. Dem entsprach der fleitzig«
Probenbesuch, der auch im zurückliegenden Jahr zu ver-
zeichnen ist und der in bcsonderm Maß geeignet ist,
dcm langjährigcn Chormeister des .Liederkranz", Mu-
flkdirektor Ludwig Treiber, die schwere und ver-
antwortungsvolle Arbeit zu erleichtern. Jn beson-
ders gutcm Andenken stehen der Besuch der Sängcr-
kameraden vom Saarland, der „Liedertafel" Rendrich,
sowie d-er Gegenbesnch durch den „Liederkranz", die
beide als wichtige Ereignisse in der Chronik des ver-
flossenen Vereinsjahres verzeichnet stnd.
Diesem reichen und frisch pulsierenden inneren Le-
ben des Vereins ontspricht auch vor allem der Stand
des Chorkörpers und der Aifser der unterstützenden
Mitglieder. Letztere beträgt 196, der Sängerchor hat
fich mit 77 Sängern wackcr gehalten, und dem ehr-
würdigen Alter des Vcreins entspricht die hohe Aahl
der Ehrenmitglieder mit 18. Ueber die Mitgliederbe-
wegung berichtete der zweite Schriftwart Jakob Pol -
lich, während M. Gutsleisch den Bericht als
Noten- und Materialwalter in anschaulicher Weise
vortrug. Für das aus dem Verwaltungsrat ausschei-
dende Mitglied Chr. Batt bcrief der Dereinsführer
als dessen Nachfolger Heinrich Kücherer.
Eine Reihe pflichteifriger Sänger konnte für flei-
tzigen Probeichesuch ausgezeichnet werden. Diese An-
erkennung erhielten zum ersten Mal: G. Edelmaier, H.
Genthner; zum zweiten Mal Gg. Lenz, I. Schlicksupp;
im dritten Jahr Richard Fischer, Michael Schützler; im
vierten Jahr stnd es die Sänger F. Hübsch, Gg. Schmitt
jun.; ununterbrochen sechs Jahre vcrsäumten keine
Probe Ludwig Vogt, sieben Iahre Fr. Gutfleisch, Hch.
Pollich; acht Jahre gar sind es bei dem Sänger Georg
Bechtel. Die Krone errang bisher aber der erste
Schriftwart Heinrich Bechtel, der seit zehn Jahr«i
in jeder Singprobe anwesend war nnd damit ein schö-
nes Beispiel von Pflichttreue gab. Alle wurden in
ehrender Form ausgezeichnet; dem ersten Schriftwart
Bechtel wurde die Auszeichnung mit der goldenen
Vereinsnadel in sehr stnniger Weise zuteil.
Die reichen Beratungen, die Bcrichte und Anspra
chen wurden in schönster Form durch Vorträge schöner
Männerchöre umrahmt. Der Vereinsführer Hermann
Ftscher ergriff noch einmal das Wort, um allen
seinen Mitarbeitern im Verwaltungsrat zu danken.
Heinrich Bechtel würdigte die grotzen Verdienste und
die vorbildliche Arbeit des Veremsführers Hermann
Fischer und dankte ihm im Namen des Vereins mit
herzlichen Worten. Der Preischor von H. Heinrichs
„Wo g-en Himmel Eichen ragen" erklang schließlich als
würdiger Abschluß der Iahres-Hauptversammlung dcs
„Li-ederkranz' Handschuhsheim, die der Vereinsführer
in einem Treuebekenntnis zum Verein, den Zielen der
Männerchorbewegung in der Pflege des deutschen Lie-
des und einem begeistert aufgenommenen Sieg-Heil auf
das deutsche Vaterland und sein-en grotzen Führer und
Kanzler Adolf Hitler ausklingen lietz.
Zahres-HMptversMUlllmg der „Thalia".
Jm SSngerheim „zur Traube' hielt der Männer-
gesangverein „Thalia" Handschuhsheim am
Samstag abend seine Jahres-Hauptver-
sammlung ab, di« einen ausgezeichneten Besuch
aufwies. Ehrenchormeister Albrecht und Chormeister
Georg Schön galten die besonderen Worte des Will-
kommens, die der erste Veremsfiihrer Jakob Hornig
in seiner Begrüßungsansprache an die stattliche Ver-
sammlung richtete. Der erste Schriftwart Erwtn
Döll gab das Protokoll der lctzten Hauptver-
sammlil-ng bckannt, worauf Vereinsführer Jakob
H o r n i g einen anschaulichen und eingehenden Bericht
uber die Arbeiten und Geschehnisse im Ver-ein aus dem
zuruckliegenden Jahr erstattete. Es war in hohem
Matz erfolgreich für den aufstrebenden Sängerchor und
relch an Arbeit. Bei den verschiedenen Veranstaltun-
gen un Kreis und Gau, sowie bei örtlichen Anlässen
war die „Thalia" stets in vorbildlicher Pflichttreue ver-
treten; u. a. wirkte ste im Winterhilfskonzert der
Schön'schen Männerchöre mit, bei der Weihe der Thing-
stätte, serner beim 11. Badischen Säng-erbundesfest in
Karlsruhe, beim Winterhilfskonzert des Heidelberger
Sängerverbands. Aus dem Bericht des Katzenwarts
Robert Hornig ist zu entnehmen, datz die ftnanziei-
len Belange aufs beste und sparsamste gewahrt wnr-
den. Dem Rechner wurde die einmutige Entlastun«
mit dem Dank des Vereinsführers zuteil. Dieser er-
nannte zu seinen Mitarbeitern im Verwaltnngsrat wi«»
der die bewährten Vertreter der seither mnegehabie>
Posten. Der Verwaltungsrat s-etzt sich demgemaß wi»
folgt zusammen: Jakob Hornig, erster Verems-
führer, stellvertretender Verejnssührer Heinrich Grat-
tolf, Schriftwart Erwin Döll, Kassenwart Robert
Hornig, Vergnügnngsobmann Wendelin Henk»
Fritz Huber und Fritz Ehret, Vertreter der San-
gerschaft; Werbewart ist Franz Döll, Unterkassier
Heinrich Hornig ; Nobert Bayer, Valentin Gay^
er, Hermann Bauer, Karl Speicher, Alfred
Schwab als Stimmführer.
Nach Erledigung einer Reihe weiterer Vereins--
angelegenheiten lonnte der Vereinsführer Jakob Hor--
nig die ersprietzlich verlaufene Hauptversammlung mit
Worten des Dankes schlietzen. Die Stunden kla-ngen
aus in dem Badischen Sängerspruch: „Vom See bis
an des Maines Strand..." Und dann schlotz stch eine
Stunde sängerkameradschaftlicher Geselligkeit in sro-
hem Kreis an. B
Ausstellung immergröner Gattenpflanzen.
Beranstaltet vom Gartenbauverein.
Der Heidelberger G a r te n b auv erei n vrn»
anstaltet am Samstag, den 35., un,d am Sonntag, de«
26. Januar, eine interessante Ausstellung v o«
Gartenpflanzen. Es wevden solche Gewächse ge-,
zeigt, die bei dem milden Heidelbevger Klima auch de«
Winter über im Freien aushalten, aber auch solche, d-is
härteres Klima vertrag-en. Man sieht vevschiedene Sorteq
immergrüner Nadel- und Laubgehölze.
Be-kanntlich sind wohl die meisten, aber durchaus nicht allÄ
Nadelhölzer immergrün, wie ja unsere einheimische Lärchs
bsweist. Besoniders wivd ein reichhaltiges Sortiment vonl
Koniferen gezeiat, die eine besondere Zierde unserer Gär-
ten sind. Es sind weniger einheim-ische, sondern solchs
Pslanzen, die seit vielen Jahren bei uns eingesührt sind.
Aber auch n-euere Züchtungen werden gezeigt.
Gerade in den Winterm-onaten wivken die immer»
grüneu G-ehölz« iu den Gärten besonders malerisch. Di«
Nadelhölzer eignen sich wegen ihrer sekhr schönen»
regelmätzigeu Wuchssormen sehr gut zu Einzel- und Grut»
penpflanz-ungen. Sie verleihen dem sonst tahlen wintev-
lichen Gärten frisches Leben und werden namentlich auch
für die Grabstätten gern bevorzugt. Unsere echte«
Tannen gehören zu den größten und schönsten immev-
--- ----—^ -----— -^rami«
ein,
be-
leichnet. Es sind den Tännen ahnliche, uieist pyramiden-
förmig wachsende Bämne, von -denen manche besonderen!
Schmuckwert habrn, nam-entlich die Mau- und Si-lber-
fichten. Reichhaltig vertreten sind unsere Chamaecyparis-
arten, auch Schein-zhpressen genannt, dann die Cedern»
Dhusa und Eiben. Es sind alle sehr wirkungsvolle, regel-
mätzig sich aufbauende Nadelhöl-zer.
Ein sehr fchönes Sortiment z-eigt auch die A-bteil-un>g
Laubgehölze. Unser bekanntester Vertreter ist hier
der Buchsbaum, der ein-e besondere Zierde unseres
Gärten bi'ldet. Er ist gegen Rauch und Staub unempsind»
lich, selbst für schatti-ge Plähe noch passend und lätzt sich
willig iu jed-e Form schneiden. Daher ist gerade diess
immevgrüne Pslan-ze, von der es mehrere S-orten gibt,
zur Anp-flanzung zu empfehlen. Es ift eine verhältnis»
mäßig grotze Anzahl von Laiibgehölzen, die den Wintev
als immergrün überdauern. Als hervorragende Repräsen--
tanten kommen die immergrünen Stechpalmen (Aex) in
Frage, von denen es eine größere Anzahl Sorten gibt,
wovon einige in früheren Jahrhunderten massenhaft bei
uns als Untergehölz vorkamen. Auch der klein- und grotz»
blättrige Efeu gehört hierher, ebenso die große Gattung
üer immergrünen Alpenrofengewächse, Rhododendrvn und
Erika, die nicht nur den Winter über unsere Gärten, wis
den Stadtgarten, schmücken, sondern auch im Frühjahv
nnd Sommer durch den farbenreichen Blumenschmuck eine
hervorragende Aievde unserer Gärten bilden. Jm Schlotz»
garten finden wir noch zwei hohe Bäume verschiedener
Sorten immergrüner Eichen, und das Bmmergrün erfreut
uns im Winter genau so mrt seinem schönen Blcrttwerk
wie im Sommer.
So bietet jodem Garten- und Naturfreund diese Schau
immevgrüner Garten-pflan-zen eine reichhaliige Sammlun-g
diöser Gswächse, wozu auch die gelbgesprenkelte Aükube,
der Kirschlorbeer und der japanische SpinSelbaiim zii
rechnen sind. —b—
—» Von ber Nnivcrsität. Die Pressestelle der
Universität Heidelberg teilt mit: Der Präsident der
Pfälzischen Gesellsehaft zur Förderung der Wistenschas-
ten hat Prof. Dr. Günther Franz namens des Bay-
rischen Staatsministeriums für Wisteiischaft und Kul»
tus am 15. ds. Mts. zum ordentlichen Mitglied der
Pfälzischen Giesellschast zur Förderung
der Wissenschaften ernannt.
—* Vom Königstuhl wurden heute früh sünf bis
sechs Zentimeter Schnee, mtnus 1 Grad und schö'ne
Winterlandschaft gemeldet.
—* Ein, Dienstjnbiläuin. Der Betriebsführer der
^Handwerk. Handel und Gewerbe" Krankenvevsicherungs.
Anstalt a. G. zu Dortmund, Zweigniederlastung Äaden
Heidelberg, Marzgasse 18 (früher Versicherungsanstalt -des
Landesverbandes badischer Gswerbe- un-d Handwerkerver-
einigungen, Heidelberg), Direktor Karl B e r g m a n n, be-,
^eht üieser Tage sein 25jähriges Dienstjubiläum. Jns»
-esondere in >den Kreisen des Handwerks ist Direktor
Bergmann nicht nur in Heidelberg, sondern -darüber hin-
aus in ganz Baden eine bekannte und beliebte Persön»
lichkeit. Jn gleicher Weise schätzt ihn auch seine Gefolg-
chaft, der er immer ein gerechter und vorbildlicher Führer
ist, fur -dexen Belange er immer das grötzte Äerständnis
hat. Während seiner nun 25jährigen Tätigkeit im Ver-
sicherungsfach hat er die Entwicklung eines jungen Zwei-
rnit yroLsn sclrtsn k'otos:
Lo scryen clle vislsn kSysistSrtsn IllWköl.-
Rauelisr. 61s Lusrst sskr kritissk prüstsn.
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