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Heidelberger Neueste NachrichtenE , „HekdeDerger Anzeiger"
^ttnationalsozlallttische Etudent -er Zukunst.
'lkichZstubentenbundösukrer Serlchsweller sprlcht ln -er Aula -er Neuen Aniversität.
Dienstag, 18. Februar 1936
5eite 3
u n Kundgebung des NSD Stu -
wur die Aula der Neuen Univer-
>ki"?'elen Studierenden besetzt. Zusammen
D.^/?^oren waren die Bertreter der Par-
der »»d d^r Stadt erschienen, als der Red-
Mtveii'""dgebung. Reichsstudentenbundssührer De-
L.Dechs,' zusammen mit Gaustudentenbundsführer
i!?' Um-. Hochschulführer Kreuzer die Aula be-
O»auf Klängen von Fanfaren marschierten
uni. ^-kager der Fahne des NSD Studenten-
^'tern drei Sturmfahnen der SA mit ihren Be-
rm und n ^men vor dem Podium Aufstellung.
^daek,»!?^Kger Sprechchor leitete nun die
jsllich,,"n.ng ein. Unwandelbare Kameradschaft,
M s»rd° . die Stein und Erz überdauert,
^eten > »en die iungen Stimmen. Die Trompetcn
^dlonn" »der Zum Lied: „Es dröhnet der Marsch
^Uudentenbundsführer Dr. Oechsle ergrisf
. "dsüi» das Wort und begrüßte den Reichsstudenten-
»»<h und die Gäste. Er erklärte darauf, datz
f!>che Ni»->ehnjahresfeier in München die hochschulpoli-
eindeutig seststehe und jctzt hinausgetragen
„ ulle Gaue und jede deutsche Hochschüle. Es
^»tlich nicht mehr verhandelt, sondern klar und
?eiad7»^^^gt, wie sich die Erziehung der jungen Ka-
« k» Zestalte. Einc Gruppe von ewig Hemmenden
l»i>Unx- cht, das Leipziger Abkommen des Studen-
mit der Burschenschaft zu unterwühlen. Sie
ubt« M nicht verstanden, datz es mchr gebe als über-
. ^oeen und korporationsstudentische Begriffe,
v es jetzt um die neue sozialistischc Hochschule
De gehe!
>»df gegen das akademische Bürgertum wird, so
nsch? Dr. Oechsle, weitergeführt, denn die studen-
">ir, Jugend lätzt sich ihr Recht zur Mlt-
"Uy Ung an der Neugestaltung nicht neh-
'ich^Un hatte Reichsstudentenbundsführer De-
«hhj U>eiler das Wort. Auch er erinnert« an die
resfeier Uor wenigen Wochen, die der studen-
?l>„ Mannschaft Schwung und Elan zu neuem Auf-
Mes studentischen Lebens gegeben habe. Nie wie-
>>», ^»de es zu den alten Formen kommen. Doch
»"»e» gegen sie zu stchern, müsse man zuerst klar er-
"ws einmal war. Früher war einem jungen
°°»zh^u begütcrter Kreise eine genauumzirkelte Le-
H» ?gk,n vorgeschrieben, heute aber weitz keiner, wohin
>>», Schicksal in ein paar Jahren gestellt hat. Dar-
^s<b !» ^er junge Mensch von heutc entschlossen, srin
dste q? zu meistern, und er verzichtet auf jene beson-
'<!" von Frohsinn, für die „Alt-Heidelberg-Roman-
>»k,Z»s besondere Kennwort geworden ist. Dem Stre-
bas aus der Auslese der höheren Schulen ent-
sltzd^' Und der Lethargie des bürgerlichen jungen Men-
b»,. uellte sich in den Nachkriegsjahren der furcht-
»>? ? Krise die nationalsozialistische Iugend entgegen,
.»chj^, susammen mit dem SA-Mann unternahm, das
Aöbx'Ul Deutschlands zu meistern. Diese jungen
<k»^r>schen Kräfte standen aber auch nicht unter dem
>»kj,? 7-iner Altherrenschaft, und die studentische Frage
»»f langst gelöst, wenn die Kreise der Alten Herren
» überlebtes Erziehungsprinzip verzichtet und
»e» v?rgessen hätten, daß dieFülle der gro-
^Erlebnisse
heutigen Fugend ihr Recht gibt, sich selbst
L ihre Lebensformen zu bestimmen.
kann nur durch Jugend erzogen werden, —
Recht hat ihr der Führer selbst bestätigt. Doch
De,j' m Iugend keine Frage der Jahre, so sagte Pg.
>>»„Asweiler weiter, sondern eine Frage der Gesin-
? u»d der Haltung.
»e»^Ud diese Jugend verzichtet beim Aufbau des
i»,u beutschen Studententums auf die Korpo-
.Nsjj^ ° ven ! Der Stellvertreter des Führers hat in
Ae» e? einen klaren Strich gezogen unter alle gedul-
'k» / Bemühungen, für die man schlechten Dank erhal-
>>»tt?be. Die Iugend wird die Einheit der Erzieh-
k» v„rch den NSD Studentenbund nicht mehr preis-
u»b?> Jn der Folge schilderte nun der Reichsstuden-
Ä,Aidsführer die Einzelheiton der großangeleglen
M^deitung. Nach Lagern derFührer in den
«»vi^Uden Semesterferien wird man im kommenden
s<»^rsemester die nenen jungen Kameraden in
?Is»» »adschaften zusammenfassen, und diese Er-
u» ?? in den Kameradschaften von je 25 bis 30 Mann
v<» d, dhst aus die ganze Studentenschaft ausdehnen.
jsth»^s«n Gemeinschasten wird dann die gesamte Er-
?iZ ug des jnngen Menschen erfolgen; er wird ihnen
,^>» öum vierten Semester angehören. Nach
ch» ^rsten Semester wcrden Schulungswochen
»>>kx Uvlitjsches Wissen vertiefen, nach dem zweiten
?»Ij,:/r sich im Landdienst der Grenzmark als
»>e »>>cher Missionar bewäbren müssen, wie überhaupt
Ke, AvShrung im praktischen Leben im Vordergrund
?b»,.^rziehung steben wird. Auch der Olympiawett-
und die Teilnahme am Reichsberufswettkampf
denselben Endzweck. Auf dieser Grundlage
°^bi»^ dunn die Fachschaftsarbeit in enger
^sbo, »ng mit den verschicdenen NS-Organisationen
uuen. So
^rd ein neuer Typ des Studenten entstehen.
^.vssen und einwandfrei sowohl im Fachwissen als
neue Leben der Hochschule alle Reste des Liberalismus
wegfege, datz die Neuerstehung der Universität aus der
nationalsozialistischen Weltanschauung heraus zu Ende
geführt werde. Nur so allein könnten die deutschen Uni-
versitäten wiedcr zu Führerschulen werden. „Wir jun-
gen Studenten", so rief Pg. Derichsweiler aus, .sind
dafür verantwortlich, daß in zwanzig Jahren an der
Stelle eines Gerichtspräsidenten, eines Lehrers, eines
Arztes usw. kcin einziger Reaktionär mchr sitzt, sondern
überall nur Nationalsozialisten!'
Diese Aufgab« verlange Härte, aber ste lasse jedem die
Hand reichen, der zur Mitarbeit bereit sei. Doch jeder,
der dicsen Weg nicht mitgehen will, wird überrannt.
Vor kurzem konnte man noch kaum hoffen, daß einmal
das Korporationsstudententum ver
schwinden werde, heute schon ist es beseitigt. Auch
jetzt stnd die Einzelheiten des Neuen noch nicht genau
zu bestimmen, aber sicher und gewitz ist der letzte Er-
folg: die Universität als Schule der Führenden des
deutschen Volks.
Das Gedenken an den Führer und das Lied der
Bewegung beendeten die bedeutungsvolle Kundgebung,
die klärend und entscheidend wirkte für viele Fragen»
die die studentische Jugend heute bewegt. —x.
Seit einigen Tagen liegt oberhalb der Ueberle'schen
Uebersahrt ein Äeugierde erweckender Aaddamp-
fer. Mit den breiten Schaufelradkasten, mit seiner
Rauchfahne aus dem Schornstein erscheint er wie ein
Gast, der nur kurze Zeit an unseren Ufern sich aus-
ruhe und stets bereit sei zu neuer Fahrt. Doch die
Schaufelräder werden sich in Wirklichkeit so bald noch
nicht rühren, und der feine Dampfstrahl verrät keine
Bereitschaft zur Reise, man lätzt nur die Feuer bren-
nen, um die empfindliche Maschinerie gegen Einwir-
kungen der Kälte zu sichern. Dis vor wenigen Tagen
schlugen die grvhen Räder noch eifrig die Wasser des
Mains, wo der Dampfer unter dem Namen „Main-
tal" als Schlepper Dienst tat (stolz rühmt der Maschi-
nist das Tempv, mit dem die schaufelnden Räder an
den Flanken des Schiffs einen Zug von 650 Tonnen
stromaufwärts zogen). Dann ging die Fahrk über
Mainz nach Monnheim, wv zwei Heidelberger
Schiffer Eigentümer der früheren „Maintal"
wurden. Jetzt ist dem Schiff am Neckarufer eine längere
Auhepause gegönnt. Gs wird gründlich „renoviert". Das
ganze Schiff wird einen hellen Anstrich erhalten, die
geräumigen Salons und die anderen Aäume werden
ganz neu hergerichtet, und wenn das alles um die Oster-
zeit fertig ist, können wir Heidelberger vielleicht schon
unsere Osterfahrt zu Wasser mit einem neuen heimat-
lichen Schiff machen. Heidelberg—Rüdesheim und zu-
rück in einem Tag, das wird er leicht schaffen, der neue
Dampfer, über dessen Aamen man sich noch nicht recht
entschlossen hat. Ein Wirtschaftsbetrieb wird seine
Fahrgäste (bis zu 380) versorgen.
(phot.: Hartschuh)
FreüvMe MitglieWast tn der Krankenverstcherung.
der
h°L>n
charakterlichen weltanschaulichen Haltung.
ej<L"i Anschluß an diese Darlegungen stellte der
»g küudentenbundsführer die Forderung, datz es im
»jver Umwandlung dahin kommen müffe, daß die
^ik>rsität selbst die Auslese unter den
»E»e ^r'Dvängenden treffen könne. Als weitere
N»» ^ufgabe kennzeichnete der Redner die Mitwir-
°«r Universität an einer den Bedürfnissen des
b Mnzen entsprechenden Anpassung desAn-
> s an die Nachfrage nach akademisch ge-
5»hs M Arbeitskräften. Obwohl gegenwärtig die
. Studenten aus etwa 50 Prozent der Zahl
Ostib» < Jahren gesunken sei, bestünde die Gefahr, datz
>»>, vrgehende Konjunkturen bestimmter Berufe
vssfMleich zu verhängnisvoller Uebersüllung der be-
?!»h?oen Studienfächer führ«. So werde der NS-
st>>«ii > »bund seinen sozialen Aufgabe>n gerecht, unter
Uq < der Sprecher besonders noch die Wohnungs-
'»b. v als aus dem gleichen Geist behandelt hervor-
der Durchführung der neuen kurz gekennzeich-
^»b? .»tichtlinien, so sagte Pg. Derichsweiler gegen
levner Ausführungen, werde
>»i„ ^v neue Auslese dcs NSD Studcntcnbunds
^>» Ä>>- Er werde seine Mitglieder nach dreisemestri-
?>>s-»s>>>dium ernennen, sodaß die Mitgliedschast eine
»>» »Ä»ung bedeute und die Elite der politisch Akti-
f»>» Mffe, wie sie der Führersorderung entspricht.
^>»Iwlutz wandte sich der Sprechcr besonders sn
» H eidelberger Kameraden, erinnerte
- knBedeutung des 550. Universitätsjubiläums
>»»d«rte sie aus, sich dafür einzusetzen, datz das
Von der Verwaltung der Allgemeinen
Ortskrankenkasse erhalten wir jolgende
Zuschrift:
Aufgabe der reichsgesetzlichen Krankenver-
sicherung ist es, Volksgenossen bis zu einem be-
stimmten Jahreseinkommen bei Krankheit oder Ar-
beitsunfähigkeit ärztliche Hilfe und Behandlung zu ge-
währen. Der Gesetzgeber hat nicht nur bestimmt, datz
Volksgenoffen, die in einem Beschäftigungsverhältnis
stehen, Anspruch auf die Leistungen der Krankenverstche-
rung haben, sondern hat es durch gesetzliche Bestim-
mungen ermöglicht, daß auch Familienangehö-
rige des Arbeitgebers, kleine Unternehmer, d. h.
selbständige Gewerbetreibende und Volksgenoffcn,
die nur vorübergehende Dienstleistungen ausüben, also
versicherungsfreie Gelegenheitsarbeiter, Mit-
glied einer Krankenkasse werden könncn.
Es sind zum Beitritt bei einer reichsge-
setzlichen Krankenkasse, also auch bei den
Ortskrankenkassen, berechtigt:
1. Familienangehörige von Arbeitgebern, die ohne
eigentliches Arbeitsverhältnis und ohne Entgelt
in deren Betrieb tätig sind;
2. Gewerbetreibende und andere Betriebsunterneh-
mer, die in ihren Betrieben regelmätzig keine oder
höchstens zwei Versicherungspflichtige beschäf-
tigen;
3. Beamte des öffentlichen Dienstes, Lehrer und Er-
zieher in ösfentlichen Schulen oder Anstalten, Per-
sonen, die zu ihrer wissenschaftlichen Ausbildung
für den zukünftigen Beruf gegen Entgelt tätig
sind, Lehrlinge aller Art, auch soweit ste im Be-
trieb ihrer Eltern beschäftigt sind,
wenn ihr jährliches Gesamteinkommen 3600
Mark nicht übersteigt und wenn sie nicht über
50 Jahre alt stnd.
Durch die in den letzten Tagen bekannt gegebene
Satzungsänderung der Allgemeinen Ortskrankenkasse
für die Amtsbezirke Heidelberg und Wiesloch in Hei-
delberg ist für diese Art von Versicherten, soweit sie oe-
reit sind, sich ohneAnsPruch aufGewährung
von Krankengeld versichern zu laffen, eine be-
deutendc Beitragsermäßigung eingeführt worden. Für
freiwillig Beitretende, denen im Krankhejtsfall Lohn
oder Gehalt weiterbezahlt wird, z. B. für Beamte odcr
für Angestellte in öffentlichen Verwaltungen und Be-
trieben oder für freiwillig beitretende selbständige Ge-
werbetreibende oder Familienangehörige von Arbeit-
qebern die keinen Anspruch auf Krankengeld stcllen, be-
trägt ab 1- Fcbruar 1936 der Beitrag für die Kasse nur
3 Prozent des Einkommens.
Neben dieser Beitragsermäßigung sst noch eine
weitere Senkung des Beitrags abl- Fe-
bruar 1936 eingetreten für solche Versicherte, die für
eine gewisse Zeit Anspruch a u f Fortzahlung
ihres Lohns oder Gehalts im Fall der Er-
krankung haben-
a) Wird im Fall der Krankheit der Lohn für minde-
stens 14 bis 28 Tage weiterbezahlt, so beträgt d«r
Beitrag 5,5 Prozent. ^ -
b) Wird im Fall der Krankheit der Lohn oder das
Gehalt für mindestens 29 bis 42 Tage weiterbe-
zahlt, so beträgt der Beitrag 4,5 Prozent.
c) Wird das Gehalt sür mehr als 42 Tage weiterbe-
zahlt, so beträgt der Beitrag 3 Prozent des Ein-
kommens.
Diese Beitragsermäßigung bedeutet auf den ersten
Blick eine ungerechtfertigte Bevorzugung der unter diese
Bestimmungen fallenden Versicherten. Wenn aber be-
rücksichtigt wird, daß die Auszahlung an Krankengeld
18 Prozent der Gesamtausgaben der Kasse beträgt,
wenn weiter noch berücksichtigt wird, daß unter diese
Bestimmungen in der Hauptsache Versicherte fallen, die
ein höheres Einkommen haben als der Handarbeiter,
daher auch bei einem geringeren Beitrag imm/c noch
so viel bezahlen wie der Arbeiter, wenn man aber in
der Hauptsache berückstchtigt, daß Angestellte, die nicht
so der Unbill der Witterung und den Gefahren des Bs»
rufes ausgesetzt sind wie der Fabrik- oder Bauarbeite*
und deshalb auch nicht so oft krank werden wie dieser,
so ist diese Beitragssenkung nicht nur gerechtser-
tigt, sondern auch verständlich.
Das Ziel dieser Beitragssenkung ist eine Er-
höhung des Mitgliederstands, um die Lasten, die der
Kasse durch die vielen mit geringen Löhnen verstcherten
Arbeiter erwachsen, auf größere Sckmltern zu verteilen
und um damit letzten Endes in der Zukunft eine allge-
meine Beitragssenkung auch sür den Handarbeiter her-
beiführen zu können.
—* Der neue Pfarrer an der Christuskirche. Wie
uns aus Reilingen berichtet wird, ist der dortige
Pfarrer Dr. Erckenbrecht zum Pfarrer an der
zweiten Pfarrei der Christuskirche er-
nannt worden, wo er damit Nachfolger von Stadtpsar-
rer und Dekan Weitz wird. Pfarrer Erckenbrecht hat
15 Jahre m Reilingen gewirkt und genießt dort größ-
tes Ansehen.
—* Seinen sechzigsten Geburtstag feiert am mor-
gigen Mittwoch Heinrich Reisinger, Kaiserstratze
Nr. 63, der hier seit 1902 sein Möbelspeditionsgeschäft
betreibt. Er ist auch seit 1902 Bezieher unserer Zei-
tung. Reisinger hat als gedienter Futzartillerist den
Weltkrieg mitgemacht und ist dabei noch im September
1913 in Flandern durch Granatsplitter verwundet wor-
den.
—* SA-Kundgebung in Mnckenloch. Wie schon öfters,
so war auch vergangenen Samstag wieder dem SA -
Sturm 10/110 die ehrenvolle Aufgabe zugefallen, in
ganztägiaer Aktion zur Berbreitung und Vertiefung natio-
nalsozialistischen Gedankenguts in weitesten Bevölkerungs-
kreisen beizutragen, und zwar diesmal in Mückenloch.
Es geschah dies sowohl durch Sprechchorgruppen,
die am Nachmittag die Stratzen des Ortes beherrschten,
als auch durch Einzelwerbung, die in der Form von Haus-
propaganda bis zum letzten Volksgenossen vordrang und
ihn noch erfatzte. Jhre äutzere Unterstützung fand diese
Äktion, zu der jeder sich voll einsetzte, durch wirkungsvolle
Plakate. Am Abend vereinigte dann eine Kundgebung, die
bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck hinter-
lietz, fast die gesamte Bevölkerung und ihren Ortsgruppen-
leiter mit dem Sturm um das Kriegerdenkmal des Ortes
zu einex gemeinsamen Feierstunde. In packerwer Rede
stellte dort Sturmführer Engelhardt vor seinen Zu-
hörern den gewaltigen Gegensatz zwischen Einst und Fetzt
heraus und rief zuletzt den Bauern und ihn vor allem
auf zu freudiger Mitarbeit am Ganzen. — Der Sturm
nimmt mit dieser letzten Aktion, die ihm einen vollen
Erfolg einbrachte, nachdem das Semester diese Woche zu
Ende geht, vorläufig Abschied von seiner Propaganda-
tätigkeit.
—* Aus dem Stadtteil Rohrbach. Am Samstag und
Sonntag veranstaltete die Kameradschaft Rohrbach des
Reichskriegerbundes Khffhäuser ein Preis-
schietzen und Preiskegeln im „Ochsen". Die Veranstaltung
erfreute sich einer guten Beteiligung. Als 'Sieger aus dem
Preisschietzen gingen hervor: 1. Duchat (Mingolsheim) 36
Ringe, 2. Philipp Kudis 34 Ringe, 3. Hans Clauer 34
Ringe. Sieger im Preiskegeln wurden: 1. Hans Schleidt,
2. Hans Hoffmann, 3. Heinrich Mohr. — Jn der „Linde"
veranstaltete am Samstag abend die Ar b e i t s d ie n st -
abteilung 4/270 einen bunten Abend, bei dem üie
Arbeitsdienstmänner nach der Arbeit und dem Formal-
dienst der Woche tanzen und lustig sein konnten. Humo-
riftische und heitere Aufführungen während des ganzen
Äbends lietzen alle Anwesenden erst spät ans Heimgehen
denken.
—* Bon der Strahenbahn mitgeriffen. Auf der abend-
lich belebten Hauptstrahe wurde am Sonntag kurz
nach 18 Uhr in der Nähe der Bienenstratze ein älterer
Mann, der anscheinend weit autzen auf dem Gehweg ging,
von dem Anhänger eines Stratzenbahnzugs erfatzt,
so datz «r stürzte und eine kurze Strecke weit mitge-
rissen wurde. Hilfreiche Hände hoben den aus mehre-
ren Schürfungen am Kopf Blutenden, der zwischen dem
Randstein und dem Stratzenbahnwagen lag, auf und brach-
ten ihn bis zum Eintreffen des Sanitätswagens in einen
nebenliegenden Hausgang.
—* Die Barmcr Ersatzkaffe erhält ihren alten Namen
zurück. Die „Krankenkasse derDeutschen An-
gestellten", die überall unter dem Namen „Barmer
Erfatzkasse" bekannt ist und auch nach ihrer Namens-
änderung irn Jahr 1933 nur „Barmer Ersatzkasse" hietz,
hat diesem Tatbestand Rechnung getragen und mit Zu-
stimmung der Aufsichtsbehörde ihren früheren Na-
men wiederhergestellt.
—* Mißstände im Eierhandel. Neuerdings mutzten
hier in mehreren Fällen S1 rafen we-gen Uebertretung
der Änotzdnungen über den Verkauf von Eiern verhängt
wevden. Es wird, wie die Polizei uns mitterlt, auch in
Zukunft eine strenge Ueberwachung rn dieser
Richtung ausgeübt tverden. Wer gegen diese Anordnun-
Dle AunkhoKzett -es Winterkönlgs.
Als Kurfurst Arie-rlK v. -le englljKe Nrlnzestln Elllabeth frelle.
M1 dem jnngen, auf dem Schloß von Bouillon in
Ssdan erzoyenen Fürsten Friedrich V. kamen auch
an den Heideliberger Hdf der aalglatte Konvevsaiionston
und die weltmännischen Formen, die bis dahin hier nicht
üblich waren. Es war di« Kultur der Nachahmung, die der
junge, in allen „ellegnnten Wissenischaften" rvohlinstruierte
Fürst Megte. Der Schönheitsruhm der englischen
Prinzeffrn Elifabeth Stuart reizte feine
EitelTeit und er schrieb ein im französischen Hofstrl fein
ge-künstsltes Brieflein nach London. Hieraus entstand eine
Korrespondenz, die schlietzlich auch zur Hochzeit mit Elisa-
beth fuhrte. Eliisabekh war die Tochter König Jakobs von
England.
Lm Jahr 1618 wshte auf dem Dower zu London
die Hochzeitsflagge. Jn Gravesenb wuvde der
psälzilche Bräutigam mit „gewaltigen Frendenlschüssen"
empfangen, und in 34 Schiffen wuvde die Hochzeitsgesell-
schaft die DherNse hinanfbefördert.
Diesc Londoner Hochzeit
zählte zu den prunkvollsten und glänzendsten Fe -
sten des Äahrhunderts. Der „Vevlechung des
Hosenbandovdens an Llhre Chuvfürstliche Majestät" ging
der Hochzeitszeremvnie voraus, und der Hochzeits-
gug, an dem sich die Bischöfe, Kanzler, Grafen nnd Rit-
ter beteiliyten, funke'lte im Schimmer der Diamanten und
Pevlen- Das Brautpaar war in weihen At-las ge-
kleidetz Während der Hochzeitsfeier und der folgenden
Nacht brannten in allen Strätzen und Plätzen LoNdons
Freudenfeuer, und die Glocken kiutete bis Mitternacht-
sFriedrich v kam Vvr seiner Gattin in Heidelberg an,
um hier selbst die Vorberertungen für den Ernpsang zu
leiten. Auf Friedrichs Eintadung waren gegen 3000
Gäste in Heidelberg evschienen, die alle nach La-
denburg zum Enrpfang zogen, wo vom MAitär ein rich-
ti-ges bewaffnetes Feldlager aufgefchlagen war. Seiner
Gemahlin und ihrem Troh sandte Kriedrich ein eigens er-
bautes Prunkfchiff entgegen, das in Deutz am
Rhein die von Holland kommeNde Hochzeitsgesellschaft auf-
nahm. Jn dieser Lustjacht, die prächtig ausgestattet war
(die Kabinen waren mit Samt, Teppichen und goldenen
Tapeken ausgeschlagen, die Ssgot aus gvüner Seide nsw.)
zog die Fürstin den Rhein herauf, überall festlich
empfanen.
Jn Oppenheim wurde das Schiff Vevlaffen und die
Reise in prächtig gezierten Wagen nnter Begleitung
zahlreicher Reiter fortgesetzt. Jn Oppenheim und Fran-
kental wurden grotze Feste gefeiert. Die Stratzen waren
grün geschmückt und mit Rosen bestreut, Feuerwerk wuvde
abgebrannt, und überall wuvden Freudenschüffe abgege-
ben, von denen geschrieben steht: „welche mit einem schrök-
lichen Donner und Blixen dah Salve gesungen".
Der Einzug in Heidelberg
wurde mit Wfeuern der Stücke und Fekdschlangen wnf
den Türmen der Stadt und am Neckar begrüht. Jrn Neckar
selbst standen zahlreiche Häuschen, und Fischer fuhren
mit ihren Nachen daran vovbei, um mit Spietzen die Türen
der Häuschen zu tvessen. Gelang der Stich, so öffnete sich
die Tür, und ein Huhn flog heraus- Zuweilen stürzten
aber auch die Speerwevfer ins Waffer, weil sie zuvor „aus
Churfüvsklicher Begnadigung ziemlich in den Weingläsern
geftochen"-' Jn den Stratzen waren Ehrenpforten
anfgestellt, darunter vier der Universität, für jede Fcrkultät
eine. DiSse Ghrenpforten waren so grotz, dah auf ihren
Plattformen ganze MusMapellen Platz fanden. Von der
Ehrenipforte auf dem Marktplatz wuvde eine goldene
Krone attf den Wagen der Prinzessin herabgelassen.
Der Rektor der UniveAität begrützte die Prinzessin, und
bat, datz „Jhro Churfürstliche Gn-aden sich die alte Lehr-
stätte wolle in Gnaden befohlen laffen sein."
Auf dem Schloß erwartete das „gesambte Frawen-
zimmer die Fürstin. Nun beginnnen die Feste in Hei»
delberg, die Tage des Glanzes und der Vevschwendung
waren. Prunkmahl folgte aus Prunkmahl. Jn der Vor-
stadt, wo die grohen Turniere stattfcmden, hatte man
Äusthäuser und Zelte aufgsschlagen. Die fürsklichen
Kämpfer trugen goldene Harnrsche, und die Decken und
Zügel der Pferde waren mit Perlen geschmückt. Anf dem
Äeckar fand ein grohes Feuerwerk statt, wozu man ganze
Burgen erbaut hatte, die auf dem Neckar schwammen und
in Feuer und Raketen aufgingen. Jn der alten Brücke,
die damals noch überdeckt war, befanden sich Soldaten
versteckt, die durch die Oeffnungen in den Neckar schossen.
Pauker und Bläser am anderen Neckarufer verstärkten den
festlichen Lärm-
Große Aufführungen und Umzüge,
bei denen der ganze „Olhmp und das griechische Helden-
tum" aufgeboten waren, füllten die Tage aus- Das fest-
liche Treiben schlotz eine Jagd im Schwetzinger Park- Bom
7. bis zum 19. Juni 161Z dauerten die Festlichkeiten und
kosteten den lebensfraben Kuvfürsten 300 0<D Gulden.
Aber an ihm erfüllten sich die Gsschicke, alz cr einen
Winter lang die Kvonö Böhrnens getrggen hatte. Er
verlor seinen Purpur und die Krone und
zog bettslarm durch das Land, vom Kaiser in Bann getan.
nsr.
Zwri Freundinnen zanken ii».
das Deine Frcundschaft", sagte Jlse wütend. „Jch hab- Dich
hab' Dich eingeführt. Kokett bist Du, Kläre! Jawohl! Allen
M' T» die Köpfe verdreht, keinen Tanz hast Du ausgelassen, und ich
»»dgMeseffen mid hätte am liebsten geheult. Du, Du Scheusal, Du
"ivare!^
^gh'?Z»» ich vielleicht dasür, datz ich den Herren besser yefalle als Du?
'Neinlich sehe ich beffer aus", entgegnete Kläre ruhig.
^ ist es ja eben! Uber wie hast Du das erreichl? Früher, noch
^ ak» Monaten, konnte ich mich gul mit Dir messen. Jetzt wirst
»!!.>>?> m- tagtäglich hübscher. Und wenn man Dich fragt, wie Du das
^»gst. schweigst Du wie eut Grab. Freundschastlich ist das ge°
Kläre lächelte überlegen, schwieg — und ging. Heute wollte sie noch
schweigen. Abcr als Jlse Geburtstag hatte, hielt sie die Zeit für gekom-
men. Sie überreichte fhr lachend ein kleines Päckchen und ein Büchlein.
„Liebes Geburtstagskindchen", sagte ste vergnügt, „hier ist eme kleine
Gabe, die Dir stcher grotze Freud« hereiten wird. Datz man an jedem
Geburtstag ein Jahr älter wird, niuß man hinnehmen. Aber datz man
uns die Zahl der Jahre ansiehi, das kann man verhindern. Hier über-
reiche ich Dir das Mittel dazu!"
Gespannt öffnete Jlse das Päckchen. Was fand sie? Eine Dose
Marylan-Crerne. Das war es also, was so viel Schönheit bringen
sollt«? Jedenfalls beschloß sie, einen Versuch zu machen.
Abends begann ste sosort mit der Anwendung der Marylan-Creme.
Und der Erfolg? Einige Wochen später war ste zufrieden und beglückt.
Die Haut blühte auf und wurde täglich besser. Vergnügt lachte sie ihrem
Spiegelbild zu. Sie konnte sich wieder mit Kläre messen!
Zeüer «rag eL jelbjt -rabiere«, Wan wrrd bald zugebeu„ datz der
Erfolg durch Marvlan-Ereme, rein deutscher Markenartikel, erfreu-
lich und überraschend ist. Mehr als 31000 Damen u»d Herren hal»en
die schönen Erfolge, die Marhlan-Ereme ihnen gebracht hat, schriftlich
bestätigt. Die Zabl dieser Dankbriefe jst notariell beglaubigt! Ver--
suchen Sie die kostenlose Probe, die Jhnen durch uns geboten wird.
Auch das Büchlein über kluae Gesichtspflege erhalten Sie kostenlos und
portofrei. Schneiden Sie einsach den endst»he»den Gratisbezugsschein
aus, legen Sie ihn in eincn oifenen Briefumschlag, kleben Sie 3 Pfg.
Porto auf, und schreiben Sie auf -ie Rückse'te des Umschlages Jhre ge-
naue Adressc- Marvlan-Ereme ist „ur >n den einschlägigen Geschäften
zu haben; Gratisproben nur direkt vom Marylan-Vertrieb.
Gratisbezugsschein: An den Marylan-Vertrieb, Berlin 336, Friedrich-
stratze 24. Senden Sie mir bitte völlig kostenlos und portofrei eine
Probe Marylan-Creme und das lehrreiche Schönheitsbüchlein mit Ab-
bildungen.
Heidelberger Neueste NachrichtenE , „HekdeDerger Anzeiger"
^ttnationalsozlallttische Etudent -er Zukunst.
'lkichZstubentenbundösukrer Serlchsweller sprlcht ln -er Aula -er Neuen Aniversität.
Dienstag, 18. Februar 1936
5eite 3
u n Kundgebung des NSD Stu -
wur die Aula der Neuen Univer-
>ki"?'elen Studierenden besetzt. Zusammen
D.^/?^oren waren die Bertreter der Par-
der »»d d^r Stadt erschienen, als der Red-
Mtveii'""dgebung. Reichsstudentenbundssührer De-
L.Dechs,' zusammen mit Gaustudentenbundsführer
i!?' Um-. Hochschulführer Kreuzer die Aula be-
O»auf Klängen von Fanfaren marschierten
uni. ^-kager der Fahne des NSD Studenten-
^'tern drei Sturmfahnen der SA mit ihren Be-
rm und n ^men vor dem Podium Aufstellung.
^daek,»!?^Kger Sprechchor leitete nun die
jsllich,,"n.ng ein. Unwandelbare Kameradschaft,
M s»rd° . die Stein und Erz überdauert,
^eten > »en die iungen Stimmen. Die Trompetcn
^dlonn" »der Zum Lied: „Es dröhnet der Marsch
^Uudentenbundsführer Dr. Oechsle ergrisf
. "dsüi» das Wort und begrüßte den Reichsstudenten-
»»<h und die Gäste. Er erklärte darauf, datz
f!>che Ni»->ehnjahresfeier in München die hochschulpoli-
eindeutig seststehe und jctzt hinausgetragen
„ ulle Gaue und jede deutsche Hochschüle. Es
^»tlich nicht mehr verhandelt, sondern klar und
?eiad7»^^^gt, wie sich die Erziehung der jungen Ka-
« k» Zestalte. Einc Gruppe von ewig Hemmenden
l»i>Unx- cht, das Leipziger Abkommen des Studen-
mit der Burschenschaft zu unterwühlen. Sie
ubt« M nicht verstanden, datz es mchr gebe als über-
. ^oeen und korporationsstudentische Begriffe,
v es jetzt um die neue sozialistischc Hochschule
De gehe!
>»df gegen das akademische Bürgertum wird, so
nsch? Dr. Oechsle, weitergeführt, denn die studen-
">ir, Jugend lätzt sich ihr Recht zur Mlt-
"Uy Ung an der Neugestaltung nicht neh-
'ich^Un hatte Reichsstudentenbundsführer De-
«hhj U>eiler das Wort. Auch er erinnert« an die
resfeier Uor wenigen Wochen, die der studen-
?l>„ Mannschaft Schwung und Elan zu neuem Auf-
Mes studentischen Lebens gegeben habe. Nie wie-
>>», ^»de es zu den alten Formen kommen. Doch
»"»e» gegen sie zu stchern, müsse man zuerst klar er-
"ws einmal war. Früher war einem jungen
°°»zh^u begütcrter Kreise eine genauumzirkelte Le-
H» ?gk,n vorgeschrieben, heute aber weitz keiner, wohin
>>», Schicksal in ein paar Jahren gestellt hat. Dar-
^s<b !» ^er junge Mensch von heutc entschlossen, srin
dste q? zu meistern, und er verzichtet auf jene beson-
'<!" von Frohsinn, für die „Alt-Heidelberg-Roman-
>»k,Z»s besondere Kennwort geworden ist. Dem Stre-
bas aus der Auslese der höheren Schulen ent-
sltzd^' Und der Lethargie des bürgerlichen jungen Men-
b»,. uellte sich in den Nachkriegsjahren der furcht-
»>? ? Krise die nationalsozialistische Iugend entgegen,
.»chj^, susammen mit dem SA-Mann unternahm, das
Aöbx'Ul Deutschlands zu meistern. Diese jungen
<k»^r>schen Kräfte standen aber auch nicht unter dem
>»kj,? 7-iner Altherrenschaft, und die studentische Frage
»»f langst gelöst, wenn die Kreise der Alten Herren
» überlebtes Erziehungsprinzip verzichtet und
»e» v?rgessen hätten, daß dieFülle der gro-
^Erlebnisse
heutigen Fugend ihr Recht gibt, sich selbst
L ihre Lebensformen zu bestimmen.
kann nur durch Jugend erzogen werden, —
Recht hat ihr der Führer selbst bestätigt. Doch
De,j' m Iugend keine Frage der Jahre, so sagte Pg.
>>»„Asweiler weiter, sondern eine Frage der Gesin-
? u»d der Haltung.
»e»^Ud diese Jugend verzichtet beim Aufbau des
i»,u beutschen Studententums auf die Korpo-
.Nsjj^ ° ven ! Der Stellvertreter des Führers hat in
Ae» e? einen klaren Strich gezogen unter alle gedul-
'k» / Bemühungen, für die man schlechten Dank erhal-
>>»tt?be. Die Iugend wird die Einheit der Erzieh-
k» v„rch den NSD Studentenbund nicht mehr preis-
u»b?> Jn der Folge schilderte nun der Reichsstuden-
Ä,Aidsführer die Einzelheiton der großangeleglen
M^deitung. Nach Lagern derFührer in den
«»vi^Uden Semesterferien wird man im kommenden
s<»^rsemester die nenen jungen Kameraden in
?Is»» »adschaften zusammenfassen, und diese Er-
u» ?? in den Kameradschaften von je 25 bis 30 Mann
v<» d, dhst aus die ganze Studentenschaft ausdehnen.
jsth»^s«n Gemeinschasten wird dann die gesamte Er-
?iZ ug des jnngen Menschen erfolgen; er wird ihnen
,^>» öum vierten Semester angehören. Nach
ch» ^rsten Semester wcrden Schulungswochen
»>>kx Uvlitjsches Wissen vertiefen, nach dem zweiten
?»Ij,:/r sich im Landdienst der Grenzmark als
»>e »>>cher Missionar bewäbren müssen, wie überhaupt
Ke, AvShrung im praktischen Leben im Vordergrund
?b»,.^rziehung steben wird. Auch der Olympiawett-
und die Teilnahme am Reichsberufswettkampf
denselben Endzweck. Auf dieser Grundlage
°^bi»^ dunn die Fachschaftsarbeit in enger
^sbo, »ng mit den verschicdenen NS-Organisationen
uuen. So
^rd ein neuer Typ des Studenten entstehen.
^.vssen und einwandfrei sowohl im Fachwissen als
neue Leben der Hochschule alle Reste des Liberalismus
wegfege, datz die Neuerstehung der Universität aus der
nationalsozialistischen Weltanschauung heraus zu Ende
geführt werde. Nur so allein könnten die deutschen Uni-
versitäten wiedcr zu Führerschulen werden. „Wir jun-
gen Studenten", so rief Pg. Derichsweiler aus, .sind
dafür verantwortlich, daß in zwanzig Jahren an der
Stelle eines Gerichtspräsidenten, eines Lehrers, eines
Arztes usw. kcin einziger Reaktionär mchr sitzt, sondern
überall nur Nationalsozialisten!'
Diese Aufgab« verlange Härte, aber ste lasse jedem die
Hand reichen, der zur Mitarbeit bereit sei. Doch jeder,
der dicsen Weg nicht mitgehen will, wird überrannt.
Vor kurzem konnte man noch kaum hoffen, daß einmal
das Korporationsstudententum ver
schwinden werde, heute schon ist es beseitigt. Auch
jetzt stnd die Einzelheiten des Neuen noch nicht genau
zu bestimmen, aber sicher und gewitz ist der letzte Er-
folg: die Universität als Schule der Führenden des
deutschen Volks.
Das Gedenken an den Führer und das Lied der
Bewegung beendeten die bedeutungsvolle Kundgebung,
die klärend und entscheidend wirkte für viele Fragen»
die die studentische Jugend heute bewegt. —x.
Seit einigen Tagen liegt oberhalb der Ueberle'schen
Uebersahrt ein Äeugierde erweckender Aaddamp-
fer. Mit den breiten Schaufelradkasten, mit seiner
Rauchfahne aus dem Schornstein erscheint er wie ein
Gast, der nur kurze Zeit an unseren Ufern sich aus-
ruhe und stets bereit sei zu neuer Fahrt. Doch die
Schaufelräder werden sich in Wirklichkeit so bald noch
nicht rühren, und der feine Dampfstrahl verrät keine
Bereitschaft zur Reise, man lätzt nur die Feuer bren-
nen, um die empfindliche Maschinerie gegen Einwir-
kungen der Kälte zu sichern. Dis vor wenigen Tagen
schlugen die grvhen Räder noch eifrig die Wasser des
Mains, wo der Dampfer unter dem Namen „Main-
tal" als Schlepper Dienst tat (stolz rühmt der Maschi-
nist das Tempv, mit dem die schaufelnden Räder an
den Flanken des Schiffs einen Zug von 650 Tonnen
stromaufwärts zogen). Dann ging die Fahrk über
Mainz nach Monnheim, wv zwei Heidelberger
Schiffer Eigentümer der früheren „Maintal"
wurden. Jetzt ist dem Schiff am Neckarufer eine längere
Auhepause gegönnt. Gs wird gründlich „renoviert". Das
ganze Schiff wird einen hellen Anstrich erhalten, die
geräumigen Salons und die anderen Aäume werden
ganz neu hergerichtet, und wenn das alles um die Oster-
zeit fertig ist, können wir Heidelberger vielleicht schon
unsere Osterfahrt zu Wasser mit einem neuen heimat-
lichen Schiff machen. Heidelberg—Rüdesheim und zu-
rück in einem Tag, das wird er leicht schaffen, der neue
Dampfer, über dessen Aamen man sich noch nicht recht
entschlossen hat. Ein Wirtschaftsbetrieb wird seine
Fahrgäste (bis zu 380) versorgen.
(phot.: Hartschuh)
FreüvMe MitglieWast tn der Krankenverstcherung.
der
h°L>n
charakterlichen weltanschaulichen Haltung.
ej<L"i Anschluß an diese Darlegungen stellte der
»g küudentenbundsführer die Forderung, datz es im
»jver Umwandlung dahin kommen müffe, daß die
^ik>rsität selbst die Auslese unter den
»E»e ^r'Dvängenden treffen könne. Als weitere
N»» ^ufgabe kennzeichnete der Redner die Mitwir-
°«r Universität an einer den Bedürfnissen des
b Mnzen entsprechenden Anpassung desAn-
> s an die Nachfrage nach akademisch ge-
5»hs M Arbeitskräften. Obwohl gegenwärtig die
. Studenten aus etwa 50 Prozent der Zahl
Ostib» < Jahren gesunken sei, bestünde die Gefahr, datz
>»>, vrgehende Konjunkturen bestimmter Berufe
vssfMleich zu verhängnisvoller Uebersüllung der be-
?!»h?oen Studienfächer führ«. So werde der NS-
st>>«ii > »bund seinen sozialen Aufgabe>n gerecht, unter
Uq < der Sprecher besonders noch die Wohnungs-
'»b. v als aus dem gleichen Geist behandelt hervor-
der Durchführung der neuen kurz gekennzeich-
^»b? .»tichtlinien, so sagte Pg. Derichsweiler gegen
levner Ausführungen, werde
>»i„ ^v neue Auslese dcs NSD Studcntcnbunds
^>» Ä>>- Er werde seine Mitglieder nach dreisemestri-
?>>s-»s>>>dium ernennen, sodaß die Mitgliedschast eine
»>» »Ä»ung bedeute und die Elite der politisch Akti-
f»>» Mffe, wie sie der Führersorderung entspricht.
^>»Iwlutz wandte sich der Sprechcr besonders sn
» H eidelberger Kameraden, erinnerte
- knBedeutung des 550. Universitätsjubiläums
>»»d«rte sie aus, sich dafür einzusetzen, datz das
Von der Verwaltung der Allgemeinen
Ortskrankenkasse erhalten wir jolgende
Zuschrift:
Aufgabe der reichsgesetzlichen Krankenver-
sicherung ist es, Volksgenossen bis zu einem be-
stimmten Jahreseinkommen bei Krankheit oder Ar-
beitsunfähigkeit ärztliche Hilfe und Behandlung zu ge-
währen. Der Gesetzgeber hat nicht nur bestimmt, datz
Volksgenoffen, die in einem Beschäftigungsverhältnis
stehen, Anspruch auf die Leistungen der Krankenverstche-
rung haben, sondern hat es durch gesetzliche Bestim-
mungen ermöglicht, daß auch Familienangehö-
rige des Arbeitgebers, kleine Unternehmer, d. h.
selbständige Gewerbetreibende und Volksgenoffcn,
die nur vorübergehende Dienstleistungen ausüben, also
versicherungsfreie Gelegenheitsarbeiter, Mit-
glied einer Krankenkasse werden könncn.
Es sind zum Beitritt bei einer reichsge-
setzlichen Krankenkasse, also auch bei den
Ortskrankenkassen, berechtigt:
1. Familienangehörige von Arbeitgebern, die ohne
eigentliches Arbeitsverhältnis und ohne Entgelt
in deren Betrieb tätig sind;
2. Gewerbetreibende und andere Betriebsunterneh-
mer, die in ihren Betrieben regelmätzig keine oder
höchstens zwei Versicherungspflichtige beschäf-
tigen;
3. Beamte des öffentlichen Dienstes, Lehrer und Er-
zieher in ösfentlichen Schulen oder Anstalten, Per-
sonen, die zu ihrer wissenschaftlichen Ausbildung
für den zukünftigen Beruf gegen Entgelt tätig
sind, Lehrlinge aller Art, auch soweit ste im Be-
trieb ihrer Eltern beschäftigt sind,
wenn ihr jährliches Gesamteinkommen 3600
Mark nicht übersteigt und wenn sie nicht über
50 Jahre alt stnd.
Durch die in den letzten Tagen bekannt gegebene
Satzungsänderung der Allgemeinen Ortskrankenkasse
für die Amtsbezirke Heidelberg und Wiesloch in Hei-
delberg ist für diese Art von Versicherten, soweit sie oe-
reit sind, sich ohneAnsPruch aufGewährung
von Krankengeld versichern zu laffen, eine be-
deutendc Beitragsermäßigung eingeführt worden. Für
freiwillig Beitretende, denen im Krankhejtsfall Lohn
oder Gehalt weiterbezahlt wird, z. B. für Beamte odcr
für Angestellte in öffentlichen Verwaltungen und Be-
trieben oder für freiwillig beitretende selbständige Ge-
werbetreibende oder Familienangehörige von Arbeit-
qebern die keinen Anspruch auf Krankengeld stcllen, be-
trägt ab 1- Fcbruar 1936 der Beitrag für die Kasse nur
3 Prozent des Einkommens.
Neben dieser Beitragsermäßigung sst noch eine
weitere Senkung des Beitrags abl- Fe-
bruar 1936 eingetreten für solche Versicherte, die für
eine gewisse Zeit Anspruch a u f Fortzahlung
ihres Lohns oder Gehalts im Fall der Er-
krankung haben-
a) Wird im Fall der Krankheit der Lohn für minde-
stens 14 bis 28 Tage weiterbezahlt, so beträgt d«r
Beitrag 5,5 Prozent. ^ -
b) Wird im Fall der Krankheit der Lohn oder das
Gehalt für mindestens 29 bis 42 Tage weiterbe-
zahlt, so beträgt der Beitrag 4,5 Prozent.
c) Wird das Gehalt sür mehr als 42 Tage weiterbe-
zahlt, so beträgt der Beitrag 3 Prozent des Ein-
kommens.
Diese Beitragsermäßigung bedeutet auf den ersten
Blick eine ungerechtfertigte Bevorzugung der unter diese
Bestimmungen fallenden Versicherten. Wenn aber be-
rücksichtigt wird, daß die Auszahlung an Krankengeld
18 Prozent der Gesamtausgaben der Kasse beträgt,
wenn weiter noch berücksichtigt wird, daß unter diese
Bestimmungen in der Hauptsache Versicherte fallen, die
ein höheres Einkommen haben als der Handarbeiter,
daher auch bei einem geringeren Beitrag imm/c noch
so viel bezahlen wie der Arbeiter, wenn man aber in
der Hauptsache berückstchtigt, daß Angestellte, die nicht
so der Unbill der Witterung und den Gefahren des Bs»
rufes ausgesetzt sind wie der Fabrik- oder Bauarbeite*
und deshalb auch nicht so oft krank werden wie dieser,
so ist diese Beitragssenkung nicht nur gerechtser-
tigt, sondern auch verständlich.
Das Ziel dieser Beitragssenkung ist eine Er-
höhung des Mitgliederstands, um die Lasten, die der
Kasse durch die vielen mit geringen Löhnen verstcherten
Arbeiter erwachsen, auf größere Sckmltern zu verteilen
und um damit letzten Endes in der Zukunft eine allge-
meine Beitragssenkung auch sür den Handarbeiter her-
beiführen zu können.
—* Der neue Pfarrer an der Christuskirche. Wie
uns aus Reilingen berichtet wird, ist der dortige
Pfarrer Dr. Erckenbrecht zum Pfarrer an der
zweiten Pfarrei der Christuskirche er-
nannt worden, wo er damit Nachfolger von Stadtpsar-
rer und Dekan Weitz wird. Pfarrer Erckenbrecht hat
15 Jahre m Reilingen gewirkt und genießt dort größ-
tes Ansehen.
—* Seinen sechzigsten Geburtstag feiert am mor-
gigen Mittwoch Heinrich Reisinger, Kaiserstratze
Nr. 63, der hier seit 1902 sein Möbelspeditionsgeschäft
betreibt. Er ist auch seit 1902 Bezieher unserer Zei-
tung. Reisinger hat als gedienter Futzartillerist den
Weltkrieg mitgemacht und ist dabei noch im September
1913 in Flandern durch Granatsplitter verwundet wor-
den.
—* SA-Kundgebung in Mnckenloch. Wie schon öfters,
so war auch vergangenen Samstag wieder dem SA -
Sturm 10/110 die ehrenvolle Aufgabe zugefallen, in
ganztägiaer Aktion zur Berbreitung und Vertiefung natio-
nalsozialistischen Gedankenguts in weitesten Bevölkerungs-
kreisen beizutragen, und zwar diesmal in Mückenloch.
Es geschah dies sowohl durch Sprechchorgruppen,
die am Nachmittag die Stratzen des Ortes beherrschten,
als auch durch Einzelwerbung, die in der Form von Haus-
propaganda bis zum letzten Volksgenossen vordrang und
ihn noch erfatzte. Jhre äutzere Unterstützung fand diese
Äktion, zu der jeder sich voll einsetzte, durch wirkungsvolle
Plakate. Am Abend vereinigte dann eine Kundgebung, die
bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck hinter-
lietz, fast die gesamte Bevölkerung und ihren Ortsgruppen-
leiter mit dem Sturm um das Kriegerdenkmal des Ortes
zu einex gemeinsamen Feierstunde. In packerwer Rede
stellte dort Sturmführer Engelhardt vor seinen Zu-
hörern den gewaltigen Gegensatz zwischen Einst und Fetzt
heraus und rief zuletzt den Bauern und ihn vor allem
auf zu freudiger Mitarbeit am Ganzen. — Der Sturm
nimmt mit dieser letzten Aktion, die ihm einen vollen
Erfolg einbrachte, nachdem das Semester diese Woche zu
Ende geht, vorläufig Abschied von seiner Propaganda-
tätigkeit.
—* Aus dem Stadtteil Rohrbach. Am Samstag und
Sonntag veranstaltete die Kameradschaft Rohrbach des
Reichskriegerbundes Khffhäuser ein Preis-
schietzen und Preiskegeln im „Ochsen". Die Veranstaltung
erfreute sich einer guten Beteiligung. Als 'Sieger aus dem
Preisschietzen gingen hervor: 1. Duchat (Mingolsheim) 36
Ringe, 2. Philipp Kudis 34 Ringe, 3. Hans Clauer 34
Ringe. Sieger im Preiskegeln wurden: 1. Hans Schleidt,
2. Hans Hoffmann, 3. Heinrich Mohr. — Jn der „Linde"
veranstaltete am Samstag abend die Ar b e i t s d ie n st -
abteilung 4/270 einen bunten Abend, bei dem üie
Arbeitsdienstmänner nach der Arbeit und dem Formal-
dienst der Woche tanzen und lustig sein konnten. Humo-
riftische und heitere Aufführungen während des ganzen
Äbends lietzen alle Anwesenden erst spät ans Heimgehen
denken.
—* Bon der Strahenbahn mitgeriffen. Auf der abend-
lich belebten Hauptstrahe wurde am Sonntag kurz
nach 18 Uhr in der Nähe der Bienenstratze ein älterer
Mann, der anscheinend weit autzen auf dem Gehweg ging,
von dem Anhänger eines Stratzenbahnzugs erfatzt,
so datz «r stürzte und eine kurze Strecke weit mitge-
rissen wurde. Hilfreiche Hände hoben den aus mehre-
ren Schürfungen am Kopf Blutenden, der zwischen dem
Randstein und dem Stratzenbahnwagen lag, auf und brach-
ten ihn bis zum Eintreffen des Sanitätswagens in einen
nebenliegenden Hausgang.
—* Die Barmcr Ersatzkaffe erhält ihren alten Namen
zurück. Die „Krankenkasse derDeutschen An-
gestellten", die überall unter dem Namen „Barmer
Erfatzkasse" bekannt ist und auch nach ihrer Namens-
änderung irn Jahr 1933 nur „Barmer Ersatzkasse" hietz,
hat diesem Tatbestand Rechnung getragen und mit Zu-
stimmung der Aufsichtsbehörde ihren früheren Na-
men wiederhergestellt.
—* Mißstände im Eierhandel. Neuerdings mutzten
hier in mehreren Fällen S1 rafen we-gen Uebertretung
der Änotzdnungen über den Verkauf von Eiern verhängt
wevden. Es wird, wie die Polizei uns mitterlt, auch in
Zukunft eine strenge Ueberwachung rn dieser
Richtung ausgeübt tverden. Wer gegen diese Anordnun-
Dle AunkhoKzett -es Winterkönlgs.
Als Kurfurst Arie-rlK v. -le englljKe Nrlnzestln Elllabeth frelle.
M1 dem jnngen, auf dem Schloß von Bouillon in
Ssdan erzoyenen Fürsten Friedrich V. kamen auch
an den Heideliberger Hdf der aalglatte Konvevsaiionston
und die weltmännischen Formen, die bis dahin hier nicht
üblich waren. Es war di« Kultur der Nachahmung, die der
junge, in allen „ellegnnten Wissenischaften" rvohlinstruierte
Fürst Megte. Der Schönheitsruhm der englischen
Prinzeffrn Elifabeth Stuart reizte feine
EitelTeit und er schrieb ein im französischen Hofstrl fein
ge-künstsltes Brieflein nach London. Hieraus entstand eine
Korrespondenz, die schlietzlich auch zur Hochzeit mit Elisa-
beth fuhrte. Eliisabekh war die Tochter König Jakobs von
England.
Lm Jahr 1618 wshte auf dem Dower zu London
die Hochzeitsflagge. Jn Gravesenb wuvde der
psälzilche Bräutigam mit „gewaltigen Frendenlschüssen"
empfangen, und in 34 Schiffen wuvde die Hochzeitsgesell-
schaft die DherNse hinanfbefördert.
Diesc Londoner Hochzeit
zählte zu den prunkvollsten und glänzendsten Fe -
sten des Äahrhunderts. Der „Vevlechung des
Hosenbandovdens an Llhre Chuvfürstliche Majestät" ging
der Hochzeitszeremvnie voraus, und der Hochzeits-
gug, an dem sich die Bischöfe, Kanzler, Grafen nnd Rit-
ter beteiliyten, funke'lte im Schimmer der Diamanten und
Pevlen- Das Brautpaar war in weihen At-las ge-
kleidetz Während der Hochzeitsfeier und der folgenden
Nacht brannten in allen Strätzen und Plätzen LoNdons
Freudenfeuer, und die Glocken kiutete bis Mitternacht-
sFriedrich v kam Vvr seiner Gattin in Heidelberg an,
um hier selbst die Vorberertungen für den Ernpsang zu
leiten. Auf Friedrichs Eintadung waren gegen 3000
Gäste in Heidelberg evschienen, die alle nach La-
denburg zum Enrpfang zogen, wo vom MAitär ein rich-
ti-ges bewaffnetes Feldlager aufgefchlagen war. Seiner
Gemahlin und ihrem Troh sandte Kriedrich ein eigens er-
bautes Prunkfchiff entgegen, das in Deutz am
Rhein die von Holland kommeNde Hochzeitsgesellschaft auf-
nahm. Jn dieser Lustjacht, die prächtig ausgestattet war
(die Kabinen waren mit Samt, Teppichen und goldenen
Tapeken ausgeschlagen, die Ssgot aus gvüner Seide nsw.)
zog die Fürstin den Rhein herauf, überall festlich
empfanen.
Jn Oppenheim wurde das Schiff Vevlaffen und die
Reise in prächtig gezierten Wagen nnter Begleitung
zahlreicher Reiter fortgesetzt. Jn Oppenheim und Fran-
kental wurden grotze Feste gefeiert. Die Stratzen waren
grün geschmückt und mit Rosen bestreut, Feuerwerk wuvde
abgebrannt, und überall wuvden Freudenschüffe abgege-
ben, von denen geschrieben steht: „welche mit einem schrök-
lichen Donner und Blixen dah Salve gesungen".
Der Einzug in Heidelberg
wurde mit Wfeuern der Stücke und Fekdschlangen wnf
den Türmen der Stadt und am Neckar begrüht. Jrn Neckar
selbst standen zahlreiche Häuschen, und Fischer fuhren
mit ihren Nachen daran vovbei, um mit Spietzen die Türen
der Häuschen zu tvessen. Gelang der Stich, so öffnete sich
die Tür, und ein Huhn flog heraus- Zuweilen stürzten
aber auch die Speerwevfer ins Waffer, weil sie zuvor „aus
Churfüvsklicher Begnadigung ziemlich in den Weingläsern
geftochen"-' Jn den Stratzen waren Ehrenpforten
anfgestellt, darunter vier der Universität, für jede Fcrkultät
eine. DiSse Ghrenpforten waren so grotz, dah auf ihren
Plattformen ganze MusMapellen Platz fanden. Von der
Ehrenipforte auf dem Marktplatz wuvde eine goldene
Krone attf den Wagen der Prinzessin herabgelassen.
Der Rektor der UniveAität begrützte die Prinzessin, und
bat, datz „Jhro Churfürstliche Gn-aden sich die alte Lehr-
stätte wolle in Gnaden befohlen laffen sein."
Auf dem Schloß erwartete das „gesambte Frawen-
zimmer die Fürstin. Nun beginnnen die Feste in Hei»
delberg, die Tage des Glanzes und der Vevschwendung
waren. Prunkmahl folgte aus Prunkmahl. Jn der Vor-
stadt, wo die grohen Turniere stattfcmden, hatte man
Äusthäuser und Zelte aufgsschlagen. Die fürsklichen
Kämpfer trugen goldene Harnrsche, und die Decken und
Zügel der Pferde waren mit Perlen geschmückt. Anf dem
Äeckar fand ein grohes Feuerwerk statt, wozu man ganze
Burgen erbaut hatte, die auf dem Neckar schwammen und
in Feuer und Raketen aufgingen. Jn der alten Brücke,
die damals noch überdeckt war, befanden sich Soldaten
versteckt, die durch die Oeffnungen in den Neckar schossen.
Pauker und Bläser am anderen Neckarufer verstärkten den
festlichen Lärm-
Große Aufführungen und Umzüge,
bei denen der ganze „Olhmp und das griechische Helden-
tum" aufgeboten waren, füllten die Tage aus- Das fest-
liche Treiben schlotz eine Jagd im Schwetzinger Park- Bom
7. bis zum 19. Juni 161Z dauerten die Festlichkeiten und
kosteten den lebensfraben Kuvfürsten 300 0<D Gulden.
Aber an ihm erfüllten sich die Gsschicke, alz cr einen
Winter lang die Kvonö Böhrnens getrggen hatte. Er
verlor seinen Purpur und die Krone und
zog bettslarm durch das Land, vom Kaiser in Bann getan.
nsr.
Zwri Freundinnen zanken ii».
das Deine Frcundschaft", sagte Jlse wütend. „Jch hab- Dich
hab' Dich eingeführt. Kokett bist Du, Kläre! Jawohl! Allen
M' T» die Köpfe verdreht, keinen Tanz hast Du ausgelassen, und ich
»»dgMeseffen mid hätte am liebsten geheult. Du, Du Scheusal, Du
"ivare!^
^gh'?Z»» ich vielleicht dasür, datz ich den Herren besser yefalle als Du?
'Neinlich sehe ich beffer aus", entgegnete Kläre ruhig.
^ ist es ja eben! Uber wie hast Du das erreichl? Früher, noch
^ ak» Monaten, konnte ich mich gul mit Dir messen. Jetzt wirst
»!!.>>?> m- tagtäglich hübscher. Und wenn man Dich fragt, wie Du das
^»gst. schweigst Du wie eut Grab. Freundschastlich ist das ge°
Kläre lächelte überlegen, schwieg — und ging. Heute wollte sie noch
schweigen. Abcr als Jlse Geburtstag hatte, hielt sie die Zeit für gekom-
men. Sie überreichte fhr lachend ein kleines Päckchen und ein Büchlein.
„Liebes Geburtstagskindchen", sagte ste vergnügt, „hier ist eme kleine
Gabe, die Dir stcher grotze Freud« hereiten wird. Datz man an jedem
Geburtstag ein Jahr älter wird, niuß man hinnehmen. Aber datz man
uns die Zahl der Jahre ansiehi, das kann man verhindern. Hier über-
reiche ich Dir das Mittel dazu!"
Gespannt öffnete Jlse das Päckchen. Was fand sie? Eine Dose
Marylan-Crerne. Das war es also, was so viel Schönheit bringen
sollt«? Jedenfalls beschloß sie, einen Versuch zu machen.
Abends begann ste sosort mit der Anwendung der Marylan-Creme.
Und der Erfolg? Einige Wochen später war ste zufrieden und beglückt.
Die Haut blühte auf und wurde täglich besser. Vergnügt lachte sie ihrem
Spiegelbild zu. Sie konnte sich wieder mit Kläre messen!
Zeüer «rag eL jelbjt -rabiere«, Wan wrrd bald zugebeu„ datz der
Erfolg durch Marvlan-Ereme, rein deutscher Markenartikel, erfreu-
lich und überraschend ist. Mehr als 31000 Damen u»d Herren hal»en
die schönen Erfolge, die Marhlan-Ereme ihnen gebracht hat, schriftlich
bestätigt. Die Zabl dieser Dankbriefe jst notariell beglaubigt! Ver--
suchen Sie die kostenlose Probe, die Jhnen durch uns geboten wird.
Auch das Büchlein über kluae Gesichtspflege erhalten Sie kostenlos und
portofrei. Schneiden Sie einsach den endst»he»den Gratisbezugsschein
aus, legen Sie ihn in eincn oifenen Briefumschlag, kleben Sie 3 Pfg.
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naue Adressc- Marvlan-Ereme ist „ur >n den einschlägigen Geschäften
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