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Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

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^Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidelberger Anzeiger"

Donnerstag, 19. März 1936


.Der Weg bes Mrers lst umer Weg!

Ser Etellvertreter -es Mrerö Rubolf 5eß m Mannlreim.

K«»« »ls dei» ReM»z.

Aebertragung der Rede aus viele Plätze der Stadt.

Mannheim, 18. März. WLHrend der Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler am Mittwoch abend in
Königsberg an die Volksgenossen in Ostpreußen appel-
kierte, sprach in der gleichen Stunde sein Stellvertreter,
Reichsminister Rudolf Heß, in Mannheim in einem
Riesenzslt, das der Arbeitsdienst auf der rechten Neckar-
seite (jenseits der Friedrichsbrücke) errichtet hatte, zu
einigen zehntausend Menschen, die aus Mannheim, aus
ganz Anterbaden und aus der Pfalz zusammengeströmt
waren. Wer die große Kundgebung in Karlsruhe
miterlebt hat, mit der der Führer den Wahlkampf
eröfsnete, fühlte gestern in Mannheim die gleiche froh-
gemute Stimmung und den großartigen Gleichklang der
Herzen, die gleiche unabänderliche Härte des Willens,
die als der gemeinsame und entschloffene Wille eines
ganzen Volkes immer wieder spontan zum Ausdruck kam.
Das Vewußtsein, daß in dieser Schicksalsstunde, die eine
Schicksalsstunde Curopas ist, die unverbrüchliche Ge°
schloffenheit der Nation die selbstverständlichste Pslicht
und ein Prüfstein des deutschen Lebensglaubens ist, gab
dieser Kundgebung die feierliche Größe. So gestaltete
sich diefe Kundgebung wiederum zu einer gewaltigen
Demonstration für Chre, Gleichberechtigung und Frie-
den. Sie war zugleich eine herzliche Sympathiekund-
gebung für Rudolf Heß, der in seiner einfachen, soldati-
schen und so wundervoll unfeierlichen Menschlichkeit zu
den Zuhörern sprach: als einer der treuesten Paladine
des Führers und als bewährter Kämpfer in tragischen
Lebensstunden Adolf Hitlers, sichtbar herausgehoben,
nachdem er alle Stationen des großen Lebenskampses
des Führers mit durchschritten hat. Als er verkündete:
„Der Weg des Führers ist unser Weg!" und als er er-
klärte: „Iede Stimme, die wir für Molf Hitler abgeben,
ist eine Stimme für den Frieden!" da brauste der Sturm
eines Beifalls aus, der nicht nur diese Worte bestätigte,
sondern zugleich ein Bekenntnis des ganzen deutschen
Volkes war. In eincr glänzend aufgebautcn Rcde zcich-
nete Rudolf Heß ein Bild Deutschlands, wie es war und
wie es heute ist, und indem er auf die lehten Creigniffe
einging, zeigte er die Gesahren der politischen Situation
und die Friedensmöglichkeiten, die der Führer durch sein
Angebot geschaffen hat. „Deutschland ist heute," so er-
klärte Rudols Heß, „das Rückgrat der europäischen Frie-
densbewegung!" Und als er sagte: „Hitler ist der Be-
austragte der Vorsehung!" da erhob sich ein Veifalls-

sturm, der den Glauben eines ganzen Volkes aussprach,
durch den am 29. März der Welt verkündet werden
wird, datz in Deutschland Führer undVolk eine
geschlossene Cinheit sind.

*

Reichsminister Heß traf gegen Abend in Mannheim
ein. Aus seiner Fahrt zum Meßplah bildeten die Iugend
und die vielen Tausende, die in das Versammlungszelt
keinen Cinlaß mehr bekommen konnten, ein dichtes Spa-
lier. Dei der Fahrt des Ministers, in deffen Begleitung
sich Reichsstatthalter Robert Wagner befand, be-
reiteten ihm die Menschenmaffen immer wieder stürmische
Ovationen. Begeisterte Heilrufe brandeten auf, als der
Stellvertreter des Führers nach dem vorausgeqangenen
Cinmarsch der Fahnen und Standarten das rlesige Ver-
sammlungszelt durchschritt. Am Rednerpodium wurde
ihm von zwei VdM-Mädels ein Blumengebinde über-
reicht, für das der Minister in herzlichster Weise dankte.

Namens des Gaues Baden der NSDAP und
zugleich im Namen des Landes hieß

Reichsstatthalter Gauleiter RoSett Magner

den Stellvertreter des Führers herzlich willkommen.

„Wir Badener wiffen," betonte der Reichsstatthalter,
„was Sie, mein stellvertretender Führer, als einer der
ältesten und treuesten Mitkämpfer unseres Führers Adolf
Hitler in langen Iahren fiir das deutsche Volk und das
Deutsche Reich geleistet haben. Wir freuen uns deshalb
besonders, daß gerade Sie hierher gekommen sind, um
vor uns in der "Stadt Mannheim zu sprechen. (Stllrmi-
scher Beifall.) Das Land Baden hat vielleicht wie
kaum ein anderer Gau des deutschen Westens unter dem
unglückseligen Ausgang des Krieges ganz besonders lei-
den und ganz besondere Opfer aus stch nehmen
müffen. Crnmal hat dieses Land 17 Iahre hindurch unter
einer geradezu beispiellosen Ansicherheitseiner
Grenzen zu leiden gehabt. 17 Iahre hindurch war
dieses Land wehrlos, machtlos, 17 Iahre hindurch war
hier jede Arbeit, die politisch, kulturell und wirtschaftlich
geleistet worden ist, durch die llnsichcrhcit der Westgren-
zen beeindruckt. 17 Iahre hindurch hat dieses Land ge-
tragen, was je überhaupt einem Teil der deutschen Äe-
völkerung aufgeladen werden konnte. Cs ist deshalb kein
Wunder^ daß am 7. März die Bevölkerung die-
ses deutschen Gaues in einen einzigen Iubelsturm
der Begcisterung ausbrach, als deutsche Soldaten
wieder in' dcn deutschen Westen eingezogen flnd, um hier
die Sicherheit des Reiches zu garantieren. (Stür-
mischer Beifall.) Der Gau Vaden wird am
2 9. März wie ein einziger Mann aufftehen und dem
Führer dafiir seinen Dank zum Ausdruck bringen,'
daß er ihm die endgültige Freiheit zurückge-
geben hat. (Stürmischer Deifall.) Mögen Sie, mein stell-
vertretender Führer, die lleberzeugung mit nach Berlin
nehmcn, daß das Land Vaden und seine Vevölke -
rung am29. März ihrePflicht tunundsich
als einziger geschloflener Block des Willens und des
Glaubens zu Adolf Hitler und seiner Führung be-
kennen werden." (Stürmischer Veifall.)


von stürmischem Beisall begrüßt, trat dann ans Redner-
pult. Das deutsche Volk, so führte er aus, vereine
sich jetzt überall in Deutschland, um seiner Treue zum
Führer Ausdruck zu geben und um ihm zu danken für
seine Leistungen für Deutschland. Das dcutsche Volk von
heute habe mchts mehr zu tun mit dem Volk des Haders,
des Zankes, dcr Selbstzerflcischung von cinst, mit dcm
Volk der Parteien und Klaffen, der kleinen egoistischen
Intereffen, der Unterwürfigkeit, der Chrlosigkeit.

Das deutsche Volk von heute sei in sich einig und
geschloffen. Es kenne nur eins: Deutschland,
seine Chre und scine Zukunst.

Rudolf tzeß entwars dann cin Vild der geschicht -
lichen Cntwicklungdes deutschen Volkes im letz-
ten halben Menschenalter. Das sei noch 1918 das Schreck-
liche gewesen, daß das deutsche Volk in seiner eigenen
Haltung den Cindruck erweckt habe, als verdiene es, ent-
ehrt zu werden. „Daß unsere heimkehrenden Soldaten
beschimpft und bespien wurden, daß ihr Heldentum lä-
cherlich gemacht wurde, daß umgekehrt Verräter und De-
serteure und Feiglinge zu Helden gestempelt wurden, das
war es, was einem' verzweifeln laffen mußte an
unserem Volk!" In einer furchtbaren Instinktlosigkeit
habe das deutsche Volk dcn erpreßten Vertrag von
Versailles nicht nur angenommen, sondern auch
seine Crfüllung leidenschäftlich betrieben, die uns wirt-
schaftlich an jenen Abgrund gebracht habe, von dem
Adolf Hitler Deutschland zurückriß, als es in höch-
ster Gefahr schwebte, dem Bolschewismus in die
Arme getrieben zu werden. Als der Nationalsozialismus
19ZZ die Macht ergriff, da war die allgemeine Lage so
hoffnungslos, die Zerrüttung der Wirtschaft so sortge-
schritten, daß die Drahtzieher der Weltrcvolution über-
zeugt waren, Hitler und seine Nationalsozialisten könnten
auch nichts mchr retten. Man mllffe sic an die Macht
kommen laffen, dann wäre der Spuk rasch vorbei. Wür-
den aber Hammer und Sichel über Deutschland aufge-
zogen worden sein, dann hätten die Henker der Tscheka
in Deutschland gewütet, um andere Völker abzuschrecken,
den gleichen Weg zu gehen, wie jene Deutschen, die sich
auslehnten, gegen die Dritte Internationale und ihre jü-
dischen Drahtzieher im Hintergrund.

Adols Hitler führte mit der Niederschlagung des
Volschewismus zugleich die deutsche Revolution
durch, die so unblutig war und ihre Gegner, die
das manchmal zu vergeffen scheinen, so gcschont
' habe, wie noch keine große gelungene Revolution.

Cbenso wie die Ideen der sranzösischen Revolution sollen
Ideen der bolschewistischen Revolution aus andere Völ-
ker übertraqen werden. Ia sie werden in diesen nur all-
zuoft mit Terror verbreitet. „Die Völker, in denen sie
Fuß faffen, erleben in Feucr, Vlut und Hunger ihre
geschichtlich schwcrstc Zeit. Während es das Kennzeichen
sremdcr Rcvolutionen war und ist, daß sie von ihrcm
Arsprungsland bewußt übergreiscn wollen aus andere
Völker, so sind demgegenüber die Ideen der natio-
balsozialistischen Revolution einzig und
allein für das deutsche Volk bcstimmt. Die deutsche
/llevolution bedeutct die innere Formung des
beutschen Menschen, also ist sie auch nur bei sol-
chen Menschen möglich." „Die innere Vcrwandlung des
beutschen Volkes gelang," betonte Rudolf Heß, „weil
Molf Hitler, der nie den Glauben an scin Volk ver-
wren hatte, die deutsche Secle neu formtc
Ad wcil er in Sondcrhcit die deutschen Arbeiter
wreder in die dcutsche Nation eingcqlicdert hat und
wnen den ihnen gcbührendcn Platz im deutschen Volk
wreder gab. Heuts noch begnügt sich der Arbeiter mit ge-
i^ngem Lohn, wcil er weiß, daß er dadurch seinerseits
?"fi, andcre Arbcitskameraden, die das Clend der Ar-
beitslosigkeit tragen, auch in Arbeit und Brot zu bringen.

„Wir kennen das Crgebnis der Opser und der
hingabe auf allen Seiten. Von sicben Millionen
Erwerbslosen fiit der Machtergreisung wurden
bis heute wieder 4,5 Millionen dem Arbeitsprozeß

eingegliedert."

^berall in Deutschland regt sich neues Leben, werden
Arkommene Häuser wieder hergerichtet. Städte und Dör-
/egen ihre Chre darein, sich zu verschönen. Neue ge-
^oltrge Bauten erstehen. Aus Sümpfen wird fruchtbares
^bnd, an der Küste wächst ncuer Voden, Straßen wer-
hcrgerichtet.

» „An den Autobahnen des Führers sind
Vbbewcgungsarbciten vorgenommcn worden, die weit
>»«ver ssnü, als die Lrdbewegungsarbeiteu am Pauama-

kanal. 1960 Kilometer dieser Autobahnen sind fertig,
wcitere 7000 Kilometer sind im Ganzen geplant. Autö-
bahnen, die der Gesamtheit zugute kommen, weil
die Volkswirtschaft durch sie Millionen an Treibstoff und
Bereisung sparen wird und weil viele Produkte billiger,
manche sögar überhaupt erst an den Markt gebracht wer-
den können. Insgesamt eine halbe Million Ar-
beiter sindet durch die Autobahncn ihr Vrot. Weitere
haben dadurch Arbeit, daß die Motorisierung des Ver-
kehrs durch den Führer weit vorangetrieben worden ist.
In drei Iahren ist der Bestand an Kraftfahrzeu-
gen in Deutschland von 1,5 Millionen auf 2,1 Mil-
lioncn gestiegen. llnd der kommende Volkswagen
wird dem Auto endlich den Weg fieimachen zur großen
Maffe. „Während in Sowjetrußland das Prinzip
des Kommunismus dadurch verwirklicht wird, daß heute
niemand mehr ein Auto besitzt, z.B. in
Petersburg lediglich ein paar Wagen einiger Kommis-
sare und Fremden fahren, verwirklicht der National-
sozialismus den Sozialismus dadurch, daß er der qroßen
Maffe ermöglicht, des Kulturfortschritts teilhaftrg zu
wcrden."

Hat der Führer den deutschen Arbeitern wieder
ihren Platz in der deutschen Nation gesichert, so hat er
dem deutschen Schaffen wieder Ausgäben und Ziele ge-
wiesen und die Ernährung des deutschen Volkes wiedcr
auf eine gesunde Basis gestellt.

Dennoch bleiben wir ein Volk, das auf seinem
eigenen Grund und Voden nicht genügend
Lebensmittel erzeugen kann. Wir sind ein
Volk auf zu engemNaum und der ein-
zige Weg sür die Menschen in Deutschland, immer
genügend Lebensmittel bereitzustellen, ist der, die
Lebensmittelbasis zu ergänzen durch Kolonien.

Deshalb hat der Führer mit der Erklärung seiner
Bereitschaft, in den Völkerbund zurückzukehren,
die Erwartuug ausgesprochen, daß die Frage
der Kolonien einer Prüfung unterzogen wird.
„Der Fuhrer weiß, daß ein Volk ohnc genügend Raum,
ohne genugend Ernährungsgrundlage, daß ein hun -
gerndes Volks aus seinem Selbsterhaltungstrieb
heraus au, die Dauer ein Unruheherd sein kann,
demgegenilber auch der genialste Staatsmann machtlos
ist. Der Wunsch nach Kolonien ist daher nur
der Wunsch auf eine Beruhigung Europas
auf lange Sichi, und darum ist die Frage der Zuteilung
von Kolonien fur Deutschland ein Teil im Rahmen
des großen Befrledungsvorschlags des Führers."

Der Stellvcrtreter des Führers sprach dann von den
zur Entschcidung stehenden Problemen außen-
politischer 2rt. Jn seinem Bündnis mit dem
an Menschenzahl und Raum gewaltigen Sowjet -
rußland, dem grimmigsten Gegner Deutschlands,
yat Frankreich den mit uns bestehenden Lo-
carno-Pakt zerrissen: Frankreich, das selbst
in seinem Festungssystein, seinen weittragenden Ge-

schützon, die auf die deutsche Grenze gerichtet sind, ein
militärisch hochgerüsteter Nachbar Deutschlands ist.
Der Führer mußte aus dieser Lage die Konse -
quenzen ziehen, und es war nicht nur sein Recht,
sondern es war seine Pflicht, datz er Deutschlands
Grenzen gegen den Volschewismus auch im Westen
sicherte.

„Frankreichs Festungen haben wir zur Wahrung
unscrer Sichcrheit cntgegenzusctzen die Einigkeit
des dcutschen Volkcs und seinc Entschloffenheit,
sich nicht vcrgcwaltigcn zu laffcn, lomme, was
da wollc."

Diese Einigkeit ist zugleich ein wesontlicher Ga-
rant für den Frieden Europas, sür dessen
Herbeiführung noch kein Staatsmann so weitgehende
Angebote gernacht hat wie der Führer. Keiner machte
so konkrete Vorschläge, an denen so wenig zu
deuteln ist, wie er. Seine klare Sprache verstanden die
Völker, denn er sprach aus, was das deutsche Volk
innerlichst will nnd was auch die übrigen Völker inner-
lich wollon. Besonders die Frontsoldaten der
Welt einschließlich der Frontsoldaten Frankreichs sind
darin einig, datz ??riede werden muß. Eu-
ropa verträgt kein längeres Zögern. Deutschland hat
zu wiederhölten Malen durch den Führer Frankreich
die Hand entgegengestreckt. Möge Frankreich endlich
einschlagen, datz die jahrhundertealte Fehde, der
Argwohn, den unser westlicher Gegner, immer wieder
die Atmosphäre vergiftend, gegen uns hegt, der wie
ein Alpdruck auf Europa lastet, vou uns genommen
wird. Was an uns Deutschon liegt, wollen wir tun.
„Wir wollen Adolf Hitler in seinem Kampf sür
den Fricden Deutschlands und für den Frieden gleick)-

geachteter und gleichberechtigter Nationen Europas
treue Gefolgsmänner sein."

„Adolf Hitler", so fagte der Stellvertreter dss
Führers zum Schlutz seiner Rede, „stand einmal
allcin gcgen 65 Millioncn, und er hat als Be-
auftragter der Vorschung diese 65 Millionen
innerlich gcwonnen und zu seiner inne-
ren Gcfolgschast gemacht.

Heute ist es nicht allein seine eigene Kraft, sondern
es ist die Kraft dieser 65 Millionen, die er in der Welt
repräsentiert. Wie er als Einzelner den Frieden
Deutschlands herstellte, warum sollte er nicht mit oem
Friedenswillen dieser 65 Millionen Europas Frieden
herstellen?" Am 29. März werde das deutsche
Volk den großen Appell, zu dem es der Füh--
rer gerufen hat, beantworten mit der Bekundung, daß
Hitler Deutschland nnd Deutschland
Hitler i st.

Die Ausführungen des Stellvertreters des Füh-
rers wurden oft von lebhaftem, zustimmendem Beisall
unterbrochen, und der Beifallssturm am Schluß war
Dank an Rudolf Heß und ein leidenschaftliches Bekennt-
nis zu Adolf Hitler, dem Führer Deutschlands.

*

Jn dem Riesenzelt wurde die Rede von über 35 000
Menschen angehört. Die Kundgebung wurde auch in
der Umgebung des Zelts und auf mehreren großen
Plätzen der Stadt durch Lautsprecher übertragen, sodaß
Hunderttausende des bedeutsamen Erlebnisses teilhas-
tig wurdcn.

Jubel im Ryeiiiland um Rudolf Hetz.

Während der Fahrt des Stellvertreters des Führers durch das Rheinland, der sich von hier nach Stuttgart
begab, wurdeu ihm von seiten der Bevölkerung herzliche Kundgebungen zuteil. Jinmer wieder umdrängte die
Menge den Wagen, der in zahlreichen Ortschaften halten mußte. (Weltbild, K.)

Mr mllen vorMtr.

Cin Volk stieg aus der Not.

Als am Montag in Frankfurt der Führer aber-
mals sein Vekenntnis ablegte und Friede und Ver-
ständigung mit Frankreich als Ziol seiner Außen-
politik hinstellte, als er den Massen die Frage vor-
legte, ob sie diese Politik unterstühten, antworteten sie
mit einem begeisterten I a. Und über alle juristischen
Tüfteleien hinweg, die in London jeht angestellt werden,
geht der Wille des deutschen Volkes, niemals sich mit
Frankreich wieder zu schlagen, wcnn das deutsche Volk
nicht angegrissen wird, uud mit jedem Nachbarn in Frio-
den zu leben. Angesichts der starren Verneinung der
rückwärtsschauenden Propheten in Frankreich ist ' dieses
deutsche Krgefühl doch so bezeichnend und bemerkenswert,
datz wir an dem Geist der europäischen Politik und der
Vernunft dor Völker verzweifeln müßten, wenn diese Po-
litik der Verständigunq, dieser Wcckruf zum Frieden,
diese Abkehr vom Ängeist des Versailler Diktats nicht
endlich Widerhall in den umwohnenden Völkern finden
und ste veranlaffen würde, den Deutschen die Hand zur
Versöhnung zu reichen. „Icdcr Vertrag,.der seine
Wurzel in der Gewalt hat," saqtc in Frauksurt Adolf
Hitler, „in der Drohung oder in der Crprcssung,
wird geschichtlich nur eine gewiffe Zeit geduldet werden.
Auf solchen Fundamentcn känn man keine ewigcn Gesetze,
keine ewigen Bindungen und keine ewigen Verträqe auf-
bauen." Knd dieses Wort in seiner unbestreitbaren
Wahrhastiqkeit sollten sich diejeniqen merken, die zurück
zu Äersailles wollen und dcn Frieden, dcn alle Völker
wünschen, zugunsten einiger überholter Paragraphen
aufs Spiel setzen wollen .

Wie wir außenpolitisch die Nebcl und Giftgase zu
zerstrcuen bemüht sind, die eine Politik des Hasscs, der
Gewalt und der Zdrteilung in zunchmendem Maße über
Curopa lagerte, so wollen wir auch im Innern in sried-
lichcr Arbcit das Wcrk ausbaucn, das nach dcn Verschüt-
tungen und dem Zusammenbruch der Systeinzeit jetzt im
Cntstehen beqriffen ist. Als wir unter der Führung
Adolf Hitlers die Berge von Anrat beiseite räumten, die
eine unnationale und zum Teil von Artfremden beein-
flußte Systemreqierung auf allen Gebietcn unseres politi-
schen, wirtschaftlichen und kulturellcn Lcbens anqehäust
hatte, schien das Veginnsn übermenschlich. Wir bsqan-
nen damit, an die Stelle der zerteilenden und sich bekämp-
fenden Gcwalten zunächst das Führerprinzip zu
lehen und die Parlamente und die Parteien zu beseiti-
gen. Damit wurde eine Geschlosscnhcit zwischcn
Führung und Volk erreicht, wie sie in keinem Land sonft
besteht, und diese echte Demokratie, in der bei der
lehten Wahl rund 90 Prozent aller deutschen Männer


tVer öen Rhem beöroht....

Eine große Spstempartei,

die schon in früheren Zeiten den Fürsten Bismarck bekämpste, plakatierte einmal:

»ver kampf gegen hitler
ist -er Kampf für -en -eutfchen Rhein."

Damit war aus Weiß Schwarz gemacht, denn von jeher forderte der Führer die
Freiheit des dentschenRheins und begründete diese Freiheit für ewig am 7. März.

Denkt öaran am wahltag!

und Frauen sich für den Führer aussprachen, hat
Früchte getragen. Mit dem Verschwinden dcr LLn-
dergrenzen," der 'Parlamente, der sogenannten Landes-
hoheiten, die immer in ihrcm Kirchturmsintercffe dcn
Cigennuh vor das Wohl dcs deutschen Rciches sehten,
ein Staatsvolk geworden, das gleichzcitig daran-
ging, die großen Fragen der Gegenwart, den Kampf zwi-
init der Beseitiqunq tausendfacher Hemmungen sind wir
schen Kapital und Arbeit, den Gegensatz der Besitzcnden
nnd Nichtbesihendcn, die Scheidunq in llntcrnehmcr und
Angestellte und Arbeiter im Sinn eines wahren So-
zialismus zu ' überbriicken. Dcutschland ist hcute
nicht nnr das einzigc Land ohne Streiks und ohne Aus-
spcrrmigen, sondern auch das Land, in dem der natio-
nale Sozialismus wirklich zu cinem Aushören der
Klaffcn^egensähe geführt hat und in dem der Arbeiter
durch die qcwaltiae und bcispicllose Orqanisation „Krast
durch Freüde" alle die Schönheiten qenießt, von denen er
in andcren Ländern ausqeschloffcn ist. Crgänzend dazu
traten die gewaltiqen Sämmlunqen sür die Acrmsten, für
die Opfer dcs altcn Snstems. Allein dicse Sammlunqen
sür dic Wintcrhilfe erqaben in drci Iahrcn e i n e
Milliarde Mark, währcnd in vierzehn Iahren der
Systemzeit nur 188 Millionen Mark zusammenqebracht
wurdcn, und dcr Rückqanq dcr Arbeitslosiq-
kcit von 7)4 auf 2z< Millioncn ist das stolzeste Zeuqnis
dcs nationalsozialistischen Wirkens. Dcnn cinc läng-
dauerndc Arbeitslosigkeit unterhöhlt nicht nur dic Llr-
beitslust, sondern die Lebensfreude und Moral derjeni-
gen, die als Opfcr auf dcm Schlachtfcld zwischen Kapital
und Llrbeit blieben. Das deutschc Volk war cin halbes
Mcnschenalter hindurch hoffnungslos. Heute träqt es
wieder die Gewißhcit in sich, däß es allen Schwierigkci»
tcn znm Trotz aufwärts qcht.

Durch diese Mehrbeschästiqung und durch die An-
kurbclunq der Wirtschaft durch den Staat, die sich nach
und nach auch in die Sphäre der Privatwirtschaft er-
streckte, sind nickt zuleht die Zusammenbrüche im Ge-
schäftslebcn zurückqeganqcn, sondern auch die Reichs-
einnabmcn dcrart qcstieaen, daß wir bci spar-
samer Finanzverwaltunä auch Bcträqe für kultu-
rellc Zwccke übriq haben, an dic vorher niemand
denkcn konnte. Die Reichsstcncreinnahmen stieacn von
6,65 Milliarden Reichsmark im Iahr 19Z4/Z5 anf 8,22
nnd werden im laufenden Finairzjahr aus 9,5 bis 9,7
Milliarden Mark qcschäht. Da die Stcuereinnahmcn nur
bci cincr in sich gesundcn Wirtschaft stcigcn, ist cs klar,
daß damit auch der Wohlstand dcs qanzcn Volkes all-
mühlich wicdcr zunahm. Llbgcschen von dcr Erncuerung
dcs dcutschcn Volkes, von der Wcndc zum Familicnlcben
und zur Hcbung dcr Familicnkiiltur driickcn diesc Zahlcn
doch aus, daß der Dentsche nach drei Iahren national-
sozialistischer Führung doch besser lcbt als vor vier
Iahren in jencn Zcitcn, da er ohnc Hossnung dabindäm-
mcrtc. Wir habcn hcute auch dcn Kapitalismus insofern
iibcrwunden, als cr nicht mchr hcrx ycs Staatcs und dcr
Wirtschaft ist, sondern sich cinsügt in die Rollc des Dic-
ncrs. Cs war viellcicht das vcrhängnisvollste Crbc eincs
böchstkapitalistischcn Zcitaltcrs, dasi das Kapital als
Diktator auftrat und eigcnfiichtia Staat und Wirt-
schast und ,eden Knternchmer, Arbeiter nnd Angcstcllten
in seinen Bann schlug. Diese angcmaßte Herrschast wurde
bcscitigt und das Sinken der Zinssätze um durchschnitt-
li» die Halfte dic Cinspannung des Kapitals in die
volkswirtschaftliche Crncuerung in Deutschland zewt, daß
wir dcn libcralcn Höchstkapitalismus übcrwunden haben
und fortschrciten zu einer bcfferen Staatsordnung.

Diese unbestreitbaren Crsolae vcrdanken wir dem
Mann Tag nnd Nacht als Crster des deutschen
Volkes scine Kraftc m dcn Dicnst, und zwar in dcn allei-
nigcn Dienst für das dcutsche Volk gestellt hat Gaiu
Deutschland muß daher Adolf Hitlcr am 29. März
die Strmme geben. °
 
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