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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 54.1918/​1919

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Nr. 12
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https://doi.org/10.11588/diglit.54677#0253

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Notizen

243

Zußimmungserklärungen werden erbeten
an den Arbeitsrat fürKunß, Berlin NW 40,
In den Zelten 19.
Dresden. Die Generaldirektion
der ßaatlichen Sammlungen für
Kunß und Wiffenfchaft wird mit Ende
diefes Jahres aufgelöß und die Verwal»
tung der Sammlungen dem Kultnsmini»
ßerium angegliedert. Die neue Regierung
führt damit einen Befchluß des vorigen
fächlilchen Landtags aus. Die General-
direktion umfaßte bisher den Kultus»
minißer als Vorfitzenden, zwei vortragende
Räte und einen Geheimen Rat als Ver»
tretet des Königs. Nunmehr wird ein
einziger vortragender Rat die Gefdhäfte
der Generaldirektion übernehmen. — Die
Itaatlichen Sammlungen für Kunlt
und Wiffenlchaft in Dresden find feit
Mitte Dezember wegen Mangels an Kohlen
für das ßaatliche Fernheizwerk nicht mehr
täglich geöffnet. Völlig gelchloffen bleibt
das Grüne Gewölbe. Die Gemäldegalerie,
das Kupferftichkabinett und die natur»
wiffenfchafilichen Sammlungen im Zwinger
find Sonntags, Mittwoch, Donnerstag und
Freitag offen, die Skulpturenfammlung
und das Münzkabinett Sonntag, Montag,
Dienstag und Freitag.
Der Ankauf von Kunßwerken
durch die Stadt Dresden iß foeben
durch Befchluß des Rates und der Stadt-
verordneten neu geregelt worden. Bisher
wurden jährlich 2000 M. bewilligt zur
Förderung der Kunlt und zur planmäßigen
Ergänzung des Stadtmufeums,- während
des Krieges aber wurden wiederholt Sum»
men bewilligt zur Unterßützung not»
leidender Künßler. Es beltand aber keine
rechte Trennung zwifchen diefen beiden
Arten von Ankäufen, für die doch eine
recht Icharfe Scheidung wünlchenswert er»
fchien. Der neue Befchluß geht nun auf
eine folche Scheidung hinaus: die Käufe
zur Unterftützung notleidender Künßler
follen künftig dem Oberbürgermeifter über»
laffen bleiben. Für die Ankäufe zur För-
derung der Kunlt und zur Ergänzung des
Stadtmufeums macht nach wie vor der
ßädtifche Kunffausfchuß die Vorfchläge.
Die Summe für diefe Ankäufe wird von
2000 auf 20000 M. erhöht.

Ein Kunß» und Kultur»Rat für die
Republik Baden, welchem u. a. H. Thoma
angehört, hat fich in Karlsruhe gebildet.
DENKMALSPFLEGE
Eines der bedeuten dßen Werke der
deutfchen Renaiffance, das Ballhaus im
Garten des Prager Hradfchin, wird
jetzt einer durchgreifenden Erneuerung
unterzogen. Das Gebäude iß ein Werk
des Baumeißers Bonifaz Wolmuet, 1568
unter Kaifer Maximilian II. vollendet.
Die Reinigung galt insbelondere der herr»
liehen, die ganze Faffadenfläche bedecken»
den ornamentalen und figürlichen Sgraffito»
dekoration, deren Zeichnungen nun auf
dunklerem Grunde vorteilhaft hervor»
treten. Die Sicherung des Baubeßandes
war nötig geworden, weil die fchöne, in
ihrer Art einzig daßehende Faffade ver»
wahrloß und belchädigt war. Man hatte
hier ein Militär=Montur=Depot unterge»
bracht, das immer nochdariniß. Die Fenßer
waren rückfichtslos vermauert worden, Ka»
minrohre gelegt. Alles das wird wieder
gut gemacht.
ARCHÄOLOGISCHES
Eine englifch»fpanifche Archäo»
logenfchule wurde in Sevilla von der
englifch=fpanifchen archäologifchen Gefell»
fchaß eingeweiht.
AUSGRABUNGEN
Deutfche Ausgrabungen in der
Dobrudfcha. Prof. K. Schuchhardt, Di»
rektor am Berliner Völkerkunde»Mufeum,
hat zufammen mit Dr. Traeger in der
Dobrudfcha Ausgrabungen veranßaltet.
Das Ziel war, zunächß an den »Trajans»
wällen« zu graben, dann zwei große Grab»
hügel bei Konßanza zu öffnen und fchließ»
lieh eine ßeinzeitliche Siedlung bei Cer»
navoda aufzudecken. Sie ergaben, der
»Zeitfehriß der Ethnologie« zufolge, einen
Baublock von etwa 40 m Länge und 5
bis 6 m Tiefe, aus rechteckigen Peilen be»
ßehend. Die Wände waren aus Holz und
Lehm hergeßellt, das Dach aus Schilf oder
Stroh. Diefe Häufer wurden verbrannt.
Die zufammengebackenen und z. T. ver»
 
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