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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 54.1918/​1919

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Nr. 16
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Zoege von Manteuffel, Kurt: Kunstwerke in estländischem Privatbesitz
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https://doi.org/10.11588/diglit.54677#0340

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330

Notizen

führte diefen begabten und höchft ehr*
geizigen Baukünftler zunächft an die Front,
dann nach Brühe!, wo er lange Zeit als
Sachverftändiger für Denkmalpflege im
Generalgouvernement tätig war. Für die
Stadt Köln, an die auch durch die Uni*
verfitätsgründung ganz neue Aufgaben
herantreten, bedeutet Carl Rehorfts vor*
zeitiger Tod einen fchweren Verluft. C.
PERSONALIEN
Dr. Walter Bombe, Privatdozent für
Kunftgefchichte an der Univerfität Bonn,
erhielt den Profefforen*Titel. Er er*
warb 1904 an der Univerfität feiner Vater*
ftadt Berlin den Doktorgrad, war dann
acht Jahre an den vom kunfthiftorifchen
Inftitut in Florenz unternommenen fyfte*
matifchen Forfchungen in italienifchen Ar*
chiven beteiligt und erwirkte im Mai 1911
feine Zuladung als Privatdozent in Münder,
von wo er 1914 nach Bonn überfiedelte.
Mit der Leitung des am 1. Januar er*
richteten Neubauamts für die Dres*
dener Gemäldegalerie ifl Finanz* und
Baurat Kramer, Rat im Hochbauamt des
Finanz*Minifteriums, beauftragt worden.
Seine Stellvertretung wurde dem Baurat
Pufch übertragen.
Dr. Ernfl Fiechter, Profeflbr der Bau*
gefchichte an der Technifchen Hochfchule
in Stuttgart, hat eine Berufung an die
Technifche Hochfchule in München abgelehnt.
Der LandfchaftsmalerProf. Carl Öfter*
ey in Blankenefe b. Hamburg wurde am
23. Januar 80 Jahr alt.
SAMMLUNGEN
NeuerwerbungdesBerlinerKunft-
gewerbemufeums. Frau Anna vom
Rath hat dem Kunftgewerbemufeum ein
fchönes Werk alter Kunfltifchlerei ver*
macht, den Barockfehrank, der einfl zu dem
Chorftuhl und Getäfel der ehemaligen
Kartaufe von Mainz, einem f. Z. viel
gerühmten Werke aus den Jahren 1724/26
gehörte. Der Schrank, deflen hochgefireckte
Form an eine Dielenuhr erinnert, ift aufs

reichfte mit Marketerie gefchmückt,- auf der
Tür id ein Barockaltar dargedellt, auf den
Seitenpiladern, die in pfadifchen Halbfiguren
endigen, erfcheint Laub* und Bandwerk.
Die Einlagen find aus Zinn, Meflmg, Elfen*
bein und Ebenholz, die Gefimfe find
vergoldet, das Ganze id mit gewählten
Hölzern fourniert. Wie O. v. Falke in
den »Amtlichen Berichten« fchreibt, hatte
der damalige Prior der Kartäufer mit dem
Entwurf diefer Chorausdattung — 2 Reihen
Sitze, Pulte und Wandtäfelung gehörten
dazu — unter Umgehung der anfälligen
Mainzer Zunftmeider den aus Hamburg
gebürtigen Kunfttifchler Johann Gudaf
Schacht betraut. Er führte mit Hilfe von
21 aus ganz Deutfchland — dazu gehörten
auch Wien, Brünn, Olmütz und Prag —
herangeholten Schreinergefellen die um*
fangreiche Arbeit in drei Jahren durch, zu
großer Zufriedenheit des Bedellers und
des Mainzer Kurfürden, der die fremde
Tifchlerfchar unabhänig von der Mainzer
Zunft arbeiten ließ. Das Kartäuferklofter
wurde 1781 aufgehoben und der Trierer
Dom kaufte damals das ganze Chorgeftühl
für 2000 Gulden. Aber es fand auch dort
keine Ruhe. Denn in der zweiten Hälfte
des 19, Jahrhunderts wurde das hohe Ge*
täfel in ftilpuriftifchem Eifer von den Sit*
zen getrennt. Von den beiden Schränken
für die Chorbücher kam einer in die Dom*
fchatzkammer, der andere mit der Täfelung
in das Haus vom Rath nach Berlin.
Das Goethe*Nationalmufeum in
Weimar erwarb das Original des von
der bekannten Malerin der Goethezeit,
Luife Seidler, gefchaffenen Bildnifles von
Minchen Herzlieb <des Urbildes der Ot-
tilie in den »Wahlverwandtfchaften«) und
als Schenkung der Witwe Julius Roden*
bergs ein Miniaturbildnis von Lord Byron,
das letzte Bildnis feines Lebens, das er
kurz vor feiner Einfchiffung nach Griechen*
land anfertigen ließ und dem englifchen
Konful Berg in Genua am Tage feiner
Abreife fchenkte.
AUSSTELLUNGEN
Sch weizerifche Graphik, deren
unter dem Patronate des Gewerbemufeums
 
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