Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland (Berlin, 1906)

Ber

— 38 -

Ber

Maria mit Kind, davor 2 kniende Engel mit Leuchter. — Stein-
relief spgot., Christus am Ölberg. Taufstein spgot. einfach.
Der turmartige Deckel, sowie das im Gebrauch befindliche Tauf-
becken und die Kanzel aus bemaltem Holz um 1606. Längs
der W und NSeite hölzerne Empore 1614, an der Brüstung ge-
malte Bilder. Gestühl 16.—18. Jh., besonders schön der Rat-
stuhl0 2. H. 16. Jh. mit Architektur und Intarsien. Kleines Holz-
relief, Geißelung Christi 1591. — Kelch 1. H. 16. Jh. Glocke
1,40 m Durchm. 14. Jh., die Uncialschrift in den abgehobenen
Mantel geritzt.

S. Georg0. Spital-Kap. Spgot. Ziegelbau, 2 J. mit 4seit. Schluß,
Kreuzgwbb.; WGiebel und schlanker Dachreiter. — Kleine Kreuzi-
gungsgruppe, Krönung des spgot. zerstörten Altars, in der
Sammig. der Marien-K. — Einfahrt zum Grundstück, rundbg.
mit Zinnenkrönung.

Kalandshaus (Schwarzer Adler). Im Erdgeschoß Stern- und Netz-
gwb. A. 16. Jh.

Befestigung. 15. Jh. Das Königs-(ehem. Stein) Tor aus der Bau-
zeit der Marien-K., die Bedachung 1752. Daneben bedeckter Wehr-
gang bis zum nächsten Rund-T., der, wie noch ein 2. Rund-T.,
einen Zinnenkranz und gemauerten Helm trägt. Die beiden an-
deren Tore 1824 und 1885 abgebrochen. Die Stadtmauer aus
Granitkieseln, nach oben verjüngt, mit Ziegelabdeckung. Die Weich-
häuser rck. und halbrd., eines fast vollständig erhalten am Berliner
Tor. An der gefährdeten NSeite doppelte Erdwälle.

BERNIKOW b. Königsberg i. N. Brandenburg. Inv. — [K.]
Dorf-K. Rck. spgot. Granitbau 15. Jh.; der OGiebel und der gegen
das Sch. eingezogene rck. W-T. aus Ziegel, mit Blenden. — Der
spgot. Flügelaltar im A. 18. Jh. zur Kanzel umgebaut; erhalten
aber die Kreuzigung Christi des Mittelschreins und das krönende
Crucifix. — Taufengel 1708, mit Wappenschild der Stadt Königs-
berg.

BERN ITT. Mecklenbg.Schw. AG Bützow. Inv. IV.
Dorf-K. o Charaktervolles und wohlerhaltenes Beispiel einer mittel-
großen Land-K. des 13. Jh. (um M.). Obwohl vom got. Stil be-
rührt, ist der Bau wesentlich rom. gestimmt. Granit mit Back-
steingiebeln. Die von W nach O sich senkende Abstufung von
T., Lhs. und Chor in den typischen gedrungenen Verhältnissen
durchgeführt, niedrige Mauern, hohe Gwb. und Giebel. Am Chor-
giebel Zackenfries in Backstein, entlang der Dachschrägen stei-
gende Bogenfriese in Stuck, ausgesparte Kreuzblende; variierte
Wiederholung dieser Motive am o Hauptgiebel; an den 4 Turm-
giebeln rundbg. Blendnischen in steigender Ordnung, darüber
8 seifiges Pyramidendach. Die paarweise geordneten Fenster am