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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0088

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Büt

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Büt

BÜTOW. Pommern Kreisstadt. Inv.
Kath. Pfarr-K. Nach 1700 mit-ma. Resten, 1904 erneuert. Aus-
stattung barock.

Ev. Pfarr-K. Neu. Geräte aus 17. und 18. Jh., Danziger Arbeit.
Ev. Berg-K. 1637, ausgebaut 1845. Kanzel-Altar und Taufe in
besserem Barock.

Ordensschloß. 1399—1406. Rck. von 42 : 63 m, runde Ecktürme.
Nach dem Fall des Ordens in den Besitz der Pommern gelangt,
1623 für den fürstl. Hofhalt umgebaut, im 30 j. Kriege verwüstet.
Jetzt Domänenverwaltung.

BÖTZOW. Mecklenbg.Schw. LG Güstrow. Inv. IV.
Stadt-K. ° Umbau einer älteren K- seit E. 14. Jh. Einige erhaltene
Reste lassen erkennen, daß jene eine flachgedeckte frgot. Basl. des
13. Jh. war. Der Umbau ergab eine 5j. Hllk., in dieser ist die
Gestaltung des Chors nach dem Lübecker System: an den 3seit.
Binnenchor legen sich 3 6eckige Kap. in der Weise, daß ihre
nach innen gekehrten Hälften einen Umgang in Breite der SSchiffe
bilden, während die äußeren Hälften vorspringen; das Dach geht
durch Überbrückung der Winkel auf 3seit. Gr. zurück (vgl. Do-
beran, Schwerin, Wismar). Die Pfl. am Chorpolygon sind nach
einem im Backsteinbau sehr üblichen Schema 8eckig mit dünnen
Kantstäben, diejenigen des Lhs. in eigentümlicher Weise aus 6 run-
den Gliedern gebündelt; der ebenso ungewöhnliche plastische
Schmuck0 der Kapitelle (Masken, Bestien und menschliche Figür-
chen) wird als Rest vom älteren Bau angesehen. Besondere Beach-
tung verdienen die 2 frgot. Portale» an der NSeite; in den Rück-
sprüngen und Säulchen am Gewände klingt noch Romanisches
nach, die Rundstäbe des Bogenlaufes sind mit streng stilisierten
Blumen aus trefflich gebranntem Ton geziert (vgl. Steffenshagen,
Wattmannshagen, Teterow). Die Ssch. sind bis zur WFront des
T. fortgeführt, so daß dieser — eine oft gewählte, aber unschöne
Kombination — unorganisch aus dem Dach herauswächst. — Der
große doppelflügelige Hochaltar (durch die Rest, in den Um-
gang verwiesen) von c. 1470—90 gehört zu den besten Schnitz-
werken Mecklenburgs. Die Einteilung ist die in dieser Zeit allge-
mein übliche: auf den Flügeln und den Seitenteilen des Schreins
Heiligenstatuetten in 2 Rängen, in der Mitte eine größere Darstel-
lung, Marientod — und Krönung, auf der Predella die h. Sippe.
Die Gemälde der Außen- und Innenflügel sind hauptsächlich dem
Leben Mariens und Annas gewidmet. — Kanzel 1617, das größte
Prachtstück der Schnitzkunst im Lande, ein Geschenk des dänischen
Prinzen Ulrich; sie ähnelt in Gr. und Aufbau der zu S. Georg in
Parchim, überbietet sie im Schmuckreichtum; Schalldeckel z. Z.
nicht vorhanden. Eherner Taufkessel 1474, 2 Reihen Heilige in
 
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