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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0097

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Dan

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Dan

von 1671. — Guter Marienleuchter aus Messing mit Darstellungen
nach Dürers Holzschnittpassion 1617. — Reich geschnitztes, neu
bemaltes Taufgitter 1732. — Rokokogestühl und Beichtstühle.

— Epitaph des Dr. J. E. Schettler 1663 und des Johannes a Co-
nopat, filius castellani Culmensis 1594 (letzteres gute Arbeit). —
Wertvolles lebensgroßes Bild der Madonna mit Kind und Spruch-
band auf Goldgrund. Niederrhein. Malerei auf Holz aus sp. 14. Jh.,
leider bis auf die Fleischteile fast gänzlich übermalt und rest.

S. Katharinen-K. (Hirsch S. 15. Schultz I 16, II 4, 7. Ranisch,
Grdrß. S. 51 mehrfach falsch. Blech S. 16 u. ff.). Pfarr-K. der Alt-
stadt. Die Baugeschichte noch nicht geklärt. Die Schwierigkeit
liegt in der Erklärung der NOTeile. — Ein Pfarrer 1263 genannt.
Bei der Eroberung der Stadt durch den D. Orden 14. November
1308 nimmt man Zerstörung an und darauf Wiederaufbau. Die
ältesten Teile des gegenw. Kirchengebäudes sind die 5 J. des 3sch.
Lhs. Daran schloß sich ein 1 sch. niedrigerer, wie das Dachgest,
zeigt, polygonaler Chor, dessen schräg gestellte o Strebepfeiler noch
vorhanden sind. An der n Außenseite des Lhs. unter den Fen-
stern noch ein prof. Sockelsinis dieser ursp. Kirche erkennbar. —
Darauf Erweiterung an der NOSeite. Der 1 jochige Anbau am
letzten NOJoch des Nebenschiffes ist jünger als dieses und älter
als die sich daran anschließenden n Teile (Sakristei usw.). Der
o Giebel dieser Teile erscheint wieder älter als der mittlere Giebel
des jetziges Chors. Viclleich bezieht sich auf diese no Ecke Meiß-
ners Baunotiz zu 1326. — Von 1329 sind die unteren Teile des T.

— Nach dem Anbau der nö Bauteile (Beichtkap. usw.) ist der
Chor geradlinig geschlossen und mit Giebel versehen worden. —
1484—S6 derT. erhöht und unter Dach gebracht. Damals wohl auch
die beiden Joche im N und S des T. Später wieder die Erweite-
rung des Chors um 3 J. nach der SSeite. Der SOGiebel ist der
jüngste unter den 3 Giebeln des Chors. — Bekröuung des T. mit
4 Ecktürmchen 1634, Glockenspiel 1738. — Turmbekrönung von
1634 durch Blitzschlag 1905 zerstört. Wiederaufbau beabsichtigt.

— Innenausstattung (Gestühl, Altäre) 1813 durch die Russen
z. T. herausgerissen und versteigert. Am Eingang zur Sakristei gut
geschnitzte Schranke mit durchbrochenem Oberteil und Tür von
1613. Die 4 Evangelisten und Petrus tragen als Karyatiden das
Gesims. Reich ornamentierte Füllungen. Überstrichen. — Der
Windfang daneben am Ostausgang etwas später mit Ohrmuschel-
ornament und Relief: Anbetung der Könige. — Aus dem ersten
Jahrzehnt des 17. Jh. stammt auch die kleine Orgel und die reich
geschnitzte Empore an der NSeite, während die große Orgel etwas
später zu setzen ist (angeblich 1623). - Unter der kleinen Orgel-
Empore große, unbedeutende Ölmalerei: Einzug Christi in Jeru-
 
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