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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0099

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Dan

- 86 —

Dan

aus 15. Jh., z.T. mit altem Beschlag, z.B. Sakristeitür. — Unter
Triumphbogen Crucifixgruppe (renov.) von 1482; kl. Kreuzi-
gungsgruppe etwas früher an der NWand. — Reich getriebenes
Taufgitter aus Messing mit ovalen Reliefs, gestiftet von dem
1680 gest. Zach. Zappio. Von demselben Leuchter und Blaker;
darunter ein c. 2 m großer Blaker mit Abendm., Kreuzigung und
Auferstehung. — Wertvolle durchzogene Eisenschmiedegitter
aus 17. Jh. an Chor und Bibliothekstreppe. — Epitaphien: Holz-
epitaph im Chor 2. H. 16. Jh. mit beachtenswerten Ölbildern auf
Holz: Jüngstes Gericht und Auferstehung nebst Sippenbild. Gegen-
über Epit. des Laurentius Fabricius f 1577 mit Christus am Öl-
berg und Sippenporträts. Epit. des Nathanael Schroeder f 1674.
Schwarzer und weißer Marmor. Reicher Aufbau. Pyramide mit
Medaillonporträt. — Zacharias Zappio f 1680. Medaillonporträts
nach Schultz vermutl. von Andr. Stech. Zahlreiche Ölbilder von
Geistlichen. — 2 Abendmahlskelche aus 15. Jh. Kanne 1607,
Hostienbüchse 1568 usw.

Oberpfarr-K. S.Marien (Th. Hirsch, die Ob.Pf.K. S.Marien in
D. 1843. — Bergau, Bilder aus d. M.K. z. D. im Org. f. ehr. K.
1868. — Ders., Die alte M.K. z. D. in Zahns Jahrb. I 123 ff. —
A. Hinz, Die Schatzkammer der M. K. 1870 mit 86 Tf.). — I. Bau-
periode 1343—c. 1400. Grundsteinlegung 28. Mz. 1343. Dieser Bau
kleiner als der heutige. Von ihm stehen nur noch die Mittelschiffs-
pfeiler und die Fundamente der Außenmauern. Sie reichen von
der WWand bis zum Querhaus. Daß diese K. niedrigere SSchiffe
und schon sich daran anlehnende Kapellen besaß, ist sehr wahr-
scheinlich. Ein T. war vorhanden. — II. Bauperiode c. 1400—1454.
— Vermächtnisse und Verhandlungen über Grundstücke seit 1402,
sowie ein Gnadenbrief von 1406 machen es zur Gewißheit, daß
mit A. 15. Jh. eine mächtige Erweiterung in Angriff genommen
wurde. Das Lhs. blieb zunächst stehen, der Chor wurde ab-
gebrochen, und statt seiner der heutige nebst Qsch. angebaut.
Die Entstehung der Kapellen von S. Dorotheen im N. (1406) über
S.Jacob im SO. (1423) bis zur Ratskapelle S. Martini (1432) im S.
ist nachweisbar. — Schwierigkeiten mit dem Pfarrherrn über Grund-
stücke an dem NFlügel des Qsch., daher dort die Unregelmäßig-
keiten der Anlage. — Gleichzeitig muß die Fassade und der T.
im W. in Angriff genommen sein; schon 1454 Glocken. Die Ver-
mutung (Schultzs), daß der Turm noch der I. Bauperiode an-
gehöre, entbehrt ausreichender Unterlagen. — III. Bauperiode 1454
bis 1502. — Die Beteiligung Danzigs an dem Städtekrieg von 1454
bis 1466 hat das Fortschreiten des Baus gehemmt. Dann entschloß
man sich zur Erweiterung des Lhs. Die ursp. geplante Erweiterung
wurde dabei vermutlich in Rücksicht auf die Gerechtsame der
 
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