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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0119

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Diw

— 106 —

Dob

DI WITTEN. OPreussen Ermlatod. Inv. IV.
Dorf-K. Alt nur der W-T.° mit Stichbogen-Bletiden.

DÖBBERSEN. Mecklenbg. Schw. AG Wittenburg. Inv. III.
Dorf-K.° Schlichter, gut erhaltener Backsteinbau vor 1250. Lhs.
aus 2 rundbg rippenlosen Kreuzgwb., über dem ersten der breite
niedrige T., leicht eingezogener quadr. Chor. Die Fenster teils
rundbg., teils leicht zugespitzt und mit Rundstab aus glasierten
Steinen, schwarz und rot, eingefaßt; desgl. die rundbg. Türen. —
Die alte Oranitfünte im Pfarrgarten. Altarbau 1725.

DOBBERTIN. Mecklenbg.Schw. AG Goldberg. Inv. IV.
Ehem. Benedikt. Nonnen-Klst. ° Gegr. um 1220, die vorhandene
K. A. 14. Jh. Sehr langgestreckte lsch. Anlage mit 3seitigem
Schluß. Das Äußere durch Schinkel 1828 willkürlich umgestaltet
(in der Art der Werderschen K. in Berlin), das Innere weniger ver-
ändert, wohlräumig schlank, im W eine 4 J. tiefe Nonnenempore
über 2sch. Halle. Schlichter got. Kreuzgang. — Taufbehälter
bez. 1586, treffliches Werk der Renss. in der Art des Philipp Brandin.
Im Chorsaal Alabastergruppe, Gnadenstuhl, A. 16. Jh. Bmkw.
got. und renss. Geräte. Vorzüglich gesticktes Kaselkreuz0, jetzt
unter Glas und Rahmen. Lange Reihe von Grabsteinen, ohne
Kunstwert.

DOBBIN. Mecklenbg.Sclnv. AG Krakow. Inv. IV.
Dorf-K. Backsteinbau des 14. Jh. mit glasiertem Vierpaß-Fries; um
1860 umgebaut. Neugot. Altar mit spgot. Sehnitzfigg.°

D0BBRIK0W. Brandenburg Kr. Jüterbog.
Dorf-K. Rck. got. Granitquaderbau, 1679 ausgebaut. — [2 Kelche
und 2 Räuchergefäße spgot., im Märk. Museum in Berlin.]

DOBERAN. Mecklenbg. LG Rostock. Inv. III.
Ehem. Cistercienserabtei. Der 1. Bau gew. 1232, der 2. (jetzige)
beg. E. 13. Jh., voll, und gew. 1368. — Der Plan nicht der her-
kömmlich cisterciensische, sondern nahe verwandt dem gleichzeiti-
gen Dom zu Schwerin und der etwas älteren Marien-K. in Lübeck.
Das in der Außenansicht kräftig geltend gemachte Qsch. wird im
Innern eigentümlich verschleiert, indem das System des Msch. ohne
Unterbrechung fortläuft. Die Kreuzflügel, 3 Jochen des Msch. ent-
sprechend, sind in 3 Sch. geteilt, so zwar, daß das ö in der Höhe
des Ssch. des Lhs. bleibt, die beiden w die Höhe des Msch. er-
reichen. Um den 5/s geschlossenen Binnenchor ein Umgang mit
einem Kranz von 5 Kap. in derselben Weise verschmolzen wie in
Rostock und Wismar. In der Perspektive des Msch. zeigen sich
bis zum Chorschluß 10 J., dav'on haben die 5 ersten, das eigent-
liche Lhs. umfassend, größere Achsenabstände. Ganze L. 75,5 m;
Br.: H. des Msch. = 11,5 : c. 26. Also schlanke Verhältnisse. Cister-
ciensische Baugewohnheiten erkennt man im Mangel der Türme,
 
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