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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0221

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wichtige Bau seinen Denkmalswert verloren. Mehreres spricht da-
für, daß die alte K. wesentlich noch der Bauperiode seit 1241 an-
gehörte. — Altar0 1460, großes und prachtvolles doppelflügeliges
Werk, innen geschnitzt, sonst gemalt; im Schrein eine noch nicht
sehr große Kreuzigung; die weitere Einteilung 2geschossig; sie
setzt sich in die Flügel fort, so daß 20 historische Szenen in Hoch-
relief gegeben sind, unten Marienleben, oben Passion, an der
Staffel Propheten; im einzelnen, zumal im Ornament, vieles er-
gänzt. — Moseskanzel 1705. — Die schöne Barockorgel neugot.
umgearbeitet. — Einfache spgot. Chorstühle. Unter der Orgel
der Ranzausche Stuhl 1543, die erste bedeutende Renss.Arbeit im
Lande. — Taufe gegossen 1344 von Mstr. Johannes genannt
Apengetem. Der Kessel, mit reichem, gutem Reliefschmuck, auf
4 hockenden Löwen. — Vortreffliches Crucifix 1490. — Zahl-
reiche Epitaphe; bmkw. das Ottos v. Ranzau 1511 (NWand) mit
eingelassenen gravierten Bronzeteilen.

Heiligengeist-K. Früher Kloster-K. S. Marien des um 1240 ge-
bauten Franziskaner-Klst. In ihr ist 1261 Adolf IV. beigesetzt.
Durch unanfechtbare Datierung und gute Erhaltung Mark- und
Eckstein holsteinischer Architekturgeschichte, ist die K. durch Um-
bau 1890 in der Weise der umgearbeiteten Nicolai-K. dieser Be-
deutung fast ganz beraubt worden. Sie ist frgot., mit romani-
sierenden Anklängen, gewölbt über 4 Pfl. wie die anderen Bau-
werke Adolfs IV. Der Bau eines Chors war vorgesehen, aber nicht
ausgeführt. Basl., statt der Oberfenster Blendengliederungen; die
3 Sch. unter einem Dach. Qot. Schnitzaltar 1506 (rest. 1890).
Grabplatte Adolf IV. spgot. —Vom Kloster sind 6J. und ein
gewölbter gangartiger Saal, alles frgot., erhalten.
Schloß. Es ist entstanden aus zwei Bauwerken, dem im 13. Jh.
angelegten Schlosse Adolfs IV. und einem stattlichen Herrenhause
H.Ranzaus (16. Jh.). Jenes ist 1580 als großes 4Eck mit zwei
Treppentürmen prächtig neugebaut, aber 1697 umgebaut (daher
das große Hauptportal), und unter Verdrängung des Ranzauschen
Baus erweitert (Baumeister Domen. Pelli). Alles 1763 durch Sonnin
wieder umgebaut. Brand des sehr unschönen Hauptbaus 1838.
Darauf gleichartig wiederhergestellt. Von Wert nur noch dessen in
Renss. über toskan. Sil. sehr schön gewölbtes Untergeschoß und
Teile des Säulengangs im Hofe.

Museum. Wichtig für die Kenntnis der Landeskunst. Nicht wenige
der im Inventar der Provinz von R. Haupt noch an ihrem ursp.
Ort aufgeführten Stücke sind jetzt hier zu suchen.

KIESLINGSWALDE. Schles. Kr. Görlitz. Inv. III.
Dorf-K. Denkmal und Büste des Physikers Walther v. Tschirnhaus
f 1708.
 
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