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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0301

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Mal

— 288 —

Mar

MALENTE. Fürstentum Lübeck. — [Haupt.]
Kirche. 1. H. 13. Jh. Quadr. Chor mit spgot. Kreuzgwbb. Fenster
am Chor klein, rundbg., am Sch. höher, schmal, spitzbg. — Altar
1657. Kanzel bez. Hinrich Rodingk 1629. Auf einer Gestühltür
Relief des 15. Jh.

MARCH WITZ. Schles. Namslau. Inv. II.
Dorf-K. Kleiner Schrotholzbau aus A. 17. Jh. — Bmkw. kleiner
Klappaltar, Tempera auf Goldgrund, 15. Jh.

MARIENBURG. WPreußen Kreisstadt.
OrdensschloD. (W. Tesdorpf, Die Wiederherstellung der M. 1895;
mit vollständiger Bibliographie. — C. Steinbrecht: Preußen zur
Zeit der Landmeister 1888. — Derselbe: Wiederherstellungsberichte
im Zentralblatt der Bauverwaltung, besonders wichtig die von 1885
und 1895. — Derselbe in Zeitschr. f. Christi. K. 1898. — H. Ehren-
berg, Berichte in Ztschr. f. bild. K. 1884, 90, 95, 1900. — C. Stein-
brecht: Führer, 8. A. 1905.) Gegründet 1280 als Komturschloß,
seit 1309 Residenz des Hochmeisters und Sitz der Zentralregierung.
Die älteste Anlage beschränkte sich auf das heutige Hochschloß
und ihre Vorburg. Bald nach 1309 Umbau für den vergrößerten
Konvent. Luther v. Braunschweig (1331—35) beginnt S. Annen
und die Erweiterung von S. Marien, letztere voll. 1. Mai 1344
(Inschr.). Mittelschloß beg. nach 1309, ungefähr im jetzigem Um-
fange. Unter Dietrich v. Altenburg (1335—41) umgebaut. Neu-
bau des großen Remters. Der Palast durch Winrich v. Kniprode
(1351—82), teils Umbau, teils Neubau (Sommer- und Winter-
Remter). Die 1410 zerschossene Hoffront des Palastes 1411 wieder-
hergestellt. 1457—1772 im Besitz Polens als k. Residenzschloß
und Regierungssitz (Gubernator und Starosten). Das Schloß wird
wohnlich erhalten, die Festungswerke verfallen allmählich. 1772
an Preußen. 1773 als Infanteriekaserne umgebaut. Zuletzt, 1799
bis 1803, die Veränderungen sehr eingreifend und Beseitigung
der alten Architektur drohend. 1803 Umschwung, Aufruf Max
v. Schenkendorfs. 1804 befiehlt kgl. Kabinettsordre die Erhaltung
„eines so vorzüglichen Denkmals alter Baukunst". Wiederherstel-
lungsarbeiten: 1. Periode 1817—42, Oberpräsident v. Schön der
treibende Geist, lebhafte Teilnahme Friedrich Wilhelms IV., Leitung
durch A. Gersdorff; es handelte sich wesentlich um den Hoch-
meisterpalast. 2. Periode vorbereitet durch F. v. Quasi und Blan-
kenstein, von 1882 ab bis heute unter Leitung von Conr. Stein-
brecht.

Die Marienburg erweitert den Typus der preußischen Ordens-
schlösser nach zwei Seiten: in der Anlage durch Einschiebung des
Mittelschlosses, in der Durchbildung durch Anwendung reicherer
Kunstformen; im ganzen bleibt doch der auf das Einfach-Große
 
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