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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0319

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— 306 —

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in NW (in kolossalem Maßstab begonnen, doch nur in 4 Ge-
schossen vollendet). — Pfl. regelmäßig 8 eckig, Gwbb. in den Ssch.
einfach kreuzförmig. Das Netzgwb. des Msch. ist neuerdings leider
verändert. Ein Umgang aus 3 eckigen Kappen. Das Fenster Maß-
werk in reicher aber kleinlicher geometrischer Musterung. Die
turmlose WFassade hat in H. des Hauptgesimses der K. einen
hohen Rautenfries aus geformten Ziegeln; der Giebel aus 16. Jh.
in Fachwerk mit Kupfer verkleidet und grün angestrichen.
Altarwerk aus Sandstein A. 17. Jh. — Schnitzaltar0 um 1500, im
Schrein Kreuzigungsgruppe, auf den Flügeln Passionsrelicfs von
grassem Realismus; schöne renss. Krönung. — Prächtiges Orgel-
gehäuse 1734. — Kanzel 1779.

Unter den Grabsteinen der älteste der des Bischofs Wenzel0
f 1417, gering; die sonstigen ohne Interesse. — Tumba des
Bischofs Jakob v. Salza0 f 1539 aus rotbraunem Marmor, bez.
K I; die Deckelfigur in sehr flachem Relief, ebenso auf den
Wandungen die Brustbilder von Rittern in Kränzen. — Wand-
grab des Bischofs Balthasar v. Promnitz0 f 1562 aus rotem Marmor;
an die Wand gelehnte Tumba unter einem 6säuligen Schutzdach;
der Tote hat den Kopf auf den linken Arm gestützt, ein in der
ostdeutschen Renss. verbreitetes Motiv, vgl. u. a. Culmsee.
Epitaphe aus Stein: Hans Strubicz 1534; Lorenz Praus 1553;
Vincenz Hortensius 1555; Bischof Kaspar v. Logau° 1574, Kom-
position und Ausführung gleich vortrefflich, strenge Hoch-Renss.
niederländischer Richtung; der Verstorbene auf einer Platte in der-
selben Haltung wie B. v. Promnitz, auf der Rückwand über ihm
3 Nischen mit Christus und den beiden Johannes, stark ausladende
Verdachung auf 2 korinth. Sil., in der Krönung Wappen; Bischof
Martin Gerstmann0 f 1585; Frau Martha Scholtz v. Löwenstein
t 1587; Jacob Schoresius0 1606; Bischof Joh. Sitsch" f 1608, 7 m
hoch, das architektonische Element gegen das plastische zurück-
tretend, das letztere in einer sehr virtuosen, aber unerfreulichen
Manier. Die übrigen Epit. aus 17. Jh. sinken im Wert.
Epitapheaus Holz: Für Bischof Balthasar gegenüber seinem Gwb.;
Simon Schelkel 1633; Susanna Wasserman 1628. — Zu beachten
eine Anzahl schmiedeeiserner Gitter.

Ev. Pfarr-K. (Bis 1810 zum Barbara-Hospital gehörig), von
einigem Interesse an dem sonst unansehnlichen Bau nur der Back-
steingiebel.

Mendikanten-Stift. Über dem bar. Hauptportal Sandsteinrelief,
•Anna selbsdritt mit dem Wappen des Bischofs Turzo (1506 bis
1520). Ferner Wappen des B. Johann V bez. 1513 und des
Domherrn P. Paschkowitz bez. 1468. Im Giebel Kreuzabnahme
1619.
 
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