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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0360

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Pot

— 347 —

Pot

Wohnhaus des Kommandeurs und Offizier-Kasino der reiten-
den Leibgarde, Am Kanal 2—3, von Knobelsdorf/ 1753 erbaut;
beide Gebäude vermittels einer 3 pfortigen Einfahrt verbunden, in
schlichter klassizist. Vornehmheit gleich dem Opernhause und der
Universität in Berlin.

Militär-Waisenhaus. Zwischen Linden-, Breite-, Waisen- und
Sporer-Straße, 1771—77 von K. v. Gontard, die Fronten streng
gegliedert, über dem Haupteingang an der Linden-Str. das Treppen-
haus mit Kuppelgwb. (Nachbildung des Pantheons in Paris), außen
gekrönt mit Säulenkranz und Kuppel.

Exerzierhaus. An der Plantage, Fachwerkbau 1734. Dem s Ein-
gang (gegenüber der Garnison-K.) wurde 1781 von G. Ch. Unger
ein wirkungsvoller Kopfbau vorgelegt; im oberen Geschoß toskan.
Sil. mit Giebelgebälk, an bar. Vorbilder (Berliner Zeughaus) an-
klingend.

Alte Wache. Linden-Str., 1790 von A. L. Krüger d. /., die Bogen-
hallen ähnlich denen der Mohren-Str. in Berlin.
Schauspielhaus. Voll. 1795 nach Entwürfen von K. G. Langhans,
die klassizist. Front am Kanal von selbständiger Auffassung, unter
dem Giebel Relieffries nach Zeichnung von G. Schadow.
Wohnhäuser. Aus der Zeit der Anlage der Stadt unter Friedrich
Wilhelm I.: Schock-Str. 3 (Im Güldenen Arm, nach 1733), Eingang
mit tüchtig geschnitzter Umrahmung. Linden-Str. 54—55 (ursp.
Kommandantenhaus, jetzt Stadtgericht), die Flächen nach holländ.
Art mit Ziegeln verblendet. — Das Holländische Viertel nördl. vom
Bassin-Platz, 1737 angelegt, Ziegelbauten mit schmaler Giebelfront
an der Straße. — Die mit Unterstützung Friedrich d. Gr. aus-
geführten Häuser beherrschen noch heute das Stadtbild; fast un-
berührt erhalten ist die Breite-Str. Die Potsdamer Wohnhäuser
stehen an architekt. Wert hinter den gleichzeitigen Berliner Häusern
zurück; da diese aber mehr und mehr verschwinden, so sind die
Potsdamer lehrreich zur Ergänzung des Berliner Stadtbildes. —
Nach Entwürfen von Knobeisdorff die vornehmen Fronten Breite-
Straße 34, Schloß-Str. 12 (Ecke Mammon-Str., 1751) und Priester-
Straße 13 (1752), verwandt Brauer-Str. 10 (Ecke Alter Markt, 1750). —
Im barock-malerischen Geschmack des Königs: Alter Markt 4 (Pfarr-
haus der Nikolai-K., 1752) und Neuer Markt 1 (Kabinetshaus, 1753).
Von Büring An der Gewehrfabrik 1 (1755). Von Manger Am
Kanal 41 (Vorstudie für das Neue Palais 1756). — Auf Befehl des
Königs in Anlehnung an mustergültige Vorbilder Italiens: Schloß-
Straße 7 (1754, Kommandantur) und Neuer Markt 5 nach Palladios
Pal. Valmarana und Pal. Tiene in Vicenza; Humboldt-Str. 3 nach
Sanmichelis Pal. Pompei in Verona; weniger glücklich Humboldt-
Straße 5—6 (1772) nach Pal. Barberini in Rom. Von Unger Breite-
 
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