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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0436

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Str — 423 — Str

Jakobi-K. 14. Jh.; außer einer Altarweihe 1350 keine Daten be-
kannt. — 3sch. Basl. ohne gesonderten Chor, platt geschlossen.
Im 15. Jh. wurde der in W vortretende T. erneuert und die Ssch.
weiter vorgeschoben. Die 2 Untergeschosse mit ähnlichen Blenden,
wie S. Nikolai, gegliedert; das Obergeschoß Oktogon mit Eck-
türmchen, vereinfacht nach S.Marien; Helme fehlen. — Altar-
bau 1786 mit Gemälde von /. H. Tischbein. 3 spgot. Schreine,
der im Ratsstuhl von c. 1500. Kanzel, Marmor, Alabaster und
Sandstein, 1635 von Hans Lucht. 7 Holzepitaphe 1651—1710.
18 Grabplatten, älteste 1333.

Johannis-K. (Franziskaner). Chor in der Anlage frgot. (?), 3 rck.
Joche und 7/10 Schluß. Das Lhs. war Hllk.; nach Brand 1624 die
Wände bis zur jetzigen Höhe abgetragen und als ein unbedeckter,
kreuzgangartiger Vorhof eingerichtet. Die Gesamtlänge 77 m. —
Die Klostergebäude verbaut, in der Anlage erhalten.
Katharinen-K. (Dominikaner). Gew. 1287, doch erst 1317 voll.
Hallk. von 8 J., schmale Ssch., Chor 2 J. und '/io Schluß. Ge-
samtlänge 73 m. An der turmlosen Fassade in der Mitte 3 Fenster-
gruppe, keine Tür, am Giebel 7 Blenden in pyramidal ansteigen-
der Ordnung. Im ganzen gut erhalten, jetzt Zeughaus. — Die
Klostergebäude als Gymnasium und Waisenhaus umgebaut.
In mehreren Räumen Reste von Wandgemälden (Kopien im Museum).
[Brigitten-Klst. Marienkron. Gegr. 1418, abgebrochen 1554.]
H. Geist-Klst. 15. Jh. Die Kirche Halle von 4 J. auf einfach rck.
Gr. An der OSeite schließen sich die Pfründnerwohnungen in
gleicher Breite an, 2 Reihen an einem schmalen, die Hauptachse
der K. fortsetzenden Hof mit Holzgalerien.
[S. Jürgen-Hospital, 1275 genannt, 1547 abgebrochen.]
Rathaus. Variante des Lübecker Typus. Hinter dem Querbau,
der die Marktfront bildet, erstrecken sich entlang eines schmalen
tiefen Hofes 2 Flügel. Sie sind, der Anlage nach der älteste Teil,
1278 vorhanden. Der jetzige Hof bildete eine Gasse für Fuß-
gänger. Jeder Flügel enthielt Keller, Erdgeschoß und 2 niedrige
Böden; das Erdgeschoß jederseits in 11 kreuzgewölbte Räume
zerlegt; die mittleren als Durchgänge; die 4 und 5 zu beiden Seiten
derselben Kaufläden; in welcher Weise die Ratsstube (pretorium)
untergebracht war, ist nicht klargestellt. 1316 ff. aus dem Lösegeld
der gefangenen Fürsten Erweiterungsbau: wohl der gegenwärtige
Marktflügel. Nach arger Verwahrlosung whgest. 1881. Der dem
Rathaus von Lübeck entlehnte Gedanke einer monumentalen Ver-
kleidung ist mit geistreicher Selbständigkeit zu einem ungemein
glänzenden Bilde weiterentwickelt. Im Erdgeschoß 6teilige offene
Halle; im ersten Obergeschoß, das ein großer Saal einnimmt, 6
 
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