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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0109

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Dan

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Die Schieß halle S. Georgen neben dem Langgassertor, erb.
1489—94, befindet sich gegenwärtig in Rest.

Das Rathaus (Gesch. u. Beselin von K. Hoburg, 1857. — Schultz
I, 9—12, II, 16, 17). — Beginn des Baus 1379, OFassade 1465.
Abschluß des Rathaus-T. in der Mitte der SSeite 1559—61. Die
durchbrochene steinerne Galerie nach dem Langenmarkt (OSeite),
welche das Dach verdeckt, vom Genter Bildhauer Wilhelm Bart,
der 1602 im Auftrage des Senats 20 Steinmetzen aus Lübeck
kommen ließ. Portal und Beischlag (1766—1768) vom Schweden
Daniel Eggert. — Der Wert des im Äußeren schlichten Baus
liegt, abgesehen von der graziösen Turnientwicklung, in der reichen
Innenausstattung. — Im Erdgeschoß: Sommerratsstube (jetzt
Magistratssitzungssaal). Raum mit reich ornamentierter Kassetten-
decke mit hängenden Zapfen. Reichgeschnitzte Außentür von
E. 17.Jh. Innentür mit Intarsia, bez. 1596. Das Paneel mit feiner
Einlagearbeit und feingeschnitztem, farbigem Sims, bez. 1595.
Kamin von Wilk. Bart, 1593, neu bemalt. Zwischen Paneel und
Decke 7 Architekturmalereien auf Leinwand von Vredeman de
Vries; 25 Gemälde an der Decke von Abrah, v. d. Block 1608,
darunter beachtenswert das Mittelbild mit Ansicht der Festung
Danzig. — Rest. 1764 und mehrfach in 2. EI. 19. Jh. — Intarsiatür
führt zur kleinen Ratsstube, einem rck. in 4 J. überwölbten
Raum. Sims alt, aber neu bemalt. Darüber unbedeutende Öl-
bilder auf Leinwand von A. 17. Jh.; darunter eins mit Ansicht des
Langenmarkts von Artushof, ein anderes bez. Isaak v. d. Block
1611. Kamin aus buntfarbigem und schwarzem Marmor. — Uhr
in Boulearbeit Paris de Lorme c. 1700. — Kleiner gewölbter Raum
neben der kl. Ratsstube mit anderswoher eingesetzten Eichenholz-
schranken mit Reliefs aus 17. Jh. Von dem quadr. Hof gelangt man
durch gewölbte Gänge zum Stadtverordnetensitzungssaal,
einem gänzL renov. Raum, Gwb. von 1842, auf alter Granitsäule.
Daneben der große Christoph, überwölbter Raum mit Decken-
malerei aus 17. Jh. Unter diesem neben der Eingangstreppe der
kleine Christoph mit Tonnengwb. und Malereien aus 15. Jh.—
Durch den Rathausflur mit eichengeschnitzter Wendeltreppe von
A. 17. Jh. gelangt man in das obere Stockwerk: Kämmereikasse
(jetzt Empfangssaal des Ob. Bürgermeisters). Einfache Kassetten-
decke. Reich geschnitzter Sims von c. 1600. Wundervolle Intarsia-
tür 1607. Kamin 1594 mit Justitia. Zwischen Paneel und Decke
biblische Bilder des Danz. Malers Anton Möller, darunter Ansicht
des Langenmarkts mit Artushof und Langgassertor von 1601 (Zins-
groschen). — Sonstige Ausstattung aus 17. Jh., darunter holländ.
Schränke aus Eichenholz mit Ebenholz und wertvolle Tische. —
Eine kleine Treppe führt zum Zimmer des Oberbürger-
 
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