Nr. 68
FerrrsprechLr-S..A. 7351—53.
„Zeidelberger Neueste Nachrichten'"
„Heidelberger Anzeiger"
Freitag, 20. Marz 1036
Lokal-Chronik.
Hcidelberg, 20. März 193«.
Dr. Frilk kommt bereits heute hier an.
Heidelbcrg begrütze ihn durch Fahnenschmuck!
Reichsinnenminister Dr. Frick, der hter morgen
abend in der Stadthalle sprechen wird, trifft bereits
heutemittag um 1 Uhr hier ein und wird an
der Stadtgrenze pi-n Kreisleiter, Oberbürgermeister,
SA-Brigadeführer usw. begrüßt werden- Der Mini-
ster fährt über die Friedrichsbrücke und durch die So-
sienstraße zum „Europäischen Hof", wo er heute und
rnorgen wohnen wird <und wo übrigens zurzeit auch
der Franken-Gauleiter Streicher wohnt und vom 24.
März ab auch Ministerpräsident Göhring Wohnung
nehmen dürfte). Dr. Frick fährt heuie Abend von bier
nach Speyer, wo er sprechen wird, kehrt aber noch
abends nach Heidelberg zurück.^ Es ist erwünscht, datz
Heidelbcrg, der Bedeutung dieses Tages entsprechend,
Flaggenschmuck anlegi.
Da die Stadthalle morgen abend zur Ausnahme
aller Menschen, die an der Kundgebung mit Dr. Frick
als Redner teilnehmen wollen, nicht ausreichen wird,
so stnd im Stadtgebiet mehrere Parallelver-
sammlungen für Samstagabend angesetzt, in die
die Kundgebung aus der Stadthalle her übertragen
wird: auf dem Jubiläumsplatz, in der Har-
Monie, in Handschuhsheim beim „Bachlenz",
inWieblingen im „Neckartal", in Kirchheim
in der Turnhalle, in Rohrbach in der „Linde", in
Ziegelhausen in der „Rose", in Leimen in
der Festhalle des Zementwerks und in Eppelheim
in der Turnhalle.
Turner und Sporller als Helser des WHW!
Zur großen Haus- und Straßensammlung
am 21. und 22. März.
Bereits am Samstag, den 21. und Sonn-
tag, den 22. März d. Js., geht die sür Ende
d. Mts. bestimmt gewesene letzte grotze Haus-
ünd Stratzensammlung des WHW 1935/36
von statten. Bei dieser Sammlung gelangen zierliche
Glückspilze und Seidenbänder zum Verkauf.
Hierzu haben die im Reichsbnnd für Leibesübun-
gen zusammengefaßten deutschen Turn-- und
Sportvereine ihre sämtlichen Mitglieder aufge-
boten. Damit bekunden die Turner und Sportler, datz
si« gewillt stnd, über die bereits zur Verfügung gestell-
ten schönen Erträgnisse der unzähligen WHW-Spiele
und -Kämpfe hinaus noch durch eine Sammlung grö-
tzeren Ausmatzes zur Behebung der Not der bedürfti-
8«n Brüder und Schwestern beizutragen. Für don
deutschcn Turner und Sportler sind Volksverbunden-
heit und Dienst an der Volksgesamtheit keine leeren
Begriffe, sondern immer wieder neu zu beweisende
tebensvollc Verpflichtung.
Wenn nun am kommenden Samstag und Sonntag
Unsere Turner und Sportlcr an Dich, lieber Volksge-
Uosse, mit der Sammelbüchse herantreten, so bekunde
Deiue besondere Verbundenheit mit ihnen und beweise
^rneut Deinen Sinn für die Volksgemeinschaft. Trage
auch Du dazu bei, datz die letzte Straßensammlung
bieses Winters zum vollen Erfolg führt und einen
Slänzenden Abschluß des ablaufenden Winterhilfs-
iverks sichert!
Die Bergheimer Gemeinde begriitzt ihren neve«
Seelsorger.
Die Gcmeinde Bergheim ist wohl die grötzte evan-
gelische Kirchengemeinde Heidelbergs. Sie hat nun
shren neuen Geistlichen erhalten in der Person des
Stadtpfarrers Dr. Erckenbrecht. Um nun gleich
>n Fühlung mit dem neuen Geistlichen zu kommen, ver-
vustaltete die Gemeinde gestern im Lutherhaus einen
fchlichten, aber doch eindrucksvollen Familienabend.
Der große Saal war bis auf den letzten Platz besetzt,
nUd im Vorraum hatte die Gemeindejugend sich häus-
eingerichtet. Es war alles wie bei einer großen
vainiliengemeinschaft.
. Stadtpfarrer Dr. Erckenbrecht sand warme und
h^rzliche Worte an seine Gemeinde. Sein Lebenslauf
Mte sich vor ihren Ohron ab und man vernahm u. a.,
M das Geschlecht der Erckenbrechts aus der deutschen
vstrnark stammt, später nach Schwaben und von dort
'u die Kurpfalz wanderte. Die Vorfahren des Stadt-
Ustrrrers waren hier kurpfälzische Beamte und refor-
Niert« Pfarrer, von dem Jesuitenzögling Karl Theodor
^hr gehaßt und verfolgt. Später findet man die
Zrckenbrechts als Geistliche in Neckargerach und in
Mnkstadt. Jn Plankstadt steht auch das Elternhaus
?un Stadtpfarrer Erckenbrecht, und sein Bruder hat
Aute dort einen Erbhof. Am 31. Januar 1888, im
, reikaiserjahr, ist Dr. Erckenbrecht geboren, besuchte
Kerst die Volksschul« in Plankstadt, später die höhere
Zurgerschule in Schwetzingen und anschlictzend das
Mmnasium. An der Universität lernte er bedeutende
Mnner der Theologie kennen, denen er noch heute vie-
33 zu danken hat. Vor allem aber sah sich Stadt-
rtorrer Dr. Erckenbrccht in der Welt um, lernte neben
3U, Süden auch den Rorden Deutschlands kenneu rmd
z?Unnelte sich iiberall durch selbständige Prüfung der
^Erhältnisse ein nüchternes Urteil. Als der Krleg
TUsbrach, erhielt er seinc militärische Ansbildung
Der Glaube und die Liebe Dcutschlands.
EW
Schlttß-Slngeu -er ftö-tlfchen Slngfchnle.
Die Singschule bescherte mit ihrem gestriqen
Schlutz-Singen allen ihren vielen Gäston und
Freunden, die den grotzen Saal der Stadthalle dicht
füllten, einen an gemeinschaftlichem Erlcben reichcn
Abend- „Der Jahreskreis im Lied" war
der Grundgedanke des Singons. Und in diesem Ge-
danken war die Auswahl ein hübsch zusammengestellter
Querschnitt durch die Jahresarbeit der Singschule.
Wenn, wie es allmählich schöner Brauch geworden ist,
auch diesmal wieder gemeinsam von Gästen und Sing-
schülern einige Lieder gesungen wurden, so konnte
man gerade bei dem ersten „Der Winter ist vergan-
gen" mit Freuden seststellen, datz cs den meisten be-
kannt war — jedenfalls den Stammgästen der Schluß-
singen — und wie stch durch diese Uebung Lieder leben-
dig zu erhalten vermögen. Es mag auch dies ein be-
redtes Zeugnis für das segensreiche Wirken unserer
Singschule sein: wie sich hierbei Gegenmelodien ber-
vorwagten, zeigte die Mustzierfreude der Singschul-
gemeinde.
Jm ersten Teil der ziemlich ausgedehnten Veran-
staltung gab es Naturlieder, fortschreitend von dem
reizenden Kinderlied „Alle Vögel sind schon da" ange-
fangen (auch die Erwachsenen stimmten dabei ein) bis
zu recht schwer eingängigen und herben Liedern, wie
„Es steht ein goldnes Garbenfeld" von Schulten oder
„Zeitlosen" von Schlensog. Eine herbe Aufgabe war
auch der Originalsatz von Seufl zu „Entlaubt ist der
Walde", die der gemischte Chor mit der Fortbildungs-
klasse sehr gelockert bewältigte.
Die Sätze, die von einem gut befetzten Jnstrumen-
talkörper und mitunter vom Klavier (Professor Pop -
pen) untermalt und gestützt wurden, sind wieder aus
dem reichen Schatz bewährter Bearbeitungen. Namen,
wie Jochum, Knab, Pvppen, der wie immer fleitzig
der Singschule zur Arbeit Sätze beisteuerte, darunter
auch die in ihrer Gesamtlinie vortrefflich gelungene
Volksliedkantate „Es liegt ein Schloß in Oesterreich"
und Rein tauchen wieder auf. Diese einwandfreien
und schönen Arbeiten stnd in besonderem Matz geeig-
net, Mufizierfreude und Sangeslust zu wecken.
Jm zweiten Teil gab es nenere Lieder, Lie-
der von „Sonnenwende — Volkeswende". Auch da
liest man die bekannten Namen der Liedsänger der Ju-
gend: Spitta, Blumensaat, der der Heidelberger Sing-
schule ein stimmungsvolles Abendlied zugeeignet hat.
Wichtige Aufgabe der Singschule ist es auch hier, die-
sen neuen Sang weiterzutragen. Erfreulich, daß hier
schon von vornherein gestebt wird; nur das, was fich
zu bewähren verspricht, soll Würdig befunden werden.
Das „Flammenlied" aus der zur Thingstätten-Ein-
weihung gesungenen Männerchor-Kantate von Franz
Philipp isil sehr wirkungsvoll, klangschön auf Vortrag
berechnet. Herber sind die Lieder von Blumensaal?
unter ihnen war auch der Gesang aus dem Thingspiel
des vorigen Jahres. Streng und wuchlig klang der
Kanon „Flaggenspruch" von Seifert.
Und die technische Seite: die Linie des Singens in
der Singschulc wird gewahrt. Man merkt es fchon an
dem hübsch und klar sprechenden Nachwuchs in den
Unterklassen. Die Lockerheit und Gelöstheit, die Natür-
lichkeit des Anfassens der melodischen Linie ist in der
Singschule nun schon Tradition geworden. Wir kön-
nen mit Stolz und Freude auf unsere Sing--
schule schauen und vermögen sie unbefangen einzuschät-
zen, wenn wir gelegentlich einmal anderwärts eine
ähnliche Einrichtüng kennenlernen.
Jn dem Dank an den Leiter der Singschule Oskar
Erhardt und seine Helfer am Werk, den zum Ab-
schlutz des Abends Kreisleiter Stadtoberschulrat Sei-
ier zum Ansdruck brachte, vereinigen sich alle Eltern
der Singschüler, alle Freunde der Schule und des
schlichten und innerlich sauberen Volksliederflngens.
1-
verlassen, wenn der Anftaltsleiter khn uwch
der in der Klasse nnterrichtenden Lehrer für ungeeisset
hält. Aehnliche Auslefebestimmungen gelten übri<Ms
auch bei den weiteren Versetzungeniu de« hEo-
ren Klassen. „
Wie das NDZ hierzu noch erfährt, ^ hat der Refchs-
erziehungsminister zunächst den LänderschNlbe-hörden dre
Anordnung von Ei-nzelheiten zu diesen Grundsätze« uber-
lassen, wie man im Reichserziehungsministerium Weo-
haupt vorläufig einmal die praktischen Auswirkungeu der
neuen Bestimmungen beöbachten wird. Jn verschieder«n
Ländern sind z. B. zur Ermittlung der körperlichen Eig-
nung Aufgaben für Prüfung des Einsatzwillens vorge-
schrieben worden, wobei durch Klettern, Freiringeu «fw.
Körperkräfte, Zähigkeit und Mut geprüst werden.
—* Heute ist Frühlingsanfang! Am heutigen 30.
März ist Tag- und Nachtgleiche, also Frühlings-
anfang. Sonst war das Wetter um diefe Zeit bei uns
oft schon wochenlang frühlingsmätzig gewesen, aber dies-
mal waren Februar und März trotz verMtnismäßig frü-
hen Blütenbegin-ns der Mandeln mit warmen Tagen zu-
rückhaltender als s-onst. Erst in allerletzter Zeit rst es
frühlin-gsmätz-ig warm, wenn auch die Nächte noch kühl
bleilben. Hoffen wir nun, daß uns der kommende Früh-
ling nicht enttäuscht. Die Aprikosen- und Pfir-
sichblüte wird jetzt in grötzerem Umfang einfetzen,
und dann ist es wisder ein Vergnngen, dnrch unfere Gär-
ten und Felder zu wandeln un-d befonders den Weg an
der Bergstraße hin nach Dossenheim, Schriesheim und
Weinheim zu suchen. Die eigentliche große Obstblüte, die
das weite Mütenmeer bringt, wird aber wohl noch einige
Wochen auf sich warten lassen.
—* Verschiebung der Konfirmationsfeiern. Die evan-
gelischen Gemein-den des Kirchcnbezirks Heidelberg hatten
in Uebereinstimmung mit einem Erlatz des Landesbifchofs
die Konfirmationsfeier ursprünglich in allen Gemeinden
anf dem 29. März belaffen. Anf Grund eines gestern
eingetroffenen neuerlichen Erlasses aber sind sie nun doch
gehalten, noch in letzter Stunde die auf Jndica (29.
März) liegenden Konfirmationsfeiern auf Palm-
sonntag, den 5. Aprtl, zn verschreben. Di-e
anf den 22. März angesetzten Konfirmationen bleiben na-
türlich bestehen.
—* Die Stimmlisten einschen! Gegenwärtig werden
durch die Poft allen in den Stimmlisten eingetragenen
Stimmberechtigten Benachrichtigungskarten zu-
gestellt, die gleichzeitig bei der Abstimmung am 29. März
1936 als Ausweis über die Eintragung gelten und daher
anfizubewahren sind. Wer eine solche Karte bis späteftens
Samstag, den 21. März, nicht erhalten hat, ist in
die Stimmliste nichtanfgenommen und mutz
sich während der Osfenlegungsfrist, -das ift am 21. und
22. März 1936 zur Eintragung anmelüen. Dies gilt
insbefondere für alle Jungwähler, das sind solche, die am
29. März 1936 20 Jahre alt sind. Anmekdun-gen, die nach
dem 22. März erfolgen, dürfen nicht mehr berücksichtigt
wevdem Wie aus der heutigen Bekanntmachnng ersicht-
lich, lie-gen die Stimmlisten am Samstag, den 21.
März, von 8 bis 18 Uhr, nnd Sonntag, den W. Mürz,
von 9 bis 17 Uhr im Rathans (Zimmer Nr. 33) zu jeder-
manns Einsicht offen.
Der Sommertagszuff am kommenden Sonntag,
das alljährliche große Frühlingsfest der Jugend,
nimmt um 11 Uhr seinen Anfang auf dem Karls-
platz, zieht durch die Hauptstratze, Leopoldstraße bis
zur Grabengasse. Dort ist die Auflösung und Ver-
teilulng der Brezeln an die Kinder.
—* Jhren siebzigsten Geburtstag feiert heute Frau
Margarete Roth geb. Volk, Thcodor-Körner-Stratze
Nr. 20.
beim 8. Reserve-Dragoner-Regiment, mit dem er auch
in den Krieg zog. Er nahm dabei an der Masuren-
schlacht teil, wurde später zum Vizefeldwebel befördert.
Viel ist der Geistliche im Bezirk der Badischen Kir-
chenbehörde herumgekommen. Er war auch schon ein-
mal als Vikar in Heidelderg bei dem einstigen Ge-
meindepsarrer, Kirchenrat ünd Dekan Schlier. Und
im Bereich seiner heutigen Gemeinde hat er einst in
der Wilckensschule Religionsunterricht erteilt. Der
neuc Seelsorger fchloß seine Ausführungen im Hin-
weis auf Jesus Christus.
Der Abend war noch umrahmt von einer Begrn-
ßungsansprache durch Stadtvikar von Schenck,
durch Darbietungen des Lutherhauskirchenchors, der
seinem neuen Vorsttzenden einen Blumenstock über-
reichte, und weitere gesangliche und musikalische Dar-
bietnngen. Auch die Kaffeepause mit ihrer gemüt-
lichen Note fehlte nicht, fodatz der Abend den Teilneh-
mern viel Freude brachte.
Zvm erstemal Anslese fük die Sexta.
Sie tritt auch bei den spätere« Berfehungen ein.
Die nenen Grundsätze für das dentsche Schulwesen
find bisher angeiichts des grotzen Umsangs der Materie
erst zum kleinen Teil durch amiliche Anokdnungen in die
Praxis umgesetzt worden. Auf einem Teilgebiet jedoch
wird gerade zu Ostern 1936 das Neue zum erstenmal
wirksam werden. Es handelt sich um -die Auslese für
die höheren Schulen, ins'besondere bei der Äuf-
nähme in die Sexta. Wäbrend im alten System jeder-
mann. der über genügend 'Geld verfügte, seine Kinder anf
die höhere Schule schicken konnte, vertritt der national-
sozialistische Staat die Ausfassung, datz erstsns der Besuch
der höheren Schule vom Geldbeutel unabhängig sein mutz
und datz zweitens nur eine Auswahl der geistig
und korperlich Besteu iu deu Genutz der höheren
Schulbildung kommen darf.
Bereits im vorigen Fahr hatte der Reichserziehungs-
minister durch besonderen Erlatz Einzelbestimmnngen für
die Aufnahme in die Sexta getroffen. Sie kamen zeitlich
zu spät heraus, um damals gleich angewendet zu werden
und werden -daher zum erftemnal jetzt praktisch. Diese
Grun^dsätze bestimmen u. a., datz die Aufnahme
in die sexta als unterste Klasse der höheren Schule statt-
findet auf Grund eines Gutachtens der Grundschule und
einer schriftlichen, mündlichen und körper-
lichen Eignungsprüfung an der höheren Schule.
Wer nicht aufgenommen worden ist, darf fich nach einem
Jahr noch einmal mel-den, falls -das Ergebnis nicht völlig
ungenügend war. Liegen eine größere Zahl ausveichen-
der Anmeldungen vor als die Schule aufnehmen kann,
dann entscheidet die Reihenfolge der Gesamteignnng, wo-
bei Arier vor Nichtariern den Borzug haben.
Wer in -der untersten Klasfe (Sexta) das Klas-
seuziel «icht erreicht.hatdie höhere Schule zu
—* Schriftstücke an die Stadtverwaltung. Das städti-
iche Preffeamt -weist ern-out darauf hin, datz alle für die
Stadtverwaltung beftimmten Schrift-
ftücke an denOber-bürgermeister zu richten
sind. Zur Vermeidung von unliebsamen Verzägerungen
wird gebeten, für die Folge nur diefe Anschrift zu verwen-
den und insbesondere dienstliiche Schreiben nicht unter der
-persönlichen A-dresse vines Beamten aufzngeben.
—* Die Reifeprüfuug des Hcidclbcrg College, Dr.
Holzberg's Lehr- und Erziehnn-gsanstält, fand in üieser
Woche statt, für das Ghmnasium unter dem Vorfitz von
Oberregievungsrat Dr. Mildenbevger, für Oberrcalschule
und Reälghmnasium unter dem Vovsttz von Qberregie-
rungsrat Dr. Müller vom Unterrichtsministerium in
Karlsrnhe. Es beftanden die -Oberprimaner: Knrt Thieme
(Heidelberg), Otto Nusch (Heidelberg), Hans Ruppert
(Frankfurt a. M.), Wberto Sanchez (Gomex Palacio, Me-
xcko).
—* Der Sommertagszug im StadtteS Hand
schuhsheim, der am Sonntag Lätare, den 22.
März, veranftaltet wird, findet uachmitttags
34-3 Uhr statt. Seine Durchführung ist nun auf
breitester Grundlage aufgebant nnd wird durch die
Arbeitsgemeinschaft sämtlicher Handfchuhs-
heimer Vereine organisiert «nd fiuanziert. Ju erner
FerrrsprechLr-S..A. 7351—53.
„Zeidelberger Neueste Nachrichten'"
„Heidelberger Anzeiger"
Freitag, 20. Marz 1036
Lokal-Chronik.
Hcidelberg, 20. März 193«.
Dr. Frilk kommt bereits heute hier an.
Heidelbcrg begrütze ihn durch Fahnenschmuck!
Reichsinnenminister Dr. Frick, der hter morgen
abend in der Stadthalle sprechen wird, trifft bereits
heutemittag um 1 Uhr hier ein und wird an
der Stadtgrenze pi-n Kreisleiter, Oberbürgermeister,
SA-Brigadeführer usw. begrüßt werden- Der Mini-
ster fährt über die Friedrichsbrücke und durch die So-
sienstraße zum „Europäischen Hof", wo er heute und
rnorgen wohnen wird <und wo übrigens zurzeit auch
der Franken-Gauleiter Streicher wohnt und vom 24.
März ab auch Ministerpräsident Göhring Wohnung
nehmen dürfte). Dr. Frick fährt heuie Abend von bier
nach Speyer, wo er sprechen wird, kehrt aber noch
abends nach Heidelberg zurück.^ Es ist erwünscht, datz
Heidelbcrg, der Bedeutung dieses Tages entsprechend,
Flaggenschmuck anlegi.
Da die Stadthalle morgen abend zur Ausnahme
aller Menschen, die an der Kundgebung mit Dr. Frick
als Redner teilnehmen wollen, nicht ausreichen wird,
so stnd im Stadtgebiet mehrere Parallelver-
sammlungen für Samstagabend angesetzt, in die
die Kundgebung aus der Stadthalle her übertragen
wird: auf dem Jubiläumsplatz, in der Har-
Monie, in Handschuhsheim beim „Bachlenz",
inWieblingen im „Neckartal", in Kirchheim
in der Turnhalle, in Rohrbach in der „Linde", in
Ziegelhausen in der „Rose", in Leimen in
der Festhalle des Zementwerks und in Eppelheim
in der Turnhalle.
Turner und Sporller als Helser des WHW!
Zur großen Haus- und Straßensammlung
am 21. und 22. März.
Bereits am Samstag, den 21. und Sonn-
tag, den 22. März d. Js., geht die sür Ende
d. Mts. bestimmt gewesene letzte grotze Haus-
ünd Stratzensammlung des WHW 1935/36
von statten. Bei dieser Sammlung gelangen zierliche
Glückspilze und Seidenbänder zum Verkauf.
Hierzu haben die im Reichsbnnd für Leibesübun-
gen zusammengefaßten deutschen Turn-- und
Sportvereine ihre sämtlichen Mitglieder aufge-
boten. Damit bekunden die Turner und Sportler, datz
si« gewillt stnd, über die bereits zur Verfügung gestell-
ten schönen Erträgnisse der unzähligen WHW-Spiele
und -Kämpfe hinaus noch durch eine Sammlung grö-
tzeren Ausmatzes zur Behebung der Not der bedürfti-
8«n Brüder und Schwestern beizutragen. Für don
deutschcn Turner und Sportler sind Volksverbunden-
heit und Dienst an der Volksgesamtheit keine leeren
Begriffe, sondern immer wieder neu zu beweisende
tebensvollc Verpflichtung.
Wenn nun am kommenden Samstag und Sonntag
Unsere Turner und Sportlcr an Dich, lieber Volksge-
Uosse, mit der Sammelbüchse herantreten, so bekunde
Deiue besondere Verbundenheit mit ihnen und beweise
^rneut Deinen Sinn für die Volksgemeinschaft. Trage
auch Du dazu bei, datz die letzte Straßensammlung
bieses Winters zum vollen Erfolg führt und einen
Slänzenden Abschluß des ablaufenden Winterhilfs-
iverks sichert!
Die Bergheimer Gemeinde begriitzt ihren neve«
Seelsorger.
Die Gcmeinde Bergheim ist wohl die grötzte evan-
gelische Kirchengemeinde Heidelbergs. Sie hat nun
shren neuen Geistlichen erhalten in der Person des
Stadtpfarrers Dr. Erckenbrecht. Um nun gleich
>n Fühlung mit dem neuen Geistlichen zu kommen, ver-
vustaltete die Gemeinde gestern im Lutherhaus einen
fchlichten, aber doch eindrucksvollen Familienabend.
Der große Saal war bis auf den letzten Platz besetzt,
nUd im Vorraum hatte die Gemeindejugend sich häus-
eingerichtet. Es war alles wie bei einer großen
vainiliengemeinschaft.
. Stadtpfarrer Dr. Erckenbrecht sand warme und
h^rzliche Worte an seine Gemeinde. Sein Lebenslauf
Mte sich vor ihren Ohron ab und man vernahm u. a.,
M das Geschlecht der Erckenbrechts aus der deutschen
vstrnark stammt, später nach Schwaben und von dort
'u die Kurpfalz wanderte. Die Vorfahren des Stadt-
Ustrrrers waren hier kurpfälzische Beamte und refor-
Niert« Pfarrer, von dem Jesuitenzögling Karl Theodor
^hr gehaßt und verfolgt. Später findet man die
Zrckenbrechts als Geistliche in Neckargerach und in
Mnkstadt. Jn Plankstadt steht auch das Elternhaus
?un Stadtpfarrer Erckenbrecht, und sein Bruder hat
Aute dort einen Erbhof. Am 31. Januar 1888, im
, reikaiserjahr, ist Dr. Erckenbrecht geboren, besuchte
Kerst die Volksschul« in Plankstadt, später die höhere
Zurgerschule in Schwetzingen und anschlictzend das
Mmnasium. An der Universität lernte er bedeutende
Mnner der Theologie kennen, denen er noch heute vie-
33 zu danken hat. Vor allem aber sah sich Stadt-
rtorrer Dr. Erckenbrccht in der Welt um, lernte neben
3U, Süden auch den Rorden Deutschlands kenneu rmd
z?Unnelte sich iiberall durch selbständige Prüfung der
^Erhältnisse ein nüchternes Urteil. Als der Krleg
TUsbrach, erhielt er seinc militärische Ansbildung
Der Glaube und die Liebe Dcutschlands.
EW
Schlttß-Slngeu -er ftö-tlfchen Slngfchnle.
Die Singschule bescherte mit ihrem gestriqen
Schlutz-Singen allen ihren vielen Gäston und
Freunden, die den grotzen Saal der Stadthalle dicht
füllten, einen an gemeinschaftlichem Erlcben reichcn
Abend- „Der Jahreskreis im Lied" war
der Grundgedanke des Singons. Und in diesem Ge-
danken war die Auswahl ein hübsch zusammengestellter
Querschnitt durch die Jahresarbeit der Singschule.
Wenn, wie es allmählich schöner Brauch geworden ist,
auch diesmal wieder gemeinsam von Gästen und Sing-
schülern einige Lieder gesungen wurden, so konnte
man gerade bei dem ersten „Der Winter ist vergan-
gen" mit Freuden seststellen, datz cs den meisten be-
kannt war — jedenfalls den Stammgästen der Schluß-
singen — und wie stch durch diese Uebung Lieder leben-
dig zu erhalten vermögen. Es mag auch dies ein be-
redtes Zeugnis für das segensreiche Wirken unserer
Singschule sein: wie sich hierbei Gegenmelodien ber-
vorwagten, zeigte die Mustzierfreude der Singschul-
gemeinde.
Jm ersten Teil der ziemlich ausgedehnten Veran-
staltung gab es Naturlieder, fortschreitend von dem
reizenden Kinderlied „Alle Vögel sind schon da" ange-
fangen (auch die Erwachsenen stimmten dabei ein) bis
zu recht schwer eingängigen und herben Liedern, wie
„Es steht ein goldnes Garbenfeld" von Schulten oder
„Zeitlosen" von Schlensog. Eine herbe Aufgabe war
auch der Originalsatz von Seufl zu „Entlaubt ist der
Walde", die der gemischte Chor mit der Fortbildungs-
klasse sehr gelockert bewältigte.
Die Sätze, die von einem gut befetzten Jnstrumen-
talkörper und mitunter vom Klavier (Professor Pop -
pen) untermalt und gestützt wurden, sind wieder aus
dem reichen Schatz bewährter Bearbeitungen. Namen,
wie Jochum, Knab, Pvppen, der wie immer fleitzig
der Singschule zur Arbeit Sätze beisteuerte, darunter
auch die in ihrer Gesamtlinie vortrefflich gelungene
Volksliedkantate „Es liegt ein Schloß in Oesterreich"
und Rein tauchen wieder auf. Diese einwandfreien
und schönen Arbeiten stnd in besonderem Matz geeig-
net, Mufizierfreude und Sangeslust zu wecken.
Jm zweiten Teil gab es nenere Lieder, Lie-
der von „Sonnenwende — Volkeswende". Auch da
liest man die bekannten Namen der Liedsänger der Ju-
gend: Spitta, Blumensaat, der der Heidelberger Sing-
schule ein stimmungsvolles Abendlied zugeeignet hat.
Wichtige Aufgabe der Singschule ist es auch hier, die-
sen neuen Sang weiterzutragen. Erfreulich, daß hier
schon von vornherein gestebt wird; nur das, was fich
zu bewähren verspricht, soll Würdig befunden werden.
Das „Flammenlied" aus der zur Thingstätten-Ein-
weihung gesungenen Männerchor-Kantate von Franz
Philipp isil sehr wirkungsvoll, klangschön auf Vortrag
berechnet. Herber sind die Lieder von Blumensaal?
unter ihnen war auch der Gesang aus dem Thingspiel
des vorigen Jahres. Streng und wuchlig klang der
Kanon „Flaggenspruch" von Seifert.
Und die technische Seite: die Linie des Singens in
der Singschulc wird gewahrt. Man merkt es fchon an
dem hübsch und klar sprechenden Nachwuchs in den
Unterklassen. Die Lockerheit und Gelöstheit, die Natür-
lichkeit des Anfassens der melodischen Linie ist in der
Singschule nun schon Tradition geworden. Wir kön-
nen mit Stolz und Freude auf unsere Sing--
schule schauen und vermögen sie unbefangen einzuschät-
zen, wenn wir gelegentlich einmal anderwärts eine
ähnliche Einrichtüng kennenlernen.
Jn dem Dank an den Leiter der Singschule Oskar
Erhardt und seine Helfer am Werk, den zum Ab-
schlutz des Abends Kreisleiter Stadtoberschulrat Sei-
ier zum Ansdruck brachte, vereinigen sich alle Eltern
der Singschüler, alle Freunde der Schule und des
schlichten und innerlich sauberen Volksliederflngens.
1-
verlassen, wenn der Anftaltsleiter khn uwch
der in der Klasse nnterrichtenden Lehrer für ungeeisset
hält. Aehnliche Auslefebestimmungen gelten übri<Ms
auch bei den weiteren Versetzungeniu de« hEo-
ren Klassen. „
Wie das NDZ hierzu noch erfährt, ^ hat der Refchs-
erziehungsminister zunächst den LänderschNlbe-hörden dre
Anordnung von Ei-nzelheiten zu diesen Grundsätze« uber-
lassen, wie man im Reichserziehungsministerium Weo-
haupt vorläufig einmal die praktischen Auswirkungeu der
neuen Bestimmungen beöbachten wird. Jn verschieder«n
Ländern sind z. B. zur Ermittlung der körperlichen Eig-
nung Aufgaben für Prüfung des Einsatzwillens vorge-
schrieben worden, wobei durch Klettern, Freiringeu «fw.
Körperkräfte, Zähigkeit und Mut geprüst werden.
—* Heute ist Frühlingsanfang! Am heutigen 30.
März ist Tag- und Nachtgleiche, also Frühlings-
anfang. Sonst war das Wetter um diefe Zeit bei uns
oft schon wochenlang frühlingsmätzig gewesen, aber dies-
mal waren Februar und März trotz verMtnismäßig frü-
hen Blütenbegin-ns der Mandeln mit warmen Tagen zu-
rückhaltender als s-onst. Erst in allerletzter Zeit rst es
frühlin-gsmätz-ig warm, wenn auch die Nächte noch kühl
bleilben. Hoffen wir nun, daß uns der kommende Früh-
ling nicht enttäuscht. Die Aprikosen- und Pfir-
sichblüte wird jetzt in grötzerem Umfang einfetzen,
und dann ist es wisder ein Vergnngen, dnrch unfere Gär-
ten und Felder zu wandeln un-d befonders den Weg an
der Bergstraße hin nach Dossenheim, Schriesheim und
Weinheim zu suchen. Die eigentliche große Obstblüte, die
das weite Mütenmeer bringt, wird aber wohl noch einige
Wochen auf sich warten lassen.
—* Verschiebung der Konfirmationsfeiern. Die evan-
gelischen Gemein-den des Kirchcnbezirks Heidelberg hatten
in Uebereinstimmung mit einem Erlatz des Landesbifchofs
die Konfirmationsfeier ursprünglich in allen Gemeinden
anf dem 29. März belaffen. Anf Grund eines gestern
eingetroffenen neuerlichen Erlasses aber sind sie nun doch
gehalten, noch in letzter Stunde die auf Jndica (29.
März) liegenden Konfirmationsfeiern auf Palm-
sonntag, den 5. Aprtl, zn verschreben. Di-e
anf den 22. März angesetzten Konfirmationen bleiben na-
türlich bestehen.
—* Die Stimmlisten einschen! Gegenwärtig werden
durch die Poft allen in den Stimmlisten eingetragenen
Stimmberechtigten Benachrichtigungskarten zu-
gestellt, die gleichzeitig bei der Abstimmung am 29. März
1936 als Ausweis über die Eintragung gelten und daher
anfizubewahren sind. Wer eine solche Karte bis späteftens
Samstag, den 21. März, nicht erhalten hat, ist in
die Stimmliste nichtanfgenommen und mutz
sich während der Osfenlegungsfrist, -das ift am 21. und
22. März 1936 zur Eintragung anmelüen. Dies gilt
insbefondere für alle Jungwähler, das sind solche, die am
29. März 1936 20 Jahre alt sind. Anmekdun-gen, die nach
dem 22. März erfolgen, dürfen nicht mehr berücksichtigt
wevdem Wie aus der heutigen Bekanntmachnng ersicht-
lich, lie-gen die Stimmlisten am Samstag, den 21.
März, von 8 bis 18 Uhr, nnd Sonntag, den W. Mürz,
von 9 bis 17 Uhr im Rathans (Zimmer Nr. 33) zu jeder-
manns Einsicht offen.
Der Sommertagszuff am kommenden Sonntag,
das alljährliche große Frühlingsfest der Jugend,
nimmt um 11 Uhr seinen Anfang auf dem Karls-
platz, zieht durch die Hauptstratze, Leopoldstraße bis
zur Grabengasse. Dort ist die Auflösung und Ver-
teilulng der Brezeln an die Kinder.
—* Jhren siebzigsten Geburtstag feiert heute Frau
Margarete Roth geb. Volk, Thcodor-Körner-Stratze
Nr. 20.
beim 8. Reserve-Dragoner-Regiment, mit dem er auch
in den Krieg zog. Er nahm dabei an der Masuren-
schlacht teil, wurde später zum Vizefeldwebel befördert.
Viel ist der Geistliche im Bezirk der Badischen Kir-
chenbehörde herumgekommen. Er war auch schon ein-
mal als Vikar in Heidelderg bei dem einstigen Ge-
meindepsarrer, Kirchenrat ünd Dekan Schlier. Und
im Bereich seiner heutigen Gemeinde hat er einst in
der Wilckensschule Religionsunterricht erteilt. Der
neuc Seelsorger fchloß seine Ausführungen im Hin-
weis auf Jesus Christus.
Der Abend war noch umrahmt von einer Begrn-
ßungsansprache durch Stadtvikar von Schenck,
durch Darbietungen des Lutherhauskirchenchors, der
seinem neuen Vorsttzenden einen Blumenstock über-
reichte, und weitere gesangliche und musikalische Dar-
bietnngen. Auch die Kaffeepause mit ihrer gemüt-
lichen Note fehlte nicht, fodatz der Abend den Teilneh-
mern viel Freude brachte.
Zvm erstemal Anslese fük die Sexta.
Sie tritt auch bei den spätere« Berfehungen ein.
Die nenen Grundsätze für das dentsche Schulwesen
find bisher angeiichts des grotzen Umsangs der Materie
erst zum kleinen Teil durch amiliche Anokdnungen in die
Praxis umgesetzt worden. Auf einem Teilgebiet jedoch
wird gerade zu Ostern 1936 das Neue zum erstenmal
wirksam werden. Es handelt sich um -die Auslese für
die höheren Schulen, ins'besondere bei der Äuf-
nähme in die Sexta. Wäbrend im alten System jeder-
mann. der über genügend 'Geld verfügte, seine Kinder anf
die höhere Schule schicken konnte, vertritt der national-
sozialistische Staat die Ausfassung, datz erstsns der Besuch
der höheren Schule vom Geldbeutel unabhängig sein mutz
und datz zweitens nur eine Auswahl der geistig
und korperlich Besteu iu deu Genutz der höheren
Schulbildung kommen darf.
Bereits im vorigen Fahr hatte der Reichserziehungs-
minister durch besonderen Erlatz Einzelbestimmnngen für
die Aufnahme in die Sexta getroffen. Sie kamen zeitlich
zu spät heraus, um damals gleich angewendet zu werden
und werden -daher zum erftemnal jetzt praktisch. Diese
Grun^dsätze bestimmen u. a., datz die Aufnahme
in die sexta als unterste Klasse der höheren Schule statt-
findet auf Grund eines Gutachtens der Grundschule und
einer schriftlichen, mündlichen und körper-
lichen Eignungsprüfung an der höheren Schule.
Wer nicht aufgenommen worden ist, darf fich nach einem
Jahr noch einmal mel-den, falls -das Ergebnis nicht völlig
ungenügend war. Liegen eine größere Zahl ausveichen-
der Anmeldungen vor als die Schule aufnehmen kann,
dann entscheidet die Reihenfolge der Gesamteignnng, wo-
bei Arier vor Nichtariern den Borzug haben.
Wer in -der untersten Klasfe (Sexta) das Klas-
seuziel «icht erreicht.hatdie höhere Schule zu
—* Schriftstücke an die Stadtverwaltung. Das städti-
iche Preffeamt -weist ern-out darauf hin, datz alle für die
Stadtverwaltung beftimmten Schrift-
ftücke an denOber-bürgermeister zu richten
sind. Zur Vermeidung von unliebsamen Verzägerungen
wird gebeten, für die Folge nur diefe Anschrift zu verwen-
den und insbesondere dienstliiche Schreiben nicht unter der
-persönlichen A-dresse vines Beamten aufzngeben.
—* Die Reifeprüfuug des Hcidclbcrg College, Dr.
Holzberg's Lehr- und Erziehnn-gsanstält, fand in üieser
Woche statt, für das Ghmnasium unter dem Vorfitz von
Oberregievungsrat Dr. Mildenbevger, für Oberrcalschule
und Reälghmnasium unter dem Vovsttz von Qberregie-
rungsrat Dr. Müller vom Unterrichtsministerium in
Karlsrnhe. Es beftanden die -Oberprimaner: Knrt Thieme
(Heidelberg), Otto Nusch (Heidelberg), Hans Ruppert
(Frankfurt a. M.), Wberto Sanchez (Gomex Palacio, Me-
xcko).
—* Der Sommertagszug im StadtteS Hand
schuhsheim, der am Sonntag Lätare, den 22.
März, veranftaltet wird, findet uachmitttags
34-3 Uhr statt. Seine Durchführung ist nun auf
breitester Grundlage aufgebant nnd wird durch die
Arbeitsgemeinschaft sämtlicher Handfchuhs-
heimer Vereine organisiert «nd fiuanziert. Ju erner