8s»s 2
„llMsgeMiME"
Donoerstag, >. Jauuar IIÜ*
ller italienische kjeeresbericht Nr. S1
Rom, 8. Jan. Der als Amtliche Mitteilung
Nr. 81 verössentlichte italienische Heeresbericht
lautet:
„An Ser Front slldlich von Makalle hat un-
fere Artillerie Truppenzusarnmenziehungen in
ber Richtung auf Amba Araöam beschossen.
Vei öen Znsammenstößen im Tembien-Gebi-et
hat öer Gegner 22 Tote anf öem Gelänöe zu-
rückgelässen. Die Lnftmaffe hat im Gebiet öes
Aschangi-Sees Bomben abgeworfen. Jn öer
Umgebung von Alamata, süö-lich öes Aschangi-
Sees, haben öie abessinischen Bewaffneten,
sobalö sie unsere Flugzeuge gesichtet hatten,
auf öem Boöen drei große rot-e Kreuze
ausgelegt, um öle sie sich öann gesam-melt
haben."
Nlllien und Ler 5chuh Les Koten kreures
Rom, 8. Fan. (Funkspruch.) Nachöem die
ttalienische Presse bereits mehrfach erklärt
hatte, öaß öi-e Abefsinier öas Rote Kreuz mitz-
brauchten, enthält nun zum erstenmal auch
öer amtliche italienische Heeresbericht Nr. 91
einen öiesbezüglichen Hinweis.
„Lavoro Fascista" beschäftigt sich am Mitt-
wochabenö mit öiesen Melöungen. Das Blatt
behauptet, öaß von abessinischer Seite öas
Zeichen öes Roten Kreuzes zum Schutz von
Truppen- unö Munitionslagern mitzbraucht
wevde. Jtalien habe öaher das Recht, öen
Schutz öes Roten Kreuzes auf abesstnischem
Boöen nicht mehr anzuerkennen.
Noch heine kntscheiLung SchweLens
Stockholm, 8. Jan. sFunkspruch). Die schwe-
dische Regierung hat bisher, entgegen anöers-
lautenden Gerüchten, wegen öes Bombarde-
ments italienischer Bombenflieger auf die
Rote-Kreuz-Station in Abessinien noch keine
Schritte unternommen. Wie hier verlaUtet,
und wie z. B. „A f t o n b l a ö e t" zu melden
weitz, soll eine diesbezügliche Entscheiöung ber
schwedischen Regierung erst nach Eingang ber
hterfür notwenöigen Unterlagen erfolgen.
Hierzu gehört unter anöerem auch ber Bericht
öes italientschen Oberbefehlshabers, tn öessen
Bereich die Bombenflieger thre Kampfhanö-
lungen ausführten, Jnöes liegt ein solcher
Bericht bis zur Stunöe in Stockholm noch
nicht vor.
Auch öie Leitung beS schweöischen Roten
Kreuzes erwartet noch eine ausführliche Zu-
sammenstellung ber angerichteten Schäöen, um
danach öen Nachschub von Ersatzmaterial oöer
eine etwaige Schaöenersatzforöerung bemessen
zu können. Nach Meinung von „Aftonblaöct"
dürste ein Protest in Genf im Vereich
der Möglichkeit liegen.
Wte ferner gemelöet wirö, beabsichtigt -ie
schweöische Missionsleitung burch bas Außen-
ministerium bei ben italtenischen Behörden
vorstellig zu weröen, um eine Entschäöi-
gung sür öie aus Jtalienisch-Ost-
asrtka ausgewiesenen Missionare
zu erwivken. Es soll sich um eine Summe von
etwa 40 800 Lire hanöeln, bie bie ausgewie-
senen Schweden infolge italienischer Wäh-
rungsmaßnahmen unö anöerer Schwierigkei-
ten eingebüßt haben.
ZWischen verlm und Lundon
kin englischer plllitidec üder llußenpslilische Frngen
Loudon, 8. Jan. Jn der Zeitschrift „T h e
Nineteenth Century and after" ver-
öffentlicht der bekannte engltfche Politiker
T. P. Conwell-Evans unter öer Ueber-
schrift „Zwischen Berlin unö London" einen
umfangreichcn Artikel, der sich eingehend mit
autzenpolitischen Fragen Deutschlanös beschäf-
rigt unb einen umfassenöen Ueberblick über öie
Lage gibt. Conwell-Evans fagt, man müsse zu
verstehen versuchen, in welchem Geist in
Deutschland die Wieöereinsührung der
allgemeinen Wehrpslicht vorgenom-
men worden sei. Deutschlanö habe Anspruch
öarauf, daß man ihm öen guten Glauben zu-
billige, wenn es jetzt im Begriffe sei, die
Gleichberechtigung zurückzugewinnen. Der
Verfasser spricht sich hierauf über öie Politik
des Fü'hrers in der polnischen Fragc
anerkennenö aus.
Conwell-Evans weist hieraus aus die deut-
schen Befürchtungen hin, öaß öie Tschecho-
slowakei ein strategischer Stützpunkt Ruß-
lands werde, unö auf die Erklärungen Dimi-
troffs in Moskau, öer offen gesagt habe, dus
Hauptziel öer Dritten Jnternationale — und
damit der Sowjetregierung — sei die Ver-
nichtung öer Hitler-Regierung.
So sei also öie öeutsche Wiederaufrüstung
als eine Sicherungsmatznahme in einer
gefährlichen Lage anzusehen, unö nicht etwa
als eine Vorbereitung künftiger Eroberungen
in Osteuropa.
Nach einer Würdigung öer deutschen Min-
öerheit in der Tschechoslowakei weist der eng-
lische Politiker sodann auf öie Lage in
Oesterreich hin. Die österreichische Frage
verlange eine Rechtsänöerung, der sich bislang
Frankreich unö Jtalien auf öas lebhafteste
wtdersetzt hättey. Die meisten Leute in Oester-
reich seien für eine bunöesstaatliche
Verbinöung mit Deutschland und
verabscheuten öie italienische Schutzherrschaft.
Sich einer solchen Selbskbestimmung zu wi-
dersetzen, würöe ein unfreundlicher Akt sein.
Keine englische Regierung würde vor öem
Volke einen Krteg rechtfertigen können, der
etwa geführt wevden sollte, um die Verwirk-
lichung dieses öemokratischen Zieles zu ver-
hinöern.
Auf öie Frage der Kolonien eingehend,
meint Conwell-Evans, öaß es sicher sei, datz
Deutschland um eines Fleckens in Afrika wil-
len keinen Krieg mit Englanö führen wolle.
Das beweise bas Flottenabkommen.
Es sei deutlich, datz Deutschlanö kein großes
Reich in Uebersee erstrebe. Umso mchr sei
England verpflichtet, den deutschett Wnnschen
entgegenzukommen. Deutschlanös Bestrebun-
gen seicn durchaus vernünstig.
Es sei erfreulich, daß die englische Regie-
rung die Gelegenheit nicht habe vorübergehen
lassen, auf ein Angebot einer Rüstungsbegren-
zung zur See einzugehen. Das deutsch-cng-
lische Flottenabkommen habe die einztge Ur-
sache für einen Konflikt zwischen beiöen Län-
dern beseitigt. Neueröings erkennen auch die
Franzosen öen Wert dieses Abkommens an.
Der Vertrag ermölgiche eine allgemeine Rü-
stungsbegrenzung zur See.
Sir Samuel Hoare uwd Herr von Rtb»
bentrop hätten in der Tat den Grnndstein
für ein allgemeines Friedensgebänöe gelegt.
Conwell-Evan hofft, daß die britische Regie-
rung auch anöere Aenderungen mit
Ersolg herbeiführen weröe, die schließlich zur
Vsfrieöung Europas führen würden.
Siamesisch japanisches Militiirabbommen
kin llufseLenerregenLer Vesuch in lohill
Singapore, S. Jan. Nach Meldungen der
Straits-Preffe aus Tokio ist -öer siamesische
Jnnenminister Luang Praöid zu einem län-
geren Aufenthalt in Japan eingetroffen. Wte
verlautet, ist öer sehr angesehene Staatsmann,
der als kommender Mann in Siam gilt, von
seiner Regierung mit einer außeroröentlich
wichtigen Misston beauftragt worden, deren
Ztel die Annäherung Siams an Japan sein
soll. Gerüchten zufolge ist der Abschluß eines
Militärabkommens zwischen Japan unö Siam
beabsichtigt. Jn den Straits sowie in Nieöer-
läwdtsch-Jndien wird öer Besuch öes siamesi-
schen Jnnenministers, der nach einer Mel-
duwg der japanischen Agentür „Rengo" ledig-
lich eine Studienreise unternehmen soll, leb-
haft kommentiert. Jn diesem Zusammenhang
verweist man auf öte Aktivierung der japa-
nischen Politik in öer Südsee. Dem japant-
schen Blatt „Asahi" zufolge wird sich Enöe
Januar eine japanische Handelsmission uuter
Führung des ehemaligen Präsiöenten öes Mit-
sut Bussan Kaisha-Konzerns, Nasukaja, nach
Siam begeben, um ein neues Wirtschaftsab-
kommen zwischen Siam unö Japan vorzube-
reiten.
Me LillttenllufrüslMg Zllpans
Tokio, 9. Jan. (Eig. Melög.) Jn Kure
wurde in Anwesenheit von Prinz Fushtmi,
Admiral Osumi uwd anderer hoher Würödn-
träger öas Flugzeugmutterschiff „Soryu" zu
Wasser gelassen. Die „Soryu", die eine Was-
serverdrängung von 10 800 t besitzt, ist 210 m
lang unö 21 m breit. Das Schtff wird eine
Geschwindigkeit von 80 Knoten entwickeln. Di?
Motorenanlage öer „Soryu" entwickelt S0 000
PS.
Wie verlautet, hat der japantsche Botschaf-
ter in China im Auftrage seiner Regierung
bie chinesische Regierung ersucht, Gelände in
Amoy für die Schaffung einer japanischen Mi-
litär- und Flottenbasis abzutreten.
Englisches Marineslwzzeug abgestürzt.
Londo«, 8. Jam Ein englisches Mariire-
flugz-eug, öas am Dienstagabend mit anöeven
Maschinen vom Flugzeugmutterschiss „Fu-
rious" zu Uebungen aufgestie-gen war, ist von
seinem Fluge nicht wieöer zurückgeke-hrt.
Mittwochnachmittag wuvö-e wun bei Bognor
di-e L-eiche öes Flugzeugführers angesch-wemmt.
frllklMsche wirtschllftsl-reise
gegen die Sanktionen
Paris, 8. Jan. Ministerpräsident Laval,
ber nach einigen Ruhetagen wieder nach Pa-
ris zurückgekehrt ist, empsing am Mittwoch
eine Abordnung des Wirtschaftsverbanöes der
französischen Erzeuger und des Verbandes zur
Föröerung der wirtschaftlicheu Ausbreitung.
Die Abovönung wies auf die Nückwirkungen
der Sühnemaßnahmen gegen Jtalien für den
französischen Handel hin.
Sie bat, die Regierung möge zur Flüssig-
machung der französischen Hanöelsguthaben
in Jtalien in Höhe von 4S0 Millionen Fran-
ken ein Borschuß- uwd Dtskontierungssystem
ähnlich wie für öie urnstrittenen Guthaben aus
öem Berrechnungsverkehr einführen.
Außeröem wünschte die Abordnung, die
Vanken und Steuerbehörden mögen bei For-
derungen an fränzösische Unternehmen, öie
durch die Sühnemaßnahmen gegen Jtalien in
Mitleidewschaft gezogen sind, Rücksicht walten
lassen.
Schließlich verlangte sie eine Lockerung dcs
Verbotes öes Bezuges von Rohmaterialien
aus Jtalien für folgende für Frankreich wich-
tige Erzeugnisse: Hanf, Schwesel, Parfüm-Jn-
gredienzen, Farberden unb Bimssteine. Nach
dem „Echo de Paris" soll Laval die Rohstosf-
erleichterungen zugesagt haben.
KSeme KunLschau
Wie b-ereits awgekündigt, setzt im Januar
öie Ausgabe von Gefrierfleisch ein. Das
Fleisch wirö zu einem Preis abgegeben wer-
öen, öer nicht nur Preissteigerungen für
Frischfleisch vevhindern, sonöern auch geeignet
sein wirö, d-en in manchen Orten aufgetrete-
nen Preiserhöhungeri entgegenzuwirken. Das
Gefrierfleisch wird in den städtischen Schlacht-
Hof-Anlagen unter v'erantwortlicher L-ettung
öes städtischen Schlachthof-Direktors verar-
beitet.
Der bekannte Philosoph Dr. Ludwig Kla-
ges, Senator öer Deutschen Akademi«, beew»
öet« soeben eiwe Sutzerst erfolgreiche Vortrags»
reis-e in öen noröischen Ländern. Unter größ-
ter Anteilnahme ausläwdischer Kreis« sprach
Dr. Klages in Kopenhagen, Oöensee, Luwd,
Stockholm, Göteborg, Oslo, Upsala, Abo, Hel-
singsfors, Reval, Dorpat uwd Rtga.
Die Kenwzahl öer Großhawdelspr«is« stellt
sich tm Monatsöurchschnitt Dezember auf
108,4 s1913 - 100): si« tst gegenüber d-em Bor-
monat (103,1) um 0,3 v. H. gestiegen.
Bei Granaba (Spanien) habsn Kommu-
nisten in d«r Nacht zum Mittwoch «in Pulver-
lager in die Luft gesprengt. Jn etwer Konbi-
torei in Saragossa hat öie Polizei ein großeS
Waffen- und Munitionslager mtt über 100
gelaöewen schw-eren Bomben aufgedeckt.
Das seit langer Zeit herrschenöe Unwett«r
uwö di« Ueberschwemmungen, öie ganz Por»
tugal heimsuchen, öauern an. Dies beöeutet
eine grotze Gefahr für di« Ernte, öa öi« Be-
stellung der Kelöer nicht möglich ist. Jn eini-
gen Gegewöen des Landes regnet es bereitS
20 Tage ohn« Unterbrechung.
Si8nng des Mjschku Laiide;
Karlsruhe, 7. Januar.
Unt«r b«m Vorsttz des Unterrichtsministers
Dr. Wacker wurö« im Ministerium des Kul-
tus uwd Unterrichts am 7. Januar 193S öi«
öritte Sitzuwg ö«s Lawöesausschuffes ttir
TheaterwSsen abgetzalten. Zu öer Sitzung
waren erschienen Oberregierungsrat Dr. Frei-
herr von Dusch als V-ertreter bes Reichs-
statthalters, öi« Oberbürgermeister ö«r Stä-dte
Manwheim, Karlsruhe, Freiburg, Konstanz,
ein Vertreter ö-es Oberbürgermeisters von
PforzHeim, öer Kuvbirektor von Baden-Baöen,
öer Kulturreferent öer Lawöesstelle Baden
öes Reichspropagandaminist-eriums, Dr. Fritsch,
öie Jntenöanten ö-er si-sb-en badischen st-ehenöen
Theater und öer Dh-eaterreferent öes Unter-
richtsministeriums.
Als erster Punkt der Tagesordnung
wuvde die Frag« d«r R«ichszuschüsse für
öi« baöischen Kulturtheater für das Spieljahr
1938/37 besprochen. Nachdem ö«n Vertretern
ö«r «i-nzelnen Stadtverwaltungen Gelegenheit
zur Darlegung ihrer Auffassuwg-en gebot-en
war, sawd der Vorschlag öes Vorsitzenden,
wonach im Unterrichtsmintsterium zunächst ein
provisorischer Schlüsssl unter Verücksichtigung
öer Ergebnisse öer B-esprechung aufg-estellt uwd
ö-en «inzelnen Stabtverwaltung-en Geleg-en-
h-eit zur Stellungnahme gegeben weröen soll,
allseitige Zustimmung. Nach Eingang der
Neußcrung öer Stadtv-erwaltungen soll alsöann
Vorlage an öen Reichsstatthalter erfolgen.
Zu Punkt 2 öer Tag-es-orönung gab Mi-
wtsterialrat Dr. Asal einen Ue-berblick üb-er
öie Ergebnisse d-er für öas Spi-eljahr 1935/36
ab-geschlossenen Vereiwbarung mit der NS-
Kulturgemeinöe unö über öi« mit Bezug auf
öie Gewährung verbilligter Eintrittspreis« für
öie nächste Spi-elzcit bestehewöen Absicht-en. Die
msWsses siir Theiteweseii
anschließend« Diskussion ergab öen fe-sten
Will-en ö-er einzelnen Th-eat-erverwaltuwgen
sowi« der Finanzträger, auch öer Arb-citer-
schaft den Vesuch öer Theat-er zu ermöglichen
c.nber-erseits die Notwcnöigkeit, das Thcater
nicht durch Schlcuöerpreis-e zu deklafsi-eren.
Jrn Äwschluß daran fawöen noch Erörre-
rungen stett über W-e r b u n g s f r a g e n ui d
über öi-e Abgrenzung öer Abstecherbezirke der
kaöischen Theater.
Nationaltheatcr Mannhcim. Aüele K e r n,
die berühmte Koloratursängerin öcr Staats-
opern Berlin unö Wien, singt am Freitag,
ö-en 10. Januar öie „Zerb'netta" in Richarö
Strauß' Oper „Zlriaönc auf Naicos". Die mu-
sikalische Leitung öer Aufführung hat Ernst
Cremer. die Spielleitung Heinrich Köhler-
Helffrich. — Die Operette bringt Walter
W. Goetze's neuestes Werk „Schach dem Kö-
nig" am Samstag, öen 11- Januar zum ersten
Male
Grabbc-Uranssnhrung «ach 100 Aahren.
Ch. D. Grabb« starb vox 100 Jahren am
12. 9. 1836. Sein g-ewaltiges Theaterwerk
„Herzog Th-eodor von Gothlanö"
blieb der beutschen Bühne bis h-eute unbe-
kannt. Auch die seit Jahren vorliegende voll-
gülttge Bühnenbearbeitung Rolf Lauckners,
öer ben „Bernhard von Weimar" schri-eb, ver-
mocht-e -das Theater nicht zu eiwer Aufführung
des letzten noch nicht gespielten Grabbe-Dra-
mas zu ermuntern. Nun endlich, genau 100
Jahre nach öem Tode des Dichters, finöet an-
lätzlich der W-estfälischeN Gaukulturwoch« am
19. Januar im Dortmunder Stadttheater
(Jntenöant Dr. Georg Hartmann) öie bedcut-
sam« letzte Grabbe-Uraufführuwg statt. Ein
selten-es Ereignis im öeutschen Dheaterlebenl
Ein Dichterpreis sür die Westmark. Äie
wir bereits mitget-eilt hab-en hat ein am-eri-
kanisch -er Stift-er öurch V-ermittlun-g d-er
Reichsschristtumskam-m-er ein-e Reihe von
volksöeut-schen Prei-sen sür Ku-nstw-erke vor
allem auf d-em Gebiet öes Schristtums zur
Verfügung g-estellt. Nachöem -der Pr-eis für den
ö-eutsch-en Osten, mit dessen Berleihung di« Uni-
versität Königs-berg b-etraut wurde, dem An-
öenken Johann Gottfrieö Herö-ers g-ewiömet
wuröe, hat j-etzt ö-er Preis für -die Westmark,
öer e-benfalls 5 000 RM beträgt, d-en Namen
des grotzen Gelehrt-en uwd Pu-blizisten Joseph
von Go-erres, der von 1776 bis 1848 lebte,
erhalten. Der Ao-seph-von-Gocrres-Preis, d-er
für hernorragewd-e Leistungen in -erst-er Lini«
dcr Dichtkunst, aber auch d-er Mal-erei unö der
der angewan-dten Künste innerhalb der ge-
sü-mten W-estmark verliehen wird, wird von
einem Preiskurotorium öer Universttät B o n n
ausgeschric-ben wevden.
Uraufführuug in Nürnberg. Am 18. Januar
wird im Nürwberger Schauspielhaus Anton
Hamiks „Pflaumewkri-eg" zur öeutschen Ur-
aufführung ko-mmen. Hamik ist öer Versesser
d-cr „Lustigen Wallfahrt".
Tagnnia dex evangelischen Kirchenmnsiker.
Dieser Tage sand in Hagen die 85. Ber-
bandstagung des Lanöesverbandes öer -evan-
gelischen Kirchenmustker statt. Zum Lawdes-
obmann sür .das Rheinlanö und das Saar-
gebiet wurde d-er Düsseldorfer Staötorg-anist
Kurt Beer unö füx Westfalen der Kirchsn-
mustkdirektor Godik e-Recklinghausen durch
öie R-eichsleitung ern-annt. Jn öer Hauptver-
sammlung wurde betont, daß diese äußere
Trennuwg an d-er reg-en Zusammen-arbeit
nichs äwdern wirö. Der schei-öende Verbanös-
führer Kirchenmusiköirektor Beckmann wurde
zum Ehrenmitglied ernannt.
Hans Bethge 80 Jahre. Am 9. Aanuar
kann öer Dichter Hans Bethge sein 60. Le-
bensjahr vollenöen. Der Jubtlar ist bekannt
g-eworden als Uebersetzer chinesischer, japant»
schex und anöerer orientalischer Dichtungen.
Die metsten dieser Bücher, allen voran „Die
chinesische Flöte", Haben eine autzerordentlich
hohe Auflageziffer erreicht, di-e nur noch von
seiner Anthologie „Deutsch-e Lyrik seit Ltlien-
cron" übertroffen wurde. Zum dichterischen
Schasfen Hans Bethges gehören u. a. auch
Dram-en uwd Novellem
Heinrich-Schütz-Feier in Jtalie». Jm Geo-
the-Jnstitut in Rom, öem italieni-schen An-
stitut für germanisch-e Stwdi-en, fawd zu Ehren
des 350. Geburtstages öes deutschen Kompo-
nisten Heinrich Schütz eiwe Feier statt, anf ber
der Stuttgarter Domchor unter Leitung seines
Dirigent-en Pro-fessor Str-ebel «inige Chör«
von,Schütz zu Gehör bracht-e.
Hauptschriftleiter: Franz Rretz.
EteNvertl-eter: Bernhard Seeger-Kelb«.
Ches vom Di-nst: Dr. Frtedrich Didier.
Verantwortlich für Innenvotitik: Franz Brctz; für Aufzen-
ralitik nnd Wirtfchait: B-rnhard S-cg-'-K-l«-: für Badifche
Rachrichten: i. V Herwann u-b-rle: fllr Lokales: Herbert
Mi-demann: für Beilagen und Unterhaltung: Dr. Friedrich
Didier: für Svort: Hermann Ueicrle: sür Bildaufnahmen:
Bernhard Seeger-Kelbe: sür Anzeiaen: Wilhelm B-sper,
sämtlich in Heidelberg,
Schriftl-itung: Lutherstratze S9,
B-rllner Schristlcitung:
Hans Eräf Reischach. Verlin SW 68. Charlottenstratze Ihtz.
Nachdruck sämtlichsr Originalberichts verboten Svrechstunden
der Schriftleitung: Täglich von 18 bis 17 Uhr Fcrnrus 87«>.
Berlag „Bolksgemelnfchas«" 8, m. b. H., Hanvtftratze 126/128
fUniversitätsvlatzl.
Druck: Druckerei Winter. tzeidelberg
D.-A. XII. 1935: über 25 000
Davon: Bezirksausgabe Odenwald und Bauland 87W
Bezirksausgabe Der Franke .8135
Bezirksausgabe Rund um Mosbach 2824
Bezirlsausgabe Der Kraichgau 2746
l-iur 3eu ilt Anzeigen-Preisliste Nr. 4 gültig.
„llMsgeMiME"
Donoerstag, >. Jauuar IIÜ*
ller italienische kjeeresbericht Nr. S1
Rom, 8. Jan. Der als Amtliche Mitteilung
Nr. 81 verössentlichte italienische Heeresbericht
lautet:
„An Ser Front slldlich von Makalle hat un-
fere Artillerie Truppenzusarnmenziehungen in
ber Richtung auf Amba Araöam beschossen.
Vei öen Znsammenstößen im Tembien-Gebi-et
hat öer Gegner 22 Tote anf öem Gelänöe zu-
rückgelässen. Die Lnftmaffe hat im Gebiet öes
Aschangi-Sees Bomben abgeworfen. Jn öer
Umgebung von Alamata, süö-lich öes Aschangi-
Sees, haben öie abessinischen Bewaffneten,
sobalö sie unsere Flugzeuge gesichtet hatten,
auf öem Boöen drei große rot-e Kreuze
ausgelegt, um öle sie sich öann gesam-melt
haben."
Nlllien und Ler 5chuh Les Koten kreures
Rom, 8. Fan. (Funkspruch.) Nachöem die
ttalienische Presse bereits mehrfach erklärt
hatte, öaß öi-e Abefsinier öas Rote Kreuz mitz-
brauchten, enthält nun zum erstenmal auch
öer amtliche italienische Heeresbericht Nr. 91
einen öiesbezüglichen Hinweis.
„Lavoro Fascista" beschäftigt sich am Mitt-
wochabenö mit öiesen Melöungen. Das Blatt
behauptet, öaß von abessinischer Seite öas
Zeichen öes Roten Kreuzes zum Schutz von
Truppen- unö Munitionslagern mitzbraucht
wevde. Jtalien habe öaher das Recht, öen
Schutz öes Roten Kreuzes auf abesstnischem
Boöen nicht mehr anzuerkennen.
Noch heine kntscheiLung SchweLens
Stockholm, 8. Jan. sFunkspruch). Die schwe-
dische Regierung hat bisher, entgegen anöers-
lautenden Gerüchten, wegen öes Bombarde-
ments italienischer Bombenflieger auf die
Rote-Kreuz-Station in Abessinien noch keine
Schritte unternommen. Wie hier verlaUtet,
und wie z. B. „A f t o n b l a ö e t" zu melden
weitz, soll eine diesbezügliche Entscheiöung ber
schwedischen Regierung erst nach Eingang ber
hterfür notwenöigen Unterlagen erfolgen.
Hierzu gehört unter anöerem auch ber Bericht
öes italientschen Oberbefehlshabers, tn öessen
Bereich die Bombenflieger thre Kampfhanö-
lungen ausführten, Jnöes liegt ein solcher
Bericht bis zur Stunöe in Stockholm noch
nicht vor.
Auch öie Leitung beS schweöischen Roten
Kreuzes erwartet noch eine ausführliche Zu-
sammenstellung ber angerichteten Schäöen, um
danach öen Nachschub von Ersatzmaterial oöer
eine etwaige Schaöenersatzforöerung bemessen
zu können. Nach Meinung von „Aftonblaöct"
dürste ein Protest in Genf im Vereich
der Möglichkeit liegen.
Wte ferner gemelöet wirö, beabsichtigt -ie
schweöische Missionsleitung burch bas Außen-
ministerium bei ben italtenischen Behörden
vorstellig zu weröen, um eine Entschäöi-
gung sür öie aus Jtalienisch-Ost-
asrtka ausgewiesenen Missionare
zu erwivken. Es soll sich um eine Summe von
etwa 40 800 Lire hanöeln, bie bie ausgewie-
senen Schweden infolge italienischer Wäh-
rungsmaßnahmen unö anöerer Schwierigkei-
ten eingebüßt haben.
ZWischen verlm und Lundon
kin englischer plllitidec üder llußenpslilische Frngen
Loudon, 8. Jan. Jn der Zeitschrift „T h e
Nineteenth Century and after" ver-
öffentlicht der bekannte engltfche Politiker
T. P. Conwell-Evans unter öer Ueber-
schrift „Zwischen Berlin unö London" einen
umfangreichcn Artikel, der sich eingehend mit
autzenpolitischen Fragen Deutschlanös beschäf-
rigt unb einen umfassenöen Ueberblick über öie
Lage gibt. Conwell-Evans fagt, man müsse zu
verstehen versuchen, in welchem Geist in
Deutschland die Wieöereinsührung der
allgemeinen Wehrpslicht vorgenom-
men worden sei. Deutschlanö habe Anspruch
öarauf, daß man ihm öen guten Glauben zu-
billige, wenn es jetzt im Begriffe sei, die
Gleichberechtigung zurückzugewinnen. Der
Verfasser spricht sich hierauf über öie Politik
des Fü'hrers in der polnischen Fragc
anerkennenö aus.
Conwell-Evans weist hieraus aus die deut-
schen Befürchtungen hin, öaß öie Tschecho-
slowakei ein strategischer Stützpunkt Ruß-
lands werde, unö auf die Erklärungen Dimi-
troffs in Moskau, öer offen gesagt habe, dus
Hauptziel öer Dritten Jnternationale — und
damit der Sowjetregierung — sei die Ver-
nichtung öer Hitler-Regierung.
So sei also öie öeutsche Wiederaufrüstung
als eine Sicherungsmatznahme in einer
gefährlichen Lage anzusehen, unö nicht etwa
als eine Vorbereitung künftiger Eroberungen
in Osteuropa.
Nach einer Würdigung öer deutschen Min-
öerheit in der Tschechoslowakei weist der eng-
lische Politiker sodann auf öie Lage in
Oesterreich hin. Die österreichische Frage
verlange eine Rechtsänöerung, der sich bislang
Frankreich unö Jtalien auf öas lebhafteste
wtdersetzt hättey. Die meisten Leute in Oester-
reich seien für eine bunöesstaatliche
Verbinöung mit Deutschland und
verabscheuten öie italienische Schutzherrschaft.
Sich einer solchen Selbskbestimmung zu wi-
dersetzen, würöe ein unfreundlicher Akt sein.
Keine englische Regierung würde vor öem
Volke einen Krteg rechtfertigen können, der
etwa geführt wevden sollte, um die Verwirk-
lichung dieses öemokratischen Zieles zu ver-
hinöern.
Auf öie Frage der Kolonien eingehend,
meint Conwell-Evans, öaß es sicher sei, datz
Deutschland um eines Fleckens in Afrika wil-
len keinen Krieg mit Englanö führen wolle.
Das beweise bas Flottenabkommen.
Es sei deutlich, datz Deutschlanö kein großes
Reich in Uebersee erstrebe. Umso mchr sei
England verpflichtet, den deutschett Wnnschen
entgegenzukommen. Deutschlanös Bestrebun-
gen seicn durchaus vernünstig.
Es sei erfreulich, daß die englische Regie-
rung die Gelegenheit nicht habe vorübergehen
lassen, auf ein Angebot einer Rüstungsbegren-
zung zur See einzugehen. Das deutsch-cng-
lische Flottenabkommen habe die einztge Ur-
sache für einen Konflikt zwischen beiöen Län-
dern beseitigt. Neueröings erkennen auch die
Franzosen öen Wert dieses Abkommens an.
Der Vertrag ermölgiche eine allgemeine Rü-
stungsbegrenzung zur See.
Sir Samuel Hoare uwd Herr von Rtb»
bentrop hätten in der Tat den Grnndstein
für ein allgemeines Friedensgebänöe gelegt.
Conwell-Evan hofft, daß die britische Regie-
rung auch anöere Aenderungen mit
Ersolg herbeiführen weröe, die schließlich zur
Vsfrieöung Europas führen würden.
Siamesisch japanisches Militiirabbommen
kin llufseLenerregenLer Vesuch in lohill
Singapore, S. Jan. Nach Meldungen der
Straits-Preffe aus Tokio ist -öer siamesische
Jnnenminister Luang Praöid zu einem län-
geren Aufenthalt in Japan eingetroffen. Wte
verlautet, ist öer sehr angesehene Staatsmann,
der als kommender Mann in Siam gilt, von
seiner Regierung mit einer außeroröentlich
wichtigen Misston beauftragt worden, deren
Ztel die Annäherung Siams an Japan sein
soll. Gerüchten zufolge ist der Abschluß eines
Militärabkommens zwischen Japan unö Siam
beabsichtigt. Jn den Straits sowie in Nieöer-
läwdtsch-Jndien wird öer Besuch öes siamesi-
schen Jnnenministers, der nach einer Mel-
duwg der japanischen Agentür „Rengo" ledig-
lich eine Studienreise unternehmen soll, leb-
haft kommentiert. Jn diesem Zusammenhang
verweist man auf öte Aktivierung der japa-
nischen Politik in öer Südsee. Dem japant-
schen Blatt „Asahi" zufolge wird sich Enöe
Januar eine japanische Handelsmission uuter
Führung des ehemaligen Präsiöenten öes Mit-
sut Bussan Kaisha-Konzerns, Nasukaja, nach
Siam begeben, um ein neues Wirtschaftsab-
kommen zwischen Siam unö Japan vorzube-
reiten.
Me LillttenllufrüslMg Zllpans
Tokio, 9. Jan. (Eig. Melög.) Jn Kure
wurde in Anwesenheit von Prinz Fushtmi,
Admiral Osumi uwd anderer hoher Würödn-
träger öas Flugzeugmutterschiff „Soryu" zu
Wasser gelassen. Die „Soryu", die eine Was-
serverdrängung von 10 800 t besitzt, ist 210 m
lang unö 21 m breit. Das Schtff wird eine
Geschwindigkeit von 80 Knoten entwickeln. Di?
Motorenanlage öer „Soryu" entwickelt S0 000
PS.
Wie verlautet, hat der japantsche Botschaf-
ter in China im Auftrage seiner Regierung
bie chinesische Regierung ersucht, Gelände in
Amoy für die Schaffung einer japanischen Mi-
litär- und Flottenbasis abzutreten.
Englisches Marineslwzzeug abgestürzt.
Londo«, 8. Jam Ein englisches Mariire-
flugz-eug, öas am Dienstagabend mit anöeven
Maschinen vom Flugzeugmutterschiss „Fu-
rious" zu Uebungen aufgestie-gen war, ist von
seinem Fluge nicht wieöer zurückgeke-hrt.
Mittwochnachmittag wuvö-e wun bei Bognor
di-e L-eiche öes Flugzeugführers angesch-wemmt.
frllklMsche wirtschllftsl-reise
gegen die Sanktionen
Paris, 8. Jan. Ministerpräsident Laval,
ber nach einigen Ruhetagen wieder nach Pa-
ris zurückgekehrt ist, empsing am Mittwoch
eine Abordnung des Wirtschaftsverbanöes der
französischen Erzeuger und des Verbandes zur
Föröerung der wirtschaftlicheu Ausbreitung.
Die Abovönung wies auf die Nückwirkungen
der Sühnemaßnahmen gegen Jtalien für den
französischen Handel hin.
Sie bat, die Regierung möge zur Flüssig-
machung der französischen Hanöelsguthaben
in Jtalien in Höhe von 4S0 Millionen Fran-
ken ein Borschuß- uwd Dtskontierungssystem
ähnlich wie für öie urnstrittenen Guthaben aus
öem Berrechnungsverkehr einführen.
Außeröem wünschte die Abordnung, die
Vanken und Steuerbehörden mögen bei For-
derungen an fränzösische Unternehmen, öie
durch die Sühnemaßnahmen gegen Jtalien in
Mitleidewschaft gezogen sind, Rücksicht walten
lassen.
Schließlich verlangte sie eine Lockerung dcs
Verbotes öes Bezuges von Rohmaterialien
aus Jtalien für folgende für Frankreich wich-
tige Erzeugnisse: Hanf, Schwesel, Parfüm-Jn-
gredienzen, Farberden unb Bimssteine. Nach
dem „Echo de Paris" soll Laval die Rohstosf-
erleichterungen zugesagt haben.
KSeme KunLschau
Wie b-ereits awgekündigt, setzt im Januar
öie Ausgabe von Gefrierfleisch ein. Das
Fleisch wirö zu einem Preis abgegeben wer-
öen, öer nicht nur Preissteigerungen für
Frischfleisch vevhindern, sonöern auch geeignet
sein wirö, d-en in manchen Orten aufgetrete-
nen Preiserhöhungeri entgegenzuwirken. Das
Gefrierfleisch wird in den städtischen Schlacht-
Hof-Anlagen unter v'erantwortlicher L-ettung
öes städtischen Schlachthof-Direktors verar-
beitet.
Der bekannte Philosoph Dr. Ludwig Kla-
ges, Senator öer Deutschen Akademi«, beew»
öet« soeben eiwe Sutzerst erfolgreiche Vortrags»
reis-e in öen noröischen Ländern. Unter größ-
ter Anteilnahme ausläwdischer Kreis« sprach
Dr. Klages in Kopenhagen, Oöensee, Luwd,
Stockholm, Göteborg, Oslo, Upsala, Abo, Hel-
singsfors, Reval, Dorpat uwd Rtga.
Die Kenwzahl öer Großhawdelspr«is« stellt
sich tm Monatsöurchschnitt Dezember auf
108,4 s1913 - 100): si« tst gegenüber d-em Bor-
monat (103,1) um 0,3 v. H. gestiegen.
Bei Granaba (Spanien) habsn Kommu-
nisten in d«r Nacht zum Mittwoch «in Pulver-
lager in die Luft gesprengt. Jn etwer Konbi-
torei in Saragossa hat öie Polizei ein großeS
Waffen- und Munitionslager mtt über 100
gelaöewen schw-eren Bomben aufgedeckt.
Das seit langer Zeit herrschenöe Unwett«r
uwö di« Ueberschwemmungen, öie ganz Por»
tugal heimsuchen, öauern an. Dies beöeutet
eine grotze Gefahr für di« Ernte, öa öi« Be-
stellung der Kelöer nicht möglich ist. Jn eini-
gen Gegewöen des Landes regnet es bereitS
20 Tage ohn« Unterbrechung.
Si8nng des Mjschku Laiide;
Karlsruhe, 7. Januar.
Unt«r b«m Vorsttz des Unterrichtsministers
Dr. Wacker wurö« im Ministerium des Kul-
tus uwd Unterrichts am 7. Januar 193S öi«
öritte Sitzuwg ö«s Lawöesausschuffes ttir
TheaterwSsen abgetzalten. Zu öer Sitzung
waren erschienen Oberregierungsrat Dr. Frei-
herr von Dusch als V-ertreter bes Reichs-
statthalters, öi« Oberbürgermeister ö«r Stä-dte
Manwheim, Karlsruhe, Freiburg, Konstanz,
ein Vertreter ö-es Oberbürgermeisters von
PforzHeim, öer Kuvbirektor von Baden-Baöen,
öer Kulturreferent öer Lawöesstelle Baden
öes Reichspropagandaminist-eriums, Dr. Fritsch,
öie Jntenöanten ö-er si-sb-en badischen st-ehenöen
Theater und öer Dh-eaterreferent öes Unter-
richtsministeriums.
Als erster Punkt der Tagesordnung
wuvde die Frag« d«r R«ichszuschüsse für
öi« baöischen Kulturtheater für das Spieljahr
1938/37 besprochen. Nachdem ö«n Vertretern
ö«r «i-nzelnen Stadtverwaltungen Gelegenheit
zur Darlegung ihrer Auffassuwg-en gebot-en
war, sawd der Vorschlag öes Vorsitzenden,
wonach im Unterrichtsmintsterium zunächst ein
provisorischer Schlüsssl unter Verücksichtigung
öer Ergebnisse öer B-esprechung aufg-estellt uwd
ö-en «inzelnen Stabtverwaltung-en Geleg-en-
h-eit zur Stellungnahme gegeben weröen soll,
allseitige Zustimmung. Nach Eingang der
Neußcrung öer Stadtv-erwaltungen soll alsöann
Vorlage an öen Reichsstatthalter erfolgen.
Zu Punkt 2 öer Tag-es-orönung gab Mi-
wtsterialrat Dr. Asal einen Ue-berblick üb-er
öie Ergebnisse d-er für öas Spi-eljahr 1935/36
ab-geschlossenen Vereiwbarung mit der NS-
Kulturgemeinöe unö über öi« mit Bezug auf
öie Gewährung verbilligter Eintrittspreis« für
öie nächste Spi-elzcit bestehewöen Absicht-en. Die
msWsses siir Theiteweseii
anschließend« Diskussion ergab öen fe-sten
Will-en ö-er einzelnen Th-eat-erverwaltuwgen
sowi« der Finanzträger, auch öer Arb-citer-
schaft den Vesuch öer Theat-er zu ermöglichen
c.nber-erseits die Notwcnöigkeit, das Thcater
nicht durch Schlcuöerpreis-e zu deklafsi-eren.
Jrn Äwschluß daran fawöen noch Erörre-
rungen stett über W-e r b u n g s f r a g e n ui d
über öi-e Abgrenzung öer Abstecherbezirke der
kaöischen Theater.
Nationaltheatcr Mannhcim. Aüele K e r n,
die berühmte Koloratursängerin öcr Staats-
opern Berlin unö Wien, singt am Freitag,
ö-en 10. Januar öie „Zerb'netta" in Richarö
Strauß' Oper „Zlriaönc auf Naicos". Die mu-
sikalische Leitung öer Aufführung hat Ernst
Cremer. die Spielleitung Heinrich Köhler-
Helffrich. — Die Operette bringt Walter
W. Goetze's neuestes Werk „Schach dem Kö-
nig" am Samstag, öen 11- Januar zum ersten
Male
Grabbc-Uranssnhrung «ach 100 Aahren.
Ch. D. Grabb« starb vox 100 Jahren am
12. 9. 1836. Sein g-ewaltiges Theaterwerk
„Herzog Th-eodor von Gothlanö"
blieb der beutschen Bühne bis h-eute unbe-
kannt. Auch die seit Jahren vorliegende voll-
gülttge Bühnenbearbeitung Rolf Lauckners,
öer ben „Bernhard von Weimar" schri-eb, ver-
mocht-e -das Theater nicht zu eiwer Aufführung
des letzten noch nicht gespielten Grabbe-Dra-
mas zu ermuntern. Nun endlich, genau 100
Jahre nach öem Tode des Dichters, finöet an-
lätzlich der W-estfälischeN Gaukulturwoch« am
19. Januar im Dortmunder Stadttheater
(Jntenöant Dr. Georg Hartmann) öie bedcut-
sam« letzte Grabbe-Uraufführuwg statt. Ein
selten-es Ereignis im öeutschen Dheaterlebenl
Ein Dichterpreis sür die Westmark. Äie
wir bereits mitget-eilt hab-en hat ein am-eri-
kanisch -er Stift-er öurch V-ermittlun-g d-er
Reichsschristtumskam-m-er ein-e Reihe von
volksöeut-schen Prei-sen sür Ku-nstw-erke vor
allem auf d-em Gebiet öes Schristtums zur
Verfügung g-estellt. Nachöem -der Pr-eis für den
ö-eutsch-en Osten, mit dessen Berleihung di« Uni-
versität Königs-berg b-etraut wurde, dem An-
öenken Johann Gottfrieö Herö-ers g-ewiömet
wuröe, hat j-etzt ö-er Preis für -die Westmark,
öer e-benfalls 5 000 RM beträgt, d-en Namen
des grotzen Gelehrt-en uwd Pu-blizisten Joseph
von Go-erres, der von 1776 bis 1848 lebte,
erhalten. Der Ao-seph-von-Gocrres-Preis, d-er
für hernorragewd-e Leistungen in -erst-er Lini«
dcr Dichtkunst, aber auch d-er Mal-erei unö der
der angewan-dten Künste innerhalb der ge-
sü-mten W-estmark verliehen wird, wird von
einem Preiskurotorium öer Universttät B o n n
ausgeschric-ben wevden.
Uraufführuug in Nürnberg. Am 18. Januar
wird im Nürwberger Schauspielhaus Anton
Hamiks „Pflaumewkri-eg" zur öeutschen Ur-
aufführung ko-mmen. Hamik ist öer Versesser
d-cr „Lustigen Wallfahrt".
Tagnnia dex evangelischen Kirchenmnsiker.
Dieser Tage sand in Hagen die 85. Ber-
bandstagung des Lanöesverbandes öer -evan-
gelischen Kirchenmustker statt. Zum Lawdes-
obmann sür .das Rheinlanö und das Saar-
gebiet wurde d-er Düsseldorfer Staötorg-anist
Kurt Beer unö füx Westfalen der Kirchsn-
mustkdirektor Godik e-Recklinghausen durch
öie R-eichsleitung ern-annt. Jn öer Hauptver-
sammlung wurde betont, daß diese äußere
Trennuwg an d-er reg-en Zusammen-arbeit
nichs äwdern wirö. Der schei-öende Verbanös-
führer Kirchenmusiköirektor Beckmann wurde
zum Ehrenmitglied ernannt.
Hans Bethge 80 Jahre. Am 9. Aanuar
kann öer Dichter Hans Bethge sein 60. Le-
bensjahr vollenöen. Der Jubtlar ist bekannt
g-eworden als Uebersetzer chinesischer, japant»
schex und anöerer orientalischer Dichtungen.
Die metsten dieser Bücher, allen voran „Die
chinesische Flöte", Haben eine autzerordentlich
hohe Auflageziffer erreicht, di-e nur noch von
seiner Anthologie „Deutsch-e Lyrik seit Ltlien-
cron" übertroffen wurde. Zum dichterischen
Schasfen Hans Bethges gehören u. a. auch
Dram-en uwd Novellem
Heinrich-Schütz-Feier in Jtalie». Jm Geo-
the-Jnstitut in Rom, öem italieni-schen An-
stitut für germanisch-e Stwdi-en, fawd zu Ehren
des 350. Geburtstages öes deutschen Kompo-
nisten Heinrich Schütz eiwe Feier statt, anf ber
der Stuttgarter Domchor unter Leitung seines
Dirigent-en Pro-fessor Str-ebel «inige Chör«
von,Schütz zu Gehör bracht-e.
Hauptschriftleiter: Franz Rretz.
EteNvertl-eter: Bernhard Seeger-Kelb«.
Ches vom Di-nst: Dr. Frtedrich Didier.
Verantwortlich für Innenvotitik: Franz Brctz; für Aufzen-
ralitik nnd Wirtfchait: B-rnhard S-cg-'-K-l«-: für Badifche
Rachrichten: i. V Herwann u-b-rle: fllr Lokales: Herbert
Mi-demann: für Beilagen und Unterhaltung: Dr. Friedrich
Didier: für Svort: Hermann Ueicrle: sür Bildaufnahmen:
Bernhard Seeger-Kelbe: sür Anzeiaen: Wilhelm B-sper,
sämtlich in Heidelberg,
Schriftl-itung: Lutherstratze S9,
B-rllner Schristlcitung:
Hans Eräf Reischach. Verlin SW 68. Charlottenstratze Ihtz.
Nachdruck sämtlichsr Originalberichts verboten Svrechstunden
der Schriftleitung: Täglich von 18 bis 17 Uhr Fcrnrus 87«>.
Berlag „Bolksgemelnfchas«" 8, m. b. H., Hanvtftratze 126/128
fUniversitätsvlatzl.
Druck: Druckerei Winter. tzeidelberg
D.-A. XII. 1935: über 25 000
Davon: Bezirksausgabe Odenwald und Bauland 87W
Bezirksausgabe Der Franke .8135
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