8eiis 5
iZAespoIitik
„Voitzsgemeinschaft"
Donnerstag, den 16. Jannar 1938
VdUst 8eü- über psiens stußenpolittb
keine Kegensätze mit knginnd — Scharse Kngrisse gegen kitauen — Warnung an prag
Eisenbeton, 8g 1M to. Stahlkonstruktion, 110M
Tonnen Träger, weitere 28 000 cbm. Beton
zwischen T-Trägern und rund 30 000 cbm Na-
turstein eingcbaut wurden. Außerdem wurden
noch insgesamt 187 000 to. Stahlkonstruktionen
Warschau, 18. Jan. Der polnische Außen-
minrster Josef Beck sprach am Mittwoch im
Sejm-Ausschutz für auswärtige Angelegenheiten
über die Erundlagen der polnischen ausMärtigen
Politik. Er begann seine Darlegungen mit dem
i ta l i e n i s ch - a b es's i n i 's ch e n Konflitt,
den er als wesentlichstes Element zux Charak-
teristik der internationalen Lage bezeichnete.
Der Konflikt selbst liege den polnischen 2nteres-
sen sern, da solche für Polen in Wfrika unmit-
telbar nicht vorhanden sind. Mit Italien unter-
halte Polen die allerbesten Beztehungen, die auf
der lleberlieferung und auf dem Verständnis
sür die beiderseitigen Interessen beruhten.
knglanÄ und plllen
Was England anbelangt, dürfe es in diesem
Konflikt nicht als Partei bezeichnet werden, da
der Streitfall im normalen Rahmen der Völ-
kerbundsorgans behandelt werden. Das Ver-
hältnis Polens zu England sei das allerbeste,
was seinen Ausdruck sowohl in der Täti-gkeit
auf dem Eenfer Boden finde als auch in der
günstigen Entwicklung der wirtschaftlichen Be-
ziehungen zwischen den beiden L-ändern.
Irgendein Gegensatz der wir-klichen Ziele
Englands in Europa mit den lebenswichtigen
Belang-en der polnischen Politik sei unwahr-
scheinlich.
Das Motiv der Afrikapolitik berühre Polen
nicht unmittelbar, das Verhältnis zum Faschis-
mus bleibe ebenfalls ohne Einfluß auf die pol-
nische Stellungnahme, da Polen sein Verhält-
nis zu den einzelnen Staaten nicht nach den
Verfasfungsdoktrinen regele, die eine innere An-
gelegen'heit seien.
Die polnische Politik suche seit Iahren ein-
fache und klare Wege, so wie sie Marschall Pil-
sudfki, der große Baumeister Polens, ausgesteckt
habe. Dies-e Politik bemühe sich 'darum, auf-
bauend und wirklichkeitsgemLß zu s-ein und
praktische Lösungen zu finden. Sie finde ihren
vollst-en Ausdruck in der Negelung der wichtig-
sten Angelegenheiten mit den Nachb-arn in
greifbaren Vereinbarungen.
Das Abkommen mit Deutschland sei von der
Weltmeinung als eines d-er bedeutsamsten inter-
nationalen Ereignisse auf dem Wege der Schaf-
fung eines friedlichen Zusammcnlebens im Nach-
kricgseuropa eingeschätzt roorden. Beim Abschluß
von Abmachungen mit den Nachbarn, führte der
Minister aus, haben wir sorgsam darauf ge-
achtet, unsere früheren aus den Bündnissen mit
Frankreich und Rumänien, -sowie aus dem Völ-
kerbun'dspakte srch er-gebenden Verpflichtungen
nicht anzutasten.
Jmmer häufiger taucht in letzter Zeit die
Frage oon regionalen Organisationen auf. Der
llniversalismus des VNWerbundes hat versa-gt,
wodurch sich das Auftreten des Eedankens re-
gionaler Organisationen erklärt, die vielleicht
an sich auch richtig sind. Wir müssen aber, sagte
der Minister, unsererseits deutlich feststellen, datz
es unsere Sache i-st, zu bestimmen, was wir als
Regi-on polnischer Jnter-essen ansehen, und datz
wir in dieser Hinsicht keine fertigen Rszepte ent-
gegennehmen. Wer unsere Mitarbeit wünscht,
mutz sich mit uns verständigen.
Wllrnung an kvWna und prag
Polen habe nicht viel-e politische Abmachun-
gen unterschrieben, sei aber gewillt, si-e einzu-
halten, und fordere selbstverständlich in dieser
Hinsicht vom Vertragspartner Gegeniseitigkeit.
Der Minister betonte, datz er dem Problem gu-
ter Nachbarschaft als dem realsten Friedens-
faktor besonderes Gewicht beilege. Auf die Be-
ziehungen zu den beiden grotzen Nachbarn im
Osten und Westen so-wie auf den Bundesgenosien
Rum-änien und auf Lettland, mit dem die freund-
schaftlichen Beziehungen sich bis jetzt günstig ent-
wickeln, wolle er nicht zurückkommen.
Die allerjämmerlichste Erschei-
nung stelle Litauen dar, das in seinen
Deziehungen keine nachbarlichen Normen aner-
kenne, wie es unter zivilisierten Völkern üblich
ist.
Der Prozetz um den Mord an Minister Pie-
racki habe ein neues merkwürdiges Licht auf-
blitzen lassen.
Den Prozetzakten zufolge hckbe ein ehemali-
ges Mitglied der litauischen Regierung an der
Finanzierung der terroristischen Vestrebungen
in Polen tätigen Anteil genommen.
Sollte der Minister nach genauer Kenntnis-
nahme aller Einze-lheiten der Angelegenheiten
feststellen, datz es sich hier um eine noch fort-
bestehende Handlungsweife derli-
tauischen Regierung handle, dann mützte
Polen Litauen als ein für d-en Fried-en gefähr-
liches Element betrachten.
Die Ssfentliche Meinung Polens sei ferner
seit längerer Zeit beunruhigt durch die Be-
handlung und Diffamierung der Polen in der
Tschechoslowakei, und die polnische Re-
gierung w-erde immer mit dieser Meinung rech-
nen. Eestützt auf bestehende Verträge, welche
Polen berechtigen, in dieser Sache das Wort zu
ergreifen, habe die polnische Regierun-g mit
Prag einen Eedankenaustansch geführt, in d«m
die Ueberzeugung zum Ausdruck kam, d-atz über
die Atmosphäre zwischen den beiden Ländern in
erster Reihe die Vehandlun-g der Polen in der
Tschechoslowakei entscheiden werd-e. Die diplo-
matischen Kunstgriffe würd-en nicht helfen, nur
der gute Will-e der Prager Regierung werde von
Polen gebührend eingeschätzt werden und zur
Schaffung einer besseren nachbarlichen Atmo-
sp-häre beitragei .
Zum Schlutz erklärte der Minister sich bereit,
die au-sge'worfenen Fragen mit den AuS.schutzmit-
gliedern zu besprechen.
polmsche klntmorl nn Mllllltom
Warschan, 15. Jan. Der konservative „C z a s"
antwortet unt-er Ser Ueberschrift „Der Jrrt-um
Molotows "auf öie letzte Re-de bes bolsch-ewi-
stischen R-egierungschefs mit ber Erklärung,
daß niemand in Europa die Sowjetunion an-
gr-eifen wolle oder Eroberungs-pläne gegen sie
ha'be. Jn Polen stche man auf d-em Boden d-es
Berlin, 18. Jan. Wi-e die Ges-ellqschaft
„Reichsautobahn" soeben in -ein-em vorläufigen
Jahresrückblick mitteilt^ wur-öen im v-ergan-
g-enen Jahr insgesamt 108 km der R-eichsanto-
bahn f-e r t i g g-e st e l l t unö d-em V-erkehr
übergeben. G-ebaut wuvd-e auf Strecken von
insgesamt 187 km Länge. Damit wurden dte
Arbeiten an den Straßen Aöolf Hitl-ers, wie
fsstgeft-ellt werd-en kann, im Geschäfts-jahr 1935
erfolgreich vorwärts getrieben. Auch dte Zahl
der znm Bau freigeg-ebenen Str-ecken
wurde auf runö 3 450 km erhöht.
Ausführliche Entwürfe liegen zurz-eit fttr
folgend-e Strecken vor: Königsberg—Elbing,
B-erliner Ring, Bcrlin—^Stettin, Verlin-
Frankfurt/Oder, Berlin—-Bresla-u — B-euthen,
Berlin—Halle—Nürnb-erg —München — Nei-
chenhall—Landesgrenze, Berlin — Hannover-
Nichtan-griffspaktes, und Polens Haltung
könn-e in Moskau keine Befürchtungen erregen,
obgleich seitens öer Bolschowisten sich eine sehr
unfreundliche Stimmung gegen Polen zetg-e.
Die S o w jetunion sei es, die in Europa
rüste ,als ob ste stch auf einen nahen Krieg
vorbereite. Die Stimmung der Unruh-e schasse
nicht Europa, das d-en Frieden wünsche und
schwer« wirtschaftlich« Sorg-en habe ,sond-ern
öie Sowjetunion durch ihre Rüstungen und
noch mehr -durch die k o m m u n ist i s che Pro-
paganda, -di-e durch alle «rdenklichen Kanäle
nach Europa gelange. Moloto-w schätze die
Haltung Europas durchaus falsch ein: Europa
habe keine An-griffsabstchten gegen Moskau,
aber es sei gezwung-en, sich energisch gegen den
Druck öes kriegerischen Kommunismus zu
schützen. Es s-ei der Jrrtum Molotows, öaß er
in dem zum Selbstschutz Euro-pas notwendigen
Kampf geg-cn öen Kommunismus eine russen-
feindliche Handlung föhen wolle.
— oorliiusiger Zaliresrürhdli» 13Z5
Duisburg — Köln — Frankfurt/Main, Köln-
Aachen, Görlitz—Dresden — Ehemnitz — Gera,
Chemnitz—Plauen—Hof, Bremen—Hamburg-
Lübeck, Hamburg—Göttingen — Kassel—Frank-
furt/Main—Karlsruhe — Stuttgart—München,
Saarbrücken—Mannhetm.
Die Arbeiten der Reichsauto-bahn gaben
auch im vergangenen Jähre zahlr-eichen deut-
schen Volksgenoffen Avbeit un-d Brot. Die
Höchstzahl öer 1935 bet ber R-eichsautobahn
beschäftigten Unternehmerarbeiter wurde im
Jult mit 113189 erreicht.
Auch sonst boten di-e Arbeiten zahlreiche Be-
schäftigungsmöglichkeiten vor allem inöire-kter
Art. Eine besondere Beöeutung kommt dabei
auch dem Brückenbau zu. Jusg-esamt wurdeu
1400 neue Brücken errichtet, bei d-eren Bau
rund 1,26 Mill. cbm. Stampfbeton, 660 000 cbm
vergeben, öie noch des Einbaues in einem Teil
der in Angriff gcnommenen Brücken harren.
Die Kosten, die wie im Borjahce mit
Hilfe eines vou dcr Reichsbank zur Berfü-
gung gestellten Rediskontkredits aufgebracht
wuvden, w-erden für das Jahr 1935 mit etwa
500 Milliouen NM berechnet. Bemerkenswert
ist an dcm Geschäftsbericht noch, daß der An-
teil der V-erwaltungskosten nur etwa steben
Prozent öer Gesamtausgaben beträgt.
Kbsturz emes
Lropslugzeuges m USK
Newyork, 15. Jan. Ei« Paffagierflug»
zeug dex American Air Lines, das sich auf
dem Fluge vo« Ncwark nach Los Angcles be»
sand, stürzte in der Nähe von Goodwiu im
Staate Arkansas ab. 14 Flwggüste, die beide»
Piloten und die Stewardeß fanden de« Tod.
Die Trnmmcr des Flugzeuges liegen in einem
beinahe unzngänglichen Sumpfgcbiet.
Dieser Flugzeugabsturz ist öer größte Un»
glücksfall in -der Geschichte des amerikanischen
Flugverkehrs. Die Farmer, -die sich nach stun-
öenlangem Suchen im Sumpföickicht und Ge-
strüpp bis an die Unfallstelle heranarbeiteten,
berichten, öaß -die Flugzeugtrümmer 100 Me-
ter im Umkreis zerstr-eut liegen; öie Leichen
der 17 Jnsassen seien bis zur Unk-enntlichkett
v-erstümmelt. Di-e Rettungsmannschaften fan-
den an der Unglticksstelle nur noch öen Mo-
tor und einige größ-ere Stücke von der Ka-
bin-e. Man glaubt, daß -der Flugzeugführer die
MaschiM kurz vor dem Aufprall auf öen B-o-
d-cn noch einmal ausrichten konnte. Es mutz
aber zu spät gewesen s-ein, da inzwischen von
öen Gipfeln öer Bäume öie Flügel des Flug-
zeug-es abgerissen worden war-en. Die Spitzen
der Bäum-e waren auf einer Strecke von 300
Meter stark beschädigt. Unter den verunglück-
ten Fluggästen befanöen sich vier Frauen. Da
auch Klcidungsstücke von Kinöern an der Un-
fallstelle g-efunden wurden, glaubt man, öaß
auch Kinder ums Leben gekommen stnö.
3450 bm Keichsautobalinbau fteigegeben
1W kiillMler m Ketrieb genllmmen
VeuWer V-Zug mit 175 Stundenttlometern
Munder der lechnit — kin neuer UuWfschnell;ug der Keichsbnbn
(Drahtbericht unser-er V-erliner Schriftleitungi.
Berlin, 15. Jan. Schon sett langer Zeitstnd
öie B-estrebungen öer R-eichsbahn öarauf ge-
rtcht-et, n-eu« Fa'hrzeu-ge mit immer größ-eren
Geschwindigkeiten zu erhalten. Der erste große
Erfolg war öie Jnöienststellung ö-erS ch ne l l-
triebwagen, üie mit etn-er Geschwinöigkett
von 160 Stökm. bereits auf ein-er R-eihe von
wichtigen Schi-enenvexLinöungen eingesetzt wur-
den. Da bei öiesen „Schi-enenzepps" eine er-
hebliche Raumbeschränkung nicht v-erhindert
wevö-en konnte, versucht-e man, -ei,nen Dampf-
schnellzug zu konstruieren, -öer etwa die-
selben Geschwiuöigkettsl-eistungen erzielen
sollte. Jm Frühjahr 1935 konnten mit einer
-derarttgen Lo-komotive schon öie ersten Probe-
fahrten öurchgeführt w-evden. Der neue D-Zug,
öer aus Wag-en der Regelbauart b-estand, let-
stete auch tatsächlich 160 Stdkm. bei «inem Ge-
wicht von 250 Tonnen.
Aber öiese Lösung konnte letz-en Endes nicht
befrieöigen, öa öies-er allzu schwer-e Zug evhe'b-
liche Betriebskost-en verursachte. Nach neu-en
Pt..iwn wuröe daher vou d-sr Lokomotivfab '
Heuschel L Sohn und d-er Wagenbauanstalt
Wegmann L Co. -ein neu-er Dampszug entwor-
fen. Für öi-e Maschin-e waren als Vorbeötn-
gungen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von
160 Stdkm. gesovdert wovden. Außerö-em sollt-e
öte Lokomotive 800 km. ohne Waflernehmen
uud 600 km. ohne Kohlenlaöen zurücklegen
können. Der Zug selbst mußte aus 4 Wagen
bestehen mit Abteil-en 2. unö 8. Klaffe, Speise-
raum, G-cpäckabteil unö Postraum.
Dies« B-eöingungen wuvden restlos ersüstt.
Der Wagenzug, öer jetzt herausgebrachtwurd«,
hat lediglich ein Ge-wicht von 125 Tonnen. Die
sogenannte 2 C 2 Schnellfahr-Teuderlokomo-
tive öer Vaureihe 61 entwickelt sogar eine
Höchstgeschwinöigkeitvon175 Stdkm,
wobei die fahrplanmäßige Höchstgeschwindig-
keit von 160 Stdkm. in etwa 6 Minut-en er-
r-eicht wirö. Dieses Schienenungetüm ist 18,5
Meter lang uuö hat «in L-eerg-ewicht von rund
100 Tonu-cn. 17 Kubikmeter Wasser und 5 Ton-
nen Kohle können auf die Reise mitgenommen
w-erö-en. Ein stromlin-enförmig-er Blechmantel
umhüllt die Maschine bis über die Ach'sen herab.
Da-bei wuröe eine äußere Linie gefunöen, öie
in beiden Fahrtrichtungen — öie Lokomotive
braucht demnach an öen Enöstationen nicht um-
gedreht zu w-eröen — -ie gleichen Geschwtn-
öigkeiten ermüglicht. Sämtliche zur Veöienung
d-er Lokomotive notwendigen Apparate und
Schaltvorrichtung-en sinö daher sowohl an der
Voröerwanö wie an öer Rückwanö ö-es Füh-
r-erstanöes ang-ebracht, um dem Führer die
Blickrichtung freizustellen.
Lch-rl Bildsrdienst
Vom abessinischen Kriegsschanplatz.
Marschall Badoglio, öer italienlsche Oberko mmanöierende, infpiziert seine Truppen an
L-er Tig refront.
Ein besonders schwieriges Problem war
unter öen zahlreichen techntschen Einzelheiten
öie eine besonöere Konstrnktion erforöerten,
die Einrichtung öer Bremsen, öa es un-
beöingt erreicht werden mußte, daß öer D
Zug trotz seiner hohen Geschwtndigkeit «
verfügbare Bremsstrecke von 00
Metern nicht überschreitet. Eine serTt-
tätige Luftidruckbrcmse erfaßt all-e Räöer öurch
zweiteilige Bremsklötze, wobei etn Fliehkraft«
regler ihren Druck der Geschwindigkeit an-
patzt. Die übliche Wurfhebel-Hand-
bremse fehlt selbstverstäuölich nicht. Zwei
Turbogeneratoren mit je 10 Ki'lowatt liefern
den fttr die Beleuchtung notwendigen elektri-
schen Strom. Jnöuktive Zugbeeinfluffung
verhindert, ö-aß der Zug ein Haltesignal über-
fä-hrt, das bei öie'ser hohen Geschwinöigkeit
unö bei schlechter Sicht öem Zugführer ent-
gehen könnte.
Auch die Wagen sinö selbstverstänölich tn
Stromlinienform entwickelt woröen. Blech-
schürzen decken dabei öie Untergestelle ab.
Der SHlußwagen ist abgerunöet unö setn
Dach entsprechenö herabgezogen. Jn den dret
Wagen sind 48 Sitzplätze 2. Klaffe unö 144
Sitzplätze 8. Klasse untergebracht. Der vierte
Wagen enthält einen Speiseranm mit 23 Sttz-
plätzen, eine Küche, das Gepttckabteil unö den
Postraum. Die Abteile 2. Klaffe stnö 2,8 Me-
ter, dicjenigen dcr 3. Klasse 1,7 Meter brett
und mit Schiebetüren vcrsehen. Die Wänbe
wurden mit Mah-agoni- bzw. Eichenholz four-
niert, öie Wanöteile nnö Sitzpolster mit blau-
gemustertem Plüsch Sespannt. Auch die Ab-
tcile 3. Klalle haben eine, wenn auch ein-
fachere Polsterung erbalten. Die Abtetlfen-
ster können önrch Knrbeln bedient weröen.
Grobe Klapptische dienen der Beguemlichkeit
der Reisenden.
Anch die Hei.zung und Lüftung der
Wagen ist wesentlich verbeffert woröen. Der
Schlußwagen enthält außerdem einen erhöb-
ten Aussichtsraum mit vier Stü'hlen, von
dem aus eine begueme Aussicht auf die zu-
rückliegenöe F-ahrstrecke ermöglicht wird. Der
Zugang zu den WWagcn geschieht über zwei
Fußtritte, von denen der untcre hochgeklavnt
werden kann. S-eine Bcdienung geschieht
dnrch eine vom Lokomotivfübrer oöer Zng-
fübrer beöiente olektrische Steuernng. Der
obere Tritt liegt innerhgrb des Waa->ns nnö
wivd dnrch bie Schiebetüren verdeckt Drch
un-d Schürze der Wagen sind hellgrru, die
Seitenwändc violett gestrichen. Nnr die
Wände zwiichen den Fenstern kaven einen
elfenveinfarbigen Anstrich erbalten. Höchste
Bequemlichkeit und größte Geschwindigkeit
stnd giso bei öiesem neuen D-Zug ta vor-
bilö^icher Weise mit einanöer verbnnöen
worden
iZAespoIitik
„Voitzsgemeinschaft"
Donnerstag, den 16. Jannar 1938
VdUst 8eü- über psiens stußenpolittb
keine Kegensätze mit knginnd — Scharse Kngrisse gegen kitauen — Warnung an prag
Eisenbeton, 8g 1M to. Stahlkonstruktion, 110M
Tonnen Träger, weitere 28 000 cbm. Beton
zwischen T-Trägern und rund 30 000 cbm Na-
turstein eingcbaut wurden. Außerdem wurden
noch insgesamt 187 000 to. Stahlkonstruktionen
Warschau, 18. Jan. Der polnische Außen-
minrster Josef Beck sprach am Mittwoch im
Sejm-Ausschutz für auswärtige Angelegenheiten
über die Erundlagen der polnischen ausMärtigen
Politik. Er begann seine Darlegungen mit dem
i ta l i e n i s ch - a b es's i n i 's ch e n Konflitt,
den er als wesentlichstes Element zux Charak-
teristik der internationalen Lage bezeichnete.
Der Konflikt selbst liege den polnischen 2nteres-
sen sern, da solche für Polen in Wfrika unmit-
telbar nicht vorhanden sind. Mit Italien unter-
halte Polen die allerbesten Beztehungen, die auf
der lleberlieferung und auf dem Verständnis
sür die beiderseitigen Interessen beruhten.
knglanÄ und plllen
Was England anbelangt, dürfe es in diesem
Konflikt nicht als Partei bezeichnet werden, da
der Streitfall im normalen Rahmen der Völ-
kerbundsorgans behandelt werden. Das Ver-
hältnis Polens zu England sei das allerbeste,
was seinen Ausdruck sowohl in der Täti-gkeit
auf dem Eenfer Boden finde als auch in der
günstigen Entwicklung der wirtschaftlichen Be-
ziehungen zwischen den beiden L-ändern.
Irgendein Gegensatz der wir-klichen Ziele
Englands in Europa mit den lebenswichtigen
Belang-en der polnischen Politik sei unwahr-
scheinlich.
Das Motiv der Afrikapolitik berühre Polen
nicht unmittelbar, das Verhältnis zum Faschis-
mus bleibe ebenfalls ohne Einfluß auf die pol-
nische Stellungnahme, da Polen sein Verhält-
nis zu den einzelnen Staaten nicht nach den
Verfasfungsdoktrinen regele, die eine innere An-
gelegen'heit seien.
Die polnische Politik suche seit Iahren ein-
fache und klare Wege, so wie sie Marschall Pil-
sudfki, der große Baumeister Polens, ausgesteckt
habe. Dies-e Politik bemühe sich 'darum, auf-
bauend und wirklichkeitsgemLß zu s-ein und
praktische Lösungen zu finden. Sie finde ihren
vollst-en Ausdruck in der Negelung der wichtig-
sten Angelegenheiten mit den Nachb-arn in
greifbaren Vereinbarungen.
Das Abkommen mit Deutschland sei von der
Weltmeinung als eines d-er bedeutsamsten inter-
nationalen Ereignisse auf dem Wege der Schaf-
fung eines friedlichen Zusammcnlebens im Nach-
kricgseuropa eingeschätzt roorden. Beim Abschluß
von Abmachungen mit den Nachbarn, führte der
Minister aus, haben wir sorgsam darauf ge-
achtet, unsere früheren aus den Bündnissen mit
Frankreich und Rumänien, -sowie aus dem Völ-
kerbun'dspakte srch er-gebenden Verpflichtungen
nicht anzutasten.
Jmmer häufiger taucht in letzter Zeit die
Frage oon regionalen Organisationen auf. Der
llniversalismus des VNWerbundes hat versa-gt,
wodurch sich das Auftreten des Eedankens re-
gionaler Organisationen erklärt, die vielleicht
an sich auch richtig sind. Wir müssen aber, sagte
der Minister, unsererseits deutlich feststellen, datz
es unsere Sache i-st, zu bestimmen, was wir als
Regi-on polnischer Jnter-essen ansehen, und datz
wir in dieser Hinsicht keine fertigen Rszepte ent-
gegennehmen. Wer unsere Mitarbeit wünscht,
mutz sich mit uns verständigen.
Wllrnung an kvWna und prag
Polen habe nicht viel-e politische Abmachun-
gen unterschrieben, sei aber gewillt, si-e einzu-
halten, und fordere selbstverständlich in dieser
Hinsicht vom Vertragspartner Gegeniseitigkeit.
Der Minister betonte, datz er dem Problem gu-
ter Nachbarschaft als dem realsten Friedens-
faktor besonderes Gewicht beilege. Auf die Be-
ziehungen zu den beiden grotzen Nachbarn im
Osten und Westen so-wie auf den Bundesgenosien
Rum-änien und auf Lettland, mit dem die freund-
schaftlichen Beziehungen sich bis jetzt günstig ent-
wickeln, wolle er nicht zurückkommen.
Die allerjämmerlichste Erschei-
nung stelle Litauen dar, das in seinen
Deziehungen keine nachbarlichen Normen aner-
kenne, wie es unter zivilisierten Völkern üblich
ist.
Der Prozetz um den Mord an Minister Pie-
racki habe ein neues merkwürdiges Licht auf-
blitzen lassen.
Den Prozetzakten zufolge hckbe ein ehemali-
ges Mitglied der litauischen Regierung an der
Finanzierung der terroristischen Vestrebungen
in Polen tätigen Anteil genommen.
Sollte der Minister nach genauer Kenntnis-
nahme aller Einze-lheiten der Angelegenheiten
feststellen, datz es sich hier um eine noch fort-
bestehende Handlungsweife derli-
tauischen Regierung handle, dann mützte
Polen Litauen als ein für d-en Fried-en gefähr-
liches Element betrachten.
Die Ssfentliche Meinung Polens sei ferner
seit längerer Zeit beunruhigt durch die Be-
handlung und Diffamierung der Polen in der
Tschechoslowakei, und die polnische Re-
gierung w-erde immer mit dieser Meinung rech-
nen. Eestützt auf bestehende Verträge, welche
Polen berechtigen, in dieser Sache das Wort zu
ergreifen, habe die polnische Regierun-g mit
Prag einen Eedankenaustansch geführt, in d«m
die Ueberzeugung zum Ausdruck kam, d-atz über
die Atmosphäre zwischen den beiden Ländern in
erster Reihe die Vehandlun-g der Polen in der
Tschechoslowakei entscheiden werd-e. Die diplo-
matischen Kunstgriffe würd-en nicht helfen, nur
der gute Will-e der Prager Regierung werde von
Polen gebührend eingeschätzt werden und zur
Schaffung einer besseren nachbarlichen Atmo-
sp-häre beitragei .
Zum Schlutz erklärte der Minister sich bereit,
die au-sge'worfenen Fragen mit den AuS.schutzmit-
gliedern zu besprechen.
polmsche klntmorl nn Mllllltom
Warschan, 15. Jan. Der konservative „C z a s"
antwortet unt-er Ser Ueberschrift „Der Jrrt-um
Molotows "auf öie letzte Re-de bes bolsch-ewi-
stischen R-egierungschefs mit ber Erklärung,
daß niemand in Europa die Sowjetunion an-
gr-eifen wolle oder Eroberungs-pläne gegen sie
ha'be. Jn Polen stche man auf d-em Boden d-es
Berlin, 18. Jan. Wi-e die Ges-ellqschaft
„Reichsautobahn" soeben in -ein-em vorläufigen
Jahresrückblick mitteilt^ wur-öen im v-ergan-
g-enen Jahr insgesamt 108 km der R-eichsanto-
bahn f-e r t i g g-e st e l l t unö d-em V-erkehr
übergeben. G-ebaut wuvd-e auf Strecken von
insgesamt 187 km Länge. Damit wurden dte
Arbeiten an den Straßen Aöolf Hitl-ers, wie
fsstgeft-ellt werd-en kann, im Geschäfts-jahr 1935
erfolgreich vorwärts getrieben. Auch dte Zahl
der znm Bau freigeg-ebenen Str-ecken
wurde auf runö 3 450 km erhöht.
Ausführliche Entwürfe liegen zurz-eit fttr
folgend-e Strecken vor: Königsberg—Elbing,
B-erliner Ring, Bcrlin—^Stettin, Verlin-
Frankfurt/Oder, Berlin—-Bresla-u — B-euthen,
Berlin—Halle—Nürnb-erg —München — Nei-
chenhall—Landesgrenze, Berlin — Hannover-
Nichtan-griffspaktes, und Polens Haltung
könn-e in Moskau keine Befürchtungen erregen,
obgleich seitens öer Bolschowisten sich eine sehr
unfreundliche Stimmung gegen Polen zetg-e.
Die S o w jetunion sei es, die in Europa
rüste ,als ob ste stch auf einen nahen Krieg
vorbereite. Die Stimmung der Unruh-e schasse
nicht Europa, das d-en Frieden wünsche und
schwer« wirtschaftlich« Sorg-en habe ,sond-ern
öie Sowjetunion durch ihre Rüstungen und
noch mehr -durch die k o m m u n ist i s che Pro-
paganda, -di-e durch alle «rdenklichen Kanäle
nach Europa gelange. Moloto-w schätze die
Haltung Europas durchaus falsch ein: Europa
habe keine An-griffsabstchten gegen Moskau,
aber es sei gezwung-en, sich energisch gegen den
Druck öes kriegerischen Kommunismus zu
schützen. Es s-ei der Jrrtum Molotows, öaß er
in dem zum Selbstschutz Euro-pas notwendigen
Kampf geg-cn öen Kommunismus eine russen-
feindliche Handlung föhen wolle.
— oorliiusiger Zaliresrürhdli» 13Z5
Duisburg — Köln — Frankfurt/Main, Köln-
Aachen, Görlitz—Dresden — Ehemnitz — Gera,
Chemnitz—Plauen—Hof, Bremen—Hamburg-
Lübeck, Hamburg—Göttingen — Kassel—Frank-
furt/Main—Karlsruhe — Stuttgart—München,
Saarbrücken—Mannhetm.
Die Arbeiten der Reichsauto-bahn gaben
auch im vergangenen Jähre zahlr-eichen deut-
schen Volksgenoffen Avbeit un-d Brot. Die
Höchstzahl öer 1935 bet ber R-eichsautobahn
beschäftigten Unternehmerarbeiter wurde im
Jult mit 113189 erreicht.
Auch sonst boten di-e Arbeiten zahlreiche Be-
schäftigungsmöglichkeiten vor allem inöire-kter
Art. Eine besondere Beöeutung kommt dabei
auch dem Brückenbau zu. Jusg-esamt wurdeu
1400 neue Brücken errichtet, bei d-eren Bau
rund 1,26 Mill. cbm. Stampfbeton, 660 000 cbm
vergeben, öie noch des Einbaues in einem Teil
der in Angriff gcnommenen Brücken harren.
Die Kosten, die wie im Borjahce mit
Hilfe eines vou dcr Reichsbank zur Berfü-
gung gestellten Rediskontkredits aufgebracht
wuvden, w-erden für das Jahr 1935 mit etwa
500 Milliouen NM berechnet. Bemerkenswert
ist an dcm Geschäftsbericht noch, daß der An-
teil der V-erwaltungskosten nur etwa steben
Prozent öer Gesamtausgaben beträgt.
Kbsturz emes
Lropslugzeuges m USK
Newyork, 15. Jan. Ei« Paffagierflug»
zeug dex American Air Lines, das sich auf
dem Fluge vo« Ncwark nach Los Angcles be»
sand, stürzte in der Nähe von Goodwiu im
Staate Arkansas ab. 14 Flwggüste, die beide»
Piloten und die Stewardeß fanden de« Tod.
Die Trnmmcr des Flugzeuges liegen in einem
beinahe unzngänglichen Sumpfgcbiet.
Dieser Flugzeugabsturz ist öer größte Un»
glücksfall in -der Geschichte des amerikanischen
Flugverkehrs. Die Farmer, -die sich nach stun-
öenlangem Suchen im Sumpföickicht und Ge-
strüpp bis an die Unfallstelle heranarbeiteten,
berichten, öaß -die Flugzeugtrümmer 100 Me-
ter im Umkreis zerstr-eut liegen; öie Leichen
der 17 Jnsassen seien bis zur Unk-enntlichkett
v-erstümmelt. Di-e Rettungsmannschaften fan-
den an der Unglticksstelle nur noch öen Mo-
tor und einige größ-ere Stücke von der Ka-
bin-e. Man glaubt, daß -der Flugzeugführer die
MaschiM kurz vor dem Aufprall auf öen B-o-
d-cn noch einmal ausrichten konnte. Es mutz
aber zu spät gewesen s-ein, da inzwischen von
öen Gipfeln öer Bäume öie Flügel des Flug-
zeug-es abgerissen worden war-en. Die Spitzen
der Bäum-e waren auf einer Strecke von 300
Meter stark beschädigt. Unter den verunglück-
ten Fluggästen befanöen sich vier Frauen. Da
auch Klcidungsstücke von Kinöern an der Un-
fallstelle g-efunden wurden, glaubt man, öaß
auch Kinder ums Leben gekommen stnö.
3450 bm Keichsautobalinbau fteigegeben
1W kiillMler m Ketrieb genllmmen
VeuWer V-Zug mit 175 Stundenttlometern
Munder der lechnit — kin neuer UuWfschnell;ug der Keichsbnbn
(Drahtbericht unser-er V-erliner Schriftleitungi.
Berlin, 15. Jan. Schon sett langer Zeitstnd
öie B-estrebungen öer R-eichsbahn öarauf ge-
rtcht-et, n-eu« Fa'hrzeu-ge mit immer größ-eren
Geschwindigkeiten zu erhalten. Der erste große
Erfolg war öie Jnöienststellung ö-erS ch ne l l-
triebwagen, üie mit etn-er Geschwinöigkett
von 160 Stökm. bereits auf ein-er R-eihe von
wichtigen Schi-enenvexLinöungen eingesetzt wur-
den. Da bei öiesen „Schi-enenzepps" eine er-
hebliche Raumbeschränkung nicht v-erhindert
wevö-en konnte, versucht-e man, -ei,nen Dampf-
schnellzug zu konstruieren, -öer etwa die-
selben Geschwiuöigkettsl-eistungen erzielen
sollte. Jm Frühjahr 1935 konnten mit einer
-derarttgen Lo-komotive schon öie ersten Probe-
fahrten öurchgeführt w-evden. Der neue D-Zug,
öer aus Wag-en der Regelbauart b-estand, let-
stete auch tatsächlich 160 Stdkm. bei «inem Ge-
wicht von 250 Tonnen.
Aber öiese Lösung konnte letz-en Endes nicht
befrieöigen, öa öies-er allzu schwer-e Zug evhe'b-
liche Betriebskost-en verursachte. Nach neu-en
Pt..iwn wuröe daher vou d-sr Lokomotivfab '
Heuschel L Sohn und d-er Wagenbauanstalt
Wegmann L Co. -ein neu-er Dampszug entwor-
fen. Für öi-e Maschin-e waren als Vorbeötn-
gungen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von
160 Stdkm. gesovdert wovden. Außerö-em sollt-e
öte Lokomotive 800 km. ohne Waflernehmen
uud 600 km. ohne Kohlenlaöen zurücklegen
können. Der Zug selbst mußte aus 4 Wagen
bestehen mit Abteil-en 2. unö 8. Klaffe, Speise-
raum, G-cpäckabteil unö Postraum.
Dies« B-eöingungen wuvden restlos ersüstt.
Der Wagenzug, öer jetzt herausgebrachtwurd«,
hat lediglich ein Ge-wicht von 125 Tonnen. Die
sogenannte 2 C 2 Schnellfahr-Teuderlokomo-
tive öer Vaureihe 61 entwickelt sogar eine
Höchstgeschwinöigkeitvon175 Stdkm,
wobei die fahrplanmäßige Höchstgeschwindig-
keit von 160 Stdkm. in etwa 6 Minut-en er-
r-eicht wirö. Dieses Schienenungetüm ist 18,5
Meter lang uuö hat «in L-eerg-ewicht von rund
100 Tonu-cn. 17 Kubikmeter Wasser und 5 Ton-
nen Kohle können auf die Reise mitgenommen
w-erö-en. Ein stromlin-enförmig-er Blechmantel
umhüllt die Maschine bis über die Ach'sen herab.
Da-bei wuröe eine äußere Linie gefunöen, öie
in beiden Fahrtrichtungen — öie Lokomotive
braucht demnach an öen Enöstationen nicht um-
gedreht zu w-eröen — -ie gleichen Geschwtn-
öigkeiten ermüglicht. Sämtliche zur Veöienung
d-er Lokomotive notwendigen Apparate und
Schaltvorrichtung-en sinö daher sowohl an der
Voröerwanö wie an öer Rückwanö ö-es Füh-
r-erstanöes ang-ebracht, um dem Führer die
Blickrichtung freizustellen.
Lch-rl Bildsrdienst
Vom abessinischen Kriegsschanplatz.
Marschall Badoglio, öer italienlsche Oberko mmanöierende, infpiziert seine Truppen an
L-er Tig refront.
Ein besonders schwieriges Problem war
unter öen zahlreichen techntschen Einzelheiten
öie eine besonöere Konstrnktion erforöerten,
die Einrichtung öer Bremsen, öa es un-
beöingt erreicht werden mußte, daß öer D
Zug trotz seiner hohen Geschwtndigkeit «
verfügbare Bremsstrecke von 00
Metern nicht überschreitet. Eine serTt-
tätige Luftidruckbrcmse erfaßt all-e Räöer öurch
zweiteilige Bremsklötze, wobei etn Fliehkraft«
regler ihren Druck der Geschwindigkeit an-
patzt. Die übliche Wurfhebel-Hand-
bremse fehlt selbstverstäuölich nicht. Zwei
Turbogeneratoren mit je 10 Ki'lowatt liefern
den fttr die Beleuchtung notwendigen elektri-
schen Strom. Jnöuktive Zugbeeinfluffung
verhindert, ö-aß der Zug ein Haltesignal über-
fä-hrt, das bei öie'ser hohen Geschwinöigkeit
unö bei schlechter Sicht öem Zugführer ent-
gehen könnte.
Auch die Wagen sinö selbstverstänölich tn
Stromlinienform entwickelt woröen. Blech-
schürzen decken dabei öie Untergestelle ab.
Der SHlußwagen ist abgerunöet unö setn
Dach entsprechenö herabgezogen. Jn den dret
Wagen sind 48 Sitzplätze 2. Klaffe unö 144
Sitzplätze 8. Klasse untergebracht. Der vierte
Wagen enthält einen Speiseranm mit 23 Sttz-
plätzen, eine Küche, das Gepttckabteil unö den
Postraum. Die Abteile 2. Klaffe stnö 2,8 Me-
ter, dicjenigen dcr 3. Klasse 1,7 Meter brett
und mit Schiebetüren vcrsehen. Die Wänbe
wurden mit Mah-agoni- bzw. Eichenholz four-
niert, öie Wanöteile nnö Sitzpolster mit blau-
gemustertem Plüsch Sespannt. Auch die Ab-
tcile 3. Klalle haben eine, wenn auch ein-
fachere Polsterung erbalten. Die Abtetlfen-
ster können önrch Knrbeln bedient weröen.
Grobe Klapptische dienen der Beguemlichkeit
der Reisenden.
Anch die Hei.zung und Lüftung der
Wagen ist wesentlich verbeffert woröen. Der
Schlußwagen enthält außerdem einen erhöb-
ten Aussichtsraum mit vier Stü'hlen, von
dem aus eine begueme Aussicht auf die zu-
rückliegenöe F-ahrstrecke ermöglicht wird. Der
Zugang zu den WWagcn geschieht über zwei
Fußtritte, von denen der untcre hochgeklavnt
werden kann. S-eine Bcdienung geschieht
dnrch eine vom Lokomotivfübrer oöer Zng-
fübrer beöiente olektrische Steuernng. Der
obere Tritt liegt innerhgrb des Waa->ns nnö
wivd dnrch bie Schiebetüren verdeckt Drch
un-d Schürze der Wagen sind hellgrru, die
Seitenwändc violett gestrichen. Nnr die
Wände zwiichen den Fenstern kaven einen
elfenveinfarbigen Anstrich erbalten. Höchste
Bequemlichkeit und größte Geschwindigkeit
stnd giso bei öiesem neuen D-Zug ta vor-
bilö^icher Weise mit einanöer verbnnöen
worden