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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#0247

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8eiis 21

Oas äeutscke >1ä6el

„VolLsgemeinschllst^
»«» II. I»n»»» 1IH

I«s hmMWW Mr
Was soll, loas M mser Mdel loerdea? — Bo» Erida Meazel

Berasaag

Wenn im letzten Gchuljahr der heranwach-
senben Tochter jener Tag immer näher rückt,
öa sich endcsültia die Schulpforte hinler ihr
schließt, um auch sie in die Schar der beruss-
und erwerbstätigen Erwachsenen einzugliedern,
dann ist diese ganze Zeit recht sorgenvoll für
ihre Eltern. Jst doch d i e Frage von größter
Bedeuiung für sie: was soll, was will
unserMLdel werden?Jn seinen eige-
nm Wünschen zumeist noch schwankend, bald

haltnnge« durch das deutsche Frauen-
werk und die Reichsjugendführung
erfolgt, die in allen Arten Arbeitsausschüsse
bilden, die Hand in Hand mit der Berufs-
beratungsstelle, dem Arbeitsamt u. 8. m. ar-
beiten und auch nach Unterbringung des jun-
gen Mädchens in seinen neuen Wirkungskreis
es weiterhin betreut. Seine Aufnahme erfolgt
schlicht um schlicht und die nötigen
K--ankenkassenbeträge entrichtet die Hausfrau


überbürdung ihrer Tochter vorgeBeugt. Zudem
steht dieser, wie auch der betr. Hausfrau, bet
entstehenden Schwierigkeiten und Unstimmig-
keiten stets öie Berufsberatung helfend und
stützend zur Seite, bei der auch die Anmeldung
öer jungen Bewerberin erfolgen mnß.
Fst ötese dann in öiesem Unterweisungs-
jahr, das aber keineswegs mit einer haus-
wirtschaftlichen Lehre verwechselt wer-
den darf, in den Pflichtenkreis einer deutschen
Hausfrau und Mutter eingeführt worden, so
«rhält sie «in Zeugnis, das besonder« Angaben
über die Erfolge der wirtschaftlichen Ünter-
weisung durch öie Hausfrau enthält. Selbst-
redend können nur körperliche und seelisch
gesunde Mädchen Aufnahms finden und müssen
gegebenenfalls ein ärztliches Zeugnis darüber
beibringen, wie auch die Berufsberatung mit
den Eltern oder gesetzlichen Vertretern der
Jugenblichen, die nötigen Vereinbarungen
zwifchen dieser und öer in Frage kommenden
Hausfrau trifft.

Wir wurden schon zu großer Psltcht,
längst, «h wir waren, berufen,
daß Deutschland wieder steigt ins Licht,
baut unser Sein öie Stufen.
Wtr wachsen auf in harter Zucht,
uns btndet gleiches Streben,
wir sind der Keim, du bist die Frucht,
und du, Deutschlanö, wtrst leben!
Wolfram Brackmater.

.WerWben" -es BLM
Jn allen Untergauen des Obergaues 18
Hesien-Nassau wird in diesem Monat mit der
Einrichtung von Werkstuben begonnen. Mitte
Februar soll in jedem Untergau eine taöel-
los« Werkstube für BdM- unö Jungmädel
vorhanden sein. Zu der Einrichtung jeder
Stube gehören ein Werkschrank mit jeglichem
Handwerkszeug, ein großer Arbeitstisch, «in
Laubsägetisch sowie eine Nähmaschine unö ein
Webrahmen.

Mr samel« fkr das WmierhilfsmerS
.Immer raus Lte Silberltülker!

Moto-ArSiv ..VolksoemeinIKast"
diesem, bald jenem Einflutz zugänglich, kommt
das junge noch unreife Ding ebensowenig, wie
seine besorgten Eltern zur Ruhe und der heute
gesaßte Entschluß wird sehr oft morgen schon
wieder verworfen, wenn sich ihm irgenö eine
andere, aussichtsreicher erscheinende Berufs-
ausbildung bietet.
Diesem Hangen und Bangen aller Beteilig-
ten, machen nun die vom Reichs - Jngend -
Preffedienst veröffcntlichten gültigen Richt-
linien für das „H a u s w i r t s ch a f t l i ch e
Jahr" ein Ende. Heißt es doch in diefen
wörtlich: „Allen weiblichen Jugendlichen muß
grundsätzltch Gelegenheit zur Unterbringung
in «in Hauswirtschaftliches Jahr im Familien-
haushalt gegeben werden. Jn erster Linie
sollen babei auch Mädchen berücksichtigt werden,
die aus ktnderreichen und bedürfti-
gen Fanrilien stammen". Wohlgemerkt: die
Schulentlassenen, wie ihre Eltern, haben bei
deren Aufnahme in eine Familie, der Obhut
und mütterlichen Anleitung der selbst mit-
arbeitenden Hausfrau unterstellt, ein ganzes
langes Jahr Zeit, sich darüber schlüssig zu
werden, welcher Beruf sich dann sür diese be-
sonderS eignet. Da vornehmlich Familien mit
Kindern zu threr Aufnahme in Frage kommen
und die Jugendliche zumeist in di« Wohn-
g«meinschaft aufgenommen wird, «rgeben sich
tn diesem engeren Mit- und Füretnanderleben
und Gchafsen, ungeahnte Möglichkeiten zur
Entwicklung vorhandener aber vielsach nicht
einmal geahnter Fähigkeiten öes jungen
Menschenkindes, öie dann später die Qual der

für ihren Schützling. Jn dessen Fretzeit: zwei
Sonntage im Monat und mindestens einem
Abend in der Woche, nimmt sich der B.T.M.
getreulich seiner an und btetet ihm Gelegen-
h«it, in Gemeinschast Glsichgesinnter an Wan-
derungen und den sv abwechslungsreichen
Heimabenden bes Bundes teilzunehmen. Da
die neue Hausgenossin nur zusätzlich auf-
genommen werden soll, also keineswegs eine
etwa vorhandene oder notwendige Hausgehil-
fin verdrängen oder ersetzen soll, so ist auch
einer seitens der Eltern gefürchteten Arbeits-

Treffpunkt Theaterstraßel Heute wird für
die Winterhilfe gesammelt. Zu acht ziehen
wir los auf die NSV-Stelle. Wir wollen
heute die größten Einnahmen haben. Der
Amtswalter aus der NSV schaut uns zwar
mißtrauisch an, er glaubt nicht an unseren
Erfolg. „Singen wollt Jhr?" sagt er erstaunt,
als wir ihm unseren Plan erzählten. „Jhr
bekommt sicher nicht soviel wie das Jungvolk
mit seinem Lautsprecherwagen." Ja, wir wol-
len singen, wix wollen Kaffees, Wirtschaften,
Hotels und Restaurants abklopfen nnd singen.
Der Amtswalter gtbt uns kopfschüttelnd zwei
Büchsen unb wir ziehen siegesgewiß los. Zu-
erst versuchen wir unser Glück im „Cafasö",'
aber «s sind noch zu wenig Gäste da. Wir
versprechen, später noch einmal vorbei zu kom-
men und gehen weiter in den „Darmstä-dter
Hof". Wir singen ein Volkslied, Hilde beglei-
tet uns auf der Klampfe, gehcn mit der
Büchse herum, während wir ein weiteres
Lied singen. Mit einem frohen „Heil Hitler!"
ziehen wir dann wieder weiter.
Wir gehen jetzt burch öie Hauptstraße
und klopsen ein Kaffe« nach dem andern ab.
Oft sagt der Besitzer, «s seien eben gerabe

SchisM — M »h»k AG!
Von Ehristei Erank Weltmeitterrn tm Alalom- urL Ahkaljrtslauf


Aoto-Archiv: „VoUsgemeinIchast-.
Wahl eines Lebensberufes wesentlich ver-
ringern, wenn nicht ganz ausschalten.
Zur Beruhigung überängstlicher Mtttter
sei noch betont, daß die Wahl geeigneter Hans-

Die bekannte Weltmeisterin im Slalom-
und Abfahrtslauf, Christel Cranz, öie
gleichzeitig Freiburger BdM - Mädel ist,
schreibt uns:
Es ist das Schöne beim Schisport, daß
man so wenig technische Hilfsmittel braucht.
Schi und Stöcke — alles andere stellt die
Natur: den Schnee, das Gelände, das Wetter.
Mün ist ganz stark mit dem Land und seinen
Gegebenheiten vcrbunden: vielleicht kann man
sich darum auf das Schifahren freuen wie auf
keinen anderen Sport.
Wer Schi fährt, bekommt von selbst einen
Blick für's Gelände und lernt, mit offenen
Augen durch die Welt zu gehen. Die Tannen
steh-en im Winterwald wie vermummte Ge-
stalten. Ab und zu fliegt ein Vogel auf.
Dann stäubt der Schnee von Väumen oder
ein Reh äugt unversehens aus dem Dickicht.
Wir gleiten auf unseren Brettern letse un-ö
sacht durch all öie Herrlichkeit.
Aber nicht nur den schönen heimatlichsn
Winterwald lernen wir aus den Brettern
kenn-en. es ist auch das Feinste, was man sich
Senken kann, bei jedem Wind und
Wetter draußen zu sein und durch die
weiße Welt zu fahren. Da kommt der Körper
in B-ewegung, der in der Stadt so schlapv
un-d müde geworden ist. Jeder einzelne
Muskel wird angestrengt, man kann sich
richtig ausarbeiten und wird es doch nie leid.
Abends kommt man dann mit einem Bären-
hunger und rechtschaffen abgespannt heim
oder auf di« Hütte und schläft wi-e ein
Murmeltier.
Der Schilaus weckt Eigenschaften in uns,
öie wir nur zu gut im Leben gebrauchen
können. Man braucht schon «ine gute Portion
Mut, um sich zum «rstenmal einen Hanz
„hinunterstürzen". Das geht nicht nur aem
Ansänger so. Es kommen auch beim besten
Schiläufer immer mal wieöer Augenblicke.
wo er sich ein-en Ruck geben muß, um eine
bestimmte Abfahrt gerade zu Zmachen, wie er
soll oder gerne möcht«. Und aufpasien muß
man un-d schnell« Entschlüsse fasien. Denn
wenn man in fremdem Gelände fährt, mutz
man sich blitzschnell einer Situation anpass-en
können. Dazu gehört natürlich Konzentration.
Denn das Gelände bietet mit dem Schnee so-
viel Abwechslung und ist jeden Tag wieder
anders, datz man selbst im bekanntesten Ge-

lände nicht ohne Aufmerksamkeit fahr-en darf.
Sonst findet man sich plötzlich im Schnee, d«n
Kopf voraus, und weiß gar nicht, wte das
eigentlich gekommen ist. Zimperlich darf man
natürlich nicht sein. Wer vor einem Sturz
Angst hat, lernt uie Schilaufen und wird im-
m«r ein Stümper bleiben.
Man braucht natürlich nicht gleich unvor-
stchtig zu werden un-d auf gut Glück loszu-
rasen, ganz gleich, wohin es geht. Sonst lan-
öet man l-eicht für ein paar Wochen im Kran-
kenhaus. —Man mutz beim Schilaufen immer
wissen, was man sich zutrauen kann, wie weit
man mit seinen Kenntnissen ist: man mutz
sich selbst beurteilen können. Ausdauer braucht
man dazu, öenn von heute auf morgen lernt
keinex Schilaufen.

Aa Äe Mildel!
znm 3. Reichsberusswettkampf.
Da es Pflicht eines j-eden d-eutschen Mäöels.
besonöers je-ö-en BDM-Mädels und jeöer
DAF-Kameradin ist, sich am Leistungs-wett-
kamps der deutschen Jugend zu beteilig-en, rich-
ten wir nochmals einen Appell an all« unü
führ«n unten sämtliche Gruppen, mit genauen
Berufssparten an.
Auskunst und Anmeldung Kr«isjugendwal-
tung der D-AF, Haus der Deutschen Arbeit,
Rohrbacherstraß-e 13—1S, Zimmer 18. — Be-
rufsgruppen: Handel: Kontoristinnen,
Buchhalterinnen, Stenotipistinnen, Verkäufe-
rinnen. Leder: all« einschlägig-en Sparten.
Bekleidung: Oberkletdung, Unterkleidung,
Kopfbekle-idung. Kindergärtnerinnen:
Hortnerinnen. Textil: Wollwäschere-i, Spin-
nerei, We'b-erei, Wirkerei, Teppichknüpferei.
Gesunöheit: Apothekerinnen, Drogistin-
nen, Dentistinn-en, Krank-enpflegerinnen, tech-
nische Asftstentinnen. Hotel und Gaststät-
ten: all« «inschlägigen Beruf-e. Chemie:
Pharmazeutika und PHotochemie, Gummi und
Zellstoffverarbeitung. H a u s g e h i l f« n: Al-
leinmädchen, Kindermädchen und -pflegerin-
nen, Haushaltspraktikantinnen, Küchenmäd-
chen, Tagesmädchen. Druck und Papier:
Herstellung und Verarbeitung. Nahrung
und Genutz: Rauch- und Sützwarenin-du-
stri«.

zwei zum Sammeln dagewesen. Aber wir
sind gewitz, -daß wir nicht abgewiesen werd-en.
Wir singen ein Volkslieö, ruf-en den L«uten
ein „Nun spendet!" zu unö wirklich fast
alle geben uns etwas. Wir alle strahlen so
sehr, daß die Leute einfach nicht an-öers kön-
nen, als nach ihr-en Geldbeuteln zu greifen
und ihren Groschen zu opfern.
Schon drei Stund-en ziehen wir durch die
Straßen. Unsere Vüchsen sind schon ord-entltch
schwer, aber wir denken noch nicht ans Heim-
gehen. Wir spüren weder Hunger noch Kälte.
Die Hauptstraß« haben wtr schon abg-egrast.
Ja so, fast hätten wir das „Cafasö" vergessen!
Das „Cafasö" ist gut besetzt, wir werd-en be-
stimmt was bekommen. Manchen Leuten sind
wir schon in anöeren Kaffees begegnet, aber
sie opfern uns ein zweites unö ein ürittes
Mal.
Uns-er nächstes Ziel ist der „Europäische
Hof". Wir lern-en schnell einen Sprechchor für
die „ganz seinen" Leute. Zuerst geht's in die
Kurfürstenstube. Nach dem ersten Lied rufen
wir alle: „S e i kein Geizhals, sei kein
Knicker, immer raus öie Silber-
stücker!" Alles lacht und wieder bekamen
wtr von allen unser« Spend«. Manchmal so-
gar ein Silberstück.
Es ist schon sieb«n Uhr vorbei, wir haden
noch nicht genug, immer wie-öer fällt uns noch
«in« weitere Wirtschaft, ein anderes Kaffee
ein. Aber das „Geschäft" geht jetzt langsamer,
di« Leute sind meist schon zu Hause, und so
beschließen wir, unser Geld abzuliefern. Jm
Laufschritt geht's auf die NSV. Wir haben
Glück, denn öer Amtswalter ist noch da. Wir
-erzählen ihm, daß wir sehr vtel zusamm-en-
bekommen haben. „Soviel wi« das Jungvolk
bestimmt ntcht", meint-e «r. Aber wie -erstaunt
war er, als «r die Büchse öffnete. Setne
Augen wurdcn immer grötzer, und erst alS
alles gezählt war! 7 8 Mark! Das war ja
einfach großartig! Fabelhaft! Damit haben
wir alle übertrumpft, denn öieser Erfolg st«ht
bestimmt einzig da in ganz Hetdelberg.
Au ruf der BLM-Obergaukükrerin
Zum dritten Male s«it der Macht-ergreifung
burch Adols Hitler tritt die d-eutsche Jugend
zum Leistungskampf rhr-er beruflichen Arbeit
an. Sie bekennt sich damit zum neuen Ar-
Leitswtllen im nationalsozi-alistischen Staat.
Die Arbeit ist ihr nicht gehaßter Zwang, son-
ö-ern Di-enst am deutsch-en Volk. Der Wille
zur Mehr- und Höchstleistung l-ebt in ihr,
darum stellt ste stch freiwillig zu dieser Aus-
l«s« d-er V-est-en. Sie l-egt mit öer Teilnahm«
an diesem kameradschaftlichen Wettbewerb ihr
Bekenntnis ab zur politischen Wirklichkeit d-es
neuen Staates.
Ueber -i« berufliche Tätigkeit der Frau im
neuen Staat wuröe vor und nach der Revolu-
tion viel Falsch-es gesproch-en und geschrieben.
Die Teilnahme auch der weiblichen jugendli-
chen Arbeiterin am Reichsberufswettkampf
zeigt beffer als jede Diskussion, daß auch öie
berusliche Arb-eit Ler deutschen Frau im Reiche
Adolf Hitlers g-eachtet unö geschätzt wird. Die
deutsche Frau weiß, auf welchen Gebi-eten ste
ihr Könn-en «insetz-en kann, ohn« in «inen un-
fruchtbaren Wettbewerb mit dem Mann zu
kommen. Das d-eutsche Mädel, aus Fabrik,
Büro, Hörsaal, Hausbalt und Landwirtschaft
beweist im W-cttb-cwerb um öie beste Leistung,
daß ste den beruflichen Anforöerunqen, di« sie
stch selbst gestellt hat, vollauf gewachsen ist. Wir
sind stolz darauf, im letzten Jahr unter den
Reichssie-gern «ine Badnerin gehabt zu haben,
denn wir wissen, diese Auszeichnunq gilt nicht
nur der beruflichen L-eistung, sondern ebenso
der vollstän-digen Beherrschung aller hauswirt-
schaftlichen Kenntnisse.
A.lle berufstätigen Mädel, in di-esem Ja-Hr
zum «rstenmal auch die Studentinnen, erfüllen
ihr« Pflicht d-em deutschen Volk gegenüber und
nehmen teil an dem Berufswettkampf, um zu
zeigcn. daß auch sie ihr-e Kraft restlos «inset-
zen, -as Ausbauwerk öes Führers zu g-ewähr-
lcisten.
 
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