8siis 6
l^xe^politik
Vie Melt bM auf kurmisch-pllrtendirchen
kin Meilterwert Ler llrganisation — llegeisterle strestestimmen
ytalieuische Anerkenuung für die grrt«
Vorbereituug.
Mailaud, S. Febr. AuS seder Zeil« d«r Be-
richte über bie Vorbereitungen zu den Olym-
pischen Wtnterspielen, die die italienischen Zet»
tungen füllen, spricht die freudige Erwartung
unö die Spannung, die alle unmittelbar vor
dern Beginn üer Spiele Leseelt.
„Corriere della Sera" brückt »u
allererst seine Anerkennung für die Leistungen
auS, die Deutschland dadurch vollbracht habe,
datz es eine so großartige Sportanlage ge-
schaffen habe. Die Eisstadien, die Skibahnen,
di« verschiedenen Dienststellen, die Unterstüt-
zung der Wettkämpfer, der Presse, des inter-
nationalen Publikums seien mit einem Weit-
blick unü einer modernen Vollkom-
m«nheit eingerichtet worden, die bei ben
Gästen sofort einen gewaltigen Eindruck er-
weckten. Man könne ohne Bedenken sagen,
daß noch niemals Winterspiele in Stadten und
auf Bahnen ausgetragen worden seien, die
mit ähnlicher Grotzartigkeit aufgebaut gewe»
sen seien.
Die Deutschen hätten tnGarmtsch b t« Or-
ganisation der Organtsationen ge-
schafsen. Wahrhaft ein Borbild üieser Art. Vo»
der Grotzartigkeit der Anlagen könne man sich
eine Vorstellung machen, wenn man «rfahre,
üatz gut 14 Nationen gleichzeitig Rund-
funkberichte über dte verschiedenen Wett-
kämpfe in die ganze Welt übermitteln könn-
ten. Alles sei gut vorbereitet, so datz in die-
sem olympischen Babel jeder «in Vett finden
könne.
Die „Stampa- betont, daß alle Kleintg-
keiten bei der Eröffnung mit der ben Deut-
schen, diesen ausgezeichneten Organisatoren,
eigenen Gründlichkeit vorbereitet worben seten.
Die „Gazetta della Sport" schreibt,
di« Vorbereitungen seien auf dem Höhepunkt
angelangt. Das Blatt gibt in fpaltenlangen
Berichten eine bis in die letzten Einzelheiten
gehende Besprechung bes AufmarscheS und d«r
Feierlichkeiten der EröffnungSveranstaltung
sowte deS Programms ber ersten Tag« d«r
Wettkämpf«. Auch die technischen Matznahmen,
dte das Organtsationskomite« auf den verschie-
denen Bahnen getroffen hat, werden genan
geschtlbert, so die Einrichtungen auf dem Ries-
ser-Se«, die, von ber Außentemperatur un-
abhängig, zur Gswährleistung einer sesten Eis-
släche geschaffen wurden.
.Zedermann ist frSlillch"
Lugltsch« BlStter über bi« Olympischeu
ESiuterspiele.
seiner Ltnlettung zu den Programmen, die
jsben Tag veröffentlicht werden, di« grotzen
Anstrengungen hervor, öte Deutschlanb mache,
um üen Beranstaltungen einen möglichst glanz-
vollen Rahmen zu verlethen. Die „Neue
Zürcher Zeitung" äutzert sich in ähn-
lichem Sinne. Es sei nicht öaran zu zweifeln,
so sagt das Blatt, daß dte Organisation auch
bei höchster Beanspruchung einwandfrei arbei-
ten werde. — Der Sonderberichterstatter deS
BlatteS schreibt:
„Wtr hatten Gelegenheit, mit den verant-
wortlichen Männern Fühlung zu nehmen unü
erhtelten auf unsere Anfrage ein« derart er-
schöpfende Auskunft, datz wir zur Ueberzeu-
gung gelangen mußten, datz «ichts, aber auch
nicht daS geringste vergessen wnrde, »m de»
Erfolg der Winterspiele verbürge« z« kön»
ne«.- DaS Blatt hebt besonders dte grotzartige
Anlage des Skistadions hervor, das von auS-
ländischen Fachleuten als ,ch t e schSnst« An -
lage ber Welt- bezetchnet worden set.
Man habe öie glückliche Lösung gefunden,
alles an einem Platze zusammenMfassen. DaS
Schmuckstück des Ganzen bilö« natürlich die
Große Olympia-Schanze.die derart
vollendet ausgearbeitet worden fei, datz beim
Eröffnungsspringen im Februar 1884 nicht
ein Einziger der vielen Wettbewerber gestürzt
sei. Aber auch die Kletne Olympia-Schanze sei
ein Glanzstück. Vorbildliche Ausrüstung ver-
vollständige die gewaltige Anlage. Datz für
bie Presse hervorragend gesorgt sei,
brauche bei diesen Vorbereitungsarbeiten wohl
nicht besonderS erwähnt zu werden. Auch di«
Reichsbahn habe in weitgehendem Matze da-
für gesorgt, datz selbst von München aus der
Verkehr an den Haupttagen so geregelt sei,
daß jeder noch rechtzeitig nach Garmisch-Par-
tenkirchen kommen könne.
llie Knerdennung fronkeichs
PariS, ö. Febr. sFunkspruch.s Der Son-
derberichterstatter des „Parts Soir" gibt
eiwen aussührltcheu Bericht Wer die ErSff-
nungsfeierlichkeiten der Winter-Olympiaide in
Garmisch-Partenkirchen. Di«, wie «r «rklärt,
grotzarttge und packende Feier lei
btS in die kleinsten Einzolheiten, bis auf die
Sekunden genau festgolegt wovden. Der Füh-
rer habe diesmail nicht nur sein treues Volk,
sondern neben den -iplomatischen Vertretcrn
von fast allen Ländern der Welt 1800 Sportler
und an die 800 ausländischen Pressevertveter
vor sich gchabt.
Di« Mannschaft Frankreichs habe die
Frend« gehabt, die erstaunliche Tatsache feft-
zustcllen, daß ste von den 28 an den Olym-
pifchen Spielen teilnchmenden Ländern bei
wettem den grötzten Betfall geerntet
habe.
Warscha«, S. Febr. sFunkspruch.s Di« pol-
nische Preste schenkt der Ervffnung der Winter-
sptöle grötzt« Aiuflnerksamkeit. Jn einom aus-
sühvlichen Bericht sei-nes Sondevberichterstat-
terS schreibt der vegierungKfveundliche „Kur-
jer Czerwony" aus Garmisch, di« Ovganisa-
tion der Winterspiele laffe nicht öas Ge-
rtngste zu wünschen übrig. Alle Htlfs-
mittel arbeiten ausgezeichnet. Die Beunruhi-
gnwg der letzten schneelosen Tage sei gewichen,
nachdem Äbcr Nacht etn ausreichender Neu-
schne« gefallen sei. So finde -aS grötzte Win»
tcvsportfest ber Welt unter denkbar günstigen
Beldtngungen statt.
kine krinnerung fiir Lns gnn;e teden
GtSckholm, 8. Febr. sFunkspruchs. Di« Er-
öffnung der Winter-Olympiade steht zweifel-
los im Mittelpunkt weitester Kreis«. Die
Abendblätter steheu vollkommen im Aeichen
bieses Ereigniffes und bt« auSführlichen Be-
richte über die Eröffnungsfeierlichkett prangen
unter riesigen Ueberschriften aus öen ersten
Detten. Die Worte beS FührcrS werden wört-
lich unb iu deutscher Sprache angesühvt. All-
gemeiu wirb hervorgehoben, datz baS strah-
lende Winterwetter, die zahlreichen Beteilig«
ten und -ie hervorragenüe Organt-
satton dle EröffnungS - Feierlichkeiten zn
einem unvergetzlicheu Erlebnis gestaltet HSt-
ten. „Aftonbladet" erklärte, fttr den, der babei
gewesen sei, bleibe dieser Tag ein« Erin-
nerung für das ganz« Leben. Be-
sondeys eingehend werden ferner di« vortreff-
ltchen unb vorforg'lichen Vorkehrungen fttr -ie
Bertchterstattung hervorgehoben. Den grötzten
Olympiapreffodienst haben wohl -ie Gchwester-
blätter StockholmS „Tidmngen" «nd „Afton-
bladet" eingerichtot, ble autzer füns Sonder-
berichterstattern am Donnerstagmorgen ein
Presseslugzeug nach Garmisch - Partenkirchen
entsandt Haben. Einige Blätter haben fitr di«
Zelt der Olympiakämpfe tägliche SonderauS-
gaben angekündigt. All« ZcttungSverkaufS-
stellen haben tn ihren Auslagefenstern lange
Tölegramme auS Garmisch-Partenkirchen auS«
gehängt, bie viele Neugtertge anlocken.
Leefeld weiter schwer belastet
Zeugen erkennen den stngedlagten genau wieder
Lorrdo«, 8. Febr. Di« Movgenblätder v«r>
vffentltche« lange Bvrbericht« über bi« Er»
vffnung der Olympischen Wintersptel« tn Gar-
mtsch-Partenkirchen. Die Zeitungen wetsen dm,
rauf htn, daß diese Winterspiel« Li« grötztr
Wtnterolymptab« seien, bt« j« stattge-
funden hab«.
„N«wS Throniel«" schreibt: Dt« Wtn-
terolympiade hat in diesem Fahx mehr Teil-
nehmer, Zuschauer und Journalisten ange-
zogen, als j« zuvor.
„Datly Expreß" und anber« Blätter
bertchten, daß öie Ortschaften Garmisch und
Partenkirchen bis zum letzten Platz mit Be-
fuchern angefüllt seien. Jeder Sitz im Olym»
ptschen Gkistadton sei ausverkauft. Auf den
Hügeln werde man dte größte Menschenmenge
sehen, dt« je der Eröffnung etner Winter-
olympiade beigewohnt habe. Mit Genugtuung
wirö ferner allgemein festgestellt, datz in letzter
Stunde vor Beginn der Spiele starker Schnee-
fall erfolgt und daher eine befriedigend«
Durchführung der Spiele gesichert set.
Der Sonderberichterstatter -er „Daily
Matl" schreibt: „Jeöermann ist fröhlich. Di«
Befürchtungen eines Schneemangels sind zer-
stvent wovden. Das ganze Gebiet ist rn einen
dtcken weitzen Mantel eingehüllt. Jedermann,
einschltetzlich der japanischen Mannschaft, trägt
jetzt den grünen bayrischen Trachtenhut mit
der Adlerfeder oöer dem Gamsbart. Die
Krauen haben stch Sportkleider zugelegt, dt«
den bayrischen Jägerjoppen nachgoahmt stnd.
DaS olympische Skistadion mit seiner riesigen
Sprungschanze, von öer Sprünge bis zu 80
Meter ausgeführt wevben können, ist alS eineS
der besten der Welt anerkannt. DaS Problem
der Unterbrtngung von Tausenden von Be°
fuchern tst tn meisterhafter Weise gelöst wor-
den. Man hat Betten für 18 000 Menschen ge-
funden und Vorberettungen für die tägliche
AuSgabe von 300 000 Mahlzeiten getroffen."
llas Shl-Stlldllln, die schönste stulage
der lllelt
Basel, 6. Febr. Die schweizerische Preffe
stellt übereinsttmmend mit Befrtedigung dcn
nnmittelbar vor Begtnn der Winterolymptade
in Garmifch-Partenkirchen einsetzenden Witte-
rungsumschwung mtt Gchneefall unb Frost
fest. Dtes set etne «rfreuliche Kunbe für alle
Wintersportler, aber am meisten könn« man
natürltch darüber in Garmisch-Partenkirchen
selbst zufrieben fein.
Das „St. Galler Tagblatt" hebt in
Schweri», 8. Febr. lFrmkspruch). Nach
bem gestrige« Lokaltermi« im Seeseldprozetz
begauu das Schweriner Schwurgericht am
Donuerstag, ben 18. Verhaudlungstage, die
Zengenvernehmungeu zum Mordsall Heinz
Zimmerman« aus Schweri».
Der damals zehnjährige Junge hatte am
28. Februar vorigen Jahres frühmorgens die
etterliche Wohnung verlaffeu, um sich nach
dem Altengarten zu begeben, wo seine Klasse,
die Wandertag hatte, antreten mußte. Dort
ist Heinz Zimmermann nicht angekommen und
feit öem Zeitpunkt fehtte zunächst auch jede
Spur von ihm. Mit Hilfe von besonders abge-
richteten Hilfshunden öes Berliner Polizei-
präsidiums gelang es am 31. Mai vorigen
Jahres, die Leiche des Kinöes in einer dichien
Kiefernschonung südwestlich des Plater-Weges
in den Krebsfövdertannen aufzufinden. Dcr
tote Knabe war nur wenig mit Erde beöeckt
unb darüber befand sich eine dichte Moosdccke.
Wie in ällen anöeren Fällen, die in öer furcht-
baren Mordserie erörtert werden, lag auch
diese Leiche in typischer S ch l a f st e l l u n g auf
dem Riicken.
Zunächst wurde heute die bedauernswerte
Mutter bes auf so schändliche Art ums Le-
ben gekommenen Jungen vernommen.
Eine andere Zeugin, die bann vernommen
wurde, hat den kleinen Zimmermann gegen
8.30 Uhr gesehen, als er aus einem Zigarren-
laden herauskam. — Durch dte Aussagen einer
weiieren Zeugtn wird Seefeld wiederum
äutzerst stark belastet. Diese Zeugin schilderte
eine auffällige Begegnug, die ste zu
der Zeit hatte, als -er kleiue Zimmermanu
verschwand.
I« der Nähe der ersten Schloßbrücke be-
merkte sie um die Mittagsstunde eiuen alte«
Mann mit einem Jnngen. Der Mann redete
fortgesetzt anf das Kind ei«, «nd die Zeugin
beobachtete, datz er gemaltsam bie Rechte des
Annge« eingehakt hatte. Es sah so ans, als
ob das Kind «nr widerwillig folgte.
Der Mann verschwand dann mit dem Jun-
gen burch den östltchen Laubgang. Ebenso wie
in ber Boruntersuchung erkennt öiese Zeugsn
den Angeklagten auch jetzt als den Mann wie-
ber, ber ihr damals so aufgefallen war. —
„Er ist es ohne jeden Zwetfel", er-
klärte sie mrt voller Sicherhsit.
Vorsitzender: „Was sagen Sie dazu,
Seefelb?"
Angeklagter: „Jch kann nur die oine
Aussage machen, daß meine Person nicht in
Frage kommt".
Vorsttzender: „Es könnten fich viel-
leicht ein oder zwsi Aeugen irren, aber -och
nicht so viele. Sie können doch diese ganzen
Aussagen nicht mit ihrer ständigen Nedensart
aus der Welt schaffen!"
Ein weiterer Zeuge begegnete dem
Angeklagten unmittelbar danach, als die vovige
Zeugin die beiden aus den Augen verloren
hatte. Auch hier war Seefeld in Veglsitung
eines kleinen Jungen. Als die ersten Bilöer
Seefelds in dev Zeitnng erschienen, erinnert«
der Zenge sich an diese Begegnung, die ihm
damals besonders anfgefallen war. Er sagt
mit voller Bestimmtheii: „Ia, der Angeklagte
ist -er Mann, de« ich damals gesehen habc".
Vorsitzender: „Das ist der zweite
Zeuge heute, der Sie wiedererkennt".
Angeklagter: „Meme Perfon kommt
nicht in Fvage".
Vorsitzenber: „Denken Gie stch doch
etnmal etwas andereS auS, alS den dummen
Gchnack: Meine Perfon kommt nicht in Frage.
— Die Sache ist hier zu ernst!"
Auch weitere Zcugen, -te dann gehört wer-
ben, haben -en Angeklagten getroffeu und er-
kennen i'hn genau wteder.
Sllndertreutländer der llrbeit
sür die deutsche Zigarrenherstellnng.
Berli«, 8. Febr. sFunkspruch). Der RetchS-
und preutzische Arbeitsminister hat den Treu-
händer der Arbeit für das Wirtsch-aftsgebiet
Südwestdeutschland zum ständigen Don-
dertreuhänder der Arbeit für die dentsche
Ztgarrenherstellung bestimmt. Der Sonder-
treuhänder ist vor allem auch mit der Ueber-
prüfung, Aenoerung oder Neufestsehung der
Bezirkstarisordnungen, iusbesondere der Orts-
klasseneinteilung in der deutschen Zigarrenher-
stellung beauftragt.
„voldsgemelnsüiall"'
»«, 7. »»
Echerl Bildsrotenli
NS-Laudesgruppenleiter in der Schweiz, Gust-
loff, der von «inem jübischen Verbrecher «r-
mordet wuröe.
Kiältsest der kdk-kjlllle in Kamiskli-
pllrteneirktien
Garmisch-Partenkirchen, S. Febr. Am Don-
nerstag abend feierte die KdF-Halle in Gar-
misch-Partenkirchcn ihr Richtfest. Vor knapp
zwölf Tagen war öer Platz neben bem neuen
Räthaus noch eine grotze Wiese heute steht auf
Lemselben Platz ein riesiger Hallenbau, der
von 360 bis 400 Arbeitern förmlich aus dem
Boden gestanzt wurde. Biele Zehntausend«
schaffender Bolksgenoffen, öie aus dem Reich
während der Winter-Olympiaöe tn Garmisch-
Partenkirchen erwartet werden, werden in der
Riesenhalle angenehmen Ausenthalt und gate
billige Berpflegung finden.
Jm Mittelpunkt der Feier stand eine An-
sprache Dr. Leys, der die Olympiad« der Ar-
beit feierte, die tn dtesem gewaltigen Werk zum
AuSöruck komme.
Sowjetrussisklie Kremoerlehunii
Protest Estlauds i« MoSka».
Reval, ö. Febr. Der estläudische Gesaudt«
i« MoSkau ist beanstragt worde», wege» ber
Berletzung des Grenzrechts dnrch sowjetrnfft«
sche Militärslngzeuge bei der sowjetrnfftsche«
Regiernng Proteft z« erhebe».
Dtesem Protest liegt folgender Borfav M-
grunde: Sm Mtttwoch gegen Mittag üder»
flogen dret sowjetruffischr Mttttärflugzeng«
-i« Ostgrenz« EstlandS. Si« zogen über der
Stadt Dorpat mehere Kreise «nd floge«
bann wteder auf sowjetruffischeS Gebtet zn-
rück. Nachdem si« stch eintge Zett über dem
PetpuS-See aufgehalten hatten, überflogen si«
nochmals dte Grenze und hielten ffch etwa
ein« halbe Stnnde über ostländifchem Gediet,
besonders über der Stadt Dorpat aüf. Die in
einer Höhe von 800 bis 800 Meter fliegenden
Flugzeuge wurden von örtlichen Truppen»
teilen, fowie von ber Grenzwache anscheinend
ohn« Ergebnis mit Maschinengewehren be-
schoffen. Wic verlautet, ist das Feuer settenS
der Flugzeuge erwidert worden.
Nblchluß der diplllmatilchen
llesiirechungen in slllm
Paris, 6. Febr. sFunkspruch) Dte dtploma-
tischen Besprechungen in Paris haben am
Donnerstag mit einem Frühstück ihren Ab-
schlutz gefunden, das der jugoslawische Ge-
sandte zu Ehren des Prinzregenten Paul
gab. An dem Effen nahmen Ministerpräsident
Sarraut und Autzenminister Flandtn
tcil. Der Prinzregent hat im Laufe des Don-
nerstag Paris verlaffen. König Carol von
Rumänien begibt sich für einige Tag« auf setne
Besitzung in der Normandie.
Nuch di« Abendpreffe betont, datz di« viel-
fältigen Nnterhaltungen der letzten Tage zü
keinem gretfbaren Ergebnis geführt
haben.
DaS „Iournal des Debats" begnügt stw
mit der knappen Feststellung, batz vielletcht der
Boden für neue Verhandlungen vorbeveitet
worden sei.
Stllrare gelit an die Lront
Rom, 6. Febr. sFunkspruch). Auf Anord-
mrng Mussolinis wird anstelle des Sekretärs
der Faschistischen Partei, Starace, der das
Kommando eines Gchwarzhemdenbataillons tn
Ostasrika übernimmt, der stellvertretende De»
kretär Abgeovdneter Adelchi Serena die Ge-
schäftsführung der Partei übernehmen.
Mit bem Propagandaminister Graf Ctano
wird stch auch der Abteilnngsleiter für de»
Fremdenverkehr im PropagandaministeriuM'
Generaldirektor Bonomi, nach Afrika ein-
schiffen, nm im Geschwader seines Minister»
als Fliegeroberleutnant Dienst zu tun
l^xe^politik
Vie Melt bM auf kurmisch-pllrtendirchen
kin Meilterwert Ler llrganisation — llegeisterle strestestimmen
ytalieuische Anerkenuung für die grrt«
Vorbereituug.
Mailaud, S. Febr. AuS seder Zeil« d«r Be-
richte über bie Vorbereitungen zu den Olym-
pischen Wtnterspielen, die die italienischen Zet»
tungen füllen, spricht die freudige Erwartung
unö die Spannung, die alle unmittelbar vor
dern Beginn üer Spiele Leseelt.
„Corriere della Sera" brückt »u
allererst seine Anerkennung für die Leistungen
auS, die Deutschland dadurch vollbracht habe,
datz es eine so großartige Sportanlage ge-
schaffen habe. Die Eisstadien, die Skibahnen,
di« verschiedenen Dienststellen, die Unterstüt-
zung der Wettkämpfer, der Presse, des inter-
nationalen Publikums seien mit einem Weit-
blick unü einer modernen Vollkom-
m«nheit eingerichtet worden, die bei ben
Gästen sofort einen gewaltigen Eindruck er-
weckten. Man könne ohne Bedenken sagen,
daß noch niemals Winterspiele in Stadten und
auf Bahnen ausgetragen worden seien, die
mit ähnlicher Grotzartigkeit aufgebaut gewe»
sen seien.
Die Deutschen hätten tnGarmtsch b t« Or-
ganisation der Organtsationen ge-
schafsen. Wahrhaft ein Borbild üieser Art. Vo»
der Grotzartigkeit der Anlagen könne man sich
eine Vorstellung machen, wenn man «rfahre,
üatz gut 14 Nationen gleichzeitig Rund-
funkberichte über dte verschiedenen Wett-
kämpfe in die ganze Welt übermitteln könn-
ten. Alles sei gut vorbereitet, so datz in die-
sem olympischen Babel jeder «in Vett finden
könne.
Die „Stampa- betont, daß alle Kleintg-
keiten bei der Eröffnung mit der ben Deut-
schen, diesen ausgezeichneten Organisatoren,
eigenen Gründlichkeit vorbereitet worben seten.
Die „Gazetta della Sport" schreibt,
di« Vorbereitungen seien auf dem Höhepunkt
angelangt. Das Blatt gibt in fpaltenlangen
Berichten eine bis in die letzten Einzelheiten
gehende Besprechung bes AufmarscheS und d«r
Feierlichkeiten der EröffnungSveranstaltung
sowte deS Programms ber ersten Tag« d«r
Wettkämpf«. Auch die technischen Matznahmen,
dte das Organtsationskomite« auf den verschie-
denen Bahnen getroffen hat, werden genan
geschtlbert, so die Einrichtungen auf dem Ries-
ser-Se«, die, von ber Außentemperatur un-
abhängig, zur Gswährleistung einer sesten Eis-
släche geschaffen wurden.
.Zedermann ist frSlillch"
Lugltsch« BlStter über bi« Olympischeu
ESiuterspiele.
seiner Ltnlettung zu den Programmen, die
jsben Tag veröffentlicht werden, di« grotzen
Anstrengungen hervor, öte Deutschlanb mache,
um üen Beranstaltungen einen möglichst glanz-
vollen Rahmen zu verlethen. Die „Neue
Zürcher Zeitung" äutzert sich in ähn-
lichem Sinne. Es sei nicht öaran zu zweifeln,
so sagt das Blatt, daß dte Organisation auch
bei höchster Beanspruchung einwandfrei arbei-
ten werde. — Der Sonderberichterstatter deS
BlatteS schreibt:
„Wtr hatten Gelegenheit, mit den verant-
wortlichen Männern Fühlung zu nehmen unü
erhtelten auf unsere Anfrage ein« derart er-
schöpfende Auskunft, datz wir zur Ueberzeu-
gung gelangen mußten, datz «ichts, aber auch
nicht daS geringste vergessen wnrde, »m de»
Erfolg der Winterspiele verbürge« z« kön»
ne«.- DaS Blatt hebt besonders dte grotzartige
Anlage des Skistadions hervor, das von auS-
ländischen Fachleuten als ,ch t e schSnst« An -
lage ber Welt- bezetchnet worden set.
Man habe öie glückliche Lösung gefunden,
alles an einem Platze zusammenMfassen. DaS
Schmuckstück des Ganzen bilö« natürlich die
Große Olympia-Schanze.die derart
vollendet ausgearbeitet worden fei, datz beim
Eröffnungsspringen im Februar 1884 nicht
ein Einziger der vielen Wettbewerber gestürzt
sei. Aber auch die Kletne Olympia-Schanze sei
ein Glanzstück. Vorbildliche Ausrüstung ver-
vollständige die gewaltige Anlage. Datz für
bie Presse hervorragend gesorgt sei,
brauche bei diesen Vorbereitungsarbeiten wohl
nicht besonderS erwähnt zu werden. Auch di«
Reichsbahn habe in weitgehendem Matze da-
für gesorgt, datz selbst von München aus der
Verkehr an den Haupttagen so geregelt sei,
daß jeder noch rechtzeitig nach Garmisch-Par-
tenkirchen kommen könne.
llie Knerdennung fronkeichs
PariS, ö. Febr. sFunkspruch.s Der Son-
derberichterstatter des „Parts Soir" gibt
eiwen aussührltcheu Bericht Wer die ErSff-
nungsfeierlichkeiten der Winter-Olympiaide in
Garmisch-Partenkirchen. Di«, wie «r «rklärt,
grotzarttge und packende Feier lei
btS in die kleinsten Einzolheiten, bis auf die
Sekunden genau festgolegt wovden. Der Füh-
rer habe diesmail nicht nur sein treues Volk,
sondern neben den -iplomatischen Vertretcrn
von fast allen Ländern der Welt 1800 Sportler
und an die 800 ausländischen Pressevertveter
vor sich gchabt.
Di« Mannschaft Frankreichs habe die
Frend« gehabt, die erstaunliche Tatsache feft-
zustcllen, daß ste von den 28 an den Olym-
pifchen Spielen teilnchmenden Ländern bei
wettem den grötzten Betfall geerntet
habe.
Warscha«, S. Febr. sFunkspruch.s Di« pol-
nische Preste schenkt der Ervffnung der Winter-
sptöle grötzt« Aiuflnerksamkeit. Jn einom aus-
sühvlichen Bericht sei-nes Sondevberichterstat-
terS schreibt der vegierungKfveundliche „Kur-
jer Czerwony" aus Garmisch, di« Ovganisa-
tion der Winterspiele laffe nicht öas Ge-
rtngste zu wünschen übrig. Alle Htlfs-
mittel arbeiten ausgezeichnet. Die Beunruhi-
gnwg der letzten schneelosen Tage sei gewichen,
nachdem Äbcr Nacht etn ausreichender Neu-
schne« gefallen sei. So finde -aS grötzte Win»
tcvsportfest ber Welt unter denkbar günstigen
Beldtngungen statt.
kine krinnerung fiir Lns gnn;e teden
GtSckholm, 8. Febr. sFunkspruchs. Di« Er-
öffnung der Winter-Olympiade steht zweifel-
los im Mittelpunkt weitester Kreis«. Die
Abendblätter steheu vollkommen im Aeichen
bieses Ereigniffes und bt« auSführlichen Be-
richte über die Eröffnungsfeierlichkett prangen
unter riesigen Ueberschriften aus öen ersten
Detten. Die Worte beS FührcrS werden wört-
lich unb iu deutscher Sprache angesühvt. All-
gemeiu wirb hervorgehoben, datz baS strah-
lende Winterwetter, die zahlreichen Beteilig«
ten und -ie hervorragenüe Organt-
satton dle EröffnungS - Feierlichkeiten zn
einem unvergetzlicheu Erlebnis gestaltet HSt-
ten. „Aftonbladet" erklärte, fttr den, der babei
gewesen sei, bleibe dieser Tag ein« Erin-
nerung für das ganz« Leben. Be-
sondeys eingehend werden ferner di« vortreff-
ltchen unb vorforg'lichen Vorkehrungen fttr -ie
Bertchterstattung hervorgehoben. Den grötzten
Olympiapreffodienst haben wohl -ie Gchwester-
blätter StockholmS „Tidmngen" «nd „Afton-
bladet" eingerichtot, ble autzer füns Sonder-
berichterstattern am Donnerstagmorgen ein
Presseslugzeug nach Garmisch - Partenkirchen
entsandt Haben. Einige Blätter haben fitr di«
Zelt der Olympiakämpfe tägliche SonderauS-
gaben angekündigt. All« ZcttungSverkaufS-
stellen haben tn ihren Auslagefenstern lange
Tölegramme auS Garmisch-Partenkirchen auS«
gehängt, bie viele Neugtertge anlocken.
Leefeld weiter schwer belastet
Zeugen erkennen den stngedlagten genau wieder
Lorrdo«, 8. Febr. Di« Movgenblätder v«r>
vffentltche« lange Bvrbericht« über bi« Er»
vffnung der Olympischen Wintersptel« tn Gar-
mtsch-Partenkirchen. Die Zeitungen wetsen dm,
rauf htn, daß diese Winterspiel« Li« grötztr
Wtnterolymptab« seien, bt« j« stattge-
funden hab«.
„N«wS Throniel«" schreibt: Dt« Wtn-
terolympiade hat in diesem Fahx mehr Teil-
nehmer, Zuschauer und Journalisten ange-
zogen, als j« zuvor.
„Datly Expreß" und anber« Blätter
bertchten, daß öie Ortschaften Garmisch und
Partenkirchen bis zum letzten Platz mit Be-
fuchern angefüllt seien. Jeder Sitz im Olym»
ptschen Gkistadton sei ausverkauft. Auf den
Hügeln werde man dte größte Menschenmenge
sehen, dt« je der Eröffnung etner Winter-
olympiade beigewohnt habe. Mit Genugtuung
wirö ferner allgemein festgestellt, datz in letzter
Stunde vor Beginn der Spiele starker Schnee-
fall erfolgt und daher eine befriedigend«
Durchführung der Spiele gesichert set.
Der Sonderberichterstatter -er „Daily
Matl" schreibt: „Jeöermann ist fröhlich. Di«
Befürchtungen eines Schneemangels sind zer-
stvent wovden. Das ganze Gebiet ist rn einen
dtcken weitzen Mantel eingehüllt. Jedermann,
einschltetzlich der japanischen Mannschaft, trägt
jetzt den grünen bayrischen Trachtenhut mit
der Adlerfeder oöer dem Gamsbart. Die
Krauen haben stch Sportkleider zugelegt, dt«
den bayrischen Jägerjoppen nachgoahmt stnd.
DaS olympische Skistadion mit seiner riesigen
Sprungschanze, von öer Sprünge bis zu 80
Meter ausgeführt wevben können, ist alS eineS
der besten der Welt anerkannt. DaS Problem
der Unterbrtngung von Tausenden von Be°
fuchern tst tn meisterhafter Weise gelöst wor-
den. Man hat Betten für 18 000 Menschen ge-
funden und Vorberettungen für die tägliche
AuSgabe von 300 000 Mahlzeiten getroffen."
llas Shl-Stlldllln, die schönste stulage
der lllelt
Basel, 6. Febr. Die schweizerische Preffe
stellt übereinsttmmend mit Befrtedigung dcn
nnmittelbar vor Begtnn der Winterolymptade
in Garmifch-Partenkirchen einsetzenden Witte-
rungsumschwung mtt Gchneefall unb Frost
fest. Dtes set etne «rfreuliche Kunbe für alle
Wintersportler, aber am meisten könn« man
natürltch darüber in Garmisch-Partenkirchen
selbst zufrieben fein.
Das „St. Galler Tagblatt" hebt in
Schweri», 8. Febr. lFrmkspruch). Nach
bem gestrige« Lokaltermi« im Seeseldprozetz
begauu das Schweriner Schwurgericht am
Donuerstag, ben 18. Verhaudlungstage, die
Zengenvernehmungeu zum Mordsall Heinz
Zimmerman« aus Schweri».
Der damals zehnjährige Junge hatte am
28. Februar vorigen Jahres frühmorgens die
etterliche Wohnung verlaffeu, um sich nach
dem Altengarten zu begeben, wo seine Klasse,
die Wandertag hatte, antreten mußte. Dort
ist Heinz Zimmermann nicht angekommen und
feit öem Zeitpunkt fehtte zunächst auch jede
Spur von ihm. Mit Hilfe von besonders abge-
richteten Hilfshunden öes Berliner Polizei-
präsidiums gelang es am 31. Mai vorigen
Jahres, die Leiche des Kinöes in einer dichien
Kiefernschonung südwestlich des Plater-Weges
in den Krebsfövdertannen aufzufinden. Dcr
tote Knabe war nur wenig mit Erde beöeckt
unb darüber befand sich eine dichte Moosdccke.
Wie in ällen anöeren Fällen, die in öer furcht-
baren Mordserie erörtert werden, lag auch
diese Leiche in typischer S ch l a f st e l l u n g auf
dem Riicken.
Zunächst wurde heute die bedauernswerte
Mutter bes auf so schändliche Art ums Le-
ben gekommenen Jungen vernommen.
Eine andere Zeugin, die bann vernommen
wurde, hat den kleinen Zimmermann gegen
8.30 Uhr gesehen, als er aus einem Zigarren-
laden herauskam. — Durch dte Aussagen einer
weiieren Zeugtn wird Seefeld wiederum
äutzerst stark belastet. Diese Zeugin schilderte
eine auffällige Begegnug, die ste zu
der Zeit hatte, als -er kleiue Zimmermanu
verschwand.
I« der Nähe der ersten Schloßbrücke be-
merkte sie um die Mittagsstunde eiuen alte«
Mann mit einem Jnngen. Der Mann redete
fortgesetzt anf das Kind ei«, «nd die Zeugin
beobachtete, datz er gemaltsam bie Rechte des
Annge« eingehakt hatte. Es sah so ans, als
ob das Kind «nr widerwillig folgte.
Der Mann verschwand dann mit dem Jun-
gen burch den östltchen Laubgang. Ebenso wie
in ber Boruntersuchung erkennt öiese Zeugsn
den Angeklagten auch jetzt als den Mann wie-
ber, ber ihr damals so aufgefallen war. —
„Er ist es ohne jeden Zwetfel", er-
klärte sie mrt voller Sicherhsit.
Vorsitzender: „Was sagen Sie dazu,
Seefelb?"
Angeklagter: „Jch kann nur die oine
Aussage machen, daß meine Person nicht in
Frage kommt".
Vorsttzender: „Es könnten fich viel-
leicht ein oder zwsi Aeugen irren, aber -och
nicht so viele. Sie können doch diese ganzen
Aussagen nicht mit ihrer ständigen Nedensart
aus der Welt schaffen!"
Ein weiterer Zeuge begegnete dem
Angeklagten unmittelbar danach, als die vovige
Zeugin die beiden aus den Augen verloren
hatte. Auch hier war Seefeld in Veglsitung
eines kleinen Jungen. Als die ersten Bilöer
Seefelds in dev Zeitnng erschienen, erinnert«
der Zenge sich an diese Begegnung, die ihm
damals besonders anfgefallen war. Er sagt
mit voller Bestimmtheii: „Ia, der Angeklagte
ist -er Mann, de« ich damals gesehen habc".
Vorsitzender: „Das ist der zweite
Zeuge heute, der Sie wiedererkennt".
Angeklagter: „Meme Perfon kommt
nicht in Fvage".
Vorsitzenber: „Denken Gie stch doch
etnmal etwas andereS auS, alS den dummen
Gchnack: Meine Perfon kommt nicht in Frage.
— Die Sache ist hier zu ernst!"
Auch weitere Zcugen, -te dann gehört wer-
ben, haben -en Angeklagten getroffeu und er-
kennen i'hn genau wteder.
Sllndertreutländer der llrbeit
sür die deutsche Zigarrenherstellnng.
Berli«, 8. Febr. sFunkspruch). Der RetchS-
und preutzische Arbeitsminister hat den Treu-
händer der Arbeit für das Wirtsch-aftsgebiet
Südwestdeutschland zum ständigen Don-
dertreuhänder der Arbeit für die dentsche
Ztgarrenherstellung bestimmt. Der Sonder-
treuhänder ist vor allem auch mit der Ueber-
prüfung, Aenoerung oder Neufestsehung der
Bezirkstarisordnungen, iusbesondere der Orts-
klasseneinteilung in der deutschen Zigarrenher-
stellung beauftragt.
„voldsgemelnsüiall"'
»«, 7. »»
Echerl Bildsrotenli
NS-Laudesgruppenleiter in der Schweiz, Gust-
loff, der von «inem jübischen Verbrecher «r-
mordet wuröe.
Kiältsest der kdk-kjlllle in Kamiskli-
pllrteneirktien
Garmisch-Partenkirchen, S. Febr. Am Don-
nerstag abend feierte die KdF-Halle in Gar-
misch-Partenkirchcn ihr Richtfest. Vor knapp
zwölf Tagen war öer Platz neben bem neuen
Räthaus noch eine grotze Wiese heute steht auf
Lemselben Platz ein riesiger Hallenbau, der
von 360 bis 400 Arbeitern förmlich aus dem
Boden gestanzt wurde. Biele Zehntausend«
schaffender Bolksgenoffen, öie aus dem Reich
während der Winter-Olympiaöe tn Garmisch-
Partenkirchen erwartet werden, werden in der
Riesenhalle angenehmen Ausenthalt und gate
billige Berpflegung finden.
Jm Mittelpunkt der Feier stand eine An-
sprache Dr. Leys, der die Olympiad« der Ar-
beit feierte, die tn dtesem gewaltigen Werk zum
AuSöruck komme.
Sowjetrussisklie Kremoerlehunii
Protest Estlauds i« MoSka».
Reval, ö. Febr. Der estläudische Gesaudt«
i« MoSkau ist beanstragt worde», wege» ber
Berletzung des Grenzrechts dnrch sowjetrnfft«
sche Militärslngzeuge bei der sowjetrnfftsche«
Regiernng Proteft z« erhebe».
Dtesem Protest liegt folgender Borfav M-
grunde: Sm Mtttwoch gegen Mittag üder»
flogen dret sowjetruffischr Mttttärflugzeng«
-i« Ostgrenz« EstlandS. Si« zogen über der
Stadt Dorpat mehere Kreise «nd floge«
bann wteder auf sowjetruffischeS Gebtet zn-
rück. Nachdem si« stch eintge Zett über dem
PetpuS-See aufgehalten hatten, überflogen si«
nochmals dte Grenze und hielten ffch etwa
ein« halbe Stnnde über ostländifchem Gediet,
besonders über der Stadt Dorpat aüf. Die in
einer Höhe von 800 bis 800 Meter fliegenden
Flugzeuge wurden von örtlichen Truppen»
teilen, fowie von ber Grenzwache anscheinend
ohn« Ergebnis mit Maschinengewehren be-
schoffen. Wic verlautet, ist das Feuer settenS
der Flugzeuge erwidert worden.
Nblchluß der diplllmatilchen
llesiirechungen in slllm
Paris, 6. Febr. sFunkspruch) Dte dtploma-
tischen Besprechungen in Paris haben am
Donnerstag mit einem Frühstück ihren Ab-
schlutz gefunden, das der jugoslawische Ge-
sandte zu Ehren des Prinzregenten Paul
gab. An dem Effen nahmen Ministerpräsident
Sarraut und Autzenminister Flandtn
tcil. Der Prinzregent hat im Laufe des Don-
nerstag Paris verlaffen. König Carol von
Rumänien begibt sich für einige Tag« auf setne
Besitzung in der Normandie.
Nuch di« Abendpreffe betont, datz di« viel-
fältigen Nnterhaltungen der letzten Tage zü
keinem gretfbaren Ergebnis geführt
haben.
DaS „Iournal des Debats" begnügt stw
mit der knappen Feststellung, batz vielletcht der
Boden für neue Verhandlungen vorbeveitet
worden sei.
Stllrare gelit an die Lront
Rom, 6. Febr. sFunkspruch). Auf Anord-
mrng Mussolinis wird anstelle des Sekretärs
der Faschistischen Partei, Starace, der das
Kommando eines Gchwarzhemdenbataillons tn
Ostasrika übernimmt, der stellvertretende De»
kretär Abgeovdneter Adelchi Serena die Ge-
schäftsführung der Partei übernehmen.
Mit bem Propagandaminister Graf Ctano
wird stch auch der Abteilnngsleiter für de»
Fremdenverkehr im PropagandaministeriuM'
Generaldirektor Bonomi, nach Afrika ein-
schiffen, nm im Geschwader seines Minister»
als Fliegeroberleutnant Dienst zu tun