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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#0761

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Leits 5

Issespolitik

Zwölslache lodesstrase beanttagt
Segen die ljumaniMsduselei des rtberulismus - Nie klusfiilirungen des
klnblagevertrelers im Mordpro;eß Seefeld

jair plag?
Uuverschümtheite» der Wiener Judenprefle
Man HLtte arrnehmen könncn, öaß öie Lc-
kanntc Zurückzichung öcr öcutschen Tc'ilnch-
m«r an den FJS-Rcnncn in JnnS-
brnck von östcrrcichischer Seite mit betretc-
tcncm Schweigcn anfgcnommen woröcn wäre.
Dtesc Maßnahme, öercn Notwenöigkcit auf
bas Dicsstc bcdau-ert wirb, ist -bckanntlich
von dcm österrcichischen Sportftthrer Fürstcn
Starh-embcrg burch das durch nichts be-
grünbete genercllc Startverbot östcrrcichischer
Sportsleut« in Deutschlanö provoziert wor-
ben.
Eine solche Maßnahme, wi« sie Oestcrreich
ergrisfen hat, stcht tatsächlich in öer Sport-
gcschichtc etnzig da. Noch nie sinb so die
Grunösä'tze des sportlichen fair play mit F ü-
ßen getreten woröen, wie in öiesem Falle
öurch dt« österrctchischen Sportb-chörö-en.
NichtAd-cstoweni-g-er erörcistet sich jeöoch ö-ie
Wiener Systempresse anläßlich der nicht an-
öers zu evwart-enöen öeutschen Geg-enmatzncch-
men zu einer Hetze nicht nur gegen öie öeut-
sche Sportführung, so-nöern vor allem auch ge-
«en öie bei den Olympischen Spielen ausge-
zeichneten öeutschen Sportl-er übcrzugeh-en, di«
gerad-ezu beispiellos öasteht. Schamlos wer-
öen öie Tatsachen veröreht und öie Behaup-
tung aufgestellt, öaß öie deutsch« Nennun-g öes-
wegen zurückgezogen worö-en sei, weil öie öeut-
schen Spyrtler in Jnnsbruck eine Nieöcrlag«
bcfürchtct hätt-en. Diese Mcthoöen zen-
gen wahrlich von dcr nicörigstcn
Geslnnun g. Eine Gestnnuug, dic mit öcm
Gcist, ö-er in Garmisch-Partcnkirchen gepflegt
wurbc, auch nicht bas Gcringste zu tun habcn
kann.
Den Höhcputtkt öer Gchässtgkcit unö Ge-
meiwhcit «rreicht öer Misch auSgehaltcne
„Wieuer Tag". Diescs Schmutzblatt wagt es,
öt« von öcm gcsamtcn übrigen Auslauöe als
vorbilölich gekennz-eichnete Organisation b-er
Olym-pischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen
unö öie Unparteilichkeit öer öortigen sport-
lichen Leitun-g anzngreifen. Die großen Arl-
Derger Skilänfer seien in Garmtsch-Partenkir-
chcn „ausgeschaltet" rvordcn, weil man öie
Konkurrenz gesürchtet" habe. Wei-ter wirb
behauptet, es s-ei öen östcrreichischen Eisläu-
fern „absichtlich" n-ur eine ungenügenbe Trai-
ningszei-t zugebilli-gt worden unö schlicßlich
h-eißt «s sogar, bie östcrreichischen Mannschaf-
ten scien in Garmisch-Partcnkirchen „schlccht
aufgenowmen uttd untevgebracht wordcn".
„Zur Staffagc ftir thre ohne öie Teilnahm«
Oesterreichs z-icmlich beöcutun-gslosc Wintcr-
Olympiaöc", so heißt es wörtlich, ,-haben sic
unscre Lcute Lrauchen künn-en,' in ü-em Augen-
blick abcr, öa Oestcrreich selbst Wintcrsptcle zu
erösfnen hat, ziehen öi« Herren öen Gchafpelz
ans."
Anf bics« Erg-üfl« «rübrigt stch wohl jcöe
Nntwovt. Di« gesamte sportliche Welt wirö
flch vou biesem Sumpf nieörigster G e-
sinnung angeekelt abwenö-en. Deutschlanö
HS-tte stcherlich gerne öem österreichischen Sport
öie zweiöeutige Lage, in öie ihn seine «igenen
Führer unö angeblichen Gönner gebracht ha-
ben, «rspart, ö-enn es lt-egt uns sern, ö-en «hr-
lichen Sportkameraden Deutsch-Oesterreichs
einen Borwurf aus öieser beöauernswerten
AngelegeNhett machen zu wollen.
Jhre öeutschen Kameraöen. hoffen daher,
einmal in «iner gereinigteren Atmosphäre stch
mit ihnen wieö-er aus ö-em weißen Rasen mes-
f«n zu können. Deutschland hat öicsen Streit
ntcht vom Zaune gebrochen unb nicht üi« Poli-
ttk iu öie Sphäre öes Sportes getra-gen. Mber
öie EHre öes beutschen Sportes erfordert «s
ebenso sehr, auS öcr vom Haß dikticrt«» Hal-
tung öcr österreichischen Sportsührung öic ent-
fprcchendcn Konsequenzen zu zichcn.
Ver „Ilieresientiok" ln Koslar
dem Lütirer geschent-t
VoSlar» S0. Febr. lFunkspruch.) Ganitäts-
rat L>r.Gelhorn, öer kürzlich starb, schenkte
feine Nervenhetlanstalt „Dh-eresienhof" öem
Führer Adolf Hitlcr. Dieser übergibt -as
Sanatovium an öi« NSV Süd - Hannover-
Braunschweig.
Bet einer Bestchtigung der Anstalt, bi-e
öieser Tag« im Beisetn ber Gauamtsleiter
öer NS-Volkswohlfahrt Noröwcstdeutschlanös
stattfand, wurö« bekannt, öaß im „Theresi-en-
hof" nach Bollenöung öes Umbaucs vtel«
kinderretche Mütter mit thren Kindern Er-
holnng finöen weröen.

Schweri», Sii. Febr. Jm Teeselbprozetz
beantragte ber Oberstaatsa»walt an» Schlutz
seines Pläboyers gege» Seefeld -ie Tobes-
strase wegen Mordes i» -e» zwölf Fällc»
Thomas, Zin,mer«,a»n, Neunmnu, Dill,
Eipel, Wischnewski, Tieke, Korn, Prätorius»
Tesborf, Metzdors und Gnirk »« erkenne«
und ihm die bürgerliche« Ehrenrechte auf
Lebenszeit in jedem einzelne« Fall ab»
znerkennen. Ferner beantragte er die Ent»
mannung und wegen sortgesetzter wider»
natürlicher Unzucht in drei Fällen, Notzncht
in zwei Fällen sowie Nötignng nnd Beleidi«
gnng insgesamt -ie höchstznlässige Zncht»
hausstrafe vou 18 Jahre», sowie zeh«
Jahre Ehrverlust. Außerdem sorderte er
gegcn Seeseld die Sichernngsverwahrnng ans»
zusprechen.
Oberstaatsanwalt Beusch führte u. a.
auS:
Ein grauenvolles unö erschütternbes Kapi«
tel menschlicher Verirrung und Entartung,
menschlicher Verschlagenheit unö Boshaftig-
kett, menschlicher Htnterlist unö Vertiertheit,
menschlicher Gefühlsroheit und Stumpsheit

Rom, 19. Febrnar 8n sensationrller Aus-
machung verösfentlicht das halbamtliche „Eior»
nale d'Jalia" am Mittwochabend Auszüge
aus dem schriftlichen Bericht, den der von der
englischen Regierung lm Frühjahr 1938 einge-
setzte interministerielle Ausschuh unter dem Bor-
sitz von Sir 2ohn Mafsey in der abrssinischen
Frage am 18. Juni vorigen Lahres erstattet hat.
Jn öiesem Bericht, der in unterrichteken römi«
schen Kreisen als ein« politische Enthül-
Iun,g von grötztem Jnteresse betrachtet wird,
vertritt der fragliche Ausschuh die Ansicht, datz
die englische Regierung mit dem Dre'imächte-
abkommen Mer Abessinien vom Jahre 1906
„fast ganz Mbesstnien als zur Einflutzsphäre
Jtaliens gehörend anerkannt he^", und ferner.
datz „in Abefstnien und in seinen Nachbargebie-
ten keine lebensnotwendigen englischen Jnter-
essen bestehen, die solcher Art wären, datz die
englische Regierung stch einer Eroberung Mes-
siniens durch Jtalien wideksetzen mützte".
Vom allgemeinen Stawdpunkt einer befleren
Eren-zvevwaltung wäre ss nach dem Bericht so-
gar zu begrützen, wenn Jtaliem in Wesstnien zur
Macht käme, vorausgesetzt, datz eine Verständi-
gung über die Weideplätze in den Grenzgebieten
von Englisch-Somaliland erreicht würde. Ein
etwaiger englischer Prestigeverlust bei den
Somalistämmen würde nach Ansicht des Aus-

Bcrli«, Sll. Februar. Die Rcichspost hat
die Ermittlungen über öie Juanspruchnahme
öer Postanstalten in Garmisch-Partenkirchen
während der Dauer Ser Olympischcn Spiele
soeben abgeschlossen. Es wuröen in den elf
Tagen, also vom 6. bis zum 16. Februar,
25 OM handvermtttelte Ferngespräche, 26 000
Ferngespräche über öen Wählvcrkehr, 14 000
Telegramme, 400 Bilötelegramme und im
Vriefverkehr 3,5 Millionen abgehende unö 1,8
Millionen ankommende Senöungen gezäblt.
Die großen Anlagen der Deutschen Reichs-
post, die im Laufe vieler Monate mit einem
großen Aufwand eigens für öie Olympischen
Winterspiele errichtet wurden, haben sich je-
denfalls bestens bewährt unö die Feuerprobe
bestanden.
Schon in den ersten Tagen der Spiele setzte
der Massenverkehr bei öen Postanstalten in
Garmisch ein. Am 6. Februar wuröen bereits
1700 Ferngespräche über das Hanövermitt-
lungsamt und 2500 Gespräche im Wählverkehr
vermtttelt. Die Zahl der Telegramme betrug
schon am ersten Tage 900. Nach den von der
Deutschen Reichspost herausgcgebenen Olym-

i'st an uns vörübergezogen, so öaß es mir
manchma-l hat scheinen wollen, als wenn in
öer Person öes Angeklagten öer personifi-
zierte Teufel öurch dte öeutschen Gaue ge-
schritten rst. Er hat nur ein Lebensziel ge-
habt: nämlich seinem Laster von Jugenö an
bis in sein spätes Alter zu frvhncn. Ueber
hunöert Knaben hat öieser Angeklagte ver-
öorben. Er alletn trägt die Schnlö daran,
wenn öiese Menschen selbst auf die salsche
Fährte stttlicher Entartung geraten sinö. Die
Folgen dieser sittlichen Entartnng kennen
wir: Verlogenheit, Untreue nnd wiederum
Vevderbnis aller hoffnungsvollen Knaben.
Die Zahl öer Moröe des Angeklagten
Seefeld wird sich mit Sicherheit niemals mehr
feststellen lassen. Wenn ich ste hcute auf etiva
30 schätze, so habe ich sicher nicht eine zu hohe
Zahl genannt. Ungeheures Leiö hat dieser
Unmensch Vätern unö Müttern öer Knaben
bereitet. Zahllose Tränen sind geweint, un-
rnhige Tage unö Nächte verbracht woröen in
öer Ungewißßheit über öas Sckicksal der
Söhne.
Der Fall Seefelb ist eine einzige Anklage

schuffes durch die Vorteil« wettgcmacht, die aus
einer tatsächlichen italienischen Be-setzung Mchst-
niens erwartot werden können. — „Die Vedeu-
tun-g dieser Feststellung braucht", so fllgt „Gior-
nale d'Jtalia hmzu, "nicht erst unterstrichen zu
werden."
knglischekeginung leiint einerintwork nd
London, 20. Febr. Jm Unterhaus hat -ie
Aufsehen erregenöe unö bisher unerklärliche
Veröffentlichung eines englischen Geheim-
berichtes über Abessinien durch öas „Gior-
nale d'Jtalia" Wiöerhall gesunöen. Nach Be-
eNdigung der Fragezett im Untevhaus ver-
suchte Winston Churchill vom Mimster-
präsiöeuten Balöwin eine Erklärung über
den Vorfall zu erhalten. Er fragte, ob Balö-
wtn eine Mitteilnng über öas Schriftstück
machen könne, das man sich anscheinend von
brttischen Stellen verschafft habe. Die Regie-
rung lehnte eine Antwort ab.
Wie weiter gemeldet wtrö, ist eine Ver-
öffentlichung öes Verichtes in Lonöon ntcht
geplant, auch sollen, wie verlautet, keine diplo-
matischen Vorstellungen in Rom erhoben
werben. Die Regierung stelle jeöoch Unter-
suchnngen in London an, um hcrausz-ufinöen,
wie öas Schriftstück in italienische Hänöe ge-
langt ist.

piabriefmarken hervschte an öen Schakl-
tern an fast allen Tagen regelrechter An-
drang. Der Tagesabsatz an Olympiamarken
betrug am ersten Tage der Spiele, am 6. Fe-
bruar, bereits 20 000 RM. Die Höchstzahl der
vermittelten Ferngespräche wnrde am 14. Fe-
bruar mit insgesamt 6200 Gesprächen erreicht.
Der Telegrammverkeehr erreichte seinen
Höchststand einen Tag später, am 15. Fcbruar,
mit insgesamt 2100 Telegrammen. Da sich in
den lctzten Tagen der Ansichtskartenversand
unö in Zusammenhang hiermit auch die Nach-
frage nach Olympiabriefmarken überraschend
stetgerte, wnröcn am 16. Fcbrnar nicht weni-
ger als 80 fliegenöe Markenver-
käufer eingesetzt, öie in allen Teilen Gar-
mischs tätig ivaren, um den Schalterbetrieb
in den Postanstalten zu entlasten.
Die Bewältigung öieses Massenverkehrs
stellt eine glänzenöe Verkehrslei-
stung dar, die zum guten Teil mit zum Ge-
ljngen der Spiele unö vor allem zu der
prompten und pünktlichen Uebcrmittlung der
Nachrichten über öen Verlaus öer Wettkämpfe
beigetragen hat.

knglischer beheimbericht zur Nbessinienfrage
Kufselienttregende oeröffentlichungen des „Kiornnle d'Nolio"

5,Z Millionen 6riefe zur Mnter-Mgmpiade
Vle teistungen der Keichspost in bnrmifch —14000 lelegramme in elf Ingen
sDrahtbericht unserer Berliner Gchriftleitung)


Orobe-Vurvokll — SlllIg« ?rsi,e l
V«I. 7001 » I4L>ie llsr vnlverrltLt » tt,upt»tr. IS7
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iiiit Sniltmigsbiich
Preis 3« Pfg.
Zu haben in der
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Anlage 3

bilnqen

2ur LinseMunA

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unä ^ominunikktnten-^nriÜLe
unä XonkirrnLnäen-XIeiäer
tkLoIaiiL Oa88c1in§
I 6. w. d. K. UoiäelderZ Kauptstraüs 231

„volbsgemeinfchast"
Frcltag, den 21. Februar IgZ,

gege» di» sogenannte Humanität des Libera»
lismus. Diese Humanität, die in den Logen
vereinsmäßig verankert war, ist eines der
verdorbenstcn Lockmittel für den deutscheu
Spießer gewese«. Dabei hatte in der System-
zeit die Humanität «ichts mit dem zu tn«,
mas wir Deutsche untcr Humanität verstehen:
„Edel sei der Mcnsch, hilsreich «nd gut", son»
dcrn jene Hnmanität war die Hüterin des
Mindermertigen, -es Fanlen und des Ver-
brechers.
Wäre es nicht human gewesen, den An-
geklagten im Jahre 1926 in ber Strafanstalt
Brunsbüttel zu belassen und ihn dort arbei-
ten zu lassen, oder ist es human gewesen, ihn
wieöer auf öie Menschheit losznlassen? Die-
ser einzige Hinweis mag genügen, um Jhnen
die wirkliche Hnmanität öer nationalsozialisti-
schen Gesetzgebung über Sterilisation, Ent-
mannung unö Sicherheitsverwahrung vor
Augen zu ftthren. Der Fall Seefelö ist ein
Schul- und Musterbeispiel fnr die
Richtigkeit dieser Gesetzgebnng. Wenn es
immer noch Volksgenossen gibt, besonders in
kirchlichen Kreisen, die öiese Gesetzgebung
vernrteilen, öann mögen sie sich, wenn sie
ü-berh-aupt belehrbar sinö, an dem Fall See-
felö unterrichten unö sich eines besseren be-
lehren lassen.
So sehr anch öie Foröerung vieler Volks-
genosscn, mit einem solchen Schcnsal kurzen
Prozeß zu machen, verständlich sein
mag, so weröen öoch verschiedene Punkte nicht
babei berücksichtigt. Zunächst: wir leben in
einem Rechtsstaat, und ich habe nicht die
rechtltche Hanöhabe, um mit einem solchen
Menschen knrzen Prozeß zu machen. Ferner:
jeöer Vater unö jeöe Mutter hat ein Recht
darauf, zu wissen, wer ihren Sohn ermordet
unö geschäNdet hat. Jch öarf mich nicht öar-
auf beschränken, etwa nur zwei Fälle aufzu-
klären. Dann würöe immer die Unruhe im
Volk zurückbleiben, ob nicht noch ein zweiter
Mann wie öer Angeklagte sein Unwesen treibe.
Wenn es uns gelungen ist, innerhalb eines
dreiviertel Jahres restlose Klarheit zn schas-
fen, dürfen die Volksgenossen zusrieöen sein.
Der Prozeß hat für Staatsanwalt, Poli-
zei und meöizinische Wissenschast wichtige Ir-
kenntnisse gebracht. Schließlich ist aber di.eser
Fall auch ein furchtbarer Anschau-
ungsunterricht für die Kinder, Eltern
und Erzieher. Jch kan» anch hier nur allen
Eltern und Erziehern ans Herz legen, die
Kinder zu warnen vor Elementen wie öem
Angeklagten.
Jm weiteren Verlauf seiner Ausführun»
gen betonte ber Oberstaatsanwalt, daß das
Gesamtbilö öer Fälle den Beweis gebe, datz
der Angeklagte der Täter sei. Zur Beruhi-
gung der Bevölkerung könne gesagt werden,
daß auch bie in diesem Prozetz nicht behanöel-
ten Mordfälle noch genauestens nachgeprüft
würden. Der Oberstaatsanwalt ging sodann
auf öie einzolnen Fälle öer Anklage ein.
Vle stragtt jlolizei gegen Lie Umtriede
der kmigrnnten
Prag, 20. Febr. Jn letztcr Zeit sind in
Prag und in dcr Provinz Agitattönsbruck-
schriftcn in deutscher Sprache aufgctaucht, öte
önrch Form und ihrem hctzerischen Jnhalt
gcsetzwidrigcn Charaktcr trug-en. Jn dtcscn
Gchriften wurde sür eine gewaltsam« Aen-
derung der demokratischen Staatsordnnwg
eingetrctcn.
Von dcr Polizei wuvde ermittelt, öatz
biese Propagandaschriften unter den retchs-
dcutschen Emigrantcn nmliefcn und
auch für die Verbreitung jenseits derGrenze
besttmmt waren. Ferner wurde in Prag «ine
Druckerei entdeckt, in der öie Propaganda-
schriften hergestellt wurden und aufgestapelt
waren. Als Urheber der gesetzwidrigen Agt-
tation wurden 15 Personen, grötztenteils
reichsdeutsche Emigranten, verhaftet und auf
Grund einer entsprechenden Strafanzeige bem
Kreisgericht in Prag eingeliefert.
ZüLilchtt Mnrristenhlud in wien
nusgetioben
Wie«, 20. Februar. Jn Wien wuvbe am
Mittwoch eine Gesellschaft ausgehoben, üi«
sich „Eöen-Club" nannte unö eine ge-
heime sozialdemokratische Parteiorganisation
war. Wie di« „Reichspost" öazu mitteilt, wur-
öen 80 Personen in Haft genommen. Dem
Blatt zufolge sind bezeichnenderweise nahezu
all« Verhafteten Juden.

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