8s!1s 2
„HMsgemeinlchllft"
Mittwoch, de» LS. Februar 1g»
Vampflokomotwe Mrt 187 Stundenttlometer
Kehllrdleiltungen der Keichsblllin und der deutschen lohllmlltioindultrie
Z>isamm«nfaflung aller KrSft«. Das set nicht
«twa Militarismus in Reinkultur. Adolf Hitler
habe am gleichen Tag, an Lem das neue Wehr«
gesetz verkündet worden sei, zu wiederholten
Malen feierlich dekräftigt, dah der National-
fozialismus es grundsätzlich adlehne, fremöe
Volksteile sich einzuverleiden und datz der neu-
Keitliche Krieg ein negativer Ausleseprozetz sei,
von dem weder Sieger noch Besiegte Nutzen
hätten. Jn der gleichen Rede habe der Führe:
aber auch Abrechnung gehalten mit den Abrü-
stungssaboteuren und in den 13 Punkten di«
Wege zur Verständigung, zur Friddenssicherung
und zur Verhinderung des Wettrüstens gewiesen.
krelstllgswutilen im Memellnnd
. Gute Ergebuifle ftir Lie Deutschen.
Memel, SS. Febv. Von den Memellänüiischen
KvchAtagswaHlen lieg-en zwar jetzt die ersten
Evgebnisse vor, endgültig ist aber nnr das
Ergeibnis lder Kreistagswahl des Landkreises
Memel. Danach hat dte Eincheitsliste von 20
Abgeordneten 14, die litauischen Listen haben
husainmen sechs Abgeovdnete erhalten. Dis
Wahlbeteiligung 'betrng 75 v. H. (bei den letz-
ten Wahlen 87 v. H., bei den vovletzten nnr
88 v. H.) .
AuS dem KretS Pogegen fehlen noch die Er-
gebnifle ans ftinf Wahlbezirken. Sowelt sich
bi-sch er übersehen läßtz werden die nremellän-
bifch-deutfchen Listen voraussichtlich diesnral
«och befler avschnetden als bei den letzten
Wachlen. Anf die EiNheitsliste entfallen bisher
V W8 Stimmen, auf di« zweite dentsch-momel-
ländifche Ltste 2 72« Stimmen, während von
ben sieben litauischen Listen diejenig«, die
bie meisten Stdmmen erhiebt, nnr 1268 er-
vetchte: die nächstgrößte nmfaßt 635 Stimmen.
kleine Kundschau
Die englifche Admiralität gibt bekannt, öaß
fich auf öem Jerftörer „V elox" ein neuer
Sabotagefall ereignet Habe -
DaS Unterhans nahm nach Beendignng der
anherrpoMifchen AnSsprache di« Zusatz-
hanshalte für die Motte, di« Armee «nd
di« Lnftw affe an.
Blättermeldnngen zufolg« ist die Unterre-
bnng Wüfchen öem Führer der italieni-
fchen Flottenabordnung nnb dem «nglt-
f ch«n Marrnsmtnifter nicht befri-edigeNd ver-
laufem. Man vevmntet, daß Jtalten bet ber
Underzeichnung des KlvttenabkommenS aus
politifchen Gründen, die mit dsn Sanktionen
»usammenhängen, Schwierigkeiien machen wird.
Der von einer Aegyptenreis« nach PrriL
»urüctgekehrt« «hemalige fvamzöstnh« General-
stabschsf, Gensral Weyganü, veröffentlicht
ein« Erllärung, wonach er entgsgen falschen
Behauplnngen niemals eim Gutrchten überüi«
mllitärtsche Bedentnng des franzöüich-sowjet-
rufsifchem Beistandspaktes abgegebcn habe.
Jn der N äh e vom BuenoS AireS ver-
Mmglückts eim KraftomnibuS, wobei fechs Per-
fonen getötet und mshreve schwer verletztwur-
dem. Man nimmt an, üaß der Unglücksfall auf
ein Berbrechem znrückznsiihren ift.
Berli«, 25. Febr. Di« Entwicklnng des
Schnöllverkehrs der Deutschen Reichsbahnge-
fellschaft hat in den letzten Monaten anßeror-
dentliche Fortschrikte gemacht. Anf der Strecke
Berlin—Hamburg fnhr vor wenigen Tagen
ein elektrifch betriebener Strom-
linienzug die phantastifche Gefchwindigkeit
von 200 Stdkm. Die sogenannten FD-Züge
finü bereits auf den verschiedensten F-evwstrek-
ken eingesetzt nnö erfreuen sich einer g-roßsn
Beliebtheit beim reisenden Publiknm. Weni-
ger bekwnnt rst, daß üie Reichsbahn auch
Dampflokomotiven mit ähnlichen hohen
Fahrgeschwiwöigkei'ten besttzt. Anf der Nürn-
berger Jubilänmsausftellung im vergangenen
Jahr erregten diese iin Strvmlinienfovm ge°
banten, aber nach ihrem Umfang viel gewal-
tigeren Dampflokomotiven das allergrößts
Jnteresse.
Am hentigem Dienstag führte die Dentschs
Reichsbahn znm evsten Male Dampflokomo-
tiven auf einer Pvessefahrt 'öer Oeffentlichkeit
vor.
Dre Fahrt von Berlin nach Hamburg erfolgt
mit der B o r f i g-Stromlinienlokomotiv«, bie
Rückfahrt mit dem Henfchel-Wegmanw-
Dampfzug.
Reichsbahndiröktor Dr. tng. h. c. Fnchs
wies einleitend daranf hin, daß man sich schon
lange mtt dem Probl-sm bes-chäftigt Habe, Loko-
motiv-en für Hochgefchwindigkeiten dnrchznbil-
den. Auf Grund der technifchem Fvrtschritt«
sei hente die Reichsbahn in die Lage versetzt,
mit ihren Dampflokomotiven diefelben Kahr-
gefchwindigketten wie mi-t den Diefel-Schnell-
triebwagen verwirkli-chen zu können. Siehabe
sich daher entschlossen, etne Lokomotive ent-
wtckeln zn lassen, die einen 250 Tonnen sch-we-
ren D-Zug dauernd fahrvlanmätzig mit einer
Gefchwimdigkeit von 150 Stdkm. befördern un-d
zur Einhvlung v-on Berspatungen die Ge-
fchwindigkeit auf 175 Stdkm. steigern könne.
Mit der Dnrchbildung der Lokomotive seien
dde Borfig-Loko-mottvwerke GmbH in Berlin-
Tegel betreut worden.
Dr. Fuchs schilderte dann die technischen Ein-
zelheiten der neuen Lokoinotive und betont« ins-
besonder« die Bedeutung der neuartigen Strom-
linienverkleidung, die durch eingehende Modell-
versuche im Windkanal der Aerodynamischen Ver-
suchsanstalt der Technischen Hochschule in Verlin
und im Jnstitut für Strömungsforschung in Göt-
tingen «rmittelt worden sei. Weiter hob Dr.
Fuchs hervor, datz die Lokomotive mit induktiver
Zugbeeinfluflung der Dreifrequenzbauart mit
Geschwindigkeitsüberwachung ausgerüstet worden
tsh, um das Uebersahren von Haltestgnalen zn
verhinbern. Sodann fchildert« der Redn«r die
technifchen Einzelheiten des neuen Henschel-
Wegmann-Zugs. WLHrend die geschilderte
Lokomotive beliebige Wagen mit Hochgeschwin-
digkeiten befördern soll, wurde von ^er Firma
Henschel angeregt, einen den Schnelltriebwagen
ähnlichen Zweiwagenzug mit einer «ntsprechend
gebauten Tenderlokomotive zu befördern. Die
Reichsbahn stimmte der Anregung grundsätzlich
zu, erweiterte aber das Betriebsprogramm zur
Ausnutzung d«r Möglichkeiten des Dampfbetriebs
dahin, datz ein aus vier besonders leicht gebau-
ten D-Zugwagen gebildeter Zug oon einer Ten-
derlokomotive für Hochgeschw-indigkeiten beför-
dert werden sollte.
Auch dtese Lokomotive hat einen stromlinien»
sörmigen Blechmantel erhalten, der sie ganz um-
hüllt, sich vorn und hinten der abgerundeten
Kopfform der Wagen anpatzt und bis über den
grötzten Teil der Räder heruntergezogen ist. Um
bei erheblichen Fahrgeschwindigkeiten den Loko-
motivführer m die Lage zu setzen, di« Strecke
stets fcharf beobachten zu können, sind Steuer-
bock, Regler, Vremsventil und die sonstigen von
ihm zu bedienenden und zu überwachenden
Apparate doppelt vorhanden, einmal an der
Vorderwand und autzerdem an der Rückwand des
Führerhauses. Auch dies« Lokomotive ist mit
induktiver Zugbeeinfluflung versehen.
Der Wagenzng ist von der Wagenbauanstalt
Um 10.06 Uhr hatte der neu« Henschel-Weg-
mann-Dampfzug mit etwa 200 Fahrgästen die
Halle des Lehrter Bahnhofes in Berlin verla!-
sen. Der Vertreter des DNB zog es vor, nicht
auf bequemen Polstersitzen, sondern auf der
Lokomotive diese Fahrt mitzumachen, um zwi-
schsn Führerstand und Feuerloch mit dem Blick
voraus auf die Strecke den stärksten Eindruckvon
diefer neuen Tat Leutscher Technik zu gewinnen.
Auf dem knappen Raum der Lokomotive stehen
heute autzer dem Führer und dem Heizer noch
ein Reichsbahningenieur und «in Schlosser. Der
Ingenieur stsht in telefonifcher Verbindung mit
der Zugleitung. Der Schlofler findet während
der ganzen Fahrt keine Gelegenheit zum Ein-
greifen uiid geht daher dem Heizer hilfreichzur
Hand.
Die Geschw-indigkeit liegt, folange noch die
Berliner Vorortsbahnhöfe zu befahren sind,
zwischen 25 und 60 km. Schon kurz hinter Span-
dau steigt sie auf 120 km, dann auf 140 km. Kurz
vor Wittenberge werden streckenweis« 16 0 km
erreicht. 12.38 llhr lief der Zug in Hamburg ein.
Mit dem Pendeldampfzug war man vor-
mittags von Berlin nach Hamburg gefahren, mir
der Vorfig - Stromlinienlokomoti've
wurde die Rllckfahrt angetreten. Auch diese
Lokomotiv« war beieits auf der Nürnberger
Jubiläumsausftellung der Deutschen Reichsbahn
zu sehen. Sie war unter all den F-vhrzeugen, die
dort gezeigt wurden, mit ihrer langgestreckten
Stiomlinieneiwkleidung, die den Keflel mit allen
Einbauten und Armaturen umschlietzt und bis
dicht über die Echienen herabführt, vielleicht der
allerstärkste Eindruck.
Bet den Probefahrten hat dtese Dampflokomo«
tive eine Schnelligkeit bis zu 185 Stunden-
kilometer «rreicht. Das gut ausgoglichene
Triebwerk verleiht der Lokomotive sehr gute
Laufeigenschaften. Sie kann Schnellzüge von fünf
bis sechs D-Zug-Wagen in der Ebene mit 175
Stundenkilometern befördern und Strecken von
300 Kilometer Länge dhne Halt durchfahren. Der
Wegmann L Eo. in Kaflel gebaut. Neben der
Anpaflung der Wagenwände an die Stromlinien«
form war vor allem die äutzerste Gewichts-
ersparnis ein unabweisbares Erfordernis.
Der Zug hat 23 Sitzplätze im Speiseraum, 48
Sitzplätze 2. Klasse und 144 Sitzplätze 3. Klafle.
Um den Schwerpunkt möglichst niedrig zu hal-
ten, wurde Ler Futzboden nur 1090 Millimeter
über SO gelegt, gegenüber 1240 Millimetern bei
den D-Zugwagen. Jn dem «inen Endwagen ist
ein Gepäckranm und ein Postraum vorgesehen,
an die sich «ine Küche mil Anrichte und der
Speiseraum anschlietzt. Zur Erzielung einer
guten Lüftung ist eine mechanische Belüf-
tungsanlage eingebaut. Der Personen-
eNdwagen besitzt am Ende einen durch zwei nied-
besitzt am hinteren Enüe einen durch zwei nied.
rige Zwischenwände vom Einsteigevorraum ab-
getrennten und erhöhten Aussichtsturm, Ler mit
vier kleinen Sefleln versehen ist.
Keflel ist auf Grund der guten wärmewirtschaft-
lichen Lrfahrungen, die mit den langen Keflelir
der Einheitsschnellzugmaschine gemacht wurden,
mit sieben Meter langen Rohren versehen.
Um 15.37 Uhr verlietz der Zug wieöerum
mit runö 200 Fahrgästen besetzt deu Ham»
burger Hauptbahnhof. Die Lokomotive zog
einen 250 Tonnen schweren D-Zug, bestehend
aus einem Lokomottvmetzwagen nnd vier
D-Zng-Wagen erster unö zweiter Klafle in
neuester Bauart. Wieder hatte man, wie bei
der Hinfahrt am Vormittag, das Gefühl eine»
völlig ruhigen Lanfens und grötzter Sicher-
heit. Auch dieser Zug raste mit einer Geschwin»
öigkeit von zeitweise 18 7 Stundenktlo»
metern durch dte Lande. Man kann fich
kaum noch vorstellen, daß vor knapp dret
Jahren di« Höchstgeschwindigkeit um 90 Gtnn-
öenkilometer hernm lag. Heute ist di« doppelte
Geschwindigkeit fast zu einer Selbstverständ-
ltchkeit gewovden. Um 18.20 U-Hr traf er auf
dem Lehrter Bahnhof in Berltn «in.
Die Dampflokomotive hat mit thren Fahr-
ten am Dienstag bewiesen, daß si« bt« Rekord»
geschwindigkeiten der schnellsten Triebzüg« «r»
reicht hat. Es wird vorausstchtlich «in« Frag«
der Wtrtschaftlichkeit sein, ob bie Retchsbah«
in Zukunft auf üiesen oder jenen Strecken
Dampfzüge oder Schnelltriebwagen «tnsetzt.
Eines aber hat der heutige Tag mit aller
Deutlichkeit gezeigt, datz nämltch Ste Dentsch«
Retchsbahn ttzre führende Stellung in der
Welt zu behanpten versteht.
8echs vergleute verschültet
Zwei lebeud geborgeu.
Reckliughauseu, 25. Febr. (Funkspruch).
Am Montagabend gerieten auf öer Zeche
„Emscher-Lippe" in Datteln in einem Dtreb
im Flöz „Sonnenschein" ein Fahrsteiger und
fünf Hauer unter herabkommendes Geftein.
BiS Dtenstagfrüh konnten zwei Hauer leben-
geborgen werden.
Sn jweieinlialb Stunden von Kerlin nnch kjamburg
BMM-er 5Wiele lsss
Die Kartenbostellungen fttr dte Bayreu-
ther Bühnenfeftspiele haben tn diefem Jahre
besonders früh eingesetzt. So sind bte beiden
ersten Aufführungen von „Lohengrin" am 19.
und 20. Juli bereits völlig ausverkauft. Auf
Grunb üer zahlreichen Anmeldungen, die täg-
lich nicht nur aus dem Reich, sondern auch
auS dem Auslanb eingehen, kann heute fchon
gssagt werden öaß für die Zeit vom 19.—80.
Jnli kaum noch ein Hotelzimmer in Bayreuth
zu haben fein dürfte. Privatquartiere sinb
folbstverständlich noch in ausreichendem Matze
vorhanden. Aus dem Aus-land werden zahl-
retche bekannte Persönlichkeiten des öffent-
lichen Lebens die Bayreuther Festfpiele be-
fuchen. Für den zweiten Zyklus, ber am 18.
Anguft beginnt, alfo zwei Tage nach Schluß
ber Olympischen Spiele, wirb öer Befuch
zahlretcher auslSndischer Olympia--Besucher
erwartet.
Suteruationaler Theaterkongretz in Svie«.
Jm Kerbst dieses Jahre» wird in Wien ein
internationaler Theaterkongretz stattfinden, der
mit einer Theaterausstellung verbunden sein
wird. Jm Rahmen dieses Theaterkongrefles, der
vom 3. bis 9. September abgehalten wird, bringt
ein Ensemble der Pariser Grotzen Oper „Ariane
und Vlaubart" von Dukas zur Aufführung.
Weiter wird ein holländisches, ein italienisches
und vorausflchtlich auch ein rusfisches Enfemble
1n Wien gastieren.
L«hä, — arifcher Obftammung
Der bekannt« Ope r« ttenkompon ist Franz
Lehär hat jetzt den Nachweis seiner axischen Ab-
ftammung «rbracht. Danach h-ieh sein Erotzvater
Josef Lehär, geboren in Schönfeld bei Mährisch-
Neustadt, gestorben im Ja-Hr« 1881, von Beruf
Elaser. Josef Lehär hatte zwei Söhne. Franz
und Anton, die beide Militärkapellmeister wa-
ren. Franz Lehär ist der Vater des Operetten-
komponisten, der bekanntlich ursprünglich gleich-
falls Militär-kapellmeister bei der österreichifch-
ungarischen Armee gowesen ist. Seine Mutter
hietz Ehristine geb. Neubrandt und stammt aus
der Slowwkei.
„Hamlet- als Oper. Jn Riga fand dte llrauf-
führung der Oper „Hamlet" von Kalnin statt.
Der Vorstellung wohnten der Staatsprästdent
sowie zahlreiche prominente Persönlichkeiten der
baltischen Länder bei. Die Rigaer Zeitungen
stnd der Ansicht, daß das Werk über alle Opern-
bühnen des Westens gehen und dort denselben
Erfolg haben werde, wie bei seiner Urauffüh-
rung in der Stadt, von der aus auch Nichard
Wagner vor genau hundert Jahren seinen Weg
genommen habe.
Wilhelm Busch — ber Vielvegehrte.
Gegenwärttg veranstaltet »aS Städt. Mu»
seum in Mülhetm an der Ruhr eine Ausftel-
lung Humor und Satire, fttr die bas Bufch»
Archiv öer Wilhelm-Bufch-Gesellschaft in Han-
nover lethweise 26 Zeichnungen zur Derfü-
gung gestellt hat. Zur Zeit stnd dret Aus-
stellungen vom Bufch-Archiv beschickt worben,
und zwar in Bern, in HelsingforS und tn
Mülheim.
SKaffung eines Denkmals
ker reuWen Mutter
Jn ber Weihchalle öes Hauses der Deut-
schen Erziehung in Bayreuth wird -aS
Denkmal ber deutschen Mutter zur Errichtung
kommen. Bisher wurden dte Unterfockcl-
platte, die 2,20 Meter lang und 1,75 Meter
brett, 53 Zenttmeter hoch und etwa 100 Zent-
ner schwer tst, sowie der Gockel zum Denkmal,
ein würfelartiger Stetnkoloß von etwa 240
Zentnern Gewicht, an den Aufstellungsort des
Denkmals in der Weihehalle gebracht. Hier-
-u.kommen noch zwei weitere Steine, aus
denen die Figur bes DenkmalS selbst an Ort
und Gtelle auSgehauen wird. DaS Denkmal
sowie bie Wandverkleidung ber Seite ber
Ehrenhalle, an üer das Deukmal zur Auf«
PWologle I« Dieoft ter deiftslteii Wlrtschist
Di« Neuortmung d«r Reichswetterstell«
2m Rahmeu der Neuordnung des Reichs«
wetterdienstes wurden di« Lisher in Deutschland
bestchenden amtlichen phänologischen Netze zum
„Ph ä n o l o g i s ch e n Dienst" zusammenge-
schlossen. Das Reichsamt für Wetterdienst hat in
Eschershausen «ine phänologische Beo-bachtungs-
stell« eingerichtet. Die Phänologie dient einer-
seits der Klimatologi« durch Kenntnifle über
das Lokaliklima, andererseits nützt fie in hohem
Matze der Landwirtschaft. Die Veobachtungs-
«rgebnifle a« den landwirtfchaftlichen Kultur-
pflanzen bilden u. a. di« Grundlag« sür die Er-
forfchung der nakürlichen Anbaubedingungen und
damit für die richtige Bewertung und beflere
Nutzungsmöglichkeit der verschiedenen deutschen
Anbaugebiete. Das Ziel ist di« bestmögliche
Ausnützung des deutschen Bodens, mit anderen
Worten Anbau jeder Pflanze, in der für fi« am
besten geeigneten Eegend. Auch Mr den OLst-
und den Weinbau haben di« Beobachtungen
wesentliche Bedeutung. Unentbchrlich sind di«
phänologischen Beobachtungen zur Trforschung
der Zusammenhänge zwischen Witterung und Er-
tragshöhe. Diese Beziehungen, «tnmal genau
festgestellt, stnd ein wichtiges Hilfsmittel zur
Vorschätzung d«r Lrnte, womit der
Agrarpolitt! Unterlagen von höchstem Wert ge«
geben werden.
stellung kommen wtrd, bestehen auS Kelh«t»
mer Marmor. Dte Einweihung des Denk»
mals und ües Hauses der Deutfchen Erzte-
hung findet tm Rahmen der für ben 11. »nd
13. Jult vorgefehenen Reichstagung deS NG-
Lehrertzundes in Bayreuth statt.
Wrttbewerv fllr den Bau einer Kunfthall«
in Frankfurt
Dt« Reichskammer der bildenden Künste ver»
anstaltet gemeinsam mit dex Stadt Frankfurt
einen Wettbewerb für den Vau einer Kunsthall«
auf dem Opernplatz in Frankfurt a. M. Bei d«m
Wettbewerb mutz berücksichtigt werden, datz fich
die neue Kunstchalle architektonisch so in d«n
Opernplatz einfügt, datz ste weder den Platz schä-
digt, noch die Anlage benachteiligt. Autzerdem
müflen Vorschläge beigefügt sein, wohin das ge»
genwärtig auf dem Opernplatz stehende Kaiser»
Wilhelm-Dewkmal zu verlegen wäre.
Hanptschristleiter: Franz vretz.
Gtell-ertret«»! vernhaed S«e»«e<Neli».
Lhes ,om Dlenst: D«. Frledri» Lidie».
verantwortlich für Jnnenoolitik: Franz Beetzi für Anßen»
xoNtik und Wirpchaft: B-rnhard S-eger.Kelb«: für «adilch«
Nachrichten: i. V Hermann Ueberle; sür Lolaleo: Keroert
Wiedemana; sllr Beilagen und Unterhaltnng: Dr. grietzrtch
Lidirr; für Sport: Hrrman« Ueberl«; siir Bildaufnnhm»»:
Brrnhard Sregrr-Nelbe; für Anzeigen: Wilhelm Befpe»,
ILmtllch >n Heidelberg.
Schristleitnng: Lutherstratze ÜÜ.
Berline« Schristleitnng:
Kaa, «raf Reilchach. B-rlin SW KS. Tharlottenstratz» l«.
N-chdrn« sümtllcher Originalh-richt- verboten. Sprechstundn,
der Schriftleitung: TLglich von 1S bis 17 Uhr. Fernrui Ü710.
Für unverlangt eingegangene Beiträgs wirh lsine Berant«
wortung übernommen.
«erlag „Soltogemeinlchast- S. m. b. K., Kanptstratz» IW/ttzS
sUnIoersttütsplatz).
Lntck: Druckerel Wtnter, Heidelberg.
D.-A. I. 1936: über 25 000
Daoon: Bezirksauogabe Odenwalh nnd Banlanb 3Wl>
Beztrlsauogabe Der Franke b1tz7
Beztrlsauogab« Rund «m Mosbnch M1«
Bezirksausgabe Der Araichgan L7M
Zur Z-it tst Preisltste Nr. I gültlg.
„HMsgemeinlchllft"
Mittwoch, de» LS. Februar 1g»
Vampflokomotwe Mrt 187 Stundenttlometer
Kehllrdleiltungen der Keichsblllin und der deutschen lohllmlltioindultrie
Z>isamm«nfaflung aller KrSft«. Das set nicht
«twa Militarismus in Reinkultur. Adolf Hitler
habe am gleichen Tag, an Lem das neue Wehr«
gesetz verkündet worden sei, zu wiederholten
Malen feierlich dekräftigt, dah der National-
fozialismus es grundsätzlich adlehne, fremöe
Volksteile sich einzuverleiden und datz der neu-
Keitliche Krieg ein negativer Ausleseprozetz sei,
von dem weder Sieger noch Besiegte Nutzen
hätten. Jn der gleichen Rede habe der Führe:
aber auch Abrechnung gehalten mit den Abrü-
stungssaboteuren und in den 13 Punkten di«
Wege zur Verständigung, zur Friddenssicherung
und zur Verhinderung des Wettrüstens gewiesen.
krelstllgswutilen im Memellnnd
. Gute Ergebuifle ftir Lie Deutschen.
Memel, SS. Febv. Von den Memellänüiischen
KvchAtagswaHlen lieg-en zwar jetzt die ersten
Evgebnisse vor, endgültig ist aber nnr das
Ergeibnis lder Kreistagswahl des Landkreises
Memel. Danach hat dte Eincheitsliste von 20
Abgeordneten 14, die litauischen Listen haben
husainmen sechs Abgeovdnete erhalten. Dis
Wahlbeteiligung 'betrng 75 v. H. (bei den letz-
ten Wahlen 87 v. H., bei den vovletzten nnr
88 v. H.) .
AuS dem KretS Pogegen fehlen noch die Er-
gebnifle ans ftinf Wahlbezirken. Sowelt sich
bi-sch er übersehen läßtz werden die nremellän-
bifch-deutfchen Listen voraussichtlich diesnral
«och befler avschnetden als bei den letzten
Wachlen. Anf die EiNheitsliste entfallen bisher
V W8 Stimmen, auf di« zweite dentsch-momel-
ländifche Ltste 2 72« Stimmen, während von
ben sieben litauischen Listen diejenig«, die
bie meisten Stdmmen erhiebt, nnr 1268 er-
vetchte: die nächstgrößte nmfaßt 635 Stimmen.
kleine Kundschau
Die englifche Admiralität gibt bekannt, öaß
fich auf öem Jerftörer „V elox" ein neuer
Sabotagefall ereignet Habe -
DaS Unterhans nahm nach Beendignng der
anherrpoMifchen AnSsprache di« Zusatz-
hanshalte für die Motte, di« Armee «nd
di« Lnftw affe an.
Blättermeldnngen zufolg« ist die Unterre-
bnng Wüfchen öem Führer der italieni-
fchen Flottenabordnung nnb dem «nglt-
f ch«n Marrnsmtnifter nicht befri-edigeNd ver-
laufem. Man vevmntet, daß Jtalten bet ber
Underzeichnung des KlvttenabkommenS aus
politifchen Gründen, die mit dsn Sanktionen
»usammenhängen, Schwierigkeiien machen wird.
Der von einer Aegyptenreis« nach PrriL
»urüctgekehrt« «hemalige fvamzöstnh« General-
stabschsf, Gensral Weyganü, veröffentlicht
ein« Erllärung, wonach er entgsgen falschen
Behauplnngen niemals eim Gutrchten überüi«
mllitärtsche Bedentnng des franzöüich-sowjet-
rufsifchem Beistandspaktes abgegebcn habe.
Jn der N äh e vom BuenoS AireS ver-
Mmglückts eim KraftomnibuS, wobei fechs Per-
fonen getötet und mshreve schwer verletztwur-
dem. Man nimmt an, üaß der Unglücksfall auf
ein Berbrechem znrückznsiihren ift.
Berli«, 25. Febr. Di« Entwicklnng des
Schnöllverkehrs der Deutschen Reichsbahnge-
fellschaft hat in den letzten Monaten anßeror-
dentliche Fortschrikte gemacht. Anf der Strecke
Berlin—Hamburg fnhr vor wenigen Tagen
ein elektrifch betriebener Strom-
linienzug die phantastifche Gefchwindigkeit
von 200 Stdkm. Die sogenannten FD-Züge
finü bereits auf den verschiedensten F-evwstrek-
ken eingesetzt nnö erfreuen sich einer g-roßsn
Beliebtheit beim reisenden Publiknm. Weni-
ger bekwnnt rst, daß üie Reichsbahn auch
Dampflokomotiven mit ähnlichen hohen
Fahrgeschwiwöigkei'ten besttzt. Anf der Nürn-
berger Jubilänmsausftellung im vergangenen
Jahr erregten diese iin Strvmlinienfovm ge°
banten, aber nach ihrem Umfang viel gewal-
tigeren Dampflokomotiven das allergrößts
Jnteresse.
Am hentigem Dienstag führte die Dentschs
Reichsbahn znm evsten Male Dampflokomo-
tiven auf einer Pvessefahrt 'öer Oeffentlichkeit
vor.
Dre Fahrt von Berlin nach Hamburg erfolgt
mit der B o r f i g-Stromlinienlokomotiv«, bie
Rückfahrt mit dem Henfchel-Wegmanw-
Dampfzug.
Reichsbahndiröktor Dr. tng. h. c. Fnchs
wies einleitend daranf hin, daß man sich schon
lange mtt dem Probl-sm bes-chäftigt Habe, Loko-
motiv-en für Hochgefchwindigkeiten dnrchznbil-
den. Auf Grund der technifchem Fvrtschritt«
sei hente die Reichsbahn in die Lage versetzt,
mit ihren Dampflokomotiven diefelben Kahr-
gefchwindigketten wie mi-t den Diefel-Schnell-
triebwagen verwirkli-chen zu können. Siehabe
sich daher entschlossen, etne Lokomotive ent-
wtckeln zn lassen, die einen 250 Tonnen sch-we-
ren D-Zug dauernd fahrvlanmätzig mit einer
Gefchwimdigkeit von 150 Stdkm. befördern un-d
zur Einhvlung v-on Berspatungen die Ge-
fchwindigkeit auf 175 Stdkm. steigern könne.
Mit der Dnrchbildung der Lokomotive seien
dde Borfig-Loko-mottvwerke GmbH in Berlin-
Tegel betreut worden.
Dr. Fuchs schilderte dann die technischen Ein-
zelheiten der neuen Lokoinotive und betont« ins-
besonder« die Bedeutung der neuartigen Strom-
linienverkleidung, die durch eingehende Modell-
versuche im Windkanal der Aerodynamischen Ver-
suchsanstalt der Technischen Hochschule in Verlin
und im Jnstitut für Strömungsforschung in Göt-
tingen «rmittelt worden sei. Weiter hob Dr.
Fuchs hervor, datz die Lokomotive mit induktiver
Zugbeeinfluflung der Dreifrequenzbauart mit
Geschwindigkeitsüberwachung ausgerüstet worden
tsh, um das Uebersahren von Haltestgnalen zn
verhinbern. Sodann fchildert« der Redn«r die
technifchen Einzelheiten des neuen Henschel-
Wegmann-Zugs. WLHrend die geschilderte
Lokomotive beliebige Wagen mit Hochgeschwin-
digkeiten befördern soll, wurde von ^er Firma
Henschel angeregt, einen den Schnelltriebwagen
ähnlichen Zweiwagenzug mit einer «ntsprechend
gebauten Tenderlokomotive zu befördern. Die
Reichsbahn stimmte der Anregung grundsätzlich
zu, erweiterte aber das Betriebsprogramm zur
Ausnutzung d«r Möglichkeiten des Dampfbetriebs
dahin, datz ein aus vier besonders leicht gebau-
ten D-Zugwagen gebildeter Zug oon einer Ten-
derlokomotive für Hochgeschw-indigkeiten beför-
dert werden sollte.
Auch dtese Lokomotive hat einen stromlinien»
sörmigen Blechmantel erhalten, der sie ganz um-
hüllt, sich vorn und hinten der abgerundeten
Kopfform der Wagen anpatzt und bis über den
grötzten Teil der Räder heruntergezogen ist. Um
bei erheblichen Fahrgeschwindigkeiten den Loko-
motivführer m die Lage zu setzen, di« Strecke
stets fcharf beobachten zu können, sind Steuer-
bock, Regler, Vremsventil und die sonstigen von
ihm zu bedienenden und zu überwachenden
Apparate doppelt vorhanden, einmal an der
Vorderwand und autzerdem an der Rückwand des
Führerhauses. Auch dies« Lokomotive ist mit
induktiver Zugbeeinfluflung versehen.
Der Wagenzng ist von der Wagenbauanstalt
Um 10.06 Uhr hatte der neu« Henschel-Weg-
mann-Dampfzug mit etwa 200 Fahrgästen die
Halle des Lehrter Bahnhofes in Berlin verla!-
sen. Der Vertreter des DNB zog es vor, nicht
auf bequemen Polstersitzen, sondern auf der
Lokomotive diese Fahrt mitzumachen, um zwi-
schsn Führerstand und Feuerloch mit dem Blick
voraus auf die Strecke den stärksten Eindruckvon
diefer neuen Tat Leutscher Technik zu gewinnen.
Auf dem knappen Raum der Lokomotive stehen
heute autzer dem Führer und dem Heizer noch
ein Reichsbahningenieur und «in Schlosser. Der
Ingenieur stsht in telefonifcher Verbindung mit
der Zugleitung. Der Schlofler findet während
der ganzen Fahrt keine Gelegenheit zum Ein-
greifen uiid geht daher dem Heizer hilfreichzur
Hand.
Die Geschw-indigkeit liegt, folange noch die
Berliner Vorortsbahnhöfe zu befahren sind,
zwischen 25 und 60 km. Schon kurz hinter Span-
dau steigt sie auf 120 km, dann auf 140 km. Kurz
vor Wittenberge werden streckenweis« 16 0 km
erreicht. 12.38 llhr lief der Zug in Hamburg ein.
Mit dem Pendeldampfzug war man vor-
mittags von Berlin nach Hamburg gefahren, mir
der Vorfig - Stromlinienlokomoti've
wurde die Rllckfahrt angetreten. Auch diese
Lokomotiv« war beieits auf der Nürnberger
Jubiläumsausftellung der Deutschen Reichsbahn
zu sehen. Sie war unter all den F-vhrzeugen, die
dort gezeigt wurden, mit ihrer langgestreckten
Stiomlinieneiwkleidung, die den Keflel mit allen
Einbauten und Armaturen umschlietzt und bis
dicht über die Echienen herabführt, vielleicht der
allerstärkste Eindruck.
Bet den Probefahrten hat dtese Dampflokomo«
tive eine Schnelligkeit bis zu 185 Stunden-
kilometer «rreicht. Das gut ausgoglichene
Triebwerk verleiht der Lokomotive sehr gute
Laufeigenschaften. Sie kann Schnellzüge von fünf
bis sechs D-Zug-Wagen in der Ebene mit 175
Stundenkilometern befördern und Strecken von
300 Kilometer Länge dhne Halt durchfahren. Der
Wegmann L Eo. in Kaflel gebaut. Neben der
Anpaflung der Wagenwände an die Stromlinien«
form war vor allem die äutzerste Gewichts-
ersparnis ein unabweisbares Erfordernis.
Der Zug hat 23 Sitzplätze im Speiseraum, 48
Sitzplätze 2. Klasse und 144 Sitzplätze 3. Klafle.
Um den Schwerpunkt möglichst niedrig zu hal-
ten, wurde Ler Futzboden nur 1090 Millimeter
über SO gelegt, gegenüber 1240 Millimetern bei
den D-Zugwagen. Jn dem «inen Endwagen ist
ein Gepäckranm und ein Postraum vorgesehen,
an die sich «ine Küche mil Anrichte und der
Speiseraum anschlietzt. Zur Erzielung einer
guten Lüftung ist eine mechanische Belüf-
tungsanlage eingebaut. Der Personen-
eNdwagen besitzt am Ende einen durch zwei nied-
besitzt am hinteren Enüe einen durch zwei nied.
rige Zwischenwände vom Einsteigevorraum ab-
getrennten und erhöhten Aussichtsturm, Ler mit
vier kleinen Sefleln versehen ist.
Keflel ist auf Grund der guten wärmewirtschaft-
lichen Lrfahrungen, die mit den langen Keflelir
der Einheitsschnellzugmaschine gemacht wurden,
mit sieben Meter langen Rohren versehen.
Um 15.37 Uhr verlietz der Zug wieöerum
mit runö 200 Fahrgästen besetzt deu Ham»
burger Hauptbahnhof. Die Lokomotive zog
einen 250 Tonnen schweren D-Zug, bestehend
aus einem Lokomottvmetzwagen nnd vier
D-Zng-Wagen erster unö zweiter Klafle in
neuester Bauart. Wieder hatte man, wie bei
der Hinfahrt am Vormittag, das Gefühl eine»
völlig ruhigen Lanfens und grötzter Sicher-
heit. Auch dieser Zug raste mit einer Geschwin»
öigkeit von zeitweise 18 7 Stundenktlo»
metern durch dte Lande. Man kann fich
kaum noch vorstellen, daß vor knapp dret
Jahren di« Höchstgeschwindigkeit um 90 Gtnn-
öenkilometer hernm lag. Heute ist di« doppelte
Geschwindigkeit fast zu einer Selbstverständ-
ltchkeit gewovden. Um 18.20 U-Hr traf er auf
dem Lehrter Bahnhof in Berltn «in.
Die Dampflokomotive hat mit thren Fahr-
ten am Dienstag bewiesen, daß si« bt« Rekord»
geschwindigkeiten der schnellsten Triebzüg« «r»
reicht hat. Es wird vorausstchtlich «in« Frag«
der Wtrtschaftlichkeit sein, ob bie Retchsbah«
in Zukunft auf üiesen oder jenen Strecken
Dampfzüge oder Schnelltriebwagen «tnsetzt.
Eines aber hat der heutige Tag mit aller
Deutlichkeit gezeigt, datz nämltch Ste Dentsch«
Retchsbahn ttzre führende Stellung in der
Welt zu behanpten versteht.
8echs vergleute verschültet
Zwei lebeud geborgeu.
Reckliughauseu, 25. Febr. (Funkspruch).
Am Montagabend gerieten auf öer Zeche
„Emscher-Lippe" in Datteln in einem Dtreb
im Flöz „Sonnenschein" ein Fahrsteiger und
fünf Hauer unter herabkommendes Geftein.
BiS Dtenstagfrüh konnten zwei Hauer leben-
geborgen werden.
Sn jweieinlialb Stunden von Kerlin nnch kjamburg
BMM-er 5Wiele lsss
Die Kartenbostellungen fttr dte Bayreu-
ther Bühnenfeftspiele haben tn diefem Jahre
besonders früh eingesetzt. So sind bte beiden
ersten Aufführungen von „Lohengrin" am 19.
und 20. Juli bereits völlig ausverkauft. Auf
Grunb üer zahlreichen Anmeldungen, die täg-
lich nicht nur aus dem Reich, sondern auch
auS dem Auslanb eingehen, kann heute fchon
gssagt werden öaß für die Zeit vom 19.—80.
Jnli kaum noch ein Hotelzimmer in Bayreuth
zu haben fein dürfte. Privatquartiere sinb
folbstverständlich noch in ausreichendem Matze
vorhanden. Aus dem Aus-land werden zahl-
retche bekannte Persönlichkeiten des öffent-
lichen Lebens die Bayreuther Festfpiele be-
fuchen. Für den zweiten Zyklus, ber am 18.
Anguft beginnt, alfo zwei Tage nach Schluß
ber Olympischen Spiele, wirb öer Befuch
zahlretcher auslSndischer Olympia--Besucher
erwartet.
Suteruationaler Theaterkongretz in Svie«.
Jm Kerbst dieses Jahre» wird in Wien ein
internationaler Theaterkongretz stattfinden, der
mit einer Theaterausstellung verbunden sein
wird. Jm Rahmen dieses Theaterkongrefles, der
vom 3. bis 9. September abgehalten wird, bringt
ein Ensemble der Pariser Grotzen Oper „Ariane
und Vlaubart" von Dukas zur Aufführung.
Weiter wird ein holländisches, ein italienisches
und vorausflchtlich auch ein rusfisches Enfemble
1n Wien gastieren.
L«hä, — arifcher Obftammung
Der bekannt« Ope r« ttenkompon ist Franz
Lehär hat jetzt den Nachweis seiner axischen Ab-
ftammung «rbracht. Danach h-ieh sein Erotzvater
Josef Lehär, geboren in Schönfeld bei Mährisch-
Neustadt, gestorben im Ja-Hr« 1881, von Beruf
Elaser. Josef Lehär hatte zwei Söhne. Franz
und Anton, die beide Militärkapellmeister wa-
ren. Franz Lehär ist der Vater des Operetten-
komponisten, der bekanntlich ursprünglich gleich-
falls Militär-kapellmeister bei der österreichifch-
ungarischen Armee gowesen ist. Seine Mutter
hietz Ehristine geb. Neubrandt und stammt aus
der Slowwkei.
„Hamlet- als Oper. Jn Riga fand dte llrauf-
führung der Oper „Hamlet" von Kalnin statt.
Der Vorstellung wohnten der Staatsprästdent
sowie zahlreiche prominente Persönlichkeiten der
baltischen Länder bei. Die Rigaer Zeitungen
stnd der Ansicht, daß das Werk über alle Opern-
bühnen des Westens gehen und dort denselben
Erfolg haben werde, wie bei seiner Urauffüh-
rung in der Stadt, von der aus auch Nichard
Wagner vor genau hundert Jahren seinen Weg
genommen habe.
Wilhelm Busch — ber Vielvegehrte.
Gegenwärttg veranstaltet »aS Städt. Mu»
seum in Mülhetm an der Ruhr eine Ausftel-
lung Humor und Satire, fttr die bas Bufch»
Archiv öer Wilhelm-Bufch-Gesellschaft in Han-
nover lethweise 26 Zeichnungen zur Derfü-
gung gestellt hat. Zur Zeit stnd dret Aus-
stellungen vom Bufch-Archiv beschickt worben,
und zwar in Bern, in HelsingforS und tn
Mülheim.
SKaffung eines Denkmals
ker reuWen Mutter
Jn ber Weihchalle öes Hauses der Deut-
schen Erziehung in Bayreuth wird -aS
Denkmal ber deutschen Mutter zur Errichtung
kommen. Bisher wurden dte Unterfockcl-
platte, die 2,20 Meter lang und 1,75 Meter
brett, 53 Zenttmeter hoch und etwa 100 Zent-
ner schwer tst, sowie der Gockel zum Denkmal,
ein würfelartiger Stetnkoloß von etwa 240
Zentnern Gewicht, an den Aufstellungsort des
Denkmals in der Weihehalle gebracht. Hier-
-u.kommen noch zwei weitere Steine, aus
denen die Figur bes DenkmalS selbst an Ort
und Gtelle auSgehauen wird. DaS Denkmal
sowie bie Wandverkleidung ber Seite ber
Ehrenhalle, an üer das Deukmal zur Auf«
PWologle I« Dieoft ter deiftslteii Wlrtschist
Di« Neuortmung d«r Reichswetterstell«
2m Rahmeu der Neuordnung des Reichs«
wetterdienstes wurden di« Lisher in Deutschland
bestchenden amtlichen phänologischen Netze zum
„Ph ä n o l o g i s ch e n Dienst" zusammenge-
schlossen. Das Reichsamt für Wetterdienst hat in
Eschershausen «ine phänologische Beo-bachtungs-
stell« eingerichtet. Die Phänologie dient einer-
seits der Klimatologi« durch Kenntnifle über
das Lokaliklima, andererseits nützt fie in hohem
Matze der Landwirtschaft. Die Veobachtungs-
«rgebnifle a« den landwirtfchaftlichen Kultur-
pflanzen bilden u. a. di« Grundlag« sür die Er-
forfchung der nakürlichen Anbaubedingungen und
damit für die richtige Bewertung und beflere
Nutzungsmöglichkeit der verschiedenen deutschen
Anbaugebiete. Das Ziel ist di« bestmögliche
Ausnützung des deutschen Bodens, mit anderen
Worten Anbau jeder Pflanze, in der für fi« am
besten geeigneten Eegend. Auch Mr den OLst-
und den Weinbau haben di« Beobachtungen
wesentliche Bedeutung. Unentbchrlich sind di«
phänologischen Beobachtungen zur Trforschung
der Zusammenhänge zwischen Witterung und Er-
tragshöhe. Diese Beziehungen, «tnmal genau
festgestellt, stnd ein wichtiges Hilfsmittel zur
Vorschätzung d«r Lrnte, womit der
Agrarpolitt! Unterlagen von höchstem Wert ge«
geben werden.
stellung kommen wtrd, bestehen auS Kelh«t»
mer Marmor. Dte Einweihung des Denk»
mals und ües Hauses der Deutfchen Erzte-
hung findet tm Rahmen der für ben 11. »nd
13. Jult vorgefehenen Reichstagung deS NG-
Lehrertzundes in Bayreuth statt.
Wrttbewerv fllr den Bau einer Kunfthall«
in Frankfurt
Dt« Reichskammer der bildenden Künste ver»
anstaltet gemeinsam mit dex Stadt Frankfurt
einen Wettbewerb für den Vau einer Kunsthall«
auf dem Opernplatz in Frankfurt a. M. Bei d«m
Wettbewerb mutz berücksichtigt werden, datz fich
die neue Kunstchalle architektonisch so in d«n
Opernplatz einfügt, datz ste weder den Platz schä-
digt, noch die Anlage benachteiligt. Autzerdem
müflen Vorschläge beigefügt sein, wohin das ge»
genwärtig auf dem Opernplatz stehende Kaiser»
Wilhelm-Dewkmal zu verlegen wäre.
Hanptschristleiter: Franz vretz.
Gtell-ertret«»! vernhaed S«e»«e<Neli».
Lhes ,om Dlenst: D«. Frledri» Lidie».
verantwortlich für Jnnenoolitik: Franz Beetzi für Anßen»
xoNtik und Wirpchaft: B-rnhard S-eger.Kelb«: für «adilch«
Nachrichten: i. V Hermann Ueberle; sür Lolaleo: Keroert
Wiedemana; sllr Beilagen und Unterhaltnng: Dr. grietzrtch
Lidirr; für Sport: Hrrman« Ueberl«; siir Bildaufnnhm»»:
Brrnhard Sregrr-Nelbe; für Anzeigen: Wilhelm Befpe»,
ILmtllch >n Heidelberg.
Schristleitnng: Lutherstratze ÜÜ.
Berline« Schristleitnng:
Kaa, «raf Reilchach. B-rlin SW KS. Tharlottenstratz» l«.
N-chdrn« sümtllcher Originalh-richt- verboten. Sprechstundn,
der Schriftleitung: TLglich von 1S bis 17 Uhr. Fernrui Ü710.
Für unverlangt eingegangene Beiträgs wirh lsine Berant«
wortung übernommen.
«erlag „Soltogemeinlchast- S. m. b. K., Kanptstratz» IW/ttzS
sUnIoersttütsplatz).
Lntck: Druckerel Wtnter, Heidelberg.
D.-A. I. 1936: über 25 000
Daoon: Bezirksauogabe Odenwalh nnd Banlanb 3Wl>
Beztrlsauogabe Der Franke b1tz7
Beztrlsauogab« Rund «m Mosbnch M1«
Bezirksausgabe Der Araichgan L7M
Zur Z-it tst Preisltste Nr. I gültlg.