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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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Sslls 6

8ts6t ttei^elberA

„vnlksgemelnschast^
Fr-itag, den 1,. MLr, 1SZ»

killuptoersammlung im Keichsoerdllnd
Veutlcher 0ssi;iere
Die Ortsgiurppe Heiidelberg im Re>ichsoer.
bawö Deutscher Offiziere hiett gestern wben-S
im Nebenzimmer >des Restaura-nt „Dar-mftäd-
ter Hof" iHre diesjährige HauptmitglieServer-
sammluirg aü, zu öer neben dem alten Stamm
a»rch neueingetretene Mitglieder erschienen
waren. Eingangs des Abends gedachte der
OrtSgruppenführer Kapitän z. S. Goetze der
vevstorbenen Mitglieder und wtömete beson-
öers dem Ehvenvorsitzenden Generalmajor v.
Schevbening und dem Grafen Helmstatt, ö,e
sich um die Ortsgrupp« besonders ver'dient
machten, eHrende Nachrufe. Dann ging öer
Rcdner auf die bodeuts-amen Ereignisse der
letzten Tage ein, zollte dem Fnhrer ausrichtige
Dankesworte u-nö gelobte Treue und Geso'lg-
schaft, was öurch ein dvei'faches Sieg-Heil be-
kräftigt wuride. Jn kurzen Ausführungen ging
öer Dersammlungsleiter dann aus die beste-
henden Soldatenvevbände ein, um herauszu-
stellen, daß -der Reichsverband Dcutscher Of-
fiztere sein-e Selbstänüigksit beivahvt habe, und
betonte besonders, daß öie beste Werbung eines
Verbanö-es seine Leistung sei. Auch über öie
Nationalsozialistische Kriegsopserveksorgung
g-ab er Ausschlutz, ebenso über di« Frontzulag«
und ompsahl di-e Heime, öie den Mitglieöern
Vergünsti-gungen gewähren. Die bis jetzt auk-
genommenen Bortragswbende der Ortsgruppe
werden auch weiterhin durchgesührt. Seine
Mitteilun-g schloß öer Berichterstatter mit Dan-
kesworten an seinen engeren Mitarbeiter,
M-ajor a. D. v. Beck. Nach ö-em öer Bericht des
Kassenrevisors wurde der Voranschlag gen-eh-
migt. Oberst v. Schevett-NeckavgeMünd über-
mittelte der Ortsgruppenführung öen Dank
für ihre ersprietzliche Arbeit. Nach dem ossi-
ziellen Tei'l bli-eben die Kameraöem noch ge-
sellig bei'sammen. N.
UrhLnLen;um Keichsberufswettbllmps
Am Mittwochabend fanden sich im Hause
der Verufserziehung, Bismarckstraße 19, die
kaufmännischen Lehrlinge, die am Reichs-
berufswettkamps teilgenommen häben, um
ihre Urkunden in Empfang zu nehmen. Herz-
lich hietz der Kreisreserent der DAF, R.
Manger, die zu dem schlichten feierlicheu Akt
Erschienenen willkommen. Eindringlich legte
er öie Ziele der beruflichen Weiterbilöung der
Jugenö öar, wobei er als wesentlichen let-
stungssteigernöen Faktor die zusätzliche Be-
rufsschulung herausstellte, die bie Dentsche
Arbeitsfront gemeinsam mit der HJ durchzu-
führen gewillt ist. Dieser Aufgabe dienen vor
allem die bereits allgemein eingerichteten
Uebungsfirmen, in denen ber junge Mensch
dazu erzogen wird, nicht nur in seinem Fach
tüchtig zu sein, sondern stets als Kausmann
Lie Belange der deutschen Wirtschaft vertreten
zu lernen unö sich dieser Pflicht bewutzt zu
sein. Als begrüßenswerte Neuerung sprach
ber Redner über die kaufmännische Gehilfen-
prüfung, öer sich bereits in anerkennenswer-
ter Weise viele Lehrlinge freiwillig unter-
zogen hätten und die künftig für alle Lehr-
linge Pflicht wird. Denn das ganze Streben
der Deutschen Arbeitssront geht dahin, nur
noch die Leistung als entscheidend herauszu-
stellen unö anzuerkennen. Kurz ergrisf der
Reserent im Amt für Verufserziehung, Mün-
ter, öas Wort unö mahnte die Jügend, stetS
nach Leistungssteigerung zu streben und dazu
vor allem die Uebungsftrmeri ber DAF zur
Weiterausbilöung zu benützen.
Danach ersolgte die Ueberreichung der Ur-
kunöen, öie die Teilnahme am Reichsberufs-
wettkamps bestätigten. Durchschnittlich sind die
Leistungen recht erfreulich ausgefallen. Von
ben Heidelberger Teilnehmern wevden Wer-
ner Denzer, Karl Mann unö Gnstav Schrei-
ber aus Ziegelhauseu an den am 14. und 15.
März in Kaklsruhe stattfindenden Gauzwi«
schen-Eutscheidungen teilnehmen. Besonders
wertvoll für die Lehrlinge war die Aus-
sprache, bie stch an die Zurückgabe der PrÜ-
fungsarbeiten anknüpste und in kameraö-
schaftlicher Weise zeigte, die gemachten Feh-
ler künftig zu vermeiden.
Vom Fraueubund der deutscheu Kolouial-
gesellschaft. Der letzte Eintopsabend des
Frauenbundes der deutschen Kolonialgesell-
schaft zu Gunsten der Heidelberger Winter-
hilfe fand wieder unter zahlreicher Beteili-
gung statt. Beim „Pichelsteiner" wurde öie
großangelegte Rede Dr. Goebbels angehört,
die so packenb an den Verstand aller Deut-
schen appellierte, uud später dann sprachen die
Melodien Mozarts zu aller Herzen. Die
Wiedergabe durch Fräulein Seelig und Fräu-
lein Kaschau sowie die Herren Vogt und Ka-
schau ergab durch Klangschönheit und vollen-
detes kammermusikalisches Zusammenspiel
einen reinen Genutz für die Zuhörer und rei-
cher Beifall war der Dank. Am Schluß der
fünf wohlgelungenen Veranstaltungen ergab
sich wieder, wie im letzten Jahre, eine nam-
hafte Summe, die dem Winterhilfswerk über-
geben wurde.
Tierquälerei. Di« Polizsi mutzte vorgestern
gegen einen Lump-ens-amml-er sinschreiie-n, d-er
ein völlig abgetr-iebenes Pf-erd zum Ziehen sines
Kastenwag-ens öurch Peits-chenhiebe antrieb. Das
Pserd wurde in einem Stall untergsbracht.
Strafve-rfahren wegen Tierquälerei ist ein-
g-eleitet.

Vie Zaubergeige" von werner kgb
kin lelir unierbllltsnmer Nbend bei vollem gaus

Nun -darf auch Heidelberg stch zu der ras-end
schnell wachsenden Zahl der Theaierstädte rech-
nen, die im Re-igen der „Z-aubergeige" mittan-
zen. Der Meistergeiger heitzt Werner Egk,
der wie der Va-u-ernjpielmann seiner Oper alle
mit seinem Fidelbogen bezwingi un-d in den tol-
lsn Wirbel hineinreitzt, ob sie'wollen oder n-icht.
2e leichter aber der Tondichter es dem Hörer
macht, fich von seinen kräfiigen u-nd farb-igen
Tongemälden mitr-eitzen zu lassen, bei einigem
g-u-ien Willen nnd hera-bgemindertem Anspruch
auf Weihe, Schönhe-it und Eeistigkeit, wie si-e
einst als unerlätzliches Kennzeichen der Tonkunsi
aufgestellt wurd-e, umso schwerer m-acht er es
dem Kritiker, der Wertung über den Allt-ag hin-
aus mit allgemeiuer Eültigkeit zu finden be-
müht sein mutz. Anerkan-n-t ssi z-unächst stwas
ausschlag-gebend Wichtiges: der Tondichter
will nicht mehr, als er kann. Das gibt
schon einen harmonischen Ausgleich, der sich
wohltuend auch auf d-ie Gemüter der Zuschwuer
ausbreitet. Er lätzt sogar die Frage offen, ob
er nich-t noch viel m-eh-r kann, was man seinen
früheren Werken und auch wohl seiner zur Olym-
piade bestellten Arbeit zugestehen m-utz, saht m-an
wertend all das zusammen, was über Wer-n-er
Egk bekannt w-urde. Bühnenblut pulst durch
seine heitzen Adern. Er verstand es, zusammen
mit Andersen sich ein Libre-tto zu z-immern,
das nie langweil-ig nnd a-uf bester Trad'iiion der
alten Zaubermärlein weiterbaut mit beachtens-
wert-er Neuzeitlichkeit.
Der alte erfahrene Theaterdichter Pocci
wurde mit seinen zahllosen Zauberposien oie
Fundgrube, in die Andersen und Egk fiüdig hin-
eingriffen und den geeignetsten Stoff heraus-
fischten. Eeht auch Mozarts „Zauberflöte" mehr
auf Wtelands „Dschinnistan" zurück, Schuberts
„Zauberharfe", auf Altwiener Bearbeiter Poc-
ci's, so ist doch die Familienzusammengehörigkeit
all der vielen einst so beliebten Zaubermärchen
unverkennbar. Nur gaben Anoersen und Egk
ihrer „Zaubergeige" die Unmittelbarkeit und Ge-
radlinigkeit unserer von allem Pretiösen befrei-
ten Gegenwart. Und das jst ein weiteres Ee-
heimnis ihres Erfolges.
Er ist aber vor allem durch die neuartige
Tonsprache bedingt, deren einzelne Vestandteile
keineswegs ungeahnte Entdeckungen wären, die
aber so frisch uno treffend auf jede Situatiou
angewandt ist. datz jeder llnvoreingenommene
sich gern mitreitzen lätzt.
Die Regie Kurt Erlichs ließ stch keine
ber ofsenkundig unö greisbar angeleg-ten Mög-
lichkeiten entgehen und hielt eip flottes, alle
Lebensgei'ster der Zuschauer in Atem halten-
des Tempo burch, unterstützt von den frischen
Bühnenbildern Albertis. Die Hauptlast
des ganzen Abends läg freilich auf öen Schul-
tern des Kapellmeisters unb der Sänger,
deren Partien keineswegS zu ben Berufs-
ännehmlichkeiten zu zählen sind. Es gehört
schon erne ziemliche Finöigkeit dazu, so ganz
ohne harmoni'schen Kompatz durch alle diese

Tongestrüppe zu segeln, öie Werner Egk ge»
rade öen Sängern und Sängerinnen zumutet.
Besier sind da die Jnstrumentalisten dran, die
ja den Kompaß in den Handgriffen ihrer Ton-
werkzeuge besitzen. Aber auch sie hatten un-
ter der festen Leitung Bohnes gar manche
Klippe z-u überwinöen. Sehr flott und an-
regend kam schon die Ouvertüre, beson-
ders die Bauerntanzweisen mit ihrem auf-
reizenöen atemlosen Wechselvhythmus, nach
dem Rezept öer Schüttelreime erfunöen.
Manifreö Grunöler stellte öen Bauern-
burschen und Zrubergeiger sehr lebendig und
keck hin, während Gertrud Jenne seiner
Geliebteu «ine treudeutsche Gretchengestalt
verlieh. Jhre Zmiegesänge waren das innig-
lyrische, das hie und üa aufblitzte, während
fast alle übrigen Gestalten komisch, geziert
oder grotesk waren. Nur der hilfsbereite Geist
Kü-perus, etwas wie unser Rübezahl oder der
Alpenkönig des Raimund, lietz ernsiere, nach-
benkliche Töne hineinspie-len. Xaver Watbl
wurde dieser Gestalt gerecht.
Die überkultiviert« Ninabella, eine lustig«
Satire auf allzu ästhetische Damen, wurde von
MavgaretHe Eclas-Schurr ausgszeichnet
gesungen unö dargestellt. Auch ihr Malvolio,
öer gezierte Herr Amanöus, der geleckte Geck
und Schmachij-ün-gling, fanö eine seh-r amü-
sante Verkörperung -durch Dr. Fritz Kroez-
ler. Klotzi-g unö saftig war öer Gülöensack
und Hofmarschall Wilhelm Hilgreys,
dessen Roll« ebenfalls zu den derben Possen-
auftritten beitrug, an üenen man sich köstlich
erheitern konnte.
Uiibez-cch-lbar waren dieser Hans Ney umd
mit ihm Paul Belak als die beiöen Gcmner,
die den vcvzcmberien Gülöensack bis aurS
Heimö wus'zie'hen, aber erst unterm Gal-gen als
die etgentlich Schuldigen erkann-t weröen u-nd
nun siatt des Geigers gehen-kt weröen. Der
aber «ntsagt de-m beöenklichen Ges-Henk des
Kuperus, der Teufelsgeige, deren Besitz mit
ö-em Vevzicht der Lie'be vevknüpft i'st, und dars
nun enblich ohne Mppen'schlotz sein Gretl MN-
armen.
Anch die vielen kleinen Rollen waven
eiüdeutig und klar, wt« ans der Marionetien-
schachtel h-evvovgeholt unö halfen zum schönen
Erfolg, wie auch unsere Tanzgruppe und
der Chor.
Solche an der biederen alten Marionetten-
kunst anlehnenibe Volksiümlichkelt in d-er hei-
teren Oper ist geeignet, anm-aßeüden Kiisch,
der sich iw vevgangen-en Fahrzehnt brelttrsi-en
lietz aus unser Opernbühnen, wohliuewd zu
ersetzen. Doch erwarten wtr vom gvoßen
Könner Werner Egk auch wieöer höhere Be-
weise «iiner g-ewitz vieilseitigen Muse.
Frieörich Baser.

„Vie leuchter des kaisers"

ZubilSum der Schwertiörigen
Jn dtesen Tagen begeht die hiesige Orts-
gruppe des Reichsbundes Deutscher Schwer-
hörigen das Jubiläum 5jährigen Bestehens.
Als sich im Jahre 1931 30 Leute zur Grün-
dung zusammenfanöen so geschah das zum
Zwecke der Zusammenfassung aller das gleiche
Los teilender Volksgenossen.
Eine stille, aber unermüdliche Tätigkeit
wurde belohnt durch di« Erfassung weiterer
100 Volksgenossen. Es waren sünf Jahre
harter Arbeit öer führenden Männer, die
ihre Kraft schöpften aus der Freude an der
Linderung der Not und Einsamkeit der Let-
denden. Ein Vielhörerapparat für 50 Per-
sonen wurde angeschafft. Konzerte unö Vor-
träge taten bas J-Hre, Freude zu spende».
Mögen weiteste Kreise sich von der Arbeit unö
Freude des segensreichen Verbandes über-
zeugen bei öer Jubiläumsfeier am morgigen
Samstag, 20 Uhr, im Saale öer Brauerei
Ziegler. A. S.
Murgarete kießling im Kundfund
M-arg-arete Kietzli-ng, die Kolor-atursängerin
des hi-esigen Städt. Theaters singt am Sonnab-end,
den 14. März, im R-eichssender Stuttgart, rn
der Senduna „Buntes Wochenende a-uz K-arls-
ruhe". Sie singt die Arie der Gilda aus Ler
Oper „Rigoletto" und den 2ohann-Str-autz-Wal-
zer „Geschichien aus dem Wi-enerwald". Weiter-
hin können w-ir mi-tieilen, datz Marg-areie Kietz-
ling vom Reichssender München aufg-efordert
wuvde, am 25. März ab-ends von 20 llhr 10 bis
22 Uhr im grotzen Orchesierkonzert mitzuwirken.
wo fte Opernari-en stngen w-ivd.
wollensl-undgebung
der kjnndslbubsbeimer kjitler-Zugend
Die Handschuhsheimer Hitlsr-Iu-gend hatts
zum Mit-twochabenü zu einer Wollenskundgebung
in den „Bachlenz" gelcrden. Nach dem Fahnen-
einmarsch kündete eih oon H. H. Reeder zu-
samm-engesiellier Sprechchor mit Worteir j-unger
Dichier von den 2deen und dem Wollen dsr jun-
gen Gen-sratron. Di'ie jungen Siimmen spr-achen
vom dröhnenden Marsch der in hreüen Rsihen
in die Zukunft ziehenden Koionnen, von dem
stürmenden, drän-genden Leben, dem kämpfsvischen
Seön und von der Fahne als dem ewi-gsir Leit-
stern alles Handelns.
Ernst und fei-erlich kiangen di« Slimmen der
Einzelsprecher, der-en Worte von der Ehre, dem
Kampf und dem Ewigsn handelten. Mit vollen,
packenden Worten bekannten sich sodcmn d-i« ju-
gendlichen Sprecher zu Deutschland, dem alles
Schaffen, Opfern und Gesiaiten gelte. Gesolg-
schaftsführer Bech-tel betonte m se-iner Ansprache
Las vevolutionäre Handeln, die jngendKche, nicht
an di« Zahl dei Iahre gebundene Haltuna de-r
hsutigen Iugend, sprach von der K-amera-dschast
und dem Gott-Dienen nnd wandt« stch zuletzt g-e-
g-en unberechiigte Angriffe.
Di-e folgende, abwechslungsreiche Eymnastik
und das ovigm-elle Voden-turnen, munter und
flott vorgeführt, zeigten di« Körperschulung der
Hitl-er-Iugend. Von Marsch, Fahrt, Lagerleben,
von frohem, unbesorgtem, kameradschaftl-ichem,
straff-em Dafein erzählien di« l-ustig - heiteren
Bühnenbilder. Spatzig w-aren die a-ufgeführten
Spiele, auch die schön aufgebauten Pyramiden
f-cmden Beif-all.

kin pnldevbes filmwerb
„Die Leuchter öes Karsers" sinö eine be-
achiliche Beveicherung des letzien Filrnschaffeüs.
Packenö, sesselnd, in jeöer Phase s-eiwer Hand-
lung. Zwei wundevbare Leuchter des Kai-
sers stnö -der Ausgangsp-unkt der mit unge-
heuver Spannung gelaöenen Hcmölung, öie
sich -daran kn-üpft. Beiöe Leuchter besttzen einen
geheimen Mechanismus. Durch «ine Fügung
des Schicksals g-eraien öie Leuchter in den Be-
sitz der Anna De-midow, «iner russtschen Agen-
tin, die in öem Geheimfach des ein-en Leuch-
ters Papieve über -die russische Grenze schmug-
geln will. Fhr Gegenspioler, Herr Wo-lenskr,
ein Bertreter der polnischcn Jntereffen, der
dern Zaren einen Brief, des von den Po-len
els Geitzel gefan-gen gehaltenen Gvoßfürsten
übevmitteln soll, war zuvor mit dem Tr-ans-
port öer Leuchter burch ihren Besitzer betraut
worden, und hatte seinen geheimen Brief in
dem Gchermfach d-es andern L-euchiers versteckr,
um i'hn srcher üb-er di« Grenzezu bringen. Di«
Leuchier weröen auf der Vahn gestohlen. Die

i ben Kbeon-tirbtspielen
russtsche Agentür unö öer polnische Akteur
setzen alles au-fs Spiel, sie wieöer zu «vhalien.
Die gcheimen Kräfie öer Gegnerschafi wandeln
sich öann langsam, Wolenfki «rfüllt sein-e Mi-s-
ston, er stegt — unö in Anna Dimiöow, der
gefährlichen Spiowen, stegt di« Frau, und trium-
phiert die Liebe.
Karl Hartel 'hat die Regre des Filmes ge-
fühvt. Unö seine Regie, die mit so ungemein
feinen filmischsn Mitteln gearbeitet hat, die
Lem Ganzen den großartigen Rahmsn gi'bt, bi«
bie verborgenen Kräfte, di« in der Hanölung
wirksam sinid, sühlbar wevden laffen, lätzt
schon allein di-ssen Frlm als solchen zum Er-
lebmts wevden. Wohl niemanö wäre für öie
Rolle der russtschen Agentin, dieser ge-heim-
nisvollen Fra-u gee'igneter gewesen, als Sy-
bille Schmitz, bie dr-es« Gestalt in fesselnö-er
Wei'se mit der rhr eigenen Knn-st wieöerzuge-
ben weitz. Fhr G-egenfpie'ler ist Luöwig Die'hl,
der -en polnrschen Aktenr ungemern packend,
überzengenö spielt.

Stadtteil Kirchheim. Am 22. März d. I.
wird der alljährige Sommertagszug hier statt-
finden, die Aufstellung frndet um 12 llhr im
Heuauerweg statt und bewegt sich durch die
Pleikartsförsterstr., Alstaterstr., Schwetzingerstr.,
Odenw-aldsir., Hardstr., Hopfengartenstr., He-
genich-str., Oberdorsstr., Türmergasie zum Rat-
haus, daselbst Auflösung. Gratisbretzeln werden
nur an hiesige Kin-der vert-eilt, auch Sommer
und Winter werden je nach Einnahmen prä-
miiert, die Einwohnerschaft wird gebeten, den
alteu Vrauch zu unterstützen.
veranstattungen
Städt. Theater. Hent« wieöer „Herz ü-ber
Vord" — als-o Tviumph der Fröhlichkeit!
Morgen zrrm l«tzt«n Male „Der Vogel-
hänö-ler" zu kl-einen Prersen.
Kammermusik. 2m evangelischen Gemeind«-
haus Neuenheim findet heute äbsnd ein Kam-
mermusikabend ftait. Es wirken mit: Albrecht
Schaper, Wilhelm Holschuh und 2ul«
K a u s m a n n.


Zwei bedeutende FUmschöpfuugen: Links eine Szcne aus dem grotzeu deutschen Lustspielsilm "D» Raub der Sabiuerrnnen" lSchlotz- «n»
^ Eloria-Lichtspielej. rechts Ereta Earbo als Auua Kareuroa m der T'telrolle lCavitol).
 
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