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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9503#1395

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Vie ersten Lrütiimgsboten!
Samstag und Sllnntag Lrüt,jllt,rs-Nppell Äer NSN

)m Wmmernden vcautgemanr
So lächelt irns jetzt unsere Stadt an. Tag
tür Tag webt der Frühling noch iveiter an
ihrem Brautgewanö, bis er sie ganz damit ein-
kehüllt hat, bis ihr weiher Schleier von Berg
>u Berg flattert, und er über unö über mit
ivusenden von Blüten besttckt ist.
Wenn andere Städte noch kaum von Friih-
ltng berührt sind, dann ist er in Heidelberg
längst eingekehrt. Viele Farben hat der Früh-
ltng bei uns, die er zwischen das schneeige
Eöeiß der Baumblüten verstreut, als möchte er
das Frühlingskleid dieser gesegneten Land-
'chaft so reich, wie er nur kann, besticken, weil
er fie selbst heimlich liebt.
So singt dcr Frühling über Heiöelberg sein
Aed. Es ist eine unsagbar schöne, glückselige
Melodie. Und ganz zart klingt in öiesen Ta-
üen ein Ton darein. Still strömt er ans dem
«lühen Pfirsichbäume, die diö Hänge des
Heiligenberges ganz rosa färben. Dazwischen
wiegen sich in den Gärten die mit goldgelben
Blüten überladcnen Zweige der Forsythien
iw Frühlingswind.
Jm Bismarckgarten ist der Rasen dicht be«
Idt mit Krokusblüten, bunt ist ihr kleines
Kleid und leuchtet in allen Farben hinaus anf
di« Straße. Die große Wside läßt ihre Zweige
'M Wind schliwgern, als seien sie festliche Fah-
wen. Gänseblümchen wachsen ganz bescheiden,
und zeigen an, daß es jetzt wieder an der Zeit
'st, zu orakcln: „er liebt mich, sic liebt mich
Uicht". Am Neckar entfalten die Kastynienbäume
'hre Blätter. Zuerst war es, als seien cs
^leine Hände, die sich langsam öfsnen, ein
vinger nach dem anderen...
Ganz besonders zu Hause ist der Frühling
anch jn Neuenhcim unö Handschuhsheim. Jn
?llen Vorgärten ist ein Blühen von Vsilchen,
Rarzissen, Hyazinthen, Sternblumen. Und da-
Sie NTB sammelt am Sonntag!
Vunte Gchmetterlinge sind die Lammelzeichen
usben siehen unzShlige Ziersträncher mit klei-
Uen Blütengesichtern. Einzig schön ist ein Blick
°urch die Bergstraße, wo so viele Farben lsuch-
len, jn densn sich der Frühling offenbavt. Als
lräumten sie und trügen ein großes Wunder
^u ihren Herzen verborgen, so halten öie
Magnolienbäume ihre Zauberblüten in den
Srühling... —ll.
lVllrnvng vor Lem Znzug kjilfsbeLürftiger
Durch Derordnung des Badischen Ministe-
riums des Jnnern vom 23. Juli 1984 wurde
Heidelherg als Notstandsgemeinde erkärt. Neu
iaziehende hilfsbedürftige Personen und
varnilien erhalten hiernach vom Wohlfahrts-
amt k e i n e U n t e r st ii h u n g in ofsener Für-
'arge. Hilssbedürftige können nur immer wie-
äer und mit allem Nachdruck vor dcm Zuzug
Uach Heidelberg gewarnt werden.
Bon der Universttät. Die Preffestclle dcr
Universität Heidelberg teilt mit: Die von der
^uristischen Fakultät angekündigte allgemeine
^fentli-che Vorlesung über „Grundfragen der
R^chtserneuerung" findet «rstmalig am Diens-
Eag- üen 7. April, 20.39 Uhr, im Hörsaal 19
Neuen Univcrsität statt. Es wird spre-
wen Prof. Dr. Carl Engisch über „Neues
"tcchtsdenken im Strafrechtt. Zu der Vor-
tesung hat jeder Volksgenoffe uncntgeltlich
Sutritt.

Der Frühling näht mit Windesschnelle. Jn
weniaen Tagen hat sich die Natur verwandslt
und uberall ist neues Leden erwacht und s-prietzt
früsches Grün hervor. Der lange Winterschlaf
ift vorbei. Alles zieht hinaus, um ja bei den
ersten zu sein, die d-en Friihling gesehen haben.
Wintermäntel u-n!d -Haüdschuhe verschwinden
schleunigst. Duftige Frühlingskleiidchen und -Hüt»
chen kommen zu ihrem Re-cht und jedermann
freut sich, datz der Winter vorbei ist.
Batd gauk-sln wieder die Schmetterlinae ülber
den blumitzen Wiss >«ihin unü treiven im

Es ist wirklich eine Freude, idiese ibuntschim-
mernden Frühlingsboten zu sehen. Jed-er Volks-
genosse wird daher am kommenden Swmsta-g und
Sonntag einen Schmetterling sich kaufen und da-
mit seine Verbundenheit mit den Aermsten un-
seres Volkes beutlich sichtbar zum Ausdruck
bringen. th.
Mitglieder der NSV.
Samstag und Sonntag findet die «rste
grvße Reichss-ammlung statt, di« von den Mit-
gliedern und Amtswaltern der NSB durch-

^ .. , . . ... ..
schönen warmen Sonnenschein ihr necktschesEpiel.
Für dieses Ja-Hr haben sie sogar eine grotze Pa-
rade an-gesagt. Am kommenden Swmstag und
Sonntag werden sie in allen deutschen Stäbten
und Orten zn ibrem Frühjahrsappell antreten.
Kohlweitzlinge, Tagpf-auenaugen und Zitronen-
fal-ter, Schw-albenschwänze und Trauermäntel, sie
alle werden in ihren bunten Uniform-en zu die-
-sem Treffen kommeu. Sogar die Admirale ha-
ben ihr Erscheinen bestimmt zuges-agt.
Diese Parad-e hat natürlich auch einen ganz
besowd-eren Zweck. Uüd er ist auch nicht -fHwer
zu erraten. Die Schmetterlinge haben sich näm-
lich entschlossen, dieses 2ahr sich allesamt ohn«
Ausnahme der NSV zur Versügung zu stellen
und werden an diesem Tage von NSV-Waltern
und -Helifern als Sammelabzeichen an die Bolks-
genoffen verkauft. Hergestellt wurden sie von
deutschen Arbeitern aus Porzellan und dann
wu-nderschön bemalt.

gsflthrt wird. AnS dem ErgevntS dieser
Sammlung sollen die Mittel für den Beginn
der Sommevarbei-t der NSV sichergestellt wer-
dcn. Für di-e Mitgli-eder und AmtAwalter drr
NGB sind, wi« die bish-er durchgeführten ver-
schiödenen Hilfsaktioncn bcivcisen, tätigie Mi-t-
arbeit am großen Wioderau-fbauwevk unsereS
FiihrerS s-owi« Dienst an der DvlkSgemein-
schaft «ine Se-lbstverständlichk-eit. Si« werden
sich deshalb a-»ch wciterhin für die wichtigen
Arbeiten der N-SV zur Verfügirng stell«n und
auch öies« Sammlung zum vollen Erfolg
führen.
„Die NSB ist das soziwl-e Gewiff-en der
Nation"! Dies« Feststelluntz dcs FührerS
sollte für all« Volks-genoffen «in Ansporn
sein, di« Reihen der he-ute fchon grötzten HttfS-
organi'satton der W-elt noch dichter zu schlietzen.

Lie Steuerbefreiung des Neubaubesihes
Neues üesetz ovm 2. Npril 1SZK

Bcrlin, 2. Aprtt. DaS Reichsfinanzmini-
stcrium teilt mit: Nach den bisherigen Vor-
schriften über di-e Steuevbefreiun'g neuerrich-
teter KleinwoHüungen, waren nnr folche
Kleim-wohnungen befreit, öie bis März 36 und
unter UMständen bis Mai 36 bezngsferttg
werden. Durch das neue Gefetz vom 2.
April 1936 i-st die Frist für das Bezugs-
fertigwerdcn um «in Jahr verlängert worden.
Es sind also nunmehr auch solchc Kleinwoh-
nnngen steu-evbefreit, ist bis zum 31. März'87
böMgsferttg wevden. Die Frist verlängert sich
Lis zum 31. Mai 1987 für solche Kleinwoh-nun-
gen, öie bis zum 31. Dezember 1936 im Noh-
ban vollendet werden. Jn der Begründung
znm Ges-etz vom 2. Apri-l 1936 ist auSdrücklich
hervorgeho-bcn worden, öaß eine weitere

1918 bis zum 31. März 1931 bezugsfertig g«-
morden sind. Die Steu«rbefreiun-g des älteren
Nenhausbesitzes richtete sich bisher im wes-ent-
lichen nach Landesrecht. Fnfvlgedessen erg-abcn
sich innerh-alb des Reichs die größten V-erschie-
denhei-ten. Das Ges-etz vom 2. April hat den
Zweck, öie Befreiungsvorschrist möglichst zu
vereinfachen. Es bestimmt, daß bei öer L a n-
desgrundsteuer, die Befreiungen, die am
31. März 1936 galten noch ein weit-eres Iahr,
d. h. bis zum 31. März 1937 beste-hen b-lei-ben.
Während bei der Landesgrundste-uer eine völ-
lige Verein-Heitlichung noch nicht erreicht wird,
ist dcr Gedanke üer Vereinheitlichung bci der
Gemeindegrundsteuer streng durchge-
f-ühvt. Nach dem neuen Gefetz rst der ge-sa-mt«
älter« Neu-Hausbesitz am 1. Apri-l 1936 zur Ge-
meindegrundsteuer heran-zuziehen. Für das
Rechnungsjahr 1936 werden jedoch weitgc-hende
Erleichterungen ge-währt. So sieht das Ge->etz
vor, daß der Betrag, um den sich die Gemeinde-
grundsteuer ge-ge-nüber d-em bish-erig-en Au-
stand erhöht, keinesfalls den Landesd-urchschnitt
für Gemeiüde-gruwd-steuer übersteigen darf.
Darüber hians hat der Reichsminister dcr Fi-
nanzen zugleich im Namen dcs Reichsministers
des Jnnern und des ReichsarbeitsministerS
in einem Schrei-ben an die Regiernngen der
Länder Maßnahmen getroffen, d-urch die ein-er-
seits Mieterhöh-nngen aus-geschlossen unh an-
dereseits un'hillige Härten für öie Hausbesitzer
vermieden werden.
llermittlung von klrbeit im llusianL
Zur Durchfiihrung der Verordnung deS
Reichsarbeitsministers und des Reichsinnen-
ministers über Bermittlung, Anmelöung und
Verpflichtung von Arbeitnehmern nach dem
Auslande vom 28. Juni 1938 (Reichsgesetz-
blatt I S. M3> hat der Präsident der Reichsan-
stalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen.
verstcherung nnter dcm 8. Ianuar 1936 ein«
Anordnung erlassen, die am 19. Januar 1988
in Kraft getreten ist. Die Anordnung ist im
Reichs- und Preußischen Staatsanzeiger Nr. 7
vom 9. Junuar 1936 verössentlichi. Sie ent-
hält im einzclnen die formalen unö sachlichen
Voraiissctzungen sür die praktischc Handhabiing
der Verordnung vom 28. Juni 1935. Als be-

Verlängerung d-er Frist für das Bezugs-
ferttgwerüen nicht in Aussicht genvmmen ist.
Zur Vermeidung von Mißverständniffen wird
dar-auf hingewiesen, daß di-e Dauer -derStener-
bcfreiilng für -öie Kleinwohnungen nicht ver-
lan-gert worden ist. Die Ste-uerbefremng
endet auch für die Kleinwohwungen, öie Lis
zum 31. März (Mai) 1937 hczngs-fertig wcr-
den, bei der Vermögenssteuer u-nd der
Grunösteuer am 31. März 1939 und bei
der E i n k o m me n st e u e r am 31. Dezember
1938 (o-öer am Schlüß des Wirtschaftsjahres
1937—88).
Das ncue Gefetz vom 2. April 1936 befchäf-
tigt stch weiterhin mit dem „A «lteren Neu-
hausbesitz". Es versteht darunter die
Wohngebäude, die in der Zei-t vom 1. April

_äeslisld e!n kür süemsl:
äie Uncke MÄ MLQ init

sonder» wtchttg ist nochmalS darauf hinzn-
weifen, daß grunbsätzlich die Bermittlung vo»
Arbeitnehmern nach dem Anslande der NeichS-
anstalt für Arbeitsvermittlung und ArbeitS-
losenversicheriing obliegt. Einrichtungen außer-
halb der Reichsanstalt dürfen Arbeitnehmer
nach -em Auslande nnr vermttteln, wenn ste
ein« besondere Erlanbnis dazu besitzen. Stel-
len und Personen außerhalb der Reichsanstalt,
die keine derartigc Erlanbnis besitzen, bedür-
fen in jedem Einzelsalle der vorherigen Ge-
nehmigung der zuständigen Dienststellen der
Reichsanstalt. Als Bermitilnng und Anwer-
bung gilt auch die Vermittlnng und Anwer-
bung durch Anzeigen in Zeitungen, Zeitschrif»
ten, Stcllenlisten und ähnlichen Verzeichniffen.
Sroßmarl-tLlllle ljanLlchulisLeim

Marktbericht vom L. April: Rhabarber 14 bi»
16. Radies 8 bis 5,8. Lattich 38, Kreffe 14 bis
15, Gelberiiben 2,5 bis 3, Wirsing 16 bis 17,
Lauch 3, Sellerie 7 bis 8, Spinat 3, Feldfalat
10 bis 14. Awiebel 8 bis 9 Pfg.
Anfu-Hr aut. Nachfrag-e mittel. Feldsalat ohne
Jntereffe. Nächste Beriteigerung Freitag nach-
mittag 16 Uhr.

Lr Icostst ss rsstlos ovsi

.Volhsgemelnschafl"'
Areitag, dea 3. April 198<

vcirum jolrr -
elio vorboLLorten

ovs clovtLcksn koki'ifcon

7>okK/sm/ - vlo kokon 0okeom-
pvrotu^on, clis bol gnoken vouor-
gosLli^incliglcoieon lni 5/lotor ouk-
enotvn, slnci lrvlongloL,- «Isnn soin
IVlarlevnovl lr» klfrvboLroncllg.
 
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