Ssiis 11 l)ie äeutseke f^nuu
Die Frau und die Rassenfrage
Bon Profcssor Dr. M. Stacmmler
Wir entnehme« biese» Abschnitt mit Genehmigung des Verlages I. F. Lehmann,
Müuchen, dem „N S - F r a u e n b « ch". sHerausg. im Austrage der obersten Leitung
tuug der PO„ NS-Fraueuschasts. „Allen deutschen Frauen und heranwachsende» Mäd-
cheu wird dieses Buch Wegweiser sein zu dem eineu großen Z:el das ihre Herzeu
fuchen: Deutschland z« dieneu. Wo immer sie stehe» mögen — in Hans oder Berus —
wo immer ihre Heimat sei — iu dcr Stadt oder aus dem Lande — z« ihne« allen wird
hier gesprochen"
Raffe i>st Erbgut. Rassenpsloge isi Erbpflege. ner Kinöer auszuwahlen, der ebenso gesunö
Soviel auch gerade in der letzten Zeit über ,st wie du selbst. Vergiß es nie, daß mit der
Aeugung endgülti'g die Erbmasse deiner Kin-
Fragen der Raffenpflege gesprochen unö ge-
schrieben wurde,' eines ist dabei siX-er zu kurz
gekommen:
dic Aufgabe, die die Frau in
diesem wichtigsten Teile der
Arbeit am Volksganzen zu
übernehmen hat.
DeNhalb ist es berechtigt, diesen Ausgaben ein
paar Zeilen zu widmen.
Dir, der deutschen Mutler, die du sür
dein« Kinder in den ersten Lebensjahren alles,
die gesamte Umwelt, öie ganze Einf'lutzsphäre
bist, dir ist es anvertraut, ob das Gobd, das in
-einem Kiude schlummert, ans Tageslicht
kommt, oder ob all das Unedle, was ebensalls
in ihm steckt, emporivuchert und das Gold ver-
deckt.
Denkst du daran, welche Arbeit du zu leisten
hast, wie deine besten Kräste eben gerade gut
genug dafür sind, diese Ansgabe zu ersüll-en?
Es ist eigenartig, wie wenig Mütter es auch
heute noch gibt, die auch in der Erziehung
ihrer Kinder ein Problem sehen, das sich nicht
einfach spielend, von selbst löst, sondern zu des-
sen Lösung man nur mit Ernst und Arbeit g-e-
lavgen kann. Jeder gut« Lehrer muß sich stän-
dig vorbereiten, mutz immer wieöer sein Wis-
sen erweitern, muß daran arbeiten, daß auch
die Fortschritte der Wisscnschaft in seinem Un-
t^rricht Mr Verwendung kommen. Die Ettern
glauben nur allzu leicht, daß stch di« Erzie-
hung ihrer Kinder von selber macht. Sie ver-
2«ffen nur allzu leicht. daß auch ste verpflichtet
sind, weiter an sich zu arbeiten, öamit sie setbst
tmstande sind, ihren Kindern das zu sein, was
diese von thncn erwarten. Und geradc mir Män-
ner übersehen so oft diese Ausgwbe, diese Pflicht
an unseren eigenen Kinderki, weit wir mit an-
deren Aufgaben, mit awüeren Interessen allzu
stark «rsüllt find, weil wir „keine Zcit" für
unser« Kinder haben. Es wäre sür viele Ka-
milien beffer, wenn auch der Vater nicht nur
an seine Pflichten tm Berufe, sondern auch an
di« gegen seine Kinder denken wüvde. Unö
noch «ins: Die Mutter ist die gegebene Er-
zisherin der Kinder. Si« kennt thre Nöte und
Sorgen, ihr« Wüns-che, ihre Vorzüge, ihre Fetz-
ler. Si« weiß am besten, wo die Schwierigkei-
ten der Erziehung liegen, was brauchbar an
Plänen und Vorschtägen ist. Bergessen wir
nicht, der Frau auch im Staat den Einfluß auf
di« Erzie-Hung zuzusichern, der thr gts dem
wahren „Fachmann" zusteht.
Abcr die Vererbungstehre hat uns einZwei-
tes g-ezeigt: Man kann woht Anlagen entwik-
keln, zur Entsaltung bringen und zurückb-il-
ten, ä n de r n k a n n m a n s te n i ch t. Was
tn «inem Menschen einmal an .körperlichen
odcr seelischcn Anlagen drtn steckt, das trägt
«r als Erbgut oder ats Erblast sein gan-
zes Loben mit sich. Seine Au-fgabe kann nur
sein, von biesem Evbgut den Gebrauch zu
machen, der zur höchstmöglichcn Leistnng sührt.
Au-ch dte Mutter ist. also nicht imstande, thre
Kinder wirklich ihrem Wesen noch zu ändern.
Und darin liegt ja die ungeheure Bedeutung
der Erbm-afse, daraus erklärt stch der Ernst,
mit dcm wir an die Frage des Erbgutes, der
Rasse herangehen müssen. daß hier in wei-
tostem Gvade ni-cht nur körperliche Krast und
gei-stige Kähig-keit, sondern auch Charakter
und Schicksal des Menschen festge-le'gt
sind als ein umabäwderliches Fatum, drs auf
ih-m liegt, das a-uf i-hm lastet unö auf scinen
Kindern. Denn die Erbanlagen sinö nicht
nur im Lan'se öes ei-genen Lebens unverünöer-
lich, son-dern fie weröen in
gleicher Weise auf Kin-der und
Enkel übertragen.
Go wird der Segen oder der Fluch öer Rasse
weitergegeben.
Das S-chicksa-l öei-nes Kindes wird ein-st da-
von abhängen, welche Anlagen es von dir unö
von seine-m Bater mitbekomm-en h-at. Bei je-d-er
Zeugung wird d!e Hälfte der Aulagen von der
Mutter und öie Hälfte vom Vater zur
Misch-ung im neuen Geschlecht verwendet.
Kannst öu es verantworten, kranke Erb.aiila-
gen an deine Kinder weiterzugeben? Willst
du die Verantwortung auf öich nehm-en, daß
dein Kind die ganze Schwere der Erblast tragcn
muß, die auf dir während deines ganzen Le-
bens gelegen hat? Jst es nicht größer und stär-
ker, auf Kinder zu verzichten, als sie mit einem
Fluch zn beladen, der ihnen das-Leben verbittert?
Wenu du a-lso sie-hst, daß du cin-e schwere erb-
liche Krankheitsanlage in öir trägst, so h-ast
du öie Pflicht, auf Kinder zu verzichten. Eben-
so hast du aher auch das R-echt und die Pflicht,
venn du selbst gesund bist, öir einen Vater dei-
der festgelegt ist, daß du die g-anze Verantwor-
tung sür sie in dir trägst. Wenn sie einmal
geboren sind, h-ast du keiue Möglichkeit, sie zu
ändern. Du kanu-st sie aber bis zu eine-m ge-
wiffen Grade dadurch bestimme-u, daß du dir
den Ehepartner suchst, dessen Eigenscha-ften
sdes Körpers und der Seelet du bei deinen
Kin-der wie'derzufin-deii hofjst. Wenn du ehr-
licherweise sa-gen kannst: so wie der Alann ist,
so möchte ich einmal meine Kinder haben: so
sNachdruck verboten.)
Eine Fahrt in der Straßenbahn vermit-
telte mirein Erlebnis, das nachdenklich stimmte
und noch lange im Gedächtnis haften bleiben
wird.
An einer Haltestelle bestieg eine Mutter
mit ihrem Kinde öen Wagen. Der Junge,
Blvndhaar über der hohen Stirn unö mit lc-
ben-öig blickcndeii Augeii, mar ein sörmlichcs
Qnecksilber. Dic Munterkeit seines Wesens
übcrtrug sich im Nu auf die Erwachscnei:, die
meist gleichgültig dasaßen, Zeitung lasen oder
ins Leere starrten. Die rajch hervorgespru-
delten Worte des Jungen, der an allem, was
vom Aenster her sich seinem sorschenden Blick
eröffnetc, regen Nnteil nahm, licßen sic auf
Dinge und Begebenheiten anfmerksam wer-
den, über die ste sonst teilnahmslos hinmeg-
gesehen hätten, Ein Juiige, erlebnisfroy und
für alles.Neue noch voü empfänglich, nahm
manchen Erwachscuen sozusagci: eine Tarn-
kappe von den Augen, ließ ihn eine Fahrt, die
er sonst vielleicht als langweilig empsand,
kurzwcilig erschcinen. Auf iiianchem Gcsicht
leuchtete unausgesprochene Dankbarkeit . . .
Sollte eine Mutter uicht stolz auf einen
solchen Jungen sein, der tebhaften Sinnes die
Dinge und Erscheiuungen um sich her wayr-
nimmt und seincm geiunden Naturell der ai -
dern wegen keinen Zwang auferlegt, der sich
so unbekümmert gibt. wic auf üem Spielplatz
unter seinen gleichaltrigen Kameraden? Man
ist versucht, dicse Auffassung als allgemeinaül-
tig anzusehen. Die Mutter dieses Jung-en
dachte unü handelte anders. Sie empfand es
als p e i n l i ch, daß auf ihrem Iungen
so viele Augen voll herzlicher Zuneigung ruh-
ten, daß er, werdeuder Mensch iu kurzen Hös-
chen, im Mittelpunkt des Jnteresses in diesem
Wagen stand. Gewiß, manche Worte öes Jun-
gen über Neugesehenes kamen sehr laut über
stark und ge-s-und, so klu-g, fo e-hvlich und g-ut,
wenn du es sagen kannst öann h-ast du den
rechten Mann ge-funöen. -Ver-giß a-ber dabei
ein-es nicht: nicht nur die Eig-enschaften, öi« du
äußerlich an üeinem Verlo-bten sie-h-st, wevden
auf deine Kin-öer übertragen, son-ö-ern manches
kann verborgen in ihm stecken, was men er-st
er-kennt, w-enn man seine g-anze Familie an-
sie-h-t. Di-e Norweger ha-ben ein Sprich-wort:
Heirü-te nie die ein-zi-g Gute aus einer schlech-
ten Familie. Si-e wissen, d-aß sie, wenn auch
verborgen. die schlechten Anlagen der Kamilie
in i-hrer Erb-masse mit sich tragen wivö unö auf
ihre Kinder vererben kann. Man heiratet nicht
n-ur den Mann, m-an heiratet in ö-er Tat die
Familie mit! Und die Kin-der haben den G-e-
winn, wenn die Kamilie wertvoll, haben d-en
Schaöen, wenn ste belastet, krank, minderwertig
ist-
Beöenke, daß öu ein deutscher
Ahnherr (eine deutsche Stamm-utter) b i st
seine Lippen. Aber wer wollte einen Jungen
deshalb scheltcn? Das vermag nur jemand,
der seine eigene Kindheit verges-
sen hat und hofsiiungslos erwachsen ist. Die
Mutter war es. Ats der Junge, pneist neben
ihr stehend, sich von ihr entfernte, üm von der
anderen Seite ö-es Wagens eine marschi-erer.de
Koloiine Soldatcn besfer s-ehen zu können, als
s-eine Beinchcn, vom Rhiithmus der Marsch-
mnsik gepackt, d-cn Takt schtugcn, beschied ste
ihn, v-erhalten-eu Zorn in der Stimme, nebcn
sich. Gehorsam folgte der Junge angenblick-
lich ihrem Iluse. Aber in scinen Augen, in
denen ebcn noch ein helles Lsuchtcn stand, lag
die großc Frage: warum soll ich das nicht
sehen, was mir selten ü-eschiod-en ist? Seit die-
ser Minute fand der Junge sein-e nnbeküm-
merte Fröhlichkeit nicht mehr zurück. Jhm
war das Etwas genommen, was er als wert-
voll empfand: daS Sich-freuen-dürfen über das
bunte Bild des Lebens, wie es sich vom Fen-
ster der Straßenbahn aus bot.
Es ist richtig: Kin-der müssen frühzeitig ler-
nen, ihr Tempcrament zu beherrschen, ste dür-
fen nicht hemmungslos ihrer Freude über
irgendctwas Ausdruck gcben. Dieser Junge
war wohl ein Quecksilber, öas Leben in den
Wagen brachte, aber er war keineswegs zü-
gellos in ieiner Freiidc. llnd man soll Kin-
dern nichts verbieten, wenn kein zwin-
gender Grunö v o r l i e g t. Mütter nei-
gen lciöer oft dazu, im Verbieten den Bogen
zu überspannen. Gewiß aus wohlgemeinter
Erziehungssorge heraus, doch überlegen ste
uicht, wieviel sic einem Kinde n-ehmen, das sich
nicht übcr Neugeschenes aus vollem Herzen
freuen, das still sein soll, wenn ihm der Mund
schier übcrlaufcn will.
Das ist die Lehre aus diesem Erlebnis etner
Straßenbahnfahrt.
Das Kleiuc kräht ..
Da bewcgt sich was!
„Kind, benimm' dich doch!"
Eln Etiebnis und seine Lehre / Von Gustav Schrammel
„vkilbslieMinschllst"
Mittwoch, den rr. April ISZ«
ssa-gt der bekannte Rassenhyg-ieniker Th. Kuhn).
So hat öie Frau jelbst die hohx Ausgg-be, bei
der Ehewähl daran zu denken, daß diese Wahl
weitgehen-d über das Glück und Schicksal i-hrer
Kinder entscheidet, daß sie mit ihr die Ber-
antwortung für höchstes Glück und ries-
stes Unglück i-hres eigenen Flei-sches und Blu-
tes anf sich ni-mmt. Daß ihre Kind-er einmal
d-as Recht h-aben können, sie zu fra-gen: War-um
hast du uns mit diesem Fluch helastet, warum
hast du bei Schlietzung deiner Ehe nur an dich,
nicht an uns g-edacht. Warum m-üssen wir
büßen, wei'l du gedankcnlos und selb'sts-üchrrg
gewesen bist. Aber sie hat dieses Vera-ntwor-
tungKbewußtsein a-uch aui ihre Kinder zu über-
tragen. Es erschcint uns heut-e a-ls eine Selbst-
verstän-d-lichkeit daß ein Bater, eine Mu-tter,
ihre Tochter keinc-m Mann g-eben, der an einer
ansteckenden Krankheit leidet: d-aß sie si-ch da-
von überzeu-g-en daß er frei von an-steckenden
Krankheiten ist. Aber es ist durchaus noch nicht
selbstverständ-lich, da-ß sie sich auch davon über-
zeugen, daß ^r aus einer erbgesnnden Fami'lie
stammt. Bedächten sie die Fülle von Not und
Elcnd, die der Tochter bevorstcht, wenn plötz-
lich die in der Familie erbliche Geisteskrank-
heit bei dem Mann ausbricht, oder wenn eineS
ihrer Kinder als Krüppel vder blind oder
tauv geboren wivd, so würdcn sic wcniger nach
dem äußevlich erreichten LebcnSzicl, nach Dtel-
lung und Einkommcn. als nach gesunder Erb-
maffe fragen. Es versteht stch von selbst, daß
dabci nicht nur an körperliche und geisttge,
sondern auch an charakterliche Fehler zu den-
kcn ist.
Dent'che Handwerkermnen
vo,i einst nnd hiUte
Von Marg. Tevera.
Von -em großen Heer junger Mä'dchen,
die Ostern -ie Schule verlassen haben, und sich
iiuii auk vevschie-dene Bernfe vovbereiten, wird
auch ein größerer Prozentsatz sich jene-n Ar-
ten des Handwerkes zuwenden, i-n denen sür
Frauengeschicklich-kei't und -sleiß besondere Be-
tätig-ungs'möglich-keiten geboten wevden. Die zu-
ne'H-mende S-chätzung und sozia-le Wertung die-
ser B-ernfs-arten hat nicht znletz-t mit daM de-i-
getragen, daß stch mehr und mehr auch jene
Kreise f-ür sie intereffieren, dic biNher rhre
Töchter etwas „Besseres" wevden lassen woll-
ten. Sie haben sich der rm neuen Deutschlawb
gektenden Anschauung nicht läng-er vevs-chließeu
können, nach der nicht mehr die Berufsart,
sondern Sie darin vollbrachte Leistung den
Anschla-g sür die Wertüng öer Menschen gtbt.
Daß aber m vielen svgenanwten weiblichen
Hand-werken sich Fraue-n schon einen N-amen
zu machen verstanden, ist zu be-kann-t, um an
dicier Stelle nvch näher daranf einzugeHen.
Sie stehen in diesen rhren we-sensg-e-mäßen Be-
rusen „i'hven Mann", wie einst in des Wort-vS
wahrster Bedeu-tung in rein männliche-n Hand-
rverken, in den Zeiten des Mittelalters. Gab
es doch dam-als u. a. w-eibliche Schmiedegese-l-
len, die wbhl als „Dranfschlä-ger" tätig, äber
M leichteren und feineren Avbeiten iricht M-
gelaffen waren. Bis ein Vevbot ste von dieser
Tätig-kcit ausschloß, um männlichen Kräften
nicht die Ar-beit wegMne-hmen und Prc-is-un-
terbietu-ng der sie beschäftig-end-en Meisier M
verhindern. Aber noch um 16S9 waren st« M-
gelassen. wie aus einer Ovönung der Winkel-,
Ketten-schmiede und Geschmeid-e-macher herv-or-
ge-ht: ,„Kein Meister solle sein Weib oder setne
To-chter vor di-e Effe stellen vder znm Schmte-
den, S-chwcitz-on od-er Dorneinmachen verweu-
Sämtliche Aufnahmeni Scheri.
Auch dieses Frühjahrskostnm zeigt einc Kom»
bination aus einsarbigem dnnklem Rock mit
der im To« harmonisch abgcftimmtcn Jacke s
in Pepita-Muster. Besonders nett rvirken bei ^
dieser Zusammenstellung die viereckigen ReverS
uud der dnukle Krageu.
Die Frau und die Rassenfrage
Bon Profcssor Dr. M. Stacmmler
Wir entnehme« biese» Abschnitt mit Genehmigung des Verlages I. F. Lehmann,
Müuchen, dem „N S - F r a u e n b « ch". sHerausg. im Austrage der obersten Leitung
tuug der PO„ NS-Fraueuschasts. „Allen deutschen Frauen und heranwachsende» Mäd-
cheu wird dieses Buch Wegweiser sein zu dem eineu großen Z:el das ihre Herzeu
fuchen: Deutschland z« dieneu. Wo immer sie stehe» mögen — in Hans oder Berus —
wo immer ihre Heimat sei — iu dcr Stadt oder aus dem Lande — z« ihne« allen wird
hier gesprochen"
Raffe i>st Erbgut. Rassenpsloge isi Erbpflege. ner Kinöer auszuwahlen, der ebenso gesunö
Soviel auch gerade in der letzten Zeit über ,st wie du selbst. Vergiß es nie, daß mit der
Aeugung endgülti'g die Erbmasse deiner Kin-
Fragen der Raffenpflege gesprochen unö ge-
schrieben wurde,' eines ist dabei siX-er zu kurz
gekommen:
dic Aufgabe, die die Frau in
diesem wichtigsten Teile der
Arbeit am Volksganzen zu
übernehmen hat.
DeNhalb ist es berechtigt, diesen Ausgaben ein
paar Zeilen zu widmen.
Dir, der deutschen Mutler, die du sür
dein« Kinder in den ersten Lebensjahren alles,
die gesamte Umwelt, öie ganze Einf'lutzsphäre
bist, dir ist es anvertraut, ob das Gobd, das in
-einem Kiude schlummert, ans Tageslicht
kommt, oder ob all das Unedle, was ebensalls
in ihm steckt, emporivuchert und das Gold ver-
deckt.
Denkst du daran, welche Arbeit du zu leisten
hast, wie deine besten Kräste eben gerade gut
genug dafür sind, diese Ansgabe zu ersüll-en?
Es ist eigenartig, wie wenig Mütter es auch
heute noch gibt, die auch in der Erziehung
ihrer Kinder ein Problem sehen, das sich nicht
einfach spielend, von selbst löst, sondern zu des-
sen Lösung man nur mit Ernst und Arbeit g-e-
lavgen kann. Jeder gut« Lehrer muß sich stän-
dig vorbereiten, mutz immer wieöer sein Wis-
sen erweitern, muß daran arbeiten, daß auch
die Fortschritte der Wisscnschaft in seinem Un-
t^rricht Mr Verwendung kommen. Die Ettern
glauben nur allzu leicht, daß stch di« Erzie-
hung ihrer Kinder von selber macht. Sie ver-
2«ffen nur allzu leicht. daß auch ste verpflichtet
sind, weiter an sich zu arbeiten, öamit sie setbst
tmstande sind, ihren Kindern das zu sein, was
diese von thncn erwarten. Und geradc mir Män-
ner übersehen so oft diese Ausgwbe, diese Pflicht
an unseren eigenen Kinderki, weit wir mit an-
deren Aufgaben, mit awüeren Interessen allzu
stark «rsüllt find, weil wir „keine Zcit" für
unser« Kinder haben. Es wäre sür viele Ka-
milien beffer, wenn auch der Vater nicht nur
an seine Pflichten tm Berufe, sondern auch an
di« gegen seine Kinder denken wüvde. Unö
noch «ins: Die Mutter ist die gegebene Er-
zisherin der Kinder. Si« kennt thre Nöte und
Sorgen, ihr« Wüns-che, ihre Vorzüge, ihre Fetz-
ler. Si« weiß am besten, wo die Schwierigkei-
ten der Erziehung liegen, was brauchbar an
Plänen und Vorschtägen ist. Bergessen wir
nicht, der Frau auch im Staat den Einfluß auf
di« Erzie-Hung zuzusichern, der thr gts dem
wahren „Fachmann" zusteht.
Abcr die Vererbungstehre hat uns einZwei-
tes g-ezeigt: Man kann woht Anlagen entwik-
keln, zur Entsaltung bringen und zurückb-il-
ten, ä n de r n k a n n m a n s te n i ch t. Was
tn «inem Menschen einmal an .körperlichen
odcr seelischcn Anlagen drtn steckt, das trägt
«r als Erbgut oder ats Erblast sein gan-
zes Loben mit sich. Seine Au-fgabe kann nur
sein, von biesem Evbgut den Gebrauch zu
machen, der zur höchstmöglichcn Leistnng sührt.
Au-ch dte Mutter ist. also nicht imstande, thre
Kinder wirklich ihrem Wesen noch zu ändern.
Und darin liegt ja die ungeheure Bedeutung
der Erbm-afse, daraus erklärt stch der Ernst,
mit dcm wir an die Frage des Erbgutes, der
Rasse herangehen müssen. daß hier in wei-
tostem Gvade ni-cht nur körperliche Krast und
gei-stige Kähig-keit, sondern auch Charakter
und Schicksal des Menschen festge-le'gt
sind als ein umabäwderliches Fatum, drs auf
ih-m liegt, das a-uf i-hm lastet unö auf scinen
Kindern. Denn die Erbanlagen sinö nicht
nur im Lan'se öes ei-genen Lebens unverünöer-
lich, son-dern fie weröen in
gleicher Weise auf Kin-der und
Enkel übertragen.
Go wird der Segen oder der Fluch öer Rasse
weitergegeben.
Das S-chicksa-l öei-nes Kindes wird ein-st da-
von abhängen, welche Anlagen es von dir unö
von seine-m Bater mitbekomm-en h-at. Bei je-d-er
Zeugung wird d!e Hälfte der Aulagen von der
Mutter und öie Hälfte vom Vater zur
Misch-ung im neuen Geschlecht verwendet.
Kannst öu es verantworten, kranke Erb.aiila-
gen an deine Kinder weiterzugeben? Willst
du die Verantwortung auf öich nehm-en, daß
dein Kind die ganze Schwere der Erblast tragcn
muß, die auf dir während deines ganzen Le-
bens gelegen hat? Jst es nicht größer und stär-
ker, auf Kinder zu verzichten, als sie mit einem
Fluch zn beladen, der ihnen das-Leben verbittert?
Wenu du a-lso sie-hst, daß du cin-e schwere erb-
liche Krankheitsanlage in öir trägst, so h-ast
du öie Pflicht, auf Kinder zu verzichten. Eben-
so hast du aher auch das R-echt und die Pflicht,
venn du selbst gesund bist, öir einen Vater dei-
der festgelegt ist, daß du die g-anze Verantwor-
tung sür sie in dir trägst. Wenn sie einmal
geboren sind, h-ast du keiue Möglichkeit, sie zu
ändern. Du kanu-st sie aber bis zu eine-m ge-
wiffen Grade dadurch bestimme-u, daß du dir
den Ehepartner suchst, dessen Eigenscha-ften
sdes Körpers und der Seelet du bei deinen
Kin-der wie'derzufin-deii hofjst. Wenn du ehr-
licherweise sa-gen kannst: so wie der Alann ist,
so möchte ich einmal meine Kinder haben: so
sNachdruck verboten.)
Eine Fahrt in der Straßenbahn vermit-
telte mirein Erlebnis, das nachdenklich stimmte
und noch lange im Gedächtnis haften bleiben
wird.
An einer Haltestelle bestieg eine Mutter
mit ihrem Kinde öen Wagen. Der Junge,
Blvndhaar über der hohen Stirn unö mit lc-
ben-öig blickcndeii Augeii, mar ein sörmlichcs
Qnecksilber. Dic Munterkeit seines Wesens
übcrtrug sich im Nu auf die Erwachscnei:, die
meist gleichgültig dasaßen, Zeitung lasen oder
ins Leere starrten. Die rajch hervorgespru-
delten Worte des Jungen, der an allem, was
vom Aenster her sich seinem sorschenden Blick
eröffnetc, regen Nnteil nahm, licßen sic auf
Dinge und Begebenheiten anfmerksam wer-
den, über die ste sonst teilnahmslos hinmeg-
gesehen hätten, Ein Juiige, erlebnisfroy und
für alles.Neue noch voü empfänglich, nahm
manchen Erwachscuen sozusagci: eine Tarn-
kappe von den Augen, ließ ihn eine Fahrt, die
er sonst vielleicht als langweilig empsand,
kurzwcilig erschcinen. Auf iiianchem Gcsicht
leuchtete unausgesprochene Dankbarkeit . . .
Sollte eine Mutter uicht stolz auf einen
solchen Jungen sein, der tebhaften Sinnes die
Dinge und Erscheiuungen um sich her wayr-
nimmt und seincm geiunden Naturell der ai -
dern wegen keinen Zwang auferlegt, der sich
so unbekümmert gibt. wic auf üem Spielplatz
unter seinen gleichaltrigen Kameraden? Man
ist versucht, dicse Auffassung als allgemeinaül-
tig anzusehen. Die Mutter dieses Jung-en
dachte unü handelte anders. Sie empfand es
als p e i n l i ch, daß auf ihrem Iungen
so viele Augen voll herzlicher Zuneigung ruh-
ten, daß er, werdeuder Mensch iu kurzen Hös-
chen, im Mittelpunkt des Jnteresses in diesem
Wagen stand. Gewiß, manche Worte öes Jun-
gen über Neugesehenes kamen sehr laut über
stark und ge-s-und, so klu-g, fo e-hvlich und g-ut,
wenn du es sagen kannst öann h-ast du den
rechten Mann ge-funöen. -Ver-giß a-ber dabei
ein-es nicht: nicht nur die Eig-enschaften, öi« du
äußerlich an üeinem Verlo-bten sie-h-st, wevden
auf deine Kin-öer übertragen, son-ö-ern manches
kann verborgen in ihm stecken, was men er-st
er-kennt, w-enn man seine g-anze Familie an-
sie-h-t. Di-e Norweger ha-ben ein Sprich-wort:
Heirü-te nie die ein-zi-g Gute aus einer schlech-
ten Familie. Si-e wissen, d-aß sie, wenn auch
verborgen. die schlechten Anlagen der Kamilie
in i-hrer Erb-masse mit sich tragen wivö unö auf
ihre Kinder vererben kann. Man heiratet nicht
n-ur den Mann, m-an heiratet in ö-er Tat die
Familie mit! Und die Kin-der haben den G-e-
winn, wenn die Kamilie wertvoll, haben d-en
Schaöen, wenn ste belastet, krank, minderwertig
ist-
Beöenke, daß öu ein deutscher
Ahnherr (eine deutsche Stamm-utter) b i st
seine Lippen. Aber wer wollte einen Jungen
deshalb scheltcn? Das vermag nur jemand,
der seine eigene Kindheit verges-
sen hat und hofsiiungslos erwachsen ist. Die
Mutter war es. Ats der Junge, pneist neben
ihr stehend, sich von ihr entfernte, üm von der
anderen Seite ö-es Wagens eine marschi-erer.de
Koloiine Soldatcn besfer s-ehen zu können, als
s-eine Beinchcn, vom Rhiithmus der Marsch-
mnsik gepackt, d-cn Takt schtugcn, beschied ste
ihn, v-erhalten-eu Zorn in der Stimme, nebcn
sich. Gehorsam folgte der Junge angenblick-
lich ihrem Iluse. Aber in scinen Augen, in
denen ebcn noch ein helles Lsuchtcn stand, lag
die großc Frage: warum soll ich das nicht
sehen, was mir selten ü-eschiod-en ist? Seit die-
ser Minute fand der Junge sein-e nnbeküm-
merte Fröhlichkeit nicht mehr zurück. Jhm
war das Etwas genommen, was er als wert-
voll empfand: daS Sich-freuen-dürfen über das
bunte Bild des Lebens, wie es sich vom Fen-
ster der Straßenbahn aus bot.
Es ist richtig: Kin-der müssen frühzeitig ler-
nen, ihr Tempcrament zu beherrschen, ste dür-
fen nicht hemmungslos ihrer Freude über
irgendctwas Ausdruck gcben. Dieser Junge
war wohl ein Quecksilber, öas Leben in den
Wagen brachte, aber er war keineswegs zü-
gellos in ieiner Freiidc. llnd man soll Kin-
dern nichts verbieten, wenn kein zwin-
gender Grunö v o r l i e g t. Mütter nei-
gen lciöer oft dazu, im Verbieten den Bogen
zu überspannen. Gewiß aus wohlgemeinter
Erziehungssorge heraus, doch überlegen ste
uicht, wieviel sic einem Kinde n-ehmen, das sich
nicht übcr Neugeschenes aus vollem Herzen
freuen, das still sein soll, wenn ihm der Mund
schier übcrlaufcn will.
Das ist die Lehre aus diesem Erlebnis etner
Straßenbahnfahrt.
Das Kleiuc kräht ..
Da bewcgt sich was!
„Kind, benimm' dich doch!"
Eln Etiebnis und seine Lehre / Von Gustav Schrammel
„vkilbslieMinschllst"
Mittwoch, den rr. April ISZ«
ssa-gt der bekannte Rassenhyg-ieniker Th. Kuhn).
So hat öie Frau jelbst die hohx Ausgg-be, bei
der Ehewähl daran zu denken, daß diese Wahl
weitgehen-d über das Glück und Schicksal i-hrer
Kinder entscheidet, daß sie mit ihr die Ber-
antwortung für höchstes Glück und ries-
stes Unglück i-hres eigenen Flei-sches und Blu-
tes anf sich ni-mmt. Daß ihre Kind-er einmal
d-as Recht h-aben können, sie zu fra-gen: War-um
hast du uns mit diesem Fluch helastet, warum
hast du bei Schlietzung deiner Ehe nur an dich,
nicht an uns g-edacht. Warum m-üssen wir
büßen, wei'l du gedankcnlos und selb'sts-üchrrg
gewesen bist. Aber sie hat dieses Vera-ntwor-
tungKbewußtsein a-uch aui ihre Kinder zu über-
tragen. Es erschcint uns heut-e a-ls eine Selbst-
verstän-d-lichkeit daß ein Bater, eine Mu-tter,
ihre Tochter keinc-m Mann g-eben, der an einer
ansteckenden Krankheit leidet: d-aß sie si-ch da-
von überzeu-g-en daß er frei von an-steckenden
Krankheiten ist. Aber es ist durchaus noch nicht
selbstverständ-lich, da-ß sie sich auch davon über-
zeugen, daß ^r aus einer erbgesnnden Fami'lie
stammt. Bedächten sie die Fülle von Not und
Elcnd, die der Tochter bevorstcht, wenn plötz-
lich die in der Familie erbliche Geisteskrank-
heit bei dem Mann ausbricht, oder wenn eineS
ihrer Kinder als Krüppel vder blind oder
tauv geboren wivd, so würdcn sic wcniger nach
dem äußevlich erreichten LebcnSzicl, nach Dtel-
lung und Einkommcn. als nach gesunder Erb-
maffe fragen. Es versteht stch von selbst, daß
dabci nicht nur an körperliche und geisttge,
sondern auch an charakterliche Fehler zu den-
kcn ist.
Dent'che Handwerkermnen
vo,i einst nnd hiUte
Von Marg. Tevera.
Von -em großen Heer junger Mä'dchen,
die Ostern -ie Schule verlassen haben, und sich
iiuii auk vevschie-dene Bernfe vovbereiten, wird
auch ein größerer Prozentsatz sich jene-n Ar-
ten des Handwerkes zuwenden, i-n denen sür
Frauengeschicklich-kei't und -sleiß besondere Be-
tätig-ungs'möglich-keiten geboten wevden. Die zu-
ne'H-mende S-chätzung und sozia-le Wertung die-
ser B-ernfs-arten hat nicht znletz-t mit daM de-i-
getragen, daß stch mehr und mehr auch jene
Kreise f-ür sie intereffieren, dic biNher rhre
Töchter etwas „Besseres" wevden lassen woll-
ten. Sie haben sich der rm neuen Deutschlawb
gektenden Anschauung nicht läng-er vevs-chließeu
können, nach der nicht mehr die Berufsart,
sondern Sie darin vollbrachte Leistung den
Anschla-g sür die Wertüng öer Menschen gtbt.
Daß aber m vielen svgenanwten weiblichen
Hand-werken sich Fraue-n schon einen N-amen
zu machen verstanden, ist zu be-kann-t, um an
dicier Stelle nvch näher daranf einzugeHen.
Sie stehen in diesen rhren we-sensg-e-mäßen Be-
rusen „i'hven Mann", wie einst in des Wort-vS
wahrster Bedeu-tung in rein männliche-n Hand-
rverken, in den Zeiten des Mittelalters. Gab
es doch dam-als u. a. w-eibliche Schmiedegese-l-
len, die wbhl als „Dranfschlä-ger" tätig, äber
M leichteren und feineren Avbeiten iricht M-
gelaffen waren. Bis ein Vevbot ste von dieser
Tätig-kcit ausschloß, um männlichen Kräften
nicht die Ar-beit wegMne-hmen und Prc-is-un-
terbietu-ng der sie beschäftig-end-en Meisier M
verhindern. Aber noch um 16S9 waren st« M-
gelassen. wie aus einer Ovönung der Winkel-,
Ketten-schmiede und Geschmeid-e-macher herv-or-
ge-ht: ,„Kein Meister solle sein Weib oder setne
To-chter vor di-e Effe stellen vder znm Schmte-
den, S-chwcitz-on od-er Dorneinmachen verweu-
Sämtliche Aufnahmeni Scheri.
Auch dieses Frühjahrskostnm zeigt einc Kom»
bination aus einsarbigem dnnklem Rock mit
der im To« harmonisch abgcftimmtcn Jacke s
in Pepita-Muster. Besonders nett rvirken bei ^
dieser Zusammenstellung die viereckigen ReverS
uud der dnukle Krageu.