Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.9503#1727

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ssils 7

.ÜMsgemeiiMG'
Sonntag, Len rk. April 1S!X

kinlieit und knrtlktirilt
Vilan; Ler 1. kemeinschaststagung von Naturürzten und klinibern
(So nö e rv e rich t unseres nach WiesbaSen entsanbten So n d e rb e ri ch te r st at t e rs)

Wiesbaden, 25. April 1986.
Mit öer sosben beendeten gcm-einsam-en Ta-
gmng öer Deuts-chen G-e-s-ellschaft sür Jnnere
Medizin mit der R-eichsarbeitsg-emeinschaft für
eine Neue Deutsche Heilkunöe ist «ine neue
Tp-oche der meöizinischcn Forschung «ingelei-
tet wovd-en. Hier wuvd« öie Grunöla-ge sür
etn-e künstige Gem-einschaftsarbeit zum Ausbau
einer univ-ers-alen, einheitlichen und geschlosse-
n-en deutschen Heilkunö-e im Geiste hippokratt-
scher GanzHeitsbetrachtung geschafsen. Das Pro-
gramm ö-er wissenschaftlichen Borträg-e, das zu
einem Teil auch von den V-ertretern der Na-
turh-eilkunöe bestritten wurd-e, z-eigte öie ganz-e
Vreite der h-e-utigen m-eöizinischen Fors-chung.
Besouöers di« tmponierende Grünölichkeit, mit
der die großen Hauptthemen: Herz, Stanb-
lunge, Gefäßkr-ankh-eiten bchanö-elt wurden,
ließen öie bedeutenö-en Mög-lichkeiten einer zu-
künstigen Entwicklung auf ö-er B-asis der Ge-
meiwschaftsarbeit erkennen.

henöen Besprechung der sogenannten „Staub-
lunge", wie sie als Berufskrankhett, vorwte-
genö in vielen inöustriellen unö bergbaulichen
Betrieben vorkommt. Es Hanöelt flch um Ver-
änderungen in öen Atemwegen, vor allem in
den Lungen, öie nach Einatmung von Staub,
Kohlepartikclchen, Sand (Quarz) usw. zustande
kommen unö allmählich zu leichten Schäöigun-
gen und schlietzlich zu erhcblichen Umwand-
lungsprozessen in öiesem Organe führen kön-
nen.
Melche veschleunigung
tnnn der Mensch beim Lliegen uusliallen?
Auf Grunö von Untersuchungen im Mo-
torflug konnte Dr. v. Diringshofen nach-
weisen, datz der Mensch in der La-ge ist, wc-
sentlich stärkere Zentrisugalkräfte zu ertragen,
wenn «r statt aufvecht tm Flugzug zu sitzen stch
so znfammenkauert, datz der Oberkörper auf
Lie Oberschenkel gepreßt wirö. Bei öiesen Un-

tersuchungen, öi« öurch Filmanfnahmen ge-
stützt wuvden, stellte sich heraus, datz -der Mensch
stehenö und ausrecht sitzenö bei der Aussnhrung
von steil nach unten gerichteten Spiralen bei
sehr hoh-er Fluggeschwindigk«it Sehstörungen
erleiöet, wenn bie Zentrifu-galkräste mchrere
Sekunden lang öas 4,5fache der Schwerkoast
ttbersteigen. Derartige Störungen können je-
doch trotz Belastung öurch Fliehkräft« in einer
Stärke vom Sfachcn der Schwerkraft vermie-
den werden, wenn stch die F-lngzengbesatzung
im Flugzeng zus-ammenkauert. Die Bersuche
beweis-en di« Richtigk-eit der vom Bortrag-enden
zunächst theoretisch abgeleiteten Bedeutung des
Höhenunterschi-e'des zwischen Herz und Gehirn
für -die Durchblutung bes Gehirns und öer
Netzhau-t des Auges Sei Belastung durch Zen-
trifugalkräste. Die Versuche sinö von grotzer
Beldeutung für die molderne Flugtechnik, denn
si« zeigen die enorme mcnschliche Anpaflungs-
fä-higkeit.

vie kjerzstromdurve

Vorforge ist die michtigste Zuknnstsoofgabe
Das umfassende und für j-cden Arzt wich-
tlge TH-em-a „Vorsorg-e unö F-ürsorge" behan-
delte Profeffor Kötfchau, Jena, der Lei-
ter der Reichsarbeitsg'e'Meinschast. Die Vor-
sorge bcdiene sich der Naturheilung, um
Kvankheitsfolgen vorzubeng-en,' sie mache den
Ovganismus stark, damit er mit Störungen
und Kvankh-eiten aus eigener Krast fertig
rverö-e. Vorsorge wolle ein Höchstmatz an Lei-
stungssähig'keit und Gesundheit ereichen. Für-
sorge dagegen s-etze bereits Vcränderungen unü
Störuwgen voraus, öie die Naturh-eilung nrcht
mehr v-on sich aus auszugl-eichen vermag. Für-
sorge müss-e durch rechte Vorsorge möglichst ent-
behrlich gemacht werden. Hier liege die Auf-
gabe des zukünftigen Hausarztes. Eine nen«
Leutsche Heil-kunde, üie stch sowo-hl der Bor-
sorge wie ö-er Fürforge in zweckmätziger Weise
und zur rechten Zeit bediene, weröe stcts
volksvevbunden sein.
Vie Aaublunge nls Kerufshrnnbbeit
Der zmeite Sitzungstag der Deutschen Ge-
sellschaft für Jnnere Medizin galt der einge-

Wie schon seit lang-em bekannt tst, entste-
hen bei der Tätigkei-t des Herzens «lektrische
Ströme (Wkti-onsströme), die mit empfinölichen
Jnstrumenten anfgezeichnet wevden können.
Man erhält aus diese Wetse eine sür das gc-
sunde Herz typische Stro-mkurvc, genannt Elek-
trokardiogramm. Unter krankhaften Bedingun-
gen erge-ben sich für bestimmt« Krankheitsbil-
der ei-gentümliche Veränöerungen dieser Strom-
kurven, deren Deutung zum Tcil noch auf
Schwierigkeiten stötzt. Zunächst berichtete
Schellong über die Feststellung von Hcrz-
muskelerkrankungen aus Veränderungen die-
ser Herzstromkurve unö gab insbesonöere «ine
Methoöe an, um Aenderungen der elcktrischen
Achse während eines Herzschlages direkt auf-
zuzeichnen/ Groß erörterte technischc Fragen
welche die Genauigkeit d-er Darstellung dieses
Aktionsstro-mes d-cs mcnschlichen Herzens be-
treffen, und gab Anregungen zur Acnöerung
in der Apparatur. Schenk beobachtete inter-
esfante Aenderuwgen des Ele-ktrok-ardiogram-
mes bei wechselnder Körperlage, vor allem in

Seitewlage, betonte di« Veldeutung von Ar-
beitskurven, wi« üen VorMg öer Wahl ande-
rer AbleitungKstellen. Holzmann gab über
UntersuchungSergebniffe Bericht, wi« si« bei
kcr Ablettung der Herzstromkurve statt vvn
den Armen und Bernen direkt vom Brustkorb
in Richtung Rücken— Brust gewonnen werden.
Ver „eingebilbele kranbe"
Auf Grund einer großen Beobachtungsreihe
nahm Mauz grundsätzlich Stellung zu d«r
Frage über Anfbau und Behandlung funk-
tionellen Krankseins d. h. nervöser Störungen
ohne fatzbare körperliche Veränöerungen. Nach
seinen AuslftHrungen ist di« Behauptung, batz
jcder nicht körperltch, d. h. also nicht organstch
Kranke, datz jeder „Nervöse" psychopathisch
oder minöerwertig sei, zweifellos nicht haltbar.
Die blotze Feststellung, datz es stch hier um Stö-
rungen in de-m dem Willcn nicht mehr uuter-
stelhenden sogenannten vegetativen Nervensy-
stem handelt, ist nicht hesrieldigenö. Der Vor-
tragende versucht« deshalb, die Wertigkeit deS

vegetativen Ncrvensystems von dem gesamten
vegetatioen Erbgut her zu bestimmen. Das
vegetative Schicksal «ines Menschen, d. h. wie
gesunö «r im gün-stigsten Falle sein kann (so-
weit er von organischen Krankheiten verschont
bleibt), Wugt weitgehenö öavon ab. in was für
einem körperlichen und seelischen Gesamt das
Vegerative erbmäßig verankert ist. Bei einem
überfeinerten, vegativ-en Apparat findet man
ein feiu abgestimmtes Zusammenspiel von Leib
und Seele, eine erhö-hte Registrierungsfählg-
keit für feinste Reize unö Schwingung-en. Sie
ist an ö-as Vophanöensein eines öisfe»
renzierteren unö sensibleren Erbgutes ge-
kniipft unö damit anö-eren Reaktions-
formen zugeorönet. Auch wenn ein derartiges
funktionelles Kranksein aus einer noch s»
kleinen körperlichen Störung heraus «ntsteht,
muß seine Behandlung eine solche des ganze«
Menschen sein Das hat aber nicht seine Zer-
legung in die innersten körperlichen unö see-
lischen Vovgän-ge zur Voraussetzung. Jm ärzt-
lichen Gespräch weröen in erster Linie die ge-
stunöen Bestände wieöer entöeckt unö nutzbar
gem-acht. Denn Gesundsein im funktionellen
Sinn ist wieöergewonnene, erarbeitete lörper-
liche und seelische Unbesangenheit.
*
Di« vierte und letzte Sitzung der Deutschen
Gesellischaft für Iunere Me>dizin fand am Don.
ncrstag gemeins-am mit der Deutschen Rönt-
gengelsellschaft statt. Von den Borsitzenden der
beiden Gesellschaf-ten wurde die Notwendigkeit
gemelnsamer Arbeit gerade für dicse beiöen
Fachgebiete ber Meöizin betont.
Als erstes gr-otzes Dhema öes Tages wurde
die Diagnostik der entzündlichen Dicköarmer-
krankungen Lehandelt, in einem sehr «rschöp-
feNden klinischen Tcil von Herrn Proseffor
Kalk, Berlin unö in dem röntgenologischcn
Teil von Herrn Professor Knothe, Berlin.
Es wuröe öabei als w-esentlich hervorgeh-oben,
daß di« genau« Erkennung unö Unterscheiöung
der einzelnen Dickdarm - Erkrankungen -durch
die Röntgenologie ganz wesentlich gefördert
wuröe, als «s gelang, die Schleimhaut des
Darmes zur Darstellung zu -bringen.
Anschließend s-prach öer bekannt« Tuberku-
loseforscher Alexander, Agra über die
Diagnose der Zerfallslh-öhlen in der Lunge, nnt
besonö-erer Berücksichtigung üer Röntgendiag-
nostik. Die genaue Kenntnis dieser Zerfalls-
h-ühlen ist erst seit fystematischer Anwenöung
d-er Röntgewdurchleluchtungen möglich geworden
und 'hat damit die Behanölung öer Lungen-
tubcrkulose ganz rvesentlich beeinflußt. R.K.

8iv krilivv» ?
XVirlscliÄttlickkett itt elne ssrage der Konttruktion und fakrweile
Vie wirtfcliattlicke Konstruktion itt Voraussetzung kür wirtlckaMicke fakr-
wette. s„etztere ikt abkängig von vielen kinrettaktoren, die ru kennen und ru
bekerrlcken „wirtlckaMick fakren" keilZt. Vie sngenieure der ^dler-V^erke
kennen die krkordernitte der wirtlckattiicken Vauweile, dle „wirtsckaftiicke
kakrweile" nun war Segenttand eingekender lakrtecknilcker Verlucke.


XVirtlckattiickkeit
in der Konttrukiion verlangt:
d) SünKiges Sewickt dalier geringer Verbrauck,
gute vescbieunlgung
(A irtcbtiges Verbsitnis rwiscben Irlebraum unv
blutzraum einlckl. SepZck
E) Sicbere, erprobte und dauepbatte vauwetse
E) luverläMgkeit und böciiKe Quatttät sllerleile

» rr diotor»0rrlirsl,l >e r km

Vrcnnttokkvcrdrrucl, ln I.ir. 100 km

-Inrskil ver SciiLltvngrn >e 1 km


tlm0 2«L8,0

dievkurve sus der -zvler Irumpk-Iunkor.pauerkslrrt vurch den verllner SroVktsdtverkelrr sm 4. diSrr ior», §ch>cht III von ir»-1S" UI>»

lag und klackt im lZeriiner Srokftadtverkekr umer ottirieiier läberwackuns mit L, Z und 4 kerlonen
IiCHVviiiv« MrlnvknlWeliitvtt, yuaUtüt «I«I I visliMAMiliiziltvil

Vrennttoffvenbraucb (Semllcb)auf 100 km lm vurckscbnltt 7.55 l.tr.
Vlverbraucb einscbl.vliveclisel aukiookm „ „ V.LO l.tr.

6er3blt wurven suf soooo km tabrttrecke lm Qrokttsvtoerkebr
57012 Scbsltungen / o-ioi Kupplunden / -817) Vremlungen

rrok vleler enormen veansprucbung ergaben Ncb lelbtt unter verücksicbtlgung ver vurcb ven Orokttavtverkebr bevlngten ttarken IStlgkelt
verlrlebwerks-unv kabrorgane, wie Vremsen etc. bel einer l.elttung llberZooookm-(2^abre normaler ttetrieb) ^ ^
sn ^ukwenvungen kür Inttanvbaltung ves >Vagens elnscbl. Kunvenvientt, Keparaturen unv keifcnverscblelk für 100 km I>/V>
vie -stufwendungen wr Kasko. und ttgftpsticbtverstcberung Nnd in den Kilometerkosten ntckt entbsiten.
- »wi kir viriiÄi'i »ivi.i!ir «ii^i^NLV
Vie WaZen Zroker keistunsen!
VVir keiken lknen gern, wirtsckaktlick ru kakren, verianZen 8ie unteren „leckniscken sratgeber"
krsnko Lukcndung gegen klnkendung von Kdi d.ro In vrlekmsnken kiie korto und bpelen sn dss Iktersriscke Viiro, -zbtellung yu/4
 
Annotationen