8eite 2
„rE?mmeliMalt„
Freitag, dru 1S. M-i 1SZ«
Lie mohammeöanischen Stabtniertel, um sich
in Sicherheit zu bringen.
Am Donnerstag srüh wuröe in öer Alt-
staöt öie Leiche eines ermoröeten Ara-
bers aufgefunden. Dieses Ereignis hatte
eine weitere Verschärfung öer Lage zur
Folge. Die Erregung unter öer mohamme-
banischen Bvvölkerung steigerte sich anlätzlich
ber Uebersührung öes Crmordeten von Jeru-
salem in seine Hetmat nach Hebron zur Siede-
hitze. Bei einer Schlägerei wuröe ein Jude
schwer verletzt. Zahlreiche jüöische LLden ha-
ben auch tn öen neuen Stwötvierteln Jeru-
salems geschlossen.
Die Staöt wirö öurch ein starkes Truppen-
aufgebot gesichert. Panzerwagen patrouillier-
ten öurch öie Straßen. Der von öen Behür-
öen über Jaffa unö die Altstadt von Jerusalem
verhängte Ausnahmezustand dauert an. Ob-
wohl sich in -öen übrigen Teilen -des Landes
nur kleinere Zwischenfälle ereigneten, wirö
vielfach öie Berhängung öes Belagerungs-
zustanöes über ganz Palästina erwartet.
6oid ftiedt aus Lrllni-reich
Paris, 14. Mai.
Nach dem Wochenausweis der Bank von
Frankreich betrug öer Go-ldabzug in üer Woche
bis zum 8. Mat 2,738 Milliaröen Franken.
Der Notenumlauf in öerselben Zeit ist jeöoch
nur um etwas mehr als 150 Milltonen Fran-
ken zurückgegangen. Die Golödeckung ist da-
mit von 64,85 v. H. aus 62,33 v. H. zurückge-
gangen.
Die „Jnformation" weist öarauf hin, öaß
der Golöabzug bei öer Bank von Frankreich
noch nie eine öerartige Höhe erreicht habe.
Der Posten öer öiskontierten Wechsel sei um
runö 2,25 Milliarden gestiegen unö habe öie
Rekoröhöhe von 17,088 Milliarden erreicht.
Sorgt, daft jeder jem Vpfer gibt!
Illgesbesebl des Keichsjllgendfüdrers
Zllpllnilches Miiitör gegen Lürohratie
(O st asie nö i enst öes DNB)
Tokio, 14. Mai.
Jm Oberhaus grifs das Keukyukai-Mit-
glied Tsumura schars das japauische Ofsiziers-
korps gu, dem er im Gegeusatz zum eiufacheu
Soldateu Maugel au wahrem japanischeu Sol-
dateugeist vorwarf. Der Mariuemiuister er-
klärte darauf, datz -urch dieseu Vorwurs die
Ossiziersehre herabgewürdigt wordeu sei. Die
Keukyukai-Partei werde dasür Geuugtuuug z»
gebeu habeu.
Jn einer sosort einberusenen Sitzung öer
Kenkyukai-Partei wuvöe öarauf beschloffen,
öen Angrisf zurückzunehmen. Der Agen-
tur Domai zufolge ist der Gegensatz zmischen
heiL. Wtlj.tmt. und..öe!M..QberhauK>.noch nicht
beigelegt. Das Osftziers'korps, öas öurch
Berliu, 14. Mai.
Der R-eichsjugendführer hat zum Reichs-
werbe- unö Opsertag am 16. unö 17. Mai 1836
folgenöen Tagesbesehl erlaffen:
Jugend Aöolf Hitlers!
Der Deutsche Jugenö-Herbergsverbanö hat
sich seit jeher öas Ziel gesetzt, öer deutschen
Jugenö öurch Errichtung zweckmäßiger unö
schöner Unterkunftsstätten öie Möglichkeit zu
schasfen, unser deutsches Vatevlanö auf Fahrt
unö Wanöer'ung kennenzulernen. Weit über
2000 Jugenöherbergen öienen in allen Teilen
des Reiches öieser Aufgabe. Der letzte Reichs-
werbe- unö Opsertag gab uns die Möglichkeit,
im Jahre 1835 56 neue Jugenöher-
gen zu errichten, dte in ihrer architektonischen
Gestaltung unö schltchten Schönheit weit über
Deutschlanös Grenzen hinaus Bewunöerung
gefunöen haben Fast 110 000 Uebernach-
tungen auslänöischer Jugenöli-
cher sinö im vergangenenJahr zu verzeichnen
gewesen. Sie sinö der Veweis für die kame-
raöschaftliche Verständigung zwischen öen jun-
gen. Generationen der Völker. Die deutsche
Jügend hat mit 6,5 Millionen Ueber-
nachtungen öas öeutsche Jugenöherbergs-
werk zu einer erzieherischen Einrichtung von
Weltrang erklärt.
Jn diesem Jahr geht es darum, dem Ju-
genöherbergsgeöanken neue Freuöe unö neu«
Mtttel zu gewinnen. Jeder vou uus mutz durch
uuermLdlichen Sammeleifer auch m diesem
Jätzr mithelfeu, eine Reihe neuer Jugeudher-
bergeu zu bauen, damit jede deutsche Laud-
schaft «usere» wauderuden Kamerade« uud
KamerLdiuneu ganz erschloffeu wird. Der ver-
styrbene Herr Reichspräsiöent hat sich als einer
der eisrigsten Föröerer unseres Werkes einst
persönlich für öen Ausvau öes Deutschen Ju-
genöherbergsverbanöes eingesetzt. Unser Füh-
rer Adolf Hitler kümmert sich in liebe-
voller Sorge um alle Einheiten unseres Bau-
programms.
Du, deutsche Jugeud, mutzt nun auch dei-
nerseits dasür sorgeu, Latz jeder dentsche
Volksgenofle und jede Volksgenosst« am kom-
meudeü Sounabend «nd Sonntag ihr Opser
geben. Wer für das deutsche Jugeudhcrbergs-
werk gibt, bringt «nserer Jugend Glück und
Gesundheit.
Balöur von Schirach.
Zvm KeichsjugendhechergS'llpfertllg
Berlin, 14. Mai.
Anlätzlich bes Reichswerbe- und Opfertags
des Reichsverbandes der deutschen Jugendher-
bergen am 16. und 17. Mai haben die Reichs-
minister Göring, Dr. Eoebbels, Dr. Frick. Ee-
neralfelömarschall v. Blomberg. Rust. Kerrl, Dr.
Frank, Darrö, Seldte Frhr. v. Eltz-Rübenach,
Graf Schwerin v. Krosig'k, Dr. Enrtner und der
Jugendführer ües Deutschen Reichs, Valdur von
Schirach. nachstehenden Aufruf unterzeichnet:
„Durch alle Gaue unseres schönen freien Ba-
texlands wandern heute die fröhlichsn Eruppen
deutscher Äugend. Aus ihren Lieder« kommt die
Liebe zn Volk und Führer. Sie kommen aus den
Gassen und Strahen der Städte, aus den Betrie-
ben und Schulen. Sie wollen Deutschland sehen
und es kennenlernen, dieses Deutschland, das durch
die Tat deg Führers schöner geworden ist All
unsexe Sorge nnd tüe Liebe des Führers gehört
diesr Jngend, die einstmals unsex Werk weiter-
führe« soll. Wir wollen ihr helfen und mit uns
jder deutsche Volksgenoffe. Helst mit am
Bau von Lugendherbergen und
H e i m e n!"
Saldmm für kollehtwe Sicherlieit
oppofttilln hritifiert die Unfüliigkeit der Üegierung - Zflllierung knglllnds gefordert
loser Fehlschlag gewesen, öie Hanöelsabkom-
men mit fremöen Länöern seien als die
„schwarzen Pakte" bekannt unö hätten
sich sür Großbritannien als nachteilig erwie-
sen, öie Weitwirtschaftskonferenz sei verun-
glückt, üas kollektive Sicherheitssystem sei tot,
die Stresa-Front sei zerbrochen, die Sühne-
maßnahmen gegen Jtalien hätten Großbritan-
nien öie größte Ernieörigung gebracht, öas
abessinische Kaiserreich sei von der Weltkarte
verschwunüen. Die britische Nation warte dar-
auf, üaß nach all diesen Fehlschlägen die Re-
gierung mit einer Politik, öie sich allein auf
öen Ausbau öes Ueberseereiches beziehe, be-
ginne. Die Politik öer J-sotation sei eine Not-
wen'öigteit, öie stch aus öer ganzen Lag« er-rebe.
kleme KunLjchau
Am Donnerstag empfing Dr. GoebbelS
im Propaganöaministerium eine Anzahl Offi-
ziere öer Wehrmachtsakademie.
Reichsminister Dr. Goebbels wird am
21. Mai öie Reichsautobahnstrecke Köln—Düs-
selöorf ihrer Bestimmung übergeLen: am Abend
öes gleichen Tages eröfsnet er das Hans der
Rheinischen Heimat iu Köln. Der Minister
wirö öann avlchHetzenö am 22. Mai in DuiS-
burg die Aözriral-Graf-Spee-Vrücke einweihen.
Jn Hamburg treffen bereits in nächster
Zeit öie Teilnehmer am Weltkongretz sür
Freizeitgestaltung ein, der in öer Zeit vo«
23. bis 30. Juli stattfinöet.
Der Senator der Wirtschaftsabteilung der
Freien Hansestadt Lübeck, StaatSrat Helm,
vernnglückte am Donnerstag bei einem Kraft»
wagenzusammenstoß zwischen Schwerin und
Ludwigslust tödlich.
Jn Nikolas-See bei Berlin kamen a«
Donnerstag zwei Personen durch Gase, di«
sich in einer Dunggrube gebilöet hatten, nm»
Leben.
Jn Paris laufen Gerüchte um, nach dene»
als Nachfolger Flanöins öer raöikalsoziali»
stische Senator Chautemps Außenminister wer»
den soll.
London, 14. Mai.
Jn einer großen Reöe vor öer konservatl-
ven Frauenschaft in Lonöon «rklärt« Balö-
win, öaß öie Fdeale der Völkerbunössatzung
noch immer öas Ziel öer englischen Au-
ßenpolitik öarstellen.
Fn der nächsten Sitzung öes VölberbundeS
wüvöen die Völkevbun-dsmitglieder zu erwä-
gen haben, was für Aenöerungen im
Völkerbund getroffen werden müßten,
.salls sich HerauHstellte, öaß Aenöerungen wirk-
lich notivendig seien.
Terauchi und Jagano vertreten wirö, erwar- , ,Gr sei niemals der Aststcht gewesen, öaß ein
tet ein Ausscheiden Tsumuras, der
bereits aus öer Kenkyukai-Partei auAgetreten
ist, aus öem Oberhaus.
Jn politischen Kreisen wevöen öie bisher
von öen Parteien beiöer Häuser gegen öas
Militär gerichteten Angrifse als ungewöhnlich
scharf bezeichnet. Man erblickt öarin eine un-
gewöhnlich grotzx Unzufrieöenlheit weiter
Kreise mit öen Februarvorgängen, öie trotz
zahlreicher Ansragen öoch noch nicht gan-z ge-
klärt zu sein scheinen.
Bon ben insgesamt 1750 bei einer Schul-
feier in der j a p a n i s ch e n Staöt Hamamatsu
nach dem Genuß von vergiftetcm Reiskuchen
erkrankten Personen sind bisher 60 Personen
gestorben. Man vermutet einen Racheakt.
Fehlschlag öes Sanktrons-Experiments bas
Ewde öes Völkerbunössystems boöente. Milt-
tärische Sanktionen seien ein wesent-
licher Vestanöteil öer kollektiven Sichevheit:
ste könnten auf die Dauer nicht vermieden
weröen.
Die Aufgabe, vor öer Englanö nunmehr
stetze, sei üie, im Lichte öeffen, was sich ereig-
net habe, öie gesamte Frage öer San-ktionen
uniö der kollektiven Sicherheit von neuem
zu überprüfen.
Die Schlußfolgerungen, zu öenen Englanö
gelangen werde, würden von größter Bedeu-
tung für ganz Europa sein. Jm Rahmen öer
kollektiven Sicherheit könne es keinen stillen
Teilhaber geben. Kollektive Sicherhcit
dürfe nicht heißen, daß alle Arbeit von öer
britischeu Marine getan weröe. Englanö würde
öie kollektive Sicherheit, soweit es öas könue,
mit allen zusammen ausprobieren. Das künne
«r verstchern.
Der „Daily Expretz" verSsfentlicht am
Donnerstag eineu große« Artikel aus der
Feder Lord Beaverbrooks, der die Uu-
fähigkeit Baldwins nnd seiner Regierung «ach-
zuweise« versucht uud iu die Lekannte For-
deruug dieses Zeitungspolitikers hinauslänst,
datz Grotzbritaunie« eiue Politik der Jsokatiou
verfolgeu müffe«.
Beaverbrook meint, üaß öie Meinungsver-
schieöenheit in öer Sanktionsfrage, öie zur
Uneinigkeit unö Konsusion in Großbritannien
sühre, so gesährlich sei, weil Großbritannien
gegenwärtig keine nationale Führung besitze.
Seit Balöwin un-ü MaeDonalö im Jahre 1931
ihr Amt angetreten Hätten, sei ein Fehl-
schlag nach öem andern zu verzeichnen.
Die Abrüsiniigsk-onserenz sei ein hosfnungs-
Vor einem Wiener Schwurgericht be»
gann am Donnerstag ein Prozetz gegen 1S
Nationalsozialisten, die Seschulöigt werden, sich
an einer Unterstützungsaktion für in Not ge-
ratene Partetgenoffen beteiligt zu haben.
Der grotze britische Schlachtkreuzer „Re -
pulse" wird am 8. Juni zur Verstärknng der
britischen Flotte nach öem Mittelmeer in See
gehen.
Der nor'wegische Außenminister Pros.
Koht weilte vom Mittwoch auf Donnersiag
iß Berlin unö stattete anläßlich seines dor-
tigen Aufenthaltes Reichsaußenminister von
Neurath einen Besuch ab.
Der Volksgerichtshof hat die tschecho-
slowakischen Staatsangehörigen AlfonS
Böhm unö Josef Böhm wegen LandesverratS
zu lebenslangem Sezw. acht Jahren ZuchthauS
verurteilt.
Ztaliemsche Kammer für Mussolini
kinstimmige ftnnlltsme der ftdessinien'vekrete
Zuerst das leben—dann die Paragraptien
Staatssehretnr Kr. knmmers über üeutsches oersaftungsrecht
Berliu, 14. Mai.
Bor der Gesellschast der Berliuer Freunde
Ler DeutschenAkademie nahm der Staatssekre-
tär und Chef der Reichskanzlei, Dr. Lammers,
am Donnerstag das Wort zn einem Vortrag
nber eiuige verfaflnngsrechtliche Probleme des
Dritteu Reiches.
Einleitend sührte Staatssekretär Dr. Lam -
mers aus, datz die Reichsresorm «nd die da-
mit zusammcnhängende Verwaltnugsreform
Lem Wuusch des Führers gemäh der Erörte-
rnng in der Oeffeutlichkeit eutzogen wäre.
Eine solche Erörternng sei auch nicht uötig.
Denn in de« erste« drei Jahren der »atioual-
sozialiftischen Staatsführung sei das Selbst-
verständliche «nd uubedingt Notwendige des
staatlichen Aufbans bereits durchgeführt, der
dentsche Einheitsstaat sei geschasfe«, die Macht
des Reichs sei stabilistert. Alles weitere sei we-
der so ausgereift noch so vordriuglich, dah es
den zur Zeit wichtigcren Ausgaben der Staats-
führung anf dem Gebiet der Auhenpolitik
vorangestcllt wcrde« müffe.
Der Rebner ging sodann kurz auf öie wich-
tigsten Grunösähe unö Wesensmerkmale des
nationalsozialistischen Staats unö insbeson-
öere auf öie wechselseitige Boöingtheit von
Volksstaat und Führerstaat ein, um sich lm
Anschluß öaran eingehenöer über öie Frage
einer Funöamentierung des mate-
riellen, verfassungsrechtlichen Zu-
stanösöurcheine geschriebene Ver-
fassung,eineVerfassungZurkunöe,
zu verbreiten. Er legte hierbei unter Hinweis
aus öie englischen Verhältnisse öar, öatz eine
staatsrechtliche unö staatspolitische Notwenöig-
keit für die Schaffung einer Verfassungs-
urkunöe grundsätzlich nicht bestünde, am aller-
wenigsten für den Volks- unö Führerstaat öes
Dritten Reichs.
Ob das Dritte Reich eine geschriebene Ver-
fassung erhalten weröe, darttber habe der
Führer noch nicht besunöen. Wenn es aber ols
Krönung praktisch erprobter unö als lebenZ-
mfähig bewährter Grunösätze des staatlichen
Lebens zur Errichtuug einer Verfaffungs-
urkunde komme, so dürften in ihr nur öie
sunöameutalsten Grundsätze des
neuen Staats niedergelegt sein.
Darunter vor allem die wichtigsten Grunö-
sätze der nationalsozialistischen Auffaffung von
Volk unö Staat, öer Grunösatz der Einheit
von Partet und Staat, derjenige von
öer Reinerhaltung des beutschen
Bluts unö von der Blutszugehörigkeit als
Voraussetzung für öie Ausübung staatsbür-
gerlichcn Rechts, schließlich der Grundsatz von
üer Totalrtät des Staats unö öie
Festlegung des Führerprinzips als
Grunöprinzip der Staatsführung. Jn öteser
Beschränkung auf öas Wesentlichsie könne unö
müffe eine geschriebene Verfaffung öes Dritten
Reichs für alle Zeit, die menschlicher Geist zu
stberblicken vermöge, unabänöerlich sein.
Rom» 14. Mai.
Jn der Sitzung der italieuischen Kammcr
verlas Graf Cia.no die Beschlüfle Muffolinis
über Abesstnien, üie einstimmig augenom-
meu wuröe».
Der Duce leitete öas Dekret mit folgen-
den Worten ein:
„Der Wille öes in seiner asrikani'schen Un-
ternehmung siegreichen Rom ist in den un-
wiöerruslichen Beteuerungen ausgeörückt, öis
in der Nacht öes 9. Mai des Jahres 14 öer
Faschistische Großrat angenommen unö alle
Jtaliener öurch ihren Schwur besiegelt haben.
Weihen wir öaher jetzt öiesen Entschluß des
Faschistischen Großrats zu Staatsg-esetzen."
Mussolini legte soöann den zweiten
Gesetzentwurf über die Einsetzung öes Mar-
schalls Baöoglio als Vizskönig von Abesstnien
mit folgender Ansprache vor:
„Abessinien ist italienisch. Aus öieser de
fasto und de jure unwiöerruflichen Lage er-
gibt sich öie Notwenöigkeit, unsere Regierungs-
maßnahmen für öie nene große Kolonie zu
ergreifen. Der erste Generalgouverneur mit
öem Titel öes Vizekönigs könnte kein anöerer
sein als jener, der zugleich öie Herrschaft über
die beiöen angrenzenden Kolonien unö öen
Oberbefehl über öie Streitkräfte, die öas neuc
Jmperium erobert haben, in Hänöen hält.
Marschall Badoglio gebührt diese Eh-
rung. Dem Geueralgouoerneur sind die Vvll-
machten übergeben woröen, öie es thm er-
möglichen, Abessinien in öiesen ersten Augeii-
blicken, in öenen unsere Herrschaft dort Tat-
sache wivd, so zu regieren, wie es angesichts
öieser außergewöhnlichcn Umstänöe erforder-
lich ist, bis die neue Orönung festgesetzt ist,
die öem italienischen Abesstnien zu geben öos
faschistische Jtalieu si-ch rüstet, so öaß an die
Stelle der barbarischen Unorönung die faschi-
stische Orönung mit ihrem organischen Anfda«-
werk tritt."
Nachdem sich ein parlamentarischer Unter-
ausschuß mit öer Prüfung des zweiten De-
krets beschäftigt hatte, wuröen die beiden Ge-
setzesvorlagen von der Kammer einstimmig
angenommen. Damit fanö öie Sthung öeS
Hauses kurz vor 17 Uhr ihren Abschluß.
Niederlllge der Nlln;lger Marristen
Dauzig, 14. Mai.
Der Zivilsenat des Danziger Obergericht»
hat am Donnerstag öie Berufung öer frsi-
gewerkschaft'lichen Berbänöe gegen die vom
Lanögericht auf eine Klage öes Beanftragten
der Danziger NSBO hin verfügte HerauS-
gabe des Gewerkschaftsvermögens als irnbe-
grünöet verworfen .. / . 'a
Hanptschristlciter: Frauz Bretz.
Stellverlreter: Bernhard Seeger-Keldr.
Chef oom Dienst: Dr. Friedrich Didier.
Verantwortlich für Innenvoliltki Franz Bretz; für Autze«»
politik und
Wirtschaft Bernhard Seeger-Kelbe; für Badische
Nachrichten- i. V Hermann Ueberle; für Lokales: Herbert
Wiedemann; für Beilagen und Unterhaltung. Dr. Friedrich
Divier; für Sporl Hermann Ueberle: fÜr Bildaufnahmen:
Bernhard Seeger-Kelbe; für Anzeigen Wilhelm Besper,
iümtlich tn Heidelberg
Schriftlettung Lutherstrahe bS.
Berliner Schriftleitnng:
Hans Eraf Reifchach. Berlin SW 68. Charlottenstratze 1M.
Nachdruck samtlicher Origtnalberichle oerdoten Sprechstunde«
der Schriftleitungl Tüglich von l6 bis 17 Uhr Fernruf 37M.
Für unverlangt eingegangene Beiträge wird keine Dsrant-
wortuna übernommen
Derlag »Dolksgemeinschafl" G. m b. H^ Haaptstrahe 12G/1L8
sUniversttätsplatz).
Druck' Druckeret Winter. Heidelberg
D.-A. IV. 1936: über 35 000
Davon: Bezirksausgabe Obenwald und Bauland 3 186
B-zirlsausgabe Der Franke 3 30Y
Bezirksausgabe Rund uur Masbach 3 371
Bezirksausgabe Der Kraichgau > 3 7M
Zur Z-it ist Preisllste Nr. S gllltig.
„rE?mmeliMalt„
Freitag, dru 1S. M-i 1SZ«
Lie mohammeöanischen Stabtniertel, um sich
in Sicherheit zu bringen.
Am Donnerstag srüh wuröe in öer Alt-
staöt öie Leiche eines ermoröeten Ara-
bers aufgefunden. Dieses Ereignis hatte
eine weitere Verschärfung öer Lage zur
Folge. Die Erregung unter öer mohamme-
banischen Bvvölkerung steigerte sich anlätzlich
ber Uebersührung öes Crmordeten von Jeru-
salem in seine Hetmat nach Hebron zur Siede-
hitze. Bei einer Schlägerei wuröe ein Jude
schwer verletzt. Zahlreiche jüöische LLden ha-
ben auch tn öen neuen Stwötvierteln Jeru-
salems geschlossen.
Die Staöt wirö öurch ein starkes Truppen-
aufgebot gesichert. Panzerwagen patrouillier-
ten öurch öie Straßen. Der von öen Behür-
öen über Jaffa unö die Altstadt von Jerusalem
verhängte Ausnahmezustand dauert an. Ob-
wohl sich in -öen übrigen Teilen -des Landes
nur kleinere Zwischenfälle ereigneten, wirö
vielfach öie Berhängung öes Belagerungs-
zustanöes über ganz Palästina erwartet.
6oid ftiedt aus Lrllni-reich
Paris, 14. Mai.
Nach dem Wochenausweis der Bank von
Frankreich betrug öer Go-ldabzug in üer Woche
bis zum 8. Mat 2,738 Milliaröen Franken.
Der Notenumlauf in öerselben Zeit ist jeöoch
nur um etwas mehr als 150 Milltonen Fran-
ken zurückgegangen. Die Golödeckung ist da-
mit von 64,85 v. H. aus 62,33 v. H. zurückge-
gangen.
Die „Jnformation" weist öarauf hin, öaß
der Golöabzug bei öer Bank von Frankreich
noch nie eine öerartige Höhe erreicht habe.
Der Posten öer öiskontierten Wechsel sei um
runö 2,25 Milliarden gestiegen unö habe öie
Rekoröhöhe von 17,088 Milliarden erreicht.
Sorgt, daft jeder jem Vpfer gibt!
Illgesbesebl des Keichsjllgendfüdrers
Zllpllnilches Miiitör gegen Lürohratie
(O st asie nö i enst öes DNB)
Tokio, 14. Mai.
Jm Oberhaus grifs das Keukyukai-Mit-
glied Tsumura schars das japauische Ofsiziers-
korps gu, dem er im Gegeusatz zum eiufacheu
Soldateu Maugel au wahrem japanischeu Sol-
dateugeist vorwarf. Der Mariuemiuister er-
klärte darauf, datz -urch dieseu Vorwurs die
Ossiziersehre herabgewürdigt wordeu sei. Die
Keukyukai-Partei werde dasür Geuugtuuug z»
gebeu habeu.
Jn einer sosort einberusenen Sitzung öer
Kenkyukai-Partei wuvöe öarauf beschloffen,
öen Angrisf zurückzunehmen. Der Agen-
tur Domai zufolge ist der Gegensatz zmischen
heiL. Wtlj.tmt. und..öe!M..QberhauK>.noch nicht
beigelegt. Das Osftziers'korps, öas öurch
Berliu, 14. Mai.
Der R-eichsjugendführer hat zum Reichs-
werbe- unö Opsertag am 16. unö 17. Mai 1836
folgenöen Tagesbesehl erlaffen:
Jugend Aöolf Hitlers!
Der Deutsche Jugenö-Herbergsverbanö hat
sich seit jeher öas Ziel gesetzt, öer deutschen
Jugenö öurch Errichtung zweckmäßiger unö
schöner Unterkunftsstätten öie Möglichkeit zu
schasfen, unser deutsches Vatevlanö auf Fahrt
unö Wanöer'ung kennenzulernen. Weit über
2000 Jugenöherbergen öienen in allen Teilen
des Reiches öieser Aufgabe. Der letzte Reichs-
werbe- unö Opsertag gab uns die Möglichkeit,
im Jahre 1835 56 neue Jugenöher-
gen zu errichten, dte in ihrer architektonischen
Gestaltung unö schltchten Schönheit weit über
Deutschlanös Grenzen hinaus Bewunöerung
gefunöen haben Fast 110 000 Uebernach-
tungen auslänöischer Jugenöli-
cher sinö im vergangenenJahr zu verzeichnen
gewesen. Sie sinö der Veweis für die kame-
raöschaftliche Verständigung zwischen öen jun-
gen. Generationen der Völker. Die deutsche
Jügend hat mit 6,5 Millionen Ueber-
nachtungen öas öeutsche Jugenöherbergs-
werk zu einer erzieherischen Einrichtung von
Weltrang erklärt.
Jn diesem Jahr geht es darum, dem Ju-
genöherbergsgeöanken neue Freuöe unö neu«
Mtttel zu gewinnen. Jeder vou uus mutz durch
uuermLdlichen Sammeleifer auch m diesem
Jätzr mithelfeu, eine Reihe neuer Jugeudher-
bergeu zu bauen, damit jede deutsche Laud-
schaft «usere» wauderuden Kamerade« uud
KamerLdiuneu ganz erschloffeu wird. Der ver-
styrbene Herr Reichspräsiöent hat sich als einer
der eisrigsten Föröerer unseres Werkes einst
persönlich für öen Ausvau öes Deutschen Ju-
genöherbergsverbanöes eingesetzt. Unser Füh-
rer Adolf Hitler kümmert sich in liebe-
voller Sorge um alle Einheiten unseres Bau-
programms.
Du, deutsche Jugeud, mutzt nun auch dei-
nerseits dasür sorgeu, Latz jeder dentsche
Volksgenofle und jede Volksgenosst« am kom-
meudeü Sounabend «nd Sonntag ihr Opser
geben. Wer für das deutsche Jugeudhcrbergs-
werk gibt, bringt «nserer Jugend Glück und
Gesundheit.
Balöur von Schirach.
Zvm KeichsjugendhechergS'llpfertllg
Berlin, 14. Mai.
Anlätzlich bes Reichswerbe- und Opfertags
des Reichsverbandes der deutschen Jugendher-
bergen am 16. und 17. Mai haben die Reichs-
minister Göring, Dr. Eoebbels, Dr. Frick. Ee-
neralfelömarschall v. Blomberg. Rust. Kerrl, Dr.
Frank, Darrö, Seldte Frhr. v. Eltz-Rübenach,
Graf Schwerin v. Krosig'k, Dr. Enrtner und der
Jugendführer ües Deutschen Reichs, Valdur von
Schirach. nachstehenden Aufruf unterzeichnet:
„Durch alle Gaue unseres schönen freien Ba-
texlands wandern heute die fröhlichsn Eruppen
deutscher Äugend. Aus ihren Lieder« kommt die
Liebe zn Volk und Führer. Sie kommen aus den
Gassen und Strahen der Städte, aus den Betrie-
ben und Schulen. Sie wollen Deutschland sehen
und es kennenlernen, dieses Deutschland, das durch
die Tat deg Führers schöner geworden ist All
unsexe Sorge nnd tüe Liebe des Führers gehört
diesr Jngend, die einstmals unsex Werk weiter-
führe« soll. Wir wollen ihr helfen und mit uns
jder deutsche Volksgenoffe. Helst mit am
Bau von Lugendherbergen und
H e i m e n!"
Saldmm für kollehtwe Sicherlieit
oppofttilln hritifiert die Unfüliigkeit der Üegierung - Zflllierung knglllnds gefordert
loser Fehlschlag gewesen, öie Hanöelsabkom-
men mit fremöen Länöern seien als die
„schwarzen Pakte" bekannt unö hätten
sich sür Großbritannien als nachteilig erwie-
sen, öie Weitwirtschaftskonferenz sei verun-
glückt, üas kollektive Sicherheitssystem sei tot,
die Stresa-Front sei zerbrochen, die Sühne-
maßnahmen gegen Jtalien hätten Großbritan-
nien öie größte Ernieörigung gebracht, öas
abessinische Kaiserreich sei von der Weltkarte
verschwunüen. Die britische Nation warte dar-
auf, üaß nach all diesen Fehlschlägen die Re-
gierung mit einer Politik, öie sich allein auf
öen Ausbau öes Ueberseereiches beziehe, be-
ginne. Die Politik öer J-sotation sei eine Not-
wen'öigteit, öie stch aus öer ganzen Lag« er-rebe.
kleme KunLjchau
Am Donnerstag empfing Dr. GoebbelS
im Propaganöaministerium eine Anzahl Offi-
ziere öer Wehrmachtsakademie.
Reichsminister Dr. Goebbels wird am
21. Mai öie Reichsautobahnstrecke Köln—Düs-
selöorf ihrer Bestimmung übergeLen: am Abend
öes gleichen Tages eröfsnet er das Hans der
Rheinischen Heimat iu Köln. Der Minister
wirö öann avlchHetzenö am 22. Mai in DuiS-
burg die Aözriral-Graf-Spee-Vrücke einweihen.
Jn Hamburg treffen bereits in nächster
Zeit öie Teilnehmer am Weltkongretz sür
Freizeitgestaltung ein, der in öer Zeit vo«
23. bis 30. Juli stattfinöet.
Der Senator der Wirtschaftsabteilung der
Freien Hansestadt Lübeck, StaatSrat Helm,
vernnglückte am Donnerstag bei einem Kraft»
wagenzusammenstoß zwischen Schwerin und
Ludwigslust tödlich.
Jn Nikolas-See bei Berlin kamen a«
Donnerstag zwei Personen durch Gase, di«
sich in einer Dunggrube gebilöet hatten, nm»
Leben.
Jn Paris laufen Gerüchte um, nach dene»
als Nachfolger Flanöins öer raöikalsoziali»
stische Senator Chautemps Außenminister wer»
den soll.
London, 14. Mai.
Jn einer großen Reöe vor öer konservatl-
ven Frauenschaft in Lonöon «rklärt« Balö-
win, öaß öie Fdeale der Völkerbunössatzung
noch immer öas Ziel öer englischen Au-
ßenpolitik öarstellen.
Fn der nächsten Sitzung öes VölberbundeS
wüvöen die Völkevbun-dsmitglieder zu erwä-
gen haben, was für Aenöerungen im
Völkerbund getroffen werden müßten,
.salls sich HerauHstellte, öaß Aenöerungen wirk-
lich notivendig seien.
Terauchi und Jagano vertreten wirö, erwar- , ,Gr sei niemals der Aststcht gewesen, öaß ein
tet ein Ausscheiden Tsumuras, der
bereits aus öer Kenkyukai-Partei auAgetreten
ist, aus öem Oberhaus.
Jn politischen Kreisen wevöen öie bisher
von öen Parteien beiöer Häuser gegen öas
Militär gerichteten Angrifse als ungewöhnlich
scharf bezeichnet. Man erblickt öarin eine un-
gewöhnlich grotzx Unzufrieöenlheit weiter
Kreise mit öen Februarvorgängen, öie trotz
zahlreicher Ansragen öoch noch nicht gan-z ge-
klärt zu sein scheinen.
Bon ben insgesamt 1750 bei einer Schul-
feier in der j a p a n i s ch e n Staöt Hamamatsu
nach dem Genuß von vergiftetcm Reiskuchen
erkrankten Personen sind bisher 60 Personen
gestorben. Man vermutet einen Racheakt.
Fehlschlag öes Sanktrons-Experiments bas
Ewde öes Völkerbunössystems boöente. Milt-
tärische Sanktionen seien ein wesent-
licher Vestanöteil öer kollektiven Sichevheit:
ste könnten auf die Dauer nicht vermieden
weröen.
Die Aufgabe, vor öer Englanö nunmehr
stetze, sei üie, im Lichte öeffen, was sich ereig-
net habe, öie gesamte Frage öer San-ktionen
uniö der kollektiven Sicherheit von neuem
zu überprüfen.
Die Schlußfolgerungen, zu öenen Englanö
gelangen werde, würden von größter Bedeu-
tung für ganz Europa sein. Jm Rahmen öer
kollektiven Sicherheit könne es keinen stillen
Teilhaber geben. Kollektive Sicherhcit
dürfe nicht heißen, daß alle Arbeit von öer
britischeu Marine getan weröe. Englanö würde
öie kollektive Sicherheit, soweit es öas könue,
mit allen zusammen ausprobieren. Das künne
«r verstchern.
Der „Daily Expretz" verSsfentlicht am
Donnerstag eineu große« Artikel aus der
Feder Lord Beaverbrooks, der die Uu-
fähigkeit Baldwins nnd seiner Regierung «ach-
zuweise« versucht uud iu die Lekannte For-
deruug dieses Zeitungspolitikers hinauslänst,
datz Grotzbritaunie« eiue Politik der Jsokatiou
verfolgeu müffe«.
Beaverbrook meint, üaß öie Meinungsver-
schieöenheit in öer Sanktionsfrage, öie zur
Uneinigkeit unö Konsusion in Großbritannien
sühre, so gesährlich sei, weil Großbritannien
gegenwärtig keine nationale Führung besitze.
Seit Balöwin un-ü MaeDonalö im Jahre 1931
ihr Amt angetreten Hätten, sei ein Fehl-
schlag nach öem andern zu verzeichnen.
Die Abrüsiniigsk-onserenz sei ein hosfnungs-
Vor einem Wiener Schwurgericht be»
gann am Donnerstag ein Prozetz gegen 1S
Nationalsozialisten, die Seschulöigt werden, sich
an einer Unterstützungsaktion für in Not ge-
ratene Partetgenoffen beteiligt zu haben.
Der grotze britische Schlachtkreuzer „Re -
pulse" wird am 8. Juni zur Verstärknng der
britischen Flotte nach öem Mittelmeer in See
gehen.
Der nor'wegische Außenminister Pros.
Koht weilte vom Mittwoch auf Donnersiag
iß Berlin unö stattete anläßlich seines dor-
tigen Aufenthaltes Reichsaußenminister von
Neurath einen Besuch ab.
Der Volksgerichtshof hat die tschecho-
slowakischen Staatsangehörigen AlfonS
Böhm unö Josef Böhm wegen LandesverratS
zu lebenslangem Sezw. acht Jahren ZuchthauS
verurteilt.
Ztaliemsche Kammer für Mussolini
kinstimmige ftnnlltsme der ftdessinien'vekrete
Zuerst das leben—dann die Paragraptien
Staatssehretnr Kr. knmmers über üeutsches oersaftungsrecht
Berliu, 14. Mai.
Bor der Gesellschast der Berliuer Freunde
Ler DeutschenAkademie nahm der Staatssekre-
tär und Chef der Reichskanzlei, Dr. Lammers,
am Donnerstag das Wort zn einem Vortrag
nber eiuige verfaflnngsrechtliche Probleme des
Dritteu Reiches.
Einleitend sührte Staatssekretär Dr. Lam -
mers aus, datz die Reichsresorm «nd die da-
mit zusammcnhängende Verwaltnugsreform
Lem Wuusch des Führers gemäh der Erörte-
rnng in der Oeffeutlichkeit eutzogen wäre.
Eine solche Erörternng sei auch nicht uötig.
Denn in de« erste« drei Jahren der »atioual-
sozialiftischen Staatsführung sei das Selbst-
verständliche «nd uubedingt Notwendige des
staatlichen Aufbans bereits durchgeführt, der
dentsche Einheitsstaat sei geschasfe«, die Macht
des Reichs sei stabilistert. Alles weitere sei we-
der so ausgereift noch so vordriuglich, dah es
den zur Zeit wichtigcren Ausgaben der Staats-
führung anf dem Gebiet der Auhenpolitik
vorangestcllt wcrde« müffe.
Der Rebner ging sodann kurz auf öie wich-
tigsten Grunösähe unö Wesensmerkmale des
nationalsozialistischen Staats unö insbeson-
öere auf öie wechselseitige Boöingtheit von
Volksstaat und Führerstaat ein, um sich lm
Anschluß öaran eingehenöer über öie Frage
einer Funöamentierung des mate-
riellen, verfassungsrechtlichen Zu-
stanösöurcheine geschriebene Ver-
fassung,eineVerfassungZurkunöe,
zu verbreiten. Er legte hierbei unter Hinweis
aus öie englischen Verhältnisse öar, öatz eine
staatsrechtliche unö staatspolitische Notwenöig-
keit für die Schaffung einer Verfassungs-
urkunöe grundsätzlich nicht bestünde, am aller-
wenigsten für den Volks- unö Führerstaat öes
Dritten Reichs.
Ob das Dritte Reich eine geschriebene Ver-
fassung erhalten weröe, darttber habe der
Führer noch nicht besunöen. Wenn es aber ols
Krönung praktisch erprobter unö als lebenZ-
mfähig bewährter Grunösätze des staatlichen
Lebens zur Errichtuug einer Verfaffungs-
urkunde komme, so dürften in ihr nur öie
sunöameutalsten Grundsätze des
neuen Staats niedergelegt sein.
Darunter vor allem die wichtigsten Grunö-
sätze der nationalsozialistischen Auffaffung von
Volk unö Staat, öer Grunösatz der Einheit
von Partet und Staat, derjenige von
öer Reinerhaltung des beutschen
Bluts unö von der Blutszugehörigkeit als
Voraussetzung für öie Ausübung staatsbür-
gerlichcn Rechts, schließlich der Grundsatz von
üer Totalrtät des Staats unö öie
Festlegung des Führerprinzips als
Grunöprinzip der Staatsführung. Jn öteser
Beschränkung auf öas Wesentlichsie könne unö
müffe eine geschriebene Verfaffung öes Dritten
Reichs für alle Zeit, die menschlicher Geist zu
stberblicken vermöge, unabänöerlich sein.
Rom» 14. Mai.
Jn der Sitzung der italieuischen Kammcr
verlas Graf Cia.no die Beschlüfle Muffolinis
über Abesstnien, üie einstimmig augenom-
meu wuröe».
Der Duce leitete öas Dekret mit folgen-
den Worten ein:
„Der Wille öes in seiner asrikani'schen Un-
ternehmung siegreichen Rom ist in den un-
wiöerruslichen Beteuerungen ausgeörückt, öis
in der Nacht öes 9. Mai des Jahres 14 öer
Faschistische Großrat angenommen unö alle
Jtaliener öurch ihren Schwur besiegelt haben.
Weihen wir öaher jetzt öiesen Entschluß des
Faschistischen Großrats zu Staatsg-esetzen."
Mussolini legte soöann den zweiten
Gesetzentwurf über die Einsetzung öes Mar-
schalls Baöoglio als Vizskönig von Abesstnien
mit folgender Ansprache vor:
„Abessinien ist italienisch. Aus öieser de
fasto und de jure unwiöerruflichen Lage er-
gibt sich öie Notwenöigkeit, unsere Regierungs-
maßnahmen für öie nene große Kolonie zu
ergreifen. Der erste Generalgouverneur mit
öem Titel öes Vizekönigs könnte kein anöerer
sein als jener, der zugleich öie Herrschaft über
die beiöen angrenzenden Kolonien unö öen
Oberbefehl über öie Streitkräfte, die öas neuc
Jmperium erobert haben, in Hänöen hält.
Marschall Badoglio gebührt diese Eh-
rung. Dem Geueralgouoerneur sind die Vvll-
machten übergeben woröen, öie es thm er-
möglichen, Abessinien in öiesen ersten Augeii-
blicken, in öenen unsere Herrschaft dort Tat-
sache wivd, so zu regieren, wie es angesichts
öieser außergewöhnlichcn Umstänöe erforder-
lich ist, bis die neue Orönung festgesetzt ist,
die öem italienischen Abesstnien zu geben öos
faschistische Jtalieu si-ch rüstet, so öaß an die
Stelle der barbarischen Unorönung die faschi-
stische Orönung mit ihrem organischen Anfda«-
werk tritt."
Nachdem sich ein parlamentarischer Unter-
ausschuß mit öer Prüfung des zweiten De-
krets beschäftigt hatte, wuröen die beiden Ge-
setzesvorlagen von der Kammer einstimmig
angenommen. Damit fanö öie Sthung öeS
Hauses kurz vor 17 Uhr ihren Abschluß.
Niederlllge der Nlln;lger Marristen
Dauzig, 14. Mai.
Der Zivilsenat des Danziger Obergericht»
hat am Donnerstag öie Berufung öer frsi-
gewerkschaft'lichen Berbänöe gegen die vom
Lanögericht auf eine Klage öes Beanftragten
der Danziger NSBO hin verfügte HerauS-
gabe des Gewerkschaftsvermögens als irnbe-
grünöet verworfen .. / . 'a
Hanptschristlciter: Frauz Bretz.
Stellverlreter: Bernhard Seeger-Keldr.
Chef oom Dienst: Dr. Friedrich Didier.
Verantwortlich für Innenvoliltki Franz Bretz; für Autze«»
politik und
Wirtschaft Bernhard Seeger-Kelbe; für Badische
Nachrichten- i. V Hermann Ueberle; für Lokales: Herbert
Wiedemann; für Beilagen und Unterhaltung. Dr. Friedrich
Divier; für Sporl Hermann Ueberle: fÜr Bildaufnahmen:
Bernhard Seeger-Kelbe; für Anzeigen Wilhelm Besper,
iümtlich tn Heidelberg
Schriftlettung Lutherstrahe bS.
Berliner Schriftleitnng:
Hans Eraf Reifchach. Berlin SW 68. Charlottenstratze 1M.
Nachdruck samtlicher Origtnalberichle oerdoten Sprechstunde«
der Schriftleitungl Tüglich von l6 bis 17 Uhr Fernruf 37M.
Für unverlangt eingegangene Beiträge wird keine Dsrant-
wortuna übernommen
Derlag »Dolksgemeinschafl" G. m b. H^ Haaptstrahe 12G/1L8
sUniversttätsplatz).
Druck' Druckeret Winter. Heidelberg
D.-A. IV. 1936: über 35 000
Davon: Bezirksausgabe Obenwald und Bauland 3 186
B-zirlsausgabe Der Franke 3 30Y
Bezirksausgabe Rund uur Masbach 3 371
Bezirksausgabe Der Kraichgau > 3 7M
Zur Z-it ist Preisllste Nr. S gllltig.